Desertec Energieprojekt aktuell

Hallo!
Ich bin vor einigen Tage auf das Großprojekt Desertec gestoßen, welches die Stromversorgung für Europa, den nahen Osten und Nordafrika auf Basis erneuerbarer Energien vorsieht, und ich finde es höchst interessant. Jedoch waren sämtliche Artikel dazu schon mindestens ein Jahr alt, und zum Stichwort „Desertec aktuell“ fand ich lediglich heraus, dass Ende Oktober der erste Jahreskongress des Projektes in Barcelona stattfinden sollte.
Weiß jemand, was nun das Ergebnis dieses Kongresses ist?
Und wie stehen die Chancen, dass dieses Projekt auch wirklich durchgeführt, sprich; dass es staatliche Unterstützung bekommt, wird?
Was sagt Frau Merkel zu Desertec?

wie das Vorhaben strukturiert ist und durchgeführt werden soll, ist mir bekannt, aber alle Infos zu relativ Aktuellem, Meinungen der Parteien/Regierung usw. sind willkommen! :wink:

LG!

weiß ich nicht
Hallo!
Ich bin vor einigen Tage auf das Großprojekt Desertec
gestoßen, welches die Stromversorgung für Europa, den nahen
Osten und Nordafrika auf Basis erneuerbarer Energien vorsieht,
und ich finde es höchst interessant. Jedoch waren sämtliche
Artikel dazu schon mindestens ein Jahr alt, und zum Stichwort
„Desertec aktuell“ fand ich lediglich heraus, dass Ende
Oktober der erste Jahreskongress des Projektes in Barcelona
stattfinden sollte.
Weiß jemand, was nun das Ergebnis dieses Kongresses ist?
Und wie stehen die Chancen, dass dieses Projekt auch wirklich
durchgeführt, sprich; dass es staatliche Unterstützung
bekommt, wird?
Was sagt Frau Merkel zu Desertec?

wie das Vorhaben strukturiert ist und durchgeführt werden
soll, ist mir bekannt, aber alle Infos zu relativ Aktuellem,
Meinungen der Parteien/Regierung usw. sind willkommen! :wink:

LG!

In der Tat es ist sehr still um Desertec geworden. Am besten informiert wohl die Wikipedia über das Projekt. Selbst auf der Homepage von Desertec www.desertec.org/de/ ist wenig zu erfahren.

Hallo,

bin leider nicht „up-to-date“, sorry!

HH

Sorry, ich arbeite zwar bei den Stadtwerken, aber von diesem Projekt habe ich noch nie etwas gehört.

LG

Hallo foffel,

viel Konkretes dazu hab ich auch noch nicht gefunden. Das Ganze macht mir sehr den Anschein, als ob (mal wieder) die Hochglanzbroschüren und PowerPointPräsentationen erheblich weiter wären als die „schmutzige Praxis“ (will meinen: die Technik).

Abgesehen davon, verstehe ich bis heute nicht, wofür das Projekt überhaupt so unbedingt notwendig sein soll.
Da das Ziel, die 100%-ige Energieversorgung mit Erneuerbaren auch auf hiesigem Boden (inkl. Wattenmeer) möglich ist (und inzwischen in x Studien untersucht wurde), profitieren meiner Ansicht nach vor allem 2 Gruppen von Desertec:

  1. die Großkonzerne, die das Projekt erdacht haben und
  2. Stromkunden, die die Auswirkungen Ihres eingenen Energiebedarfs nicht sehen möchten (wie z.B. bei Windrädern oder Maisfeldern vor der eigenen (!) Haustür)

Benachteiligt werden hingegen alle diejenigen Klein- und Mittelständler, die sich schon seit vielen Jahren für die Erneuerbaren Energieen zum heimischen Gebrauch engagieren (ich selbst zähle auch dazu, wie Du unschwer am Ton dieser Mail erkennen kannst).

Zum Thema der Hochglanz-Ankündigungen in 4-Farbbroschüren und PPT-Vorträgen, die leider die Technik vergisst, kann ich auf einige leider sehr unrühmliche Beispiele der dezentralen Holzvergasung zur Stromerzeugung verweisen.

