Deutsch

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe eine Frage bezüglich der Didaktik der Fabel.

In vielen Büchern wird nur über die Geschichte der Didaktik der Fabel berichtet.

Was sind denn die wichtigen Punkte über die Didaktik der Fabel in unserer Zeit?

Danke,

Herzliche Grüße,

Brasov

Tut mir Leid, lieber Brasov, über Fabeln ihre Didaktik weiß ich auch nicht Bescheid.
Ich hätte dir gern geholfen.
Viele Grüße

Susanna

Lieber Brasov!

Das ist leider ein sehr spezielle Frage, die ich eigentlich nur mit Literaturhinweisen beantworten kann.

Ich habe mal im Katalog der Universitätsbibliothek Bamberg recherchiert. Diese Bücher halte ich für deine Frage sinnvoll:

Freund-Spork, Walburga: Die Fabel

Matzkowski, Bernd: Wie interpretiere ich Fabeln, Parabeln und Kurzgeschichten? (Grundlagen der Analyse und Interpretation einzelner Textsorten und Gattungen mit Analyseraster)

Zur Didaktik der Fabel sollte sich dort wohl etwas finden. Ansonsten würde ich dir empfehlen, ein Didaktik - Grundlagenwerk zu suchen, das allgemein in die Didaktik von Kurztexten einführt.
Im Lehrplan der Realschule Bayern findet sich folgendes Klassenziel für die 6. Jahrgangsstufe:
„Der Literaturunterricht soll die Freude am Lesen erhalten bzw. steigern. Die Schüler üben und vertiefen die Arbetistechniken der Texterschließung. Im gestaltenden Lesen und Vortragen entwickeln sie ihre Fähigkeiten weiter (…).
–> altergesmäße literarische Texte lesen und sich mit ihnen auseinandersetzen
Mit unterschiedlichen Textsorten umgehen: klassische Sage, Fabel, Heimatsage, lyrische Texte etc.“

Die Frage, die sich Didaktik ja maßgeblich stellt: Was kann ich den Schülern durch den Text vermitteln? Das heißt, ich möchte nicht nur den Text verstehen und mit ihm arbeiten, sondern auch einen tieferen Sinn verfolgen (Rechtschreibung verbessern, Textverständnis fördern, eine Zusammenfassung schreiben etc)

Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie weiterhelfen.
Viele Grüße,

Sabine

hallo!

danke für die Anfrage, ich kann allerdings nichts genau ueber die Didaktik der fabel sagen, sondern würde Ihnen raten in Richtung Didaktisierung von Literarischen Texten zu sehen, auf diesem Gebiet gibt es sehr viel zu lesen und sicher kann man daraus wichtige Tipps und Ideen für den Unterricht nehmen. Ein Buch, das mir sehr hilfreich erschienen ist, ist: Aufgabentypologie von Häussermann - Piepho oder auch aus der Reihe Fernstudieneinheit Germanistik von LAngenscheidt dürfte es etwas in die Richtung Literatur im DaF- Unterricht geben, schauen Sie doch nach und ich stehe Ihnen gern für Weiteres zur Verfügung.

Danke für die Information,

Grüße,

Brasov

Hallo Brasov,
also ersteinmal zur begrifflichen Klärung: Die Didaktik der Fabel beschäftigt sich damit, wie man Fabeln im Unterricht am besten vermittelt…jedenfalls sehe ich das so als angehende Deutschlehrerin.
Darüberhinaus ist es so, dass die Geschichte der Fabel untrennbar mit ihrer Bedeutung verknüpft ist. Für viele Fabeln gibt es ein Grundmotiv, dass immer wieder variiert und aktualisiert wurde. Schau dir zum Beispiel die berühmten Äsop-Fabeln an und vergleiche sie mit Dir bekannten Fabeln: Du wirst feststellen, dass die Aussagen sehr ähnlich sind. Und das ist auch schon der Kernpunkt von Fabeln: Ihre Aussage, oder besser gesagt die Moral, die am Ende einer jeden Fabel steht. Fabeln vermitteln auf allgemein verständliche Weise, sozusagen als Gleichnis (und die Verständlichkeit und Eingängigkeit war früher sehr wichtig, da das Volk wenig gebildet war), Moralvorstellungen und Werte. Man könnte fast sagen, sie sind eine Anleitung für soziales Verhalten! Viele geflügelte Worte, die dir sicherlich geläufig sind und dein Verhalten modifizieren sollen, stammen aus Fabeln. (Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andren zu…)
Zu beachten ist des Weiteren die Rolle der Tiere. Dir ist sicherlich aufgefallen, dass die Protagonisten immer Tiere sind (Fuchs, Wolf, Lamm). Das Tier steht hierbei nicht nur für sich, sondern verkörpert eine Charaktereigenschaft. So steht der Fuchs für Cleverness und Schläue, der Wolf für Hinterlistigkeit und das Lamm für Naivität. Auch dies soll für den Leser wiederum darauf verweisen,welche Eigenschaften für ihn gut, und welche eher hinderlich im Leben sind. So ist zum Beispiel der Wolf (die Hinterlist) am Ende einer Fabel oft der Dumme. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass Hinterlistigkeit eine negative, hinderliche Eigenschaft ist.
Also: Fabeln zeigen auf allgemein verständliche Weise, wie man sich verhalten sollte und wie besser nicht!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen!

