Deutsche Mentalität auf Reisen

[Mathias]

Moin!

Ich möchte wirklich keine bestimmt Antwort haben,ehrlich.

Nein? Dann versuche ich es mal mit einer unbestimmten…

Was würdet Ihr meinen,wodurch zeichnen sich deutsche
Touristen speziell im Ausland aus,also die Touris…Oder
anders,durch was fallen sie besonders auf?

DEN typischen deutschen Touri gibt es wohl nicht.
Ein paar HGruppen wurden ja schon genannt.

Generell sind die Deutschen im Ausland beliebt.
In den USA geniessen wir Respekt aufgrund Fleiss, Pünktlichkeit und „Made in Germany“ - Qualität sowie eine svergleichsweise leisen, höflichen Auftretens.

In der arabischen Welt mag man die Deutschen, weil man ihre Ehrlichkeit und die Qualität ihrer Produkte schätzt. Manche Araber mögen die Deutschen auch nur deswegen, weil die Juden ermordet haben.

In Asien schätzt man die deutschen Geschäftsleute und einigermassen gebildete Touristen. In Thailand hingegen ist man erst mal vorsichtig. in Pattaya mag man die Deutschen sohl eher weniger.

In Nordeuropa fallen die Deutschen nicht weiter auf. Manche Wohnmobil-Touris, die nur mit Aldi-Dosen reisen, kein Geld im Land lassen und überall campen, fallen mal negativ auf.

In Südeuropa sind die Deutschen aufgrund dessen oft nicht so beliebt, weil die Dümmsten der Dummen dort Pauschalurlaub machen. Allerdings müssen gerade die Mallorquiner sich vorwerfen lassen, dass sie durch die Pauschla-Touris erst reich geworden sind. Nun plötzlich nichts mehr damit zu tun haben wollen, haut halt nicht hin. Die Geister, die ich rief…

Insgesamt halte ich mich auf Reisen v.a. von Pauschlareisegruppen fern. Der einzelne Individualreisende ist meist ein ganz netter Gesprächspartner, egal woher er kommt.

Ich selbst versuche, mich gegenüber der Kultur des Gastlandes respektvoll und interessiert zu verhalten. Meine Herkunft verleugne ich auch nicht.
Viele Deutsche schämen sich ja im Ausland zusagen, woher sie kommen ("…ich komme aus Deutschland, lege aber keinen Wert auf die Farbe des Passes…"). Das kommt in einigen Ländern überhaupt nicht gut. Die deutsche Selbstgeisselung 70 Jahre nach WW2 versteht ausserhalb Europas niemand ausser den Israelis.

Wer wirklich am Reisen interessiert ist und nicht einfach nur mit 20.000 anderen Teutonen in der Sonne braten will, wird sich, sofern einigermassen vernünftig sozialisiert, im ausland automatisch weitgehend richtig verhalten. Wer hingegen ein unreflektierter Ethonzentriker ist, wird nicht nur im Ausland, sondern auch zu Hause immer mal wieder anecken…

Gruß,
M.

[Jasmin_3835b0]

Hallo,

In den USA geniessen wir Respekt aufgrund Fleiss,
Pünktlichkeit und „Made in Germany“ - Qualität

dem stimme ich zu

sowie eine
svergleichsweise leisen, höflichen Auftretens.

Dem stimme ich nicht zu. Ich hab mehrere Jahre in den USA gelebt, und bis jetzt hat mir jeder - JEDER bestätigt, dass Deutsche überhaupt nicht freundlich scheinen. Im Gegenteil. Allgemein werden sie als „rude“ (unhöfflich) bezeichnet. Nur so kennen ich das.

In der arabischen Welt mag man die Deutschen, weil man ihre
Ehrlichkeit und die Qualität ihrer Produkte schätzt.

Oops na sowas. In Arabien bin ich aufgewachsen. Auch bei dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Die Deutschen sind nur als zahlende Touristen wilkommen. Beliebt sind sie keineswegs.

Manche Araber mögen die Deutschen auch nur deswegen, weil die Juden
ermordet haben.

So ein Quatsch habe ich ja noch nie gehört.
Lass mich raten? Du bist Deutscher ?

