Das hätte dir, als eifriger Bewahrer der feinen
Bedeutungsunterschiede, aber auch selbst auffallen
können/müssen.
Ich verteidige die von mir zitierte Ausdrucksweise doch gar nicht.
Das hätte dir, als eifriger Bewahrer der feinen
Bedeutungsunterschiede, aber auch selbst auffallen
können/müssen.
Ich verteidige die von mir zitierte Ausdrucksweise doch gar nicht.
Hallo!
Habe mal eine Google-Suche gemacht
Interesaant wäre hier ein Vergleich auch zwischen geschriebener und gesprochener Sprache. Ich habe es mündlich noch nie anders als mit Taler gehört, kenne die Variante mit „Mark“ aber aus Texten von Kollegen zu D-Mark-Zeiten. (Die Variante mit Geld las ich heute hier zum erstenmal.) Interessant wäre nun, wie die Verteilung aussähe, wenn man spontena (gesprochene) Spürache und geplante (geschriebene Sprache getrennt untersuchen könnte. Ich könnte mir vorstellen, daß z.B. in der gesprochenen Srache das Bedürfnis, das ursprüngliche metrische Schema des Sprichworts zu erfüllen, stärker ist als in der geschriebenen Sprache.
Geschriebene Sprache ist ja oft auch rationeller und verkopfter als spontan Gesprochenes - und wird Korrekturgelesen. Das ist mir unter anderem bei meinen Untersuchungen der Kurzwörter aufgefallen: Viele Leute sagen „die Pkws“ und schreiben „die Pkw“, weil sie beim Drübernachdenken das -s hier unlogisch finden. (Ist es nach meinem Empfinden nicht … aber das ist eine andere Geschichte.) Wer „Pkws“ schreibt, würde vermutlich auch korrgiert werden.
In der redaktionellen Arbeit habe ich oft beobachtet: Formulierungen werden unter sehr rationalen und mathematisch-logischen (und damit oft leider auch falschen) Gesichtspunkten korrigiert. Metrik spielt das eher keine Rolle. („Heller? Das verstehen unsere Leser nicht. Schreib Mark. Was soll das heißen: Klingt aber mit Heller besser???“)
Das werfe ich jetzt mal so als Diskussionsfutter in die Menge.
Spannendes Thema. Da könnte man viel forschen.
Meiner Menung nach existieren viele Phrasen ohnehin nur als eine Art Phrasen-Schema: „Du stehst da wie ein Schluck Wasser in der Kurve“ habe ich in vielerlei Varianten des Schemas „Du stehst da wie [merkwürdiges] [an unmöglichem Ort]“ gefunden. Ein Freund sagte mal in einer Versammlung „Da kann nicht jeder seine eigene Kiste brodeln!“ und jeder WUSSTE, was er meinte, und erkannte unbewusst die Redensart, obwohl bis zu Unkenntlichkeit entstellt. Die Bedeutung steckt also anscheinend nicht allein in den Wörtern, sondern auch in der metrischen und inhaltlichen Struktur. Deswegen funktioniert auch die Geld-Variante der Redensrt, obwohl sie rein semantisch (wie unten ausgeführt) widersinnig und die ursprüngliche Bedeutung des Sprichworts aufgrund des fehlenden Gegensatzpaares strenggenommen nicht wiedergibt.
Gruß,
Max
Ich bin ohnehin der Meinung, daß viele Phrasen nicht wörtlich überlinur als ein
Gruß,
Max
Doch, doch! Die Sprache ändert dich ständig, und irgendwann
ist eine Ausdrucksweise nicht mehr üblich. Dies und nichts
anderes habe ich festgestellt.
Mag ja sein. Gleichzeitig gilt aber auch, daß nur, weil ein Haufen von Sprachstümpern ihre Art zu sprechen für „modern“ hält, diese noch lange kein korrektes Deutsch darstellt. Sprachliche Modeerscheinungen kommen und gehen und finden glücklicherweise gar nicht immer Einzug in die Standardsprache.
