Designer zur Umsetzung von Idee finden, Patent anmelden, Gewinnverteilung?

Hallo,
ein Freund von mir hat eine Idee für ein Produkt, das ganz schön einschlagen könnte, ist aber selbst kein Designer. Ein Zweiter hatte direkt eine geniale idee für den Produktnamen.
Erst einmal: Wo kann mein Freund einen Designer finden, der das kostengünstig umsetzt (vllt. auch Crowdfunding?)*, wer darf das Patent anmelden bzw wie teilt sich der Verdienst auf (Erfinder, Designer, Produktnamenerfinder und Hersteller)? Das ist sicher Verhandlungssache, aber bestimmt habt ihr Vorschläge, wie man den Gewinn aus dem Patent bei jedem Verkauf prozentual verteilen könnte.
Besten Dank!

  • Es gab da mal eine innovative Plattform, auf der man junge Designer beauftragen konnte (kann sein, dass das für Alltagsgegenstände war, die einem fehlen), die dann selbst etwas davon hatten (bekannt werden). Ich glaube, es war kostenlos, vielleicht aber auch nicht für spätere gewerbliche Zwecke gedacht.

Produktdesign steht aber erst ganz weit hinten in der Wichtigkeit.

Ihr braucht wahrscheinlich eher einen Entwickler um die Nutzbarkeit / Produktionsfähigkeit herzustellen. Erst dann kann sich ein Designer austoben.

Aus jahrelanger Erfahrung in Zusammenarbeit mit Designern kann ich dir glaubhaft versichern, dass die Produktionsfähigkeit des Artikels bei denen ziemlich am Ende der Interessenskala steht. Dafür ist es für diese umso wichtiger, ob das Gelb Pantone 123 c oder 120 c ist.

Vielleicht hilft euch das Erfinderforum weiter.

Hallo,

Naja, über google und Co. geht das leicht. ABER BEVOR man einen „Designer“ sucht wäre die Frage zu klären was der Designen soll?! Damit der Designer was designen kann muß das Produkt ansich dasein. Das muß noch nichts fertiges sein (dazu ist der ja ggf. da) aber wenn wir z.B. mal eine taschenlampe nehmen. Dann muß vorher klar sein was da an Lampe (Halogen, LED, etc.) reinkommt, welche Batterien, etc.
Der Produktdesigner kann nur nach vorgegebenen Richtlinien arbeiten (z.B. DIN-Normen).
Wenn es um Grafikdesign geht ist wieder ein anderer Designer zuständig. Der braucht Farbvorgaben, etc.

Derjenige, der das als erstes anmeldet. Wenn es was gemeinschaftliches sein soll, dann sollte der Antrag eben gemeinschaftlich unterzeichnet werden.

Naja, dem „Erfinder“ (platt ausgedrückt) gehört das Urheberecht und Patent. Der legt fest was mit dem Produkt passieren soll. ENTWEDER macht man aus der Idee/Patent auch das Produkt (da gehört auch der entsprechende Entwicklungsaufwand samt Produktdesign, Herstellung, etc. dazu) und vergibt dann die entsprechenden Aufträge. Der Designer bekommt dann den Auftrag das Design zu entwickeln und liefert dieses Design dann ab. DAS wiederum wird dann vom Hersteller entsprechend umgesetzt. Auch der Hersteler wird beauftragt.
Da man ja meist keine zigtausende Euro hat um das vor zu strecken geht man in aller Regel zur bank mit Businessplan, bekommt Krdit und kann davon alles vorstrecken ODER man hat entsprechende andere geldquellen. Hersteller, Designer, Produktion, Werbung, etc. sind halt nicht Gewinnbasiert sondern wollen Ihr Geld vorher bzw. nach Abgabe.

Du wirst kaum eine Chance haben, das ein Designer oder Hersteller ins blaue hinein investiert :wink:
Auch wenn Sendungen wie Sharktank das so schön darstellen, aber es muß eben was vorhanden sein! Irgendein Prototyp muß man halt haben ohne das wird keiner was investieren. Das sollte den Jungs klar sein.
Sprich, der name ist egal. Die Idee ist egal, das Patent KANN unterstützend sein aber letztendlich muß man eben einiges investieren. einfach mal schauen welche Kickstarter projekte WIRKLICH was geworden sind und was man da als Vorleistung gebaut hatte. Viel Glück.

Alternativ kannst du auf Fiver.com Freelancer online beauftragen deine Design arbeit zu machen. Ist wahrscheinlich nur bei einzelnnen Aufträgen sinnvoll und nicht auf dauer.

Du weißt aber schon, dass die schönste Hülle nichts nutzt, wenn sich dahinter nichts als Luft versteckt?

Das Produktdesign kommt erst am Ende, vorher steht schnöde Entwicklungsarbeit an.
Und so wie ich das hier lese:

gibt es bisher nur die Idee. Die allein kein Geld bringt.

Hat man jedoch ein funktionsfähiges und serienreifes Produkt, kann man beginnen sich Gedanken um das Design, die Zielgruppe und ganz allgemein einen Business-Plan zu machen. Denn auch mit der dollsten Idee kostet ein Produkt nur massig Geld, wenn ich z. B. am Markt vorbei entwickelt habe oder ganz simpel keine Abnehmer habe.

