Lieber Eckard,
ich bezweifle nicht die Kompetenz von Herrn Kluge (ich hab seinen Wälzer auch hier liegen). Aber die eindeutig bairische Vorsilbe der- (gesprochen dà-, stets mit stummem r) geht über die „hochdeutsche“ Variante er- hinaus.
Meine über alles geliebte Bairische Grammatik von Ludwig Merkle lässt sich darüber sehr umfangreich aus. der- ersetzt nicht nur er-, sondern auch zer- und ver- und drückt eben die erfolgreiche Vollendung einer Tätigkeit aus.
Ich weiß jetzt zwar nicht, ob das deinem Zitat aus dem Kluge widerspricht, aber für mich ist es eine sehr plausible Erklärung der Bedeutung von dàbläggà (= die bairische Aussprache).
Noch ein kleines, und wie ich finde, köstliches Beispiel dafür, wie „ökonomisch“ das Bairische sein kann:
Hochdeutsch:
„Das wirst du auch durch Beten nicht erreichen“.
Der Bayer/die Bayerin sagt:
„Dees dàbäddsd need.“
Grüße
Uschi