Nur zwei Anmerkungen:
Habe mal eine Google-Suche gemacht, zum Vergleichen:
Auch wenn es verlockend ist, in das größte Korpus der Welt mal was einzugeben und zu spekulieren, was die Resultate bedeuten könnten: Selbst für hobbylinguistische Betrachtungen geben Trefferzahlen bei Google meines Erachtens keine valide Basis ab. Zumindest machen mich kuriose Zufallfsfunde wie der Folgende skeptisch: Ich wollte mal schauen, wie viele Treffer man für nur den zweiten Teil des Satzes bekommt und gab ›ist die Mark nicht wert‹ ein – oder nein, ich wollte das eingeben, vergaß aber das erste Wort und tippte ›die Mark nicht wert‹: 12.600 Treffer. Nachdem ich auf ›ist die Mark nicht wert‹ korrigiert hatte, waren es derer 23.600. Wie kann das sein? Müssten nicht alle Treffer der Suche, die ich eigentlich ausführen wollte, auch mit der weiter gefassten Suche ohne das Verb gefunden werden? Und warum kann ich mir von angeblich rund 69.000 Treffern für den Satz mit ›der Mark nicht wert‹ nur so wenige anschauen? Ich weiß es nicht, aber wer es auch nicht weiß, sollte der Zahl der Suchergebnisse nach meinem Dafürhalten keine allzu große Bedeutung beimessen.
Und das in Kasus umgerechnet:
105.982 Genitive (65 %)
57.528 Akkusative (35 %)
Unabhängig davon, für wie zuverlässig man die Google-Ergebnisse hält: ›Der Mark‹ kann auch Dativ sein (und ist es offenbar zumindest für zwei Schreiber hier und hier).
Gruß
Christopher
Hallo, André,
Weiter unten habe ich kurz mal ein bisschen Laienstatistik
betrieben und Google durchsucht, da findet man ziemlich hohe
Zahlen
… die übrigens, je nach Eingabe, stark variieren können. (Ich hab es spaßeshalber mit der Eingabe „wer den Pfennig nicht ehrt“ "ist des Talers nicht w… versucht und bekam 125.000 Ergebnisse; aber das nur nebenbei.)
Interessant ist auch der Unterschied (der z.T. sehr groß,
überraschend klein und in seiner Ausprägung erstaunlich
unterschiedlich ist)…
Hier ist mir nicht klar, worauf Du Dich konkret beziehst.
Wie deutest du das?
Dazu müsste man sich die Mark-Ergebnisse genauer anschauen.
Ich tendiere aber zu der Auffassung, dass es sich um eine - durchaus ja naheliegende - „Nachbildung“ handelt, vielleicht ein journalistisches Wortspiel.
Dass sich nach Einführung der Mark als Zahlungsmittel auch diese Variante verbreitete, besonders in den Generationen, denen „Taler“ kaum mehr ein Begriff war, finde ich nicht verwunderlich.
Ist dieses Sprichwort eine Ausnahme, da es
in mehreren Varianten existiert?
Mir fällt auf Anhieb kein anderes ein, zu dem es eine „modernisierte“ Variante gäbe.
Oder wird dadurch die
Mark-Version zu einer Redewendung
Das sicher nicht.
Im Gegensatz zu Redensart und Redewendung enthält das Sprichwort stets eine Lebensweisheit/Erfahrungstatsache in Form eines kurzen Satzes. Das trifft auf die Mark-Variante ebenso zu wie auf die mit dem Taler.
oder ist es einfach ein
neues (etwas selteneres) Sprichwort, das vom Taler-Sprichwort
beeinflusst ist?
So könnte man wohl sagen.
Und in ein paar Jahren wird man dann vom Euro-Sprichwort reden, das sich aus dem Mark-Sprichwort entwickelt hat - von dem ollen Taler wird dann eh nicht mehr die Rede sein
Ich denke, auch bei Sprichwörtern kann es Variation geben,
grammatikalischer- und lexikalischerseits. Oder?
