Bei einer 2-3 oder mehrstündigen Arbeit ist es für den
heutigen Jugendlichen/Halberwachsenen, der ohne Probleme und
recht rasant auf der Tastatur seitenweise schreiben kann, doch
unendlich vorteilhafter seine Deutscharbeiten am PC zu
schreiben.
Ich halte die Idee für groben Unsinn.
- Sie ist nicht praktikabel , weil Tippen am PC
schlicht Lärm macht.
Es gibt verschiedene Arten von Lärm. Bei gleichem akustischen Pegel wohl eher weniger störend bis gar nicht. Wenn 30 Schüler mit dem Kugelschreiber schreiben, mit dem Füller kratzen, wenn sie nichts unter den Blättern liegen und ohne Unterlage auf dem Tisch schreiben, entsteht nicht weniger Lärm. Der Lehrer ist dagegen nur unempfendlich, weil daran gewöhnt. Er hört es schon gar nicht mehr.
Schlaue Einkäufer für Schulen haben das schon bedacht, an meiner Schule gibt es nur (leise) Apple-Tastaturen.
- Zügig, lesbar und richtig schreiben zu können - und zwar
nicht nur drei Sätze - ist eine Grundfertigkeit wie Laufen
oder Sprechen , auf die (jedenfalls in unserer
Gesellschaft) nicht verzichtet werden kann.
Ab 11. Schuljahr sollte es zumutbar sein in Hinsicht auf die Zukunft, in der nichts mehr handschriftlich erledigt wird, dass ein Schüler mit der Tastatur umgehen kann. Das kann er und wenn nicht, muss er es lernen --> unabdingbar wegen späterem Beruf, Tätigkeiten, etc.
Schließlich ist ab dem 11. Schuljahr alles berufsvorbereitend. Wer hier konservativ auf Traditionen beharrt, erwürgt moderne Leistungsfähigkeit.
Um das zu
begründen, muß man noch nicht einmal so weit gehen,
Handschriftfertigkeit zum Kulturgut zu erheben
In 10 Jahren Schule wurde es beigebracht. Von heute auf morgen, wird es nicht verschwinden, weil man ab der 11. (bei Deutscharbeiten zumindest erst mal) das Schreiben mit Tastatur mal eingeführt hatte.
Ich stell mal wirklich die Frage, was ist schlimmer, später im Beruf nicht handschriftlich zurecht zu kommen, oder nicht richtig auf der Tastatur schreiben zu können? Beides ist wichtig, keine Frage.
Aktionärsversammlung, Parlamentssitzung, usw.), oder weil es
schlicht unpraktisch ist (z.B. Exzerpieren von Texten in der
Universitätsbibliothek, Anfertigung von Konzepten, usw.), oder
weil es rechtlich oder aus sonstigen Gründen verlangt wird
(handgeschriebener Lebenslauf, eigenhändiges Testament, usw.)
Hat das irgendetwas mit der Diskussion hier zu tun, mit der Fähigkeit auf der Tastatur schreiben zu können, zu tun?
-
Authentizität. Handschriftlich verfaßte Texte lassen
sich mit einiger Sicherheit und nahezu immer eindeutig ihrem
Urheber zuordnen.
Es wäre mir neu, wenn man einem gedruckten Text keine Authentizität verleihen kann.
Ob der Lehrer den I-Punkt des Schülers wegkillert, oder mit größter Mühe den ganzen gedruckten Text neu abschreibt, um einen oder mehrere Fehler einzubauen. Soll eben ein Stempel auf die gedruckten Blätter draufgemacht werden, den kein Lehrer mit nach Hause nehmen darf. Soll der Schüler doch seinen Namen, einen Satz handschriftlich draufschreiben, so ist jede Authentizität gegeben.
Das hat 0 nichts, mit Aufwand zu tun.
4.Es mag richtig…:sein, dass Jugendliche heute schneller Tasten drücken als
Buchstaben zu Papier bringen können.
Gut.
(wer jeden Tag 4 Stunden:oder mehr Counterstrike spielt, hat das drauf).Dass sie
allerdings imstande sind, das schnelle Tastendrücken in ein
entsprechend schnelles - und vor allem: richtiges - Schreiben
umzusetzen, bezweifle ich.
Wir haben ja keine Vorurteile… Und handschriftlich wird der Schüler es in ein „vor allem: richtiges - Schreiben umsetzen“ können?
Ich kann das Argument nicht nachvollziehen.
Und ich finde mich darin bestärkt,
wenn ich mir hier auf dieser Website so einige Beiträge, insb.
im Brett Computerspiele, ansehe.
Schlimm, wenn der Schüler später so im Beruf mit der Tastatur umgehen wird, oder nicht?
Und ich frage mich, aus welchen Gründen man überhaupt auf die
Idee kommen kann.
Ganz einfach, man öffnet die Augen und schaut in die Arbeitswelt. Man sieht den Vorteil an der Tastatur. Man sieht die Pragmatik dahinter, die Berufsvorbereitung.
Ich sehe das eher als Kapitulation vor der
Tatsache, dass niemand es geschafft (oder sich die Mühe
gemacht) hat, den Jugendlichen eine ordentliche, effiziente
Handschrift beizubringen.
Ab dem 11. Schuljahr wird sich das nicht mehr ändern.
Und so schlimm ist es auch nicht um die Handschrift bestellt. Es dient zum Teil der Umstellung auf die Tastatur, deren Beherrschung ein essentieller Bestandteil im späteren Berufsleben sein wird.
Für mich steht der Vorschlag auf
einer Stufe mit der Idee, Ladendiebstahl nicht mehr unter
Strafe zu stellen.
Danke. Die Inquisition ging nicht anders vor.
Es gibt viele Menschen, die sich darüber sehr emotional erregen - mancher Lehrer unbedingt mit eingeschlossen (Wahrscheinlich alle Nicht-ein-Informatikfach-Unterrichtende). Ich glaube, es ist höchst berechtigt im Zeitalter der digitalen Medien, der mit Computer arbeitenden Arbeitswelt, diese Frage und noch viel mehr zu stellen über Schuleffizienz und ihr Verhältnis zur Arbeitswelt im 21 Jhdt.
Ich gehe nicht soweit und sage, es wäre jetzt absolut fatal, dass Verfassen von längeren Texten auf der Tastatur ab dem 11. (bei Deutscharbeiten) nicht einzuführen. Hilfreich wäre es vielleicht, aber dafür soll niemand voreilig ins Feuer gehen müssen. Ich glaube zwar nicht, dass ein Wandel von ganz alleine kommt, die Zeit wird helfen, die Arbeitgeber werden Erwartungen an die Schulen richten und so kommt das eine zum anderen.