Salü,

gibt Dir keine Mühe - das ist ne Clickworkerin. Die tippt völlig beliebig runter, was ihr grade durch den Kopf schießt, nur um die 0,002 Cent pro Wort (oder so) zu erreichen.

Schöne Grüße

MM

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Ich weiß. Aber mir rollen sich bei solchen Tips die Fußnägel auf.

Wenn Marie mal alt genug ist und sie Glück hat, darf sie mal mit Designern auf der eine Seite und Technikern auf der anderen Seite zusammenarbeiten. Und dann wird sie merken, was schon bei scheinbar simplen Produkten alles dahintersteckt.

Servus,

In der Tat - mit Schaudern erinnere ich mich an das Weizenbierglas von ichweißnichtmehrwelcher Brauerei, das grade mal einen Tuck zu eng für kunstgerechtes Einschenken mit der Flasche überkopf im Glas und Hochziehen der Flasche zum Schaumabsaugen war. Gemerkt hab ich das erst, als ich die Flasche bereits im Glas hatte und es kein Zurück mehr gab. Die dann folgende ziemlich lange Zeit, bis die Hosen wenigstens nicht mehr patschnass waren, hab ich drüber sinniert, wie viele Leistungs- und Verantwortungsträger diese üble Ausgeburt einer völlig blödsinnigen Auffassung von „Design“ durchgewinkt, abgenickt oder gar applaudierend anerkannt hatten, bevor sie in Produktion ging.

Damit mir die Zeit nicht gar so lang wurde, hab ich mich solange mit ein paar weiteren Weizen vergnügt und hatte dann am Ende den Einfall, dass das zu enge Glas vielleicht doch nicht der Blödheit des Designers, sondern einer Vorgabe irgendwelcher Marketingkasper zu verdanken war: Immerhin hab ich wegen der Wartezeit ob durchnässter Hosen ungefähr das Dreifache von dem konsumiert, was ich sonst getrunken hätte.

  • Letzte Fragen, die scheinbar alltäglichen Dingen innewohnen…

Schöne Grüße

MM

Das Patent ist noch nicht angemeldet: Schritt1: Die Erfinder müssen mit dem „Designer“ (ich nehme mal an es ist ein Entwickler) ein Geheimhaltungsabkommen schließen. Schritt 2: Ihr müsst einen Patentanwalt finden, der die Idee prüft und für patentierbar hält (da sind fachliche Recherchen nötig, sonst wird umsonst entwickelt, angemeldet und Geld verbraten).
Schritt 3: Entscheidung in welchem Umfang angemeldet wird. Man sollte wohl in Deutschland zuerst einreichen (das geht schnell und sichert das Prioritätsdatum) und dann zumindest ein EU Patent nachreichen. Schritt 4: Den einzureichenden Patenttext zusammen mit dem Anwalt erarbeiten. Dazu muss man kein funktionsfähiges Produkt haben. Die Forderung im Patentrecht ist nur, dass das Patent so formuliert ist, dass es nacharbeitbar ist. Du kannst auch Gedankenexperimente machen wenn Du dir sicher bist. Wenn Du hinterher feststellst, dass die Beschreibung nicht nacharbeitbar ist, kann das Patent später von Konkurrenten angegriffen werden und in einem Verfahren dann widerrufen werden.
Schritt 5: Die Anteile eines möglichen geschäftlichen Erfolgs vereinbaren. Wichtig ist dabei auch, dass die Patentgebühren dann auch im gleichen Prozentsatz getragen werden. Und die sind hoch.
Schritt 6: Das Produkt entwickeln. Wenn dabei weitere Erfindungen entstehen sind diese getrennt davon zu behandeln und eventuell eine weitere Anmeldung zu tätigen. Wenn das fertige Produkt nur unter Benutzung beider Patente verkaufbar ist, muss das in Lizenzverhandlungen geklärt werden.
Udo Becker

Ich habe noch was wichtiges vergessen: Im Anmeldungstext stehen nur Erfinder, nicht irgendwelche Auftragnehmer, die das Produkt nach Maßgabe der Erfinder entwickeln. Die Erfinder werden nach dem Anteil ihres Beitrags genannt (das klärt mit euch der beauftragte Patentanwalt). Mit den Auftragnehmern kann man aber einen Untervertrag machen, auch wenn sie im Patent nicht als Erfinder genannt sind. Dann verzichten die Erfinder zugunsten des Auftragnehmers auf eine Teil ihrer Erfindervergütung. Erfindervergütung erhält normalerweise der Arbeitnehmer der im Auftrag eines Unternehmens etwas erfunden hat. In deinem Fall (Du bist dann dein eigener Unternehmer) orientiert sich die Ausschüttung der Erfindervergütung am Gewinn oder am Umsatz. Auch das ist festzulegen. Wenn das Produkt nicht von deiner eigenen Firma sondern von einem Produzenten mit eigenem Vertrieb hergestellt wird, muss ein Lizenzvertrag abgeschlossen werden. Richtwert grob: 2- 10 % des Umsatzes gehen an die Erfinder.
Udo Becker

Ganz vielen Dank für eure klasse Antworten, ganz besonders an Udo, Little H und Littlescare! Wir werden das Kind schon schaukeln… oder aber die Idee rechtzeitig zu Grabe tragen :-).