Das wäre zu untersuchen, z. B. anhand dieser Sammlung.
Gruß
Kreszenz
Oh! Na sowas aber auch!
Ich wollte mal schauen, wie viele Treffer
man für nur den zweiten Teil des Satzes bekommt und gab ›ist
die Mark nicht wert‹ ein – oder nein, ich wollte das
eingeben, vergaß aber das erste Wort und tippte ›die Mark
nicht wert‹: 12.600 Treffer. Nachdem ich auf ›ist die Mark
nicht wert‹ korrigiert hatte, waren es derer 23.600. Wie kann
das sein? Müßten nicht alle Treffer der Suche, die ich
eigentlich ausführen wollte, auch mit der weiter gefassten
Suche ohne das Verb gefunden werden? Und warum kann ich mir
von angeblich rund 69.000 Treffern für den Satz mit ›der Mark
nicht wert‹ nur so wenige anschauen? Ich weiß es nicht, aber
wer es auch nicht weiß, sollte der Zahl der Suchergebnisse
nach meinem Dafürhalten keine allzu große Bedeutung beimessen.
Eine sehr interessante Beobachtung. Wo mag das beschriebene Phänomen nur herrühren? Das bedeutet immerhin, daß Google für statistische Ansätze wie den hier präsentierten nicht „nur sehr bedingt“ in Frage kommt, sondern überhaupt gar nicht!
Gleichzeitig gilt aber auch, daß nur, weil ein
Haufen von Sprachstümpern ihre Art zu sprechen für „modern“
hält, diese noch lange kein korrektes Deutsch darstellt.
Sprachliche Modeerscheinungen kommen und gehen und finden
glücklicherweise gar nicht immer Einzug in die
Standardsprache.
Das sind ja alles unbestrittene Grundsätze. Aber die Frage war/ist doch: Ist die Regel richtig, dass die Präposition (?) wert den Akkusativ regiert, wenn es um den Geldwert geht, aber in einem ideelleren Sinn (verdient, zu werden) den Genitiv verlangt.
Ich wage zu behaupten, dass der zweite Teil dieser Regel fragwürdig ist, weil er dem heutigen Sprachgebrauch nicht mehr entspricht.
Wenn du vielleicht - denn darum geht es, nicht um die Begründung meiner Meinung - mitteilen könntest, wie die entsprechende Regel deiner Meinung nach lautet. DAS würde uns weiterbringen.
Beste Grüße!
H.
Wenn du vielleicht (…) mitteilen könntest, wie die
entsprechende Regel deiner Meinung nach lautet.
Nach einer entsprechenden Regel hatte ich ja bereits gefragt. Meine Frage wurde mir dankenswerterweise auch beantwortet, und zwar hier:
http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?j…
Gruß
Uwe
Danke, Christopher,
Da hast du natürlich Recht. Ich wollte auch nicht so aussehen lassen, als hätte ich jetzt hier alles bewiesen, aber das Ergebnis ist auf alle Fälle mal interessant.
Weiter oben habe ich noch mal sowas gemacht (ich glaube in einem anderen Thread) und von „Laienstatistik“ oder sowas geschrieben. Die Google-Suchergebnisse sind natürlich nicht ohne weiteres statistisch signifikant, aber deswegen werden sie auch nicht nutzlos.
Vielleicht sollte ich auch mal richtige Korpora durchforsten… beim nächsten Mal dann.
Viele Grüße,
Hallo André,
toll (und danke!), daß Du Dir die Mühe gemacht hast, aber Deine gefundenen Ergebnisse überraschen mich nicht, weil im Internet viel zu häufig einfach nur falsch voneinander abgeschrieben wird.
Die Version mit „Geld“ finde ich nach wie vor sinnlos/grottenfalsch und zeigt nur, daß der Sprecher/Schreiber unreflektiert nachplappert, ohne den Sinn begriffen zu haben.
Klingt in meinen Ohren ein bißchen wie „Nachts ist es kälter als draußen“.
