Design-Studium - Brauche Rat!

Hallo!

Ich wollte mich für das Kommunikationsdesign in Mainz bewerben und hätte da ein paar Fragen zu der Bewerbungsmappe, die ihr hoffentlich beantworten könnt. Mein Anliegen ist, dass ich sehr gerne den Comic-Stil zeichne. Von Mangas bin ich sehr abgeneigt, weil ich in dem Sinne mehr oder weniger was vom Zeichner kopiere. Bei mir sind die „Comic-Figuren“ alle von mir erfunden und ein paar diverse Zeichnungen mit dem Tablet habe ich auch in die Mappe gemacht ( + Screenshots von Skizze bis zum Ende ). Ich habe auch ein paar Pflanzenstudien gezeichnet und menschliche Körperteile skizziert.

Die Frage ist aber hauptsächlich, ob das überhaupt gerne gesehen wird in der Bewerbung, dass da einer mit den Comic-Figuren aufkreuzt? Ich wollte jetzt nicht unbedingt mit Brotkrümeln ein Alphabet zusammenstellen, wie die meisten es tun oder Aktzeichnungen reinhauen. Das ist ja so gut wie in jeder Mappe zu sehen.Könnt ihr mir da ein bisschen weiterhelfen? Wäre super von euch. Vielleicht kann einer auch erzählen, wie es so abgeht in der FH Mainz.

Liebe Grüße!

Hallo.

Also ich gehöre zum alten Eisen und auf meiner Fachschule bewarben sich damals 400 Leute auf 20 Plätze. Interessanterweise waren unter den „Siegern“ bereits vor 25 j 2 hervorragende Comiczeichner-allerdings mit einem eigenen, rel. realistischen Stil - damit sollte ein Prof kein Problem haben. Es ist nicht nur so, dass ich selbst Mangas schrecklich finde - diesen Stil kopiert heute jeder, der zuwenig Ego mitbringt. Eine gewisse stilistische Bandbreite solltest du haben - orientiere dich jedoch nicht an Trends, sei äusserst selbstkritisch und entwickle etwas eigenes.

Hallo!

Die wollen Kreativität, Flexibilität, einene eigenen Stil erkenne, z.T. auch Masse - d.h. nicht 2 Zeichnungen aus den letzten 10 Jahren, kein Mainstream, erkennbares Potential …

Gruß
Falke

Hello.
Meine Bewerbng ist leider schon ein bisschen her und war außerdeman einer anderen Hochschule. Soweit ich mich erinnere waren die Prüfer bei uns relatie flexibel solange die Arbeiten nicht zu einseitig waren. Was sie normalerweise sehen wollen, ist dass du eine gewissen Bandbreite hast, formbar bist und dich wirklich reinhängst, um den Studienplatz zu bekommen. Eine zu einseitige Mappe könnte so gedeutet werden, dass du festgefahren und unflexibel oder voreingenommen bist. Und man will dich ja nicht zum Lernerfolg prügeln müssen …
Aktzeichnungen sind deshlab nicht verkehrt, weil sie so komplex sind, dass man sehr viel über den Urheber erfährt. Man sieht an einem Akt z.B. recht schnell ob jemand ein gutes Auge hat, ob sich jemand in ein Thema einfühlen kann …

Mein Tipp wäre allerdings dich gezielt an jemanden zu wenden, der an deiner Hochschule eine Mappe erfolgreich abgegeben hat. Bei uns konnte man damals seine Mappen schon mal vorab herzeigen und sich beraten lassen.

Denn jeder „Mappenbeurteiler“ hat andere Vorlieben. Andere Studenten fragen, die schon etwas weiter sind ist etwas ganz Wichtiges, das hilft meistens am besten. Finde raus was speziell an deiner Wunschhochschule gerne gesehen wird. Das heisst nicht, dass du nicht parallel dein eigenes Dung machen kannst. Aber ein paar Pluspunke sammeln indem du auch etwas vorbereitet, das besonders gerne gesehen wird, ist nie verkehrt.Bei uns war es damals unter anderem z.B. sehr gerne gesehen, wenn alle Arbeiten auf mittelgrauem Karton aufgezogen waren :smile: 
Das tut nicht weh, wenn man sowas berücksichtigt … und es zeigt den Profs, dass man sich die Mühe gemacht hat sich vorab zu informieren.

Viel Glück!

hallo,
da ich nicht in mainz studiert habe, kann ich dir nichts zu mainz sagen. 

ich rate ich immer zu einer konzept-mappe. soll heißen, alle arbeiten passen zu einem übergeodneten thema.

beispiel:  
thema :„der hund hat zuviel fisch gefressen”. in der mappe wären dann eine akurate bleistift-zeichnung eines fisches, schulbuchmäßig inkl. beschriftung, eine frei illustrierte geschichte, ein collage, fotografien, filmchen, bewchäftige dich mit tyografie, erfinde einen fisch-automaten für hunde…  phantasie ist gefragt!!!

in meiner letzten mappenberatung habe ich die stärkste arbeit der mappe rausgesucht (fotos von leeren bahnhöfen), das thema zug festgelegt und dann sind weitere arbeiten rund um dieses thema entstanden. darunter sehr schöne zeichnungen von fundsachen (inkl. fiktivem fundbüroschein) und  weggeworfenem entstanden (zb. abgefressener apfel, zigarettenstummel,…), porttraits von reisenden, die verschwitzt zum zug gehetzt sind…

die mappenjury kann auch sehen, ob du konzeptionell denken, geschichten erzählen und ein thema ganz unterschiedlich darstellen kannst. die reine technik ist nicht immer so wichtig!

bitte keine bohrmaschinen, bananen und balettschühchen zeichenen, das ist bei uns absolutes nogo!

viel glück
merle

Hallo Wrinkle,

auch bei mir ist die Mappe schon länger her, aber ich kann mich dem Rat von Merle Stuntebeck anschließen:

Ein übergreifendes Konzept in der Mappe ist für das Fach Kommunikationsdesign sehr sinnvoll, denn du willst ja nicht nur zeigen, dass du das „handwerkliche“ beherrscht, sondern auch konzeptionell denken kannst.

Wenn du gerne Comics zeichnest, ist das vielleicht ein Aufhänger, um den du deine Mappe herum aufbauen kannst. Wichtig ist, dass du über den Tellerrand schaust und nicht auf einem Bereich bestehst. Sei kreativ, finde Querverbindungen zu anderen „Genres“, spiele auch mit Typografie … zeig deine ganze Bandbreite!

Arbeiten, die du gerne zeigen möchtest, obwohl sie nicht unter dein Themendach passen, würde ich am Ende in ein Extrakapitel stecken, im Sinne von „Sonstiges“.

Viel Motivation und Erfolg!
Katja