Deutsch: Bestimmung des Ortes

Hallo,
ich habe bei folgenden Sätzen Schwierigkeiten, den Ort zu bestimmen, da evtl. mehrere Satzteile infrage kommen. Wer könnte mir helfen?

Hier die Beispiele:

Vom Anlegeplatz wandere an der Bahnlinie entlang bis zum Steinbruch.
Aus dem Tal steige nun zum Silbersee auf!
Die Hütte liegt versteckt zwischen den Bäumen mitten im Wald.
Entferne die Bretter am Boden der Hütte!
Dort wirst du den Schatz in zwei Metern Tiefe finden.

Vielen Dank für euere Hilfe.

Gruß Isolde

Hi,

naja Deine Formulierung „Ort“ ist ja recht vage. Ich gehe jetzt mal davon aus, Du möchtest den Ort wissen, an dem die Handlung stattfindet (und nicht den Ort, an dem sich irgendein an der Handlung beteiligter GEgenstand / Mensch befindet ( geboren/hergestellt/ … wurde) und es sich daher um eine UMstandsbestimmung (und nicht um Appositionen) handelt.
Den Ort erfragt man mit der Frage Wo? heraus, man verwendet das Verb aus dem fraglichen Satz.
Mit Woher? Wohin? erfragst Du Richtungen, keine Orte: sobald sich etwas bewegt, redet man in der Regel nicht mehr von einem Ort.
DAmit wirst Du feststellen, dass nur zwei deiner Sätze einen Ort beschreiben:

Wo liegt die Hütte? zwischen den Bäumen mitten im Wald.
Wo findest Du den Schatz? dort, in zwei Metern Tiefe.

Das andere sind richtungsangaben.
Nur mit den Brettern bin ich mir nicht sicher, aber das müßte eine Umstandsbestimmung der Art und Weise sein. Das überlasse ich mal den Germanisten :smile:

Die Franzi

Hallo!

Das andere sind richtungsangaben.

Was nach meinem Verständnis auch zu den Lokalangaben gehört…!?

Nur mit den Brettern bin ich mir nicht sicher, aber das müßte
eine Umstandsbestimmung der Art und Weise sein. Das überlasse
ich mal den Germanisten :smile:

„Entferne die Bretter am Boden der Hütte!“

Die Hütte ist Genitivattribut zum Boden?! Wäre jetzt mein Tipp.

Die Sonne

Hi,

Das andere sind richtungsangaben.

Was nach meinem Verständnis auch zu den Lokalangaben
gehört…!?

Grammatisch gesehen ist eine Richtung kein Ort. In der physischen Welt auch nicht.

„Entferne die Bretter am Boden der Hütte!“

Die Hütte ist Genitivattribut zum
Boden?! Wäre jetzt mein Tipp.

Jupp, das löst auch mein Problem, zumindest indirekt: In dem Satz gibt es keine Adverbialbestimmung, nur ein Prädikat (Entferne) und ein Objekt (die Bretter am Boden der Hütte)

Die Franzi

Hallo!

Grammatisch gesehen ist eine Richtung kein Ort. In der
physischen Welt auch nicht.

Um es einfach zusammenzufassen: Zu den Lokaladverbialen gehören in vielen Grammatiken eben auch die direktionalen Angaben. Einverstanden?

„Entferne die Bretter am Boden der Hütte!“

Die Hütte ist Genitivattribut zum
Boden?! Wäre jetzt mein Tipp.

Jupp, das löst auch mein Problem, zumindest indirekt: In dem
Satz gibt es keine Adverbialbestimmung, nur ein Prädikat
(Entferne) und ein Objekt (die Bretter am Boden der Hütte)

Um es ganz spitzfindig zu machen: „Entferne“ ist Prädikat, „die Bretter“ ist Akkusativobjekt, „am Boden der Hütte“ ist Lokalangabe mit Genitivattribut („Wo entferne ich die Bretter?“ (Nicht: „Von wo?“) - „Am Boden der Hütte“ )

LG

1 Like

Hallo!

Um es ganz spitzfindig zu machen: „Entferne“ ist Prädikat,
„die Bretter“ ist Akkusativobjekt, „am Boden der Hütte“ ist
Lokalangabe mit Genitivattribut („Wo entferne ich die
Bretter?“ (Nicht: „Von wo?“) - „Am Boden der Hütte“ )

Um es noch spitzfindiger machen, hier eine zweite Variante: „Entferne“ ist Prädikat, „die Bretter am Boden der Hütte“ ist Akkusativobjekt, „am Boden der Hütte“ Präpositionalattribut zu „die Bretter“, „der Hütte“ Genetivattribut zu „am Boden“.

Beiden Varianten sind mE grammatikalisch korrekte Interpretationen, setzten aber verschiedene Lesarten des Satzes voraus. Einmal „Entferne“ - Was?: „die Bretter“ - Wo?: „Am Boden der Hütte“. Das anderemal: „Entferne“ Was?: „die bretter“ - Welche Bretter?: „am Boden der Hütte“. Mir sagt die Semantik im zweiten Fall mehr zu, ich halte sie für plausibler.

lg,
Max

Hi,

ich stimme Dir voll und ganz zu, beide inerpretationen sind möglich. Entscheiden kann das nur der Fragesteller :smile:

Die Franzi