Meine nicht-repräsentative Umfrage unter Leuten etwas älteren Semesters (>50, ergo nicht mit Google großgeworden!), ergab ein überwältigend übereinstimmendes Ergebnis:
„… ist des Talers nicht wert.“
Jaja, ich gebe zu, die Stichprobe war nicht sehr groß, war aber für mich dennoch der „Beweis“ daß unsere Altvorderen hundert(?)/zweihundert(?) Jahre lang ausschließlich den „Taler“-Spruch an die nachfolgenden Generationen weitergegeben haben, auch wenn die Altvorderen selbst nicht Taler, sondern Renten-, Reichs- und D-Mark über- bzw. erlebt hatten.
Mich würde interessieren, ob in einem Sprichwörter-Lexikon (so ein altmodisches Ding aus Papier, Du weißt schon!, auch „Buch“ genannt!) ein diesbezüglicher Hinweis zum Entstehungs-Zeitpunkt erwähnt wird. Hast Du einen z.B. „Mackensen“ und würdest Du bitte nachschauen?
Gruß G. *gestern auf dem Gehweg eine 2-Cent-Münze gefunden*
Hallo Kreszenz,
Im Gegensatz zu Redensart und Redewendung enthält das
Sprichwort stets eine Lebensweisheit/Erfahrungstatsache in
Form eines kurzen Satzes.
danke für den Hinweis weiter oben, daß es sich nicht um eine Redewendung handelt.
Ich glaube, ich kenne den Unterschied zwischen Sprichwort und Redewendung nicht wirklich. Egal, kann ich mit leben, es sei denn, Du hättest einen Link parat.
Und in ein paar Jahren wird man dann vom Euro-Sprichwort
reden, das sich aus dem Mark-Sprichwort entwickelt hat - von
dem ollen Taler wird dann eh nicht mehr die Rede sein
Hach, so eine Aussage von der Märchenkennerin! Ich bin entsetzt.
Heißt das Märchen dann „Sterneuros“ oder „Sterneuronen“?
Und was sagen unsere Nachbarn überm Großen Teich? Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann ist doch Dollar eine Ableitung vom ollen Taler.
Gruß G.
Nichtsdestotrotz ist
die Tatsache, daß ich den Spruch des öfteren mit „des Geldes“
(statt „des Talers“) vernahm, als solche unumstößlich.
Dann könntest Du ja hinfort Deine überschüssige Energie darauf verwenden, solchem „Falsch sprech“ Einhalt zu gebieten.
Carpe diem!
Gruß G.
Re^2: Es gab ein Leben vor Google
Liebe Gudrun,
Ich habe nie behauptet, meine Umfrage wäre repräsentativ gewesen. Es ist eine Google-Suche, mehr nicht, und ich habe sie nur mal eingestreut um Gesprächsstoff zu liefern. Danke fürs Aufgreifen. Und ich denke, das „falsch voneinander Abschreiben“ passiert im wahren Leben etwa ebenso häufig wie in diesem neumodischen Ding aus Bits und Bytes (auch „Internet“ genannt). Das hat man an Uwes Beispiel mit dem „Geld“ auch gut gesehen.
Mich würde interessieren, ob in einem Sprichwörter-Lexikon (so
ein altmodisches Ding aus Papier, Du weißt schon!, auch „Buch“
genannt!) ein diesbezüglicher Hinweis zum
Entstehungs-Zeitpunkt erwähnt wird. Hast Du einen z.B.
„Mackensen“ und würdest Du bitte nachschauen?
Als Sammler von Wörterbüchern habe ich natürlich ein paar Hunderte von diesen „Büchern“, wie du sie nennst, in meinem Schrank stehen, und noch ein paar hundert Nicht-Wörterbücher. Du musst also nicht so zynisch sein, ich bin ja schließlich auch nicht so jung, dass ich mit Google großgeworden wäre. Ich bin trotz unserer modernen Zeiten ein Büchernarr, auch wenn ich digitale Medien nutze, sie zu ordnen und einen Überblick zu haben (z.B. hier: http://www.goodreads.com/user/show/655975).
