Ohne hier ein neues Thema eröffnen zu wollen:
Hast Du aber
Hi,
nun kommt eine ganz kuriose Geschichte von ewrig gestern.
Es gab mal ein Land, welche Expansionsgelüste verspürte.
Zu dieser Zeit dachten viele Länder so.
Und sie hatten Kolonien weit weit weg und in diesen Kolonien lebten und arbeiteten natürlich auch Menschen aus diesen Expansionsländern.
Und gelegentlich wurde dort dann auch mal, von den Expansionslandbürgern, ein kleines Nachwuchs-Menschlein geboren.
Aber wie? Sollte dieser neue Erdenbürger etwa allein dadurch, dass es, durch Zufall, in einem fremden Land (o.k., o.k., es waren Kolonien, aber immerhin fern ab) geboren wurde, allein die dortige Staatsbürgerschaft erhalten?
Und was, wenn die Eltern in das Heimatexpansionsland zurück kehren wollten - sollte dieser neue kleine Erdenbürger etwa zurück gelassen werden?
Das durfte nicht sein und ausserdem brauchte das Expansionsheimatland ja auch immerzu Soldatennachwuchs (ja, auch damals schon - für die grossen Boote mit den noch grösseren Kanonen).
Und so wurde ein Gesetz geschaffen, welches garantieren sollte, dass Nachkommen von Expansionsheimatlandbürgern automatisch und immer, durch die Abstammung (Blutlinie) begründet, ein immerwährendes Recht auf die Expansionsheimatlandstaatsbürgeschaft bekämen und damit auch das Recht in diese Expansionsheimatländer zurück zu kehren.
Nun, die Zeit verging und diese Staaten gab es schon bald so nicht mehr.
Und die Bürger der Expansionsheimatländer mussten zurück aus den Kolonien. Bei manchen Ländern früher, bei anderen später.
Gut, dass die Einreise problemlos geregelt war. Sie kehrten „heim“.
Das Gesetz hatte seine Bestimmung erfüllt.
Aber dann geriet dieses Gesetz in Vergessenheit, denn niemand brauchte sich mehr darauf zu berufen.
Und es ergab sich Ungeheuerliches. Die Menschen in ein paar wenigen dieser Länder hatten die Schnauze vom grossen Kriegspielen noch nicht voll bekommen und so zettelten sie den grössten Krieg bis dahin an. Aber zuvor brauchten sie Soldaten und da traf es sich gut, dass man problemlos aus den neuen eroberten Gebieten einfach junge Männer nehmen konnte und in die eigene Armee einfügen konnte - es waren keine Fremden, denn bei so Vielen konnte eine Abstammung nachgewiesen werden. Das war keine Überraschung, denn über Jahrhunderte zuvor waren sehr sehr viele Vorfahren in genau diese nun eroberten Länder ausgewandert. Nach der Blutlinie waren es genau die Richtigen. Dennoch gingen ihnen bald die jungen Männer aus, welche man zu Soldaten machen konnte. Und so erhielt das Gesetz einen kleinen Zusatz, welcher besagte, dass man auch dazu gehöre, wenn der Vater, ach was, sie nahmen gleich den Vater des Grossvaters (also drei Generationen zurück), dazu gehörte. Dass dies alles in krassem Widerspruch zu den Altvorderen (so vor etwa 2000 Jahren) stand, auf welche sich sich immer gern beriefen, juckte niemanden. Jene Altvorderen meinten nämlich, dass, wer mit ihnen ginge auch zu ihnen gehöre. Durch dick und dünn. Man konnte sich ihnen anschliessen und gehörte dann und damit zu ihnen - bis man sich eben wieder von ihnen trennte. Ja, so dachten die Altvorderen und sie hatten sogar ein Sprichwort, welches sich bis heute gehalten hat (aber kaum jemand kennt noch den Ursprung und den Gedanken dahinter). Es lautet: Mitgegangen - Mitgefangen.
Nun, auch dieser Krieg ging verloren (Kriege gehen immer verloren) und wiederum kamen viele „heim“.
Das Gesetz konnte nun schlecht abgeschafft werden, denn plötzlich brauchte man es nochmal (für die „Heimkehrer“).
Und es gab einen neuen Staat. Nun endlich wollte niemand mehr Krieg spielen und dieses unseelige Gesetz geriet abermals in Vergessenheit.
Aber dann war so ein dicker grosser Schelm an der Spitze einer korrupten Regierung und die nächste Wahl drohte verloren zu gehen. Da erinnerte sich jemand an dieses alte Gesetz und der grosse dicke Schelm, welcher irgendwie an eine Birne erinnerte, ging hin und sagte in etwa „…so kommet doch „nach hause“…“. Und sie kamen. Und fast alle die kamen konnten irgendwie nachweisen (auf welchen Papieren mit welchen Stempeln auch immer), dass sie einen Vorfahren aus diesem Land hatten. Und mit ihren Wahlstimmen ermauschelte sich der dicke und grosse Schelm eine dritte Amtsperiode (die zweite, davor hatte er sich mit der Banane erschlichen).
Und das Gesetz hatte seine Schuldigkeit weider einmal im Sinne der Regierenden getan. Und immer noch wurde es nicht abgeschafft.
Und so gibt es heute nur noch eine Handvoll Länder, welche diese sogenannte „Blutabstammung“ oder Auch „Blutlinie“ kennen.
Ich mag mich täuschen, aber ich meine heute sind es die Länder Deutschland, Österreich, die Türkei und auch Israel, in welchen ein neuer Erdenbürger nicht automatisch das Recht auf diese Staatsbürgerschaft erwirbt, weil er dort das Licht der Welt erblickte. Er muss wohl mindestens einen Elternteil mit dieser Staatsbürgerschaft haben.
Sicherlich weiss es irgendwer hier besser - dann bitte ich um Korrektur, denn ich bin auch immer lernbereit.
Mit freundliche Grüssen
Ray