Typische Selbstüberschätzung. So kenne ich die Deutschen.

LG Jasmin

[Sangoma_08546a]

Manche Araber mögen die Deutschen auch nur deswegen, weil die Juden
ermordet haben.

So ein Quatsch habe ich ja noch nie gehört.

Ich schon.
In Saudi Arabien. Man wird nach Nationalität gefragt. Neben mir Engländer/in. „Oh, yes, Britain…“ Ich deutsch. „Alemania! Alemania good! So good! You don’t like Jews. I like Hitler.“
So und deutlicher (immer anti-jüdisch) habe ich das mehr als einmal erlebt.
In Saudi ist es schwer, ein Visa zu bekommen, wenn man nicht Moslem ist. Unmöglich ist es, wenn man Jude ist. Schwerer ist es, wenn man Hindu (-> Vielgötterei) ist. Gar keine Religion zu haben ist aber noch problematischer. Ich kenne den Fall, dass jemand (geb. 1943) und nicht getauft, Probleme hatte, ein Arbeitsvisum zu erhalten. Bei Tee wurde dem Immigrationsbeamten erklärt, dass derjenige nicht getauft sei, weil seine Eltern so glühende Hitlerverehrer gewesen seien. Den Stempel gab es dann postwendend.

Sangoma

[Jasmin_3835b0]

Hallo,

Ich schon.
In Saudi Arabien.

Saudi Arabien ist aber eher ein Sonderexemplar der arabischen Länder.
Nicht einmal ich als Araberin bin da gerne gewesen.
Man kann doch nicht „Arabien“ mit einem Land wie Saudi beschreiben.

Das ist als würde ich sagen ganz Europa ist wie Polen. Da stimmt doch was nicht in der Aussage…

LG Jasmin

[sin_f3a5e8]

Hi!

Ich habe aber auch öfters auf Reisen in Tunesien, Marokko, Ägypten und in Jemen dieselben Sprüche gehört.
„Germany good, they kill Jews“. Sie dachten ich sei Deutsche…

Gruß

[Olgu_8289dd]

Hallo,
u.a. am Rucksack. Den tragen sie auch in der shopping mall, dem Supermarkt oder in der Innenstadt. Es könnte ja sein, dass man dort zu verhungern oder zu verdursten droht, oder dass man dort übernachten muss…
Und es kommt ihnen sicher vor. Vermutlich haben sie ihre Augen am Hinterkopf.
LG

[David2]

Was schreibst du da,es ist das mit Abstand größte Land der arabischen Welt,die heiligsten Stätten und Prozessionen laufen dort ab und es herrscht ja eine so wundervolle totale Monarchie vor.Von den Wirtschaftsbeziehungen ganz abgesehen.Schreib bitte nicht solch einen Unsinn.

David

[Sangoma_08546a]

Hallo,

du hast gesagt, die Aussage über Araber stimme überhaupt nicht.
Ich habe ein Beispiel gebracht, aus meinen Erfahrungen, wo es sehr wohl stimmt.
Nirgends habe ich behauptet, dass es auf alle Araber oder selbst nur alle Saudi Araber zutrifft.

Sangoma

[Mathias]

Moin!

In den USA geniessen wir Respekt aufgrund Fleiss,
Pünktlichkeit und „Made in Germany“ - Qualität

dem stimme ich zu

sowie eine
svergleichsweise leisen, höflichen Auftretens.

Dem stimme ich nicht zu. Ich hab mehrere Jahre in den USA
gelebt, und bis jetzt hat mir jeder - JEDER bestätigt, dass
Deutsche überhaupt nicht freundlich scheinen. Im Gegenteil.
Allgemein werden sie als „rude“ (unhöfflich) bezeichnet. Nur
so kennen ich das.

Das entspricht nicht meiner Erfahrung.
Allerdings bewege ich mich hier sowie in den USA unter Menschen, die sich benehmen können. Möglich, dass der des Englischen nicht mächtige Touri, der deshalb unhöflich wirkt, normalerweise nicht an der nördlichen Ostküste rumhängt.
Die Ingenieure, mit denen ich reise, briefe ich sowieso vorab.
Der deutsche Ingenieur eckt in der Tat ab und zu an. Aber das kann man den Leuten erklären.