Ein Sprichwörterlexikon habe ich allerdings leider nicht, außer fürs Chinesische und fürs Esperanto. Bin kein großer Liebhaber von Sprichwörtern. Da kann ich also nicht weiterhelfen.
Aber in diesem „Internet“ gibt es auch große suchbare Korpora. Einer davon ist zeno.org, dort fand ich just in http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Pfennig?hl=wer+den… den Eintrag mit „des Guldens (Thalers)“, also ist auch die Taler-Version vermutlich nicht das Original. Das Buch ist von 1867, die Verweise auf frühere Literatur verweisen zum Teil auf Werke von 1830. Der Spruch dürfte also älter sein. Im selben Buch steht auch „Wer den Heller nicht ehrt, ist keines Groschens (Thalers) werth.“, mit etwas weniger Literaturangaben aber auch zurück bis 1830. Der genaue Ursprung steht dort nicht beschrieben, aber vllt. liegt dieser auch im Dunkeln.
Viele Grüße,
Dann könntest Du ja hinfort Deine überschüssige Energie darauf
verwenden, solchem „Falsch sprech“ Einhalt zu gebieten.
Carpe diem!
Pappnase!
Die Menschen, von denen ich das Sprichwort so falsch hörte, leben leider nicht mehr. Ansonsten hätte ich sie wahrscheinlich schon darauf hingewiesen. Aber vergiß nicht: das war zu Zeiten, in denen es noch kein Internet gab, in denen also die „mündliche Überlieferung“ (eine immerhin sehr ursprüngliche Form der Informationsvermittlung) noch eine wesentlich größere Rolle spielte als heute.
Carpe noctem!
Hallo, Gudrun,
Ich glaube, ich kenne den Unterschied zwischen Sprichwort und
Redewendung nicht wirklich. Egal, kann ich mit leben, es sei
denn, Du hättest einen Link parat.
in Kürze, ohne auf die Feinheiten einzugehen:
Sprichwörter sind - unveränderliche – ganze Sätze, die in bildhafter Form eine Lebensweisheit/-regel / allgemeine Erfahrung beinhalten, z. B. „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“
Redensarten und Redewendungen (nicht immer eindeutig zu unterscheiden) sind feste Verbindungen von Wörtern zur bildhaften Um-/Beschreibung eines Sachverhalts, die jeweils in einen Satz eingebunden werden * , z. B. „im Trüben fischen“.
* Es gibt auch feste Wendungen in Satzform („Das geht auf keine Kuhhaut!“), die aber – im Gegensatz zu Sprichwörtern – keine „Weisheit“ enthalten; es handelt sich dabei um Feststellungen, die ohne Kontext keinen Sinn ergeben.
Zum Nachlesen:
http://www.phraseo.de/fachbegriffe/#phraseologismus
http://www.sprichwoerter.net/content/view/2417/1/
http://de.wikipedia.org/wiki/Phraseologismus
Gruß
Kreszenz
Hallo Kreszenz,
vielen Dank für Deine Antwort.
in Kürze, ohne auf die Feinheiten einzugehen:
In der Kürze liegt die Würze!
Sprichwörter sind - unveränderliche – ganze Sätze, die in
bildhafter Form eine Lebensweisheit/-regel / allgemeine
Erfahrung beinhalten, z. B. „Wer andern eine Grube gräbt,
fällt selbst hinein.“
Alles klar. Ich merke mir: ganzer Satz + Lebensweisheit.
Redensarten und Redewendungen (nicht immer eindeutig zu
unterscheiden) sind feste Verbindungen von Wörtern zur
bildhaften Um-/Beschreibung eines Sachverhalts, die jeweils in
einen Satz eingebunden werden * , z. B. „im Trüben fischen“.
Okay. *kapiert*
* Es gibt auch feste Wendungen in Satzform („Das geht auf keine
Kuhhaut!“ ), die aber – im Gegensatz zu Sprichwörtern – keine
„Weisheit“ enthalten; es handelt sich dabei um Feststellungen,
die ohne Kontext keinen Sinn ergeben.