Hallo Brasov,

deine Frage:Was sind denn die wichtigen Punkte über die Didaktik der Fabel in unserer Zeit?
versuche ich so zu beantworten

Fabeln als lit. Gattung ist eine lehrhafte Geschichte, bei der Tiere menschliche Charaktereigenschaften aufweisen, wie Menschen handeln. Dabei wird eine Moral, Belehrung oder allg. Wahrheit verdeutlicht. Schon in der Antike sehr beliebt, auch in der Reformation und in der Neuzeit.
Wie die Parabel geht es um eine Lehre, aber bei der Fabel treten Tiere auf.
Das besondere dabei ist, dass dadurch Distanz geschaffen wird und gleichzeitig nähe zugelassen wird. Dir Kritik kann unverhüllter geäußert und auf den Punkt gebracht werden, ohne dass man sich gelcih angeriffen fühlt oder einem dies angelastet werden kann.
Fabeln der Neuzeit: Animal farm,
Oder folgende:

Der propre Ganter (von James Thurber)
Es war einmal – und sehr lange ist das noch gar nicht her – ein wunderschöner
Ganter. Er war groß und stark, glatt und sauber und beschäftigte
sich vorwiegend damit, für seine Frau und die Kinder zu
singen. »Was für ein proprer Ganter«, bemerkte jemand, der ihn singend
im Hof auf und ab stolzieren sah. Das hörte eine alte Henne,
und sie erzählte es abends auf der Hühnerstange ihrem Gemahl.
»Von Propaganda war die Rede«, zischelte sie.
»Ich habe dem Burschen nie getraut«, versetzte der Hahn, und tags
drauf ging er im Hof umher und sagte jedem, der es hören wollte, der
schöne Ganter sei ein höchst gefährlicher Vogel, aller Wahrscheinlichkeit
nach ein Habicht im Gänserichgewand.
Eine kleine braune Henne erinnerte sich, dass sie einmal von weitem
beobachtet hatte, wie der Ganter im Walde mit einigen Habichten
sprach. »Die führten irgendwas im Schilde«, versicherte sie. Eine Ente
berichtete, der Ganter habe einmal zu ihr gesagt, er glaube an gar
nichts. »Und er hat auch gesagt, dass er Fahnen hasst«, fügte die
Ente hinzu. Das Perlhuhn entsann sich, einmal gesehen zu haben, wie
jemand, der dem Ganter auffallend ähnelte, etwas warf, was einer
Bombe auffallend ähnelte. Schließlich bewaffneten sich alle mit
Stöcken und Steinen und zogen vor des Ganters Haus. Er stolzierte
gerade im Vorgarten auf und ab und sang für Weib und Kinder. »Da ist
er!«, schrien alle. »Habichtfreund! Atheist! Fahnenhasser! Bombenwerfer!
«. Damit fielen sie über ihn her und jagten ihn aus dem Lande.
Moral: Jeder, den du und deine Frau für einen Landesverräter halten,
ist selbstverständlich auch einer.
(aus: James Thurber, 75 Fabeln für Zeitgenossen. Deutsche Übersetzung von Ulla
Hengst, Hans Reisiger, H.M. Ledig-Rowohlt.
Copyright © 1967 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

Ich habe in meinem Germanikstikstudium nie etwas zur Didaktik der Fabeln gemacht. Da ich im DaF/DaZ-Bereich tätig bin, also auch keine Schulklassen an Regelschulen unterrichte, kann ich Ihnen IHre Frage nicht beantworten. Da gibt´s nur eins: Bibliographieren. Ich habe eben bei google „Didaktik der Fabel“ eingegeben und da kam schon eine ganze Menge. Schauen Sie sich die Aufsätze zu dem Thema an und achten Sie auf Literaturhinweise, dann werden sie bestimmt etwas finden.http://norberto42.kulando.de/post/2006/01/03/fabeln_…. Hier ein Link, der direkt auf der ersten Seite kommt, wenn man bei google Didaktik der Fabeln eingibt. Also viel Glück und bis dann.

Hallo Milena,

danke für die Beantwortung der Mail.

Gruß,

Brasov

Hallo,

danke für die Antwort,

Gruß,

Brasov

Hallo Eva,

ich danke Ihnen für Ihre Mühe,

mit freundlichen Grüßen,

Brasov

Hallo Sabine,

ich danke Ihnen vielmals für Ihre Mühe,

Herzliche Grüße,

Brasov

liebe/r Brasov,

bei der frage muß ich leider passen, da habe ich keine Ahnung. Sorry.

lg Sabine

Hallo,
ich denke zum Einen liegt der dikatische Wert der Fabel mit Sicherheit in ihrem tieferen Sinn. Sie kann den Schüler Anlass sein, ihre eigene Befindlichkeit zu reflektieren.
Zum anderen handelt es sich in der Regel um einen kurzen epischen Text, an dem die Schüler Methodik und Sprachanalyse hervorragend lernen können.
Die Belehrung der Fabel, ob nun explizit, wie bei Luther mit einem moralischen Satz, artikuliert oder nur impliziert, zeigt den hohen Aktualitätswert der Gattung.

M f G
Julius Medek

Hallo herr Wienes,

ich danke Ihnen für Ihre Mühe,

mit freundlichen Grüßen,

Brasov

Guten Tag, leider komme ich erst heute zu einer Antwort, da ich bis gestern verreist war. Zu der Frage selbst kann ich leider nichts sagen, da ich schon lange im Berufsalltag stehe und da nie so ein Problem auftaucht.
GRuß
Heike

Hallo Brasov,
sorry, aber deine Anfrage muss in meinem Spam-Ordner gelandet sein - ich habe sie grad entdeckt, als ich mich bei wer-weiss-was engeloggt habe.
Allerdings kann ich dir auch nicht weiterhelfen, ich liebe zwar Fabeln, habe mich aber nie mit den theoretisch-didaktischen Konzepten auseinandergesetzt.

Viele Grüsse,
Sigi Zerrath