In der arabischen Welt mag man die Deutschen, weil man ihre
Ehrlichkeit und die Qualität ihrer Produkte schätzt.

Oops na sowas. In Arabien bin ich aufgewachsen. Auch bei
dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Die Deutschen sind
nur als zahlende Touristen wilkommen. Beliebt sind sie
keineswegs.

Auch hier habe ich andere Erfahrungen gesammelt.
Bei leuten, die wohl so gut wie nie mit einem deutschen Touri zusammentreffen würden.

Manche Araber mögen die Deutschen auch nur deswegen, weil die Juden
ermordet haben.

So ein Quatsch habe ich ja noch nie gehört.

Dann reise mal und entferne Dich ein wenig von Hotel und Flughafen.
Bei jeder zweiten Polizeikontrolle im Iran wirst Du, sobald der duetsche Pass leuchtet, mit „Heil Hitler“ begrüsst und sofort ohne Stress weiter geschickt.

Lass mich raten? Du bist Deutscher ?

So ist es.

Typische Selbstüberschätzung. So kenne ich die Deutschen.

Bitte erkläre mir, wie genau Du darauf kommst, dass ich mich azufgrund meiner Nationalität „selbt überschätzen“ würde.

Gruß,
M.

[C_Punkt]

wenig hilfreiche Pauschalisierungen
Hallo,

DEN typischen deutschen Touri gibt es wohl nicht.

eben und genauso wenig gibt es den US-Amerikaner, den Araber, den Asiaten, den Nordeuropäer, den Südeuropäer usw. Nicht zuletzt ist - entgegen Deiner Einschätzung - auch der ein oder andere Ausländer in der Lage, zwischen solchen und solchen Deutschen zu unterscheiden.

Letzten Endes ist es jedem Reisenden überlassen, ob er sich benimmt wie die Axt im Walde oder sich versucht, an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Und genauso ist es jedem Einheimischen überlassen, aus den Fehltritten einiger Personen pauschale Urteile über ein ganzes Staatsvolk abzuleiten.

Mal soll es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich Briten, die in Südeuropa nicht ununterbrochen sinnlos betrunken und gröhlend durch die Straßen gehen und auch Deutsche, die englisch, japanisch und/oder spanisch sprechen, sich angemessen Kleiden und nicht dauernd nach Schnitzel und Sauerkraut verlangen.

Diese Reisenden fallen dadurch auf, daß sie nicht auffallen und daher nicht zu negativen Vorurteilen beitragen. Deren Verhalten ist aber mindestens genauso typisch wie das derjenigen, die negativ auffallen.

Ich für meinen Teil glaube im Inneren meines Herzens auch immer noch daran, daß nicht jeder Niederländer genetisch bedingt mit einem Wohnwagen ununterbrochen mit 80 aber ohne Blinker von der rechten auf die mittlere Spur wechseln muß. Es ist halt wie mit bestimmten Tierarten: es gibt sie, aber sie sind so selten, daß man meint sie wären ausgestorben.

Gruß
Christian

[Jeanne_dc29a2]

Hallo Carlos,

auch in Thailand ist es nicht unähnlich, wie es Kate von anderen Ländern beschreibt. Ich habe mich mit vielen unterhalten, die arbeiten von Montag bis Sonntag, von Januar bis Dezember, von früh morgens bis spät abends.
Sowas wie Urlaub oder freie Tage kennen sie gar nicht. Das ist wahrscheinlich nicht für alle zutreffend, aber für viele, da sie keine Arbeitsverträge* haben oder z.B. selbständig sind und das Geld sonst nicht ausreichen würde.

Für uns komplett unvorstellbar!

Grüße,
jeanne

*Bevor ich hier falsches erzähle: Dies habe ich aus dem Gespräch mit einem Arbeiter aus Bangkok, den ich über dieses Thema befragte. Aufgrund mangelnder Englisch-Kenntnisse sowohl bei ihm als auch bei mir kann es sein, dass ich ihn missverstanden habe. Soviel war jedoch klar, dass er meinte, wenn er sich frei nehmen würde, würde er umgehend seinen Arbeitsplatz verlieren, den dann ein anderer erhalten würde.