Auch kapiert.
Test: „Kürze-Würze“ gehört in diese Kategorie der „festen Wendung“.
Zum Nachlesen:
http://www.phraseo.de/fachbegriffe/#phraseologismus
http://www.sprichwoerter.net/content/view/2417/1/
http://de.wikipedia.org/wiki/Phraseologismus
Das werde ich noch in Ruhe durcharbeiten.
Am Rande bemerkt:
Den Taler-(hier besser: Gulden-)Spruch hätte ich auf dem Gemälde vom „Bauern-Breughel“ vermutet/erwartet. Nach der wiki-Liste http://de.wikipedia.org/wiki/Die_niederl%C3%A4ndisch… ist aber nix Derartiges dabei.
Danke nochmals.
Gruß G.
Pappnase!
Du führst öffentliche Selbstgespräche?
I-wie (sic!) amüsant.
Re^3: Es gab ein Leben vor Google
Hallo André,
Ich habe nie behauptet, meine Umfrage wäre repräsentativ
gewesen.
ich hatte doch nix Gegenteiliges gesagt.
Es ist eine Google-Suche, mehr nicht, und ich habe
sie nur mal eingestreut um Gesprächsstoff zu liefern. Danke
fürs Aufgreifen. Und ich denke, das „falsch voneinander
Abschreiben“ passiert im wahren Leben etwa ebenso häufig wie
in diesem neumodischen Ding aus Bits und Bytes (auch
„Internet“ genannt).
Da habe ich so meine Zweifel und bin anderer Ansicht.
Das hat man an Uwes Beispiel mit dem
„Geld“ auch gut gesehen.
Nun ja. Uwe hat sich ja in Sachen „Spruch“ innerhalb kürzester Zeit nochmal vertan. Die Begründung, der „begrabene Pudel“ sei seine Eigenkreation, nehm’ ich ihm nicht ab. Die Google-Suche liefert (oh Graus!) bereits 2.480 Treffer:
http://www.google.de/webhp?hl=de&tab=nw#sclient=psy-…
Als Sammler von Wörterbüchern habe ich natürlich ein paar
Hunderte von diesen „Büchern“, wie du sie nennst, in meinem
Schrank stehen, und noch ein paar hundert Nicht-Wörterbücher.
Du musst also nicht so zynisch sein,
Huch? Ich und zynisch? Niemalsnienicht! Das sollte ein Scherz sein, ja wirklich!
(Wie haben es die Leute früher bloß geschafft, ihre manchmal jahrzehntelangen Briefwechsel mißverständnisfrei zu führen, obwohl es früher keine Smileys gab?)
Ein Sprichwörterlexikon habe ich allerdings leider nicht,
außer fürs Chinesische und fürs Esperanto. Bin kein großer
Liebhaber von Sprichwörtern. Da kann ich also nicht
weiterhelfen.
Macht nichts. Ich komme sicherlich mal wieder in eine Bibliothek und werde dort nachschauen.
Aber in diesem „Internet“ gibt es auch große suchbare Korpora.
Einer davon ist zeno.org, dort fand ich just in
http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Pfennig?hl=wer+den…
den Eintrag mit „des Guldens (Thalers)“, also ist auch die
Taler-Version vermutlich nicht das Original. Das Buch ist von
1867, die Verweise auf frühere Literatur verweisen zum Teil
auf Werke von 1830. Der Spruch dürfte also älter sein. Im
selben Buch steht auch „Wer den Heller nicht ehrt, ist keines
Groschens (Thalers) werth.“, mit etwas weniger
Literaturangaben aber auch zurück bis 1830. Der genaue
Ursprung steht dort nicht beschrieben, aber vllt. liegt dieser
auch im Dunkeln.
Danke für den Link. Das ist ja alles ganz spannend, hatte aber noch nicht die Zeit, mir das näher anzuschauen.
Gruß G.