Also unter dem Strich, nehen sich da die Großen und die Kleinen (meiner Meinung nach) nicht viel. Aber letztlich kommt niemand auf Dauer an der Physik vorbei.

Schaun’ mer ma … :smile:

Gruß,
Uwe

Desertec Hintergrund
Die Dii (früher Desertec Industrial Initiative - siehe www.dii-eumena.com - hier auch das Medienecho über die Jahreskonferenz in Barcelona, die ich mit organisiert habe) ist Wegbereiter für die Umsetzung des (in meinen Augen wahrhaft visionären) Desertec-Konzeptes. Im Wesentlichen geht es darum, Energie aus Sonne und Wind wirtschaftlich zunächst für lokale und später für europäische Strommärkte zu nutzen. 2050 könnten neben der lokalen Nachfrage (und weiteren Angeboten, wie etwa Meerwasserentsalzung für den steigenden Wasserbedarf zur Entwicklungs der Landwirtschaft und Weietrentwicklung der eigenen Infrastruktur) bis zu 15% des europäischen Energiebedarfs mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen der Wüstengebiete Nordafrikas und des Mittleren Ostens gedeckt werden. Also: ein Beitrag zur Energieversorgungssicherheit, kein Monopol, kein Neokolonialismus.

Die Dii wird keine eigenen Investitionen tätigen, sondern will bis 2012 die politischen, wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen vorbereiten helfen, um langfristig Investitionen in Erzeugungsanlagen und Verbundnetze zu ermöglichen. Zur Untermauerung der Machbarkeit des Desertec-Konzeptes wird die Dii einige Pilotprojekte in ausgewählten MENA-Ländern initiieren. Daran (an den Ausschreibungen) kann sich dann jedes interessierte Unternehmen unabhängig von seiner Größe beteiligen.

Die Dii betrachtet dabei zunächst alle bewährten Technologien (Photovoltaik, Wind, Solarthermie) und alle Übertragungstechniken gleichermaßen - aber natürlich ist HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) für weite Übertragungsstrecken von Afrika nach Europa die erste Wahl (die HGÜ funktioniert bereits über lange Strecken in China, dem Kongo und von Holland nach Norwegen - sie hat die geringsten Verluste auf langen Strecken). In enger Zusammenarbeit mit Regierungen, Unternehmen und anderen Initiativen wird ein möglichst realistischer Roll-out-Plan mit einer Perspektive bis 2050 erstellt, der als langfristiger Umsetzungsfahrplan und Wegweiser für Investoren dienen soll (‚investment guidance‘). Ein kritischer Punkt ist hierbei zum Beispiel das Erreichen der Netzparität.

Die Dii-Projekte werden allerdings nur dann möglich und sinnvoll sein, wenn sie
* von den Erzeugungsländern und deren Bevölkerung unterstützt werden, weil diese selbst davon profiieren und dort zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen;
* Teil eines stimmigen Gesamtkonzepts für einen integrierten Strommarkt und eine entsprechende Netzinfrastruktur in Europa, Nord Afrika und dem Mittleren Osten werden;
* ein langfristig attraktives Investitionsklima vorfinden.

Die Konferenz in Barcelona war ein großer Erfolg - fast 50 Teilnehmer aus dem MENA(Middle East - North Africa)-Raum waren gekommen. EU-Energie-Kommissar Oettinger und Wirtschaftsstaatssekretär Homann nahmen teil. Das Medienecheo (siehe unsere Webseite www.dii-eumena.com) bis auf wenige Ausnahmen sehr positiv. Außerdem empfehle ich Google News und „barcelona desertec jahreskonferenz“ eingeben.

Dr. Gerhard Hofmann - Senior Advisor Dii GmbH

hallo,

sorry habe ihre nachricht übersehen, möchte ihnen aber trotzdem noch antworten.

auch wenn ich ihnen leider nichts zu diesem projekt sagen, ist nicht mein fachbereich.

gruß grisu_112