[Jeanne_dc29a2]

Hi,

im europäischen Ausland fallen mir die Deutschen besonders dadurch (negativ) auf, dass sie meinen, die gesamte Welt müsse deutsch sprechen.
Wenn sie dann zum dritten male ihren Milchkaffee bestellen und der Ober immer noch nicht versteht, was sie wollen, dann nennt man das, was dann bei mir passiert, fremd schämen.

Auch wenn ich mit Jasmin ungerne überein stimme, so muss ich ihr doch in dem Punkt zustimmen, dass ich die Deutschen im Ausland als ungemein laut erlebe. Abgesehen von denen, die meinen rumgröhlen zu müssen, ist die Unterhaltung häufig sehr laut, so dass man denkt, sie haben alle Probleme mit den Ohren oder finden sich so wichtig, dass jedermann ihnen zuhören muss (wobei sie im Ausland wohl von den wenigsten verstanden werden).

Auch werden die heimischen Erfahrungen, z.B. von Pünktlichkeit, nach meiner Beobachtung nur allzu gerne auf die Umstände im Urlaubsland übertragen und man regt sich - obwohl man hier ja Anpassung von den Ausländern fordert - darüber gewaltig auf, wenn es anders läuft.
Ob das allerdings typisch deutsch ist oder auch auf Touristen anderer Nationen zutrifft, vermag ich nicht zu sagen.

Grüße,
jeanne

P.S. Natürlich gilt dies nur für den „typischen Deutschen“ und natürlich nur für meine Beobachtungen.

[Kate_0658db]

hi
Das kommt aber sehr darauf an, in welchem Ausland du bist. Abgesehen von Japan hat wohl jedes asiatische Land einen zigfach höheren Standardlärmpegel als man ihn in D und eben auch von Deutschen kennt. Chinesen, Inder, Thais sprechen meiner Erfahrung nach wenn sie neu in D sind (und auch später oft noch) generell ungewohnt laut. Die einen gewöhnen sich um, die anderen erfüllen noch heute drei Seminarräume mit ihrer Stunde…

lg Kate

[Sangoma_08546a]

Das kommt aber sehr darauf an, in welchem Ausland du bist.

Kann mich an eine Radiosendung vor ein paar Wochen erinnern, in dem Lautstärke von europäischen Ländern verglichen wurde.
Spanien gewann wohl mit Abstand.
Dazu das: http://www.mdr.de/windrose/7273575-hintergrund-72735…

Es kommt wahrscheinlich auf die Menge an. Reisegesellschaften sind an sich laut (kann mich an schreckliche amerikanische Hotelgäste in Zermatt erinnern). Und sobald man als Gruppe auftritt…

Sangoma

[ro_ma]

Es kommt wahrscheinlich auf die Menge an.

und auf das Alter.

Reisegesellschaften
sind an sich laut

naja, so pauschal kann man das auch nicht sagen.
Eine Reisegesellschaft bestehend aus älteren Menschen, die nach Tirol unterwegs sind, dürften wesentlich weniger Krach machen als eine Reisegruppe bestehend aus lustigen Kegelschwestern in den Mitvierzigern.

Gruß
Roland

[Sangoma_08546a]

naja, so pauschal kann man das auch nicht sagen.

Ja.

Eine Reisegesellschaft bestehend aus älteren Menschen, die
nach Tirol unterwegs sind, dürften wesentlich weniger Krach
machen als eine Reisegruppe bestehend aus lustigen
Kegelschwestern in den Mitvierzigern.

Außer sie haben alle das Hörgerät falsch eingestellt.

Sangoma

[Maggie_38fc25]

Hoi David2

Mit ihrer seltsam zerstückelten, kehligen Sprechweise hört man wohl die Deutschen besonders gut aus einem Sprachengewirr heraus, ohne dass sie besonders laut sprechen würden. Eine englische Freundin, die längere Zeit bei uns in der Schweiz lebte, störte sich in ihren Ferien daheim plötzlich daran, dass ihre Landsleute „einander ständig anbrüllten“.