Re^4: Es gab ein Leben vor Google
Es ist eine Google-Suche, mehr nicht, und ich habe
sie nur mal eingestreut um Gesprächsstoff zu liefern. Danke
fürs Aufgreifen. Und ich denke, das „falsch voneinander
Abschreiben“ passiert im wahren Leben etwa ebenso häufig wie
in diesem neumodischen Ding aus Bits und Bytes (auch
„Internet“ genannt).Da habe ich so meine Zweifel und bin anderer Ansicht.
Nunja… also erstmal liegt’s natürlich nahe, das Internet zu verdammen, weil da ja jeder alles schreiben kann. Andererseits macht geschriebene und gesprochene Sprache ja doch einen Unterschied. Einmal Gesprochenes kann man nicht wirklich wieder zurücknehmen, geschriebenes kann man korrigieren, wenn man’s merkt. Deswegen denke ich z.B. dass in der gesprochenen Sprache „kaputte“ Sätze viel häufiger sind als in der geschriebenen Sprache. Hätte ich meine Antwort hier mündlich formuliert, wären einige Selbstkorrekturen, das ein oder andere „äh“ und „öhm“ drin, vielleicht ein „hier, so’n, äh, Dingens, du weißt schon, na sach schonn…“, drin. Oft sagt man auch Sätze, die anders enden als sie aufgehört wurden [jetzt hab ich mich sogar vertan und lass das einfach mal so stehen, statt das zu korrigieren, hihi, war nicht mal Absicht!]. Ich denke, es passiert in der gesprochenen Sprache häufiger, dass man zwei Sprichwörter „zusammenmehrt“ (so würde man jetzt auf Sächsisch sagen) als im Schriftlichen, obwohl das natürlich auch da passiert. Es gibt den schönen Spruch aus einem Louis-de-Funès-Film: „Das haut dem Faß die Krone mitten durchs Gesäß!“
Also ich bin mir sicher, das passiert häufiger im Mündlichen. Dafür ist die die „Abschreibrate“ eventuell geringer. Wir überhören solche Patzer einfach (bis auf einige wenige, die da gleich Ungebildetheit reininterpretieren und ihre eigenen Schlüsse ziehen), eventuell passiert das bei Texten nicht so (aber auch da übersieht man’s häufig — ist dir das überflüssige Wort im 2. Satz dieses Abschnitts aufgefallen?).
Also, hm, ich weiß nicht. Kann schon sein, dass das im Internet schneller sich fortpflanzt, aber ich find’s nicht so klar und deutlich.
Das hat man an Uwes Beispiel mit dem
„Geld“ auch gut gesehen.Nun ja. Uwe hat sich ja in Sachen „Spruch“ innerhalb kürzester
Zeit nochmal vertan. Die Begründung, der „begrabene Pudel“ sei
seine Eigenkreation, nehm’ ich ihm nicht ab. Die Google-Suche
liefert (oh Graus!) bereits 2.480 Treffer:
http://www.google.de/webhp?hl=de&tab=nw#sclient=psy-…
Ich denke, das gehört auch zu dem häufigen Fehler, zwei ähnliche Sprüche mit ähnlichen Bedeutungen zu vermischen. Beide heißen etwas ähnliches und es kommen auch noch ähnliche Tiere drin vor. Kann mal passieren.
Als Sammler von Wörterbüchern habe ich natürlich ein paar
Hunderte von diesen „Büchern“, wie du sie nennst, in meinem
Schrank stehen, und noch ein paar hundert Nicht-Wörterbücher.
Du musst also nicht so zynisch sein,Huch? Ich und zynisch? Niemalsnienicht! Das sollte ein Scherz
sein, ja wirklich!
(Wie haben es die Leute früher bloß geschafft, ihre manchmal
jahrzehntelangen Briefwechsel mißverständnisfrei zu führen,
obwohl es früher keine Smileys gab?)![]()
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Hehe, okay.
Viele Grüße und einen schönen 2. Weihnachtsfeiertagsnachmittag und -abend noch!