Ich finde deutsche Touristen eher angenehm. Bei der Arbeit an einem Kiosk im Bahnhof Bern waren wir immer gerührt, wie die Deutschen sich bemühten, typisch schweizerische Ausdrücke zu verwenden. Dabei griffen sie öfter in die „falsche Dose“. Wir verkniffen uns ein Lächeln, wenn eine nette ältere Dame stolz einen etwas groben oder burschikosen Ausdruck aus der Arbeiter- oder der Schülersprache zum Besten gab. Es war einfach sympathisch.

Jeder fällt wohl im Ausland ab und zu seltsam auf. Man besucht doch andere Gegenden und Länder, um Unterschiede zu entdecken!

Hie und da verdrehen wir die Augen schon zum Himmel. Deutsche – natürlich nicht alle – haben oft das Gefühl: „Schweiz klein – Schweizer nicht erwachsen. Man muss ihnen zurechthelfen!“ Gerade wenn ihnen bei uns etwas gefällt, hagelt es von deutscher Seite „Verbesserungsvorschläge“. Und die müssten sofort umgesetzt werden!

Es wäre zu verkraften, wenn sie nach Deutschland zurückkehrten und geeigneten Landsleuten erklären würden: „Die Schweizer haben da etwas Gerissenes. Aber wir machen es besser. Ich habe eine Idee!“ – Denkste! Wir müssen, nach gründlicher Anhörung, schwören, dass wir uns darum kümmern werden – sogleich! Jene Schweizer, die im Tourismusbereich angestellt sind, zählen solches zu ihren Betreuungsaufgaben. Wir übrigen schmunzeln – oder (schlecht geschlafen, kein Humor) legen uns mit den Deutschen an, die über die Reaktion genervter Schweizer empört sind.

Ach, mit niemandem kann man so schön streiten, wie mit Deutschen! Mit niemandem kann man so wunderbare Feste feiern, wie mit Deutschen! Mit niemandem kann man so tolle Redeschlachten führen, wie mit dem Dirk aus dem Norden, der im Restaurant auf unserem Hausberg serviert. Die Gäste auf der Sonnenterrasse winden sich jeweils in Krämpfen vor Lachen.

David2, mach Dir keine Sorgen!

Maggie

[Christiane_ce9112]

Oh, das paßt gut zu der Frage oben, was ist typisch deutsch?

Und letztendlich würd ich hier die gleiche Antwort geben wie oben. Auf die deutschen Touris bezogen, heißt das, daß ein Deutscher im Ausland möglichst nicht als Deutscher entlarvt werden möchte.

Er vermeidet alles um den Verdacht irgendwie zu wecken. Er umgibt sich mit Einheimischen und mit jeglichen anderen Touris außer Deutschen. Er versucht in sämtlichen Sprachen zu kommunizieren außer in seiner eigenen.

Dazu kommt, daß er auch auf Biegen und Brechen versucht sich die Landessitten anzueignen. Eigentlich ja nichts Negatives, nur wenn man nur eine minimale Zeit hat sich etwas Neues anzueignen, dann sollte man dies vielleicht nicht so mit derart brachialer Gewalt tun.

Er versucht auch alles gut zu finden, was so weit weg wie möglich von der deutschen Lebensweise weg ist. Dies beinhaltet auch, daß er jeglichem „anderen“ Essen gegenüber sehr aufgeschlossen ist und teilweise die Einheimischen damit beeindrucken möchte, daß er ohne mit der Wimper zu zucken ihren Speiseplan übernimmt.

Vergraulen kann man den deutschen Touristen auf Reisen sehr gut in dem man ihn auf Deutsch begrüßt und womöglich noch fünf weitere Sätze die thematisch mit der Heimat verbunden sind fallen läßt.

Ach ja, ganz auffällig ist auch noch, daß der deutsche Tourist von jetzt auf gleich so gut wie alles im Ausland gut findet und bei jeder Gelegenheit den Einheimischen oder anderen nichtdeutschen Touris gegenüber erwähnt, wie Sch… doch alles in Deutschland läuft.

Dies war nur mein Einblick in Kürze bei dem Gros von Rucksacktouristen jeglichen Alters. Wobei sich die „armen“ Rucksacktouristen (Schüler, Studenten etc.) witzigerweise genauso benommen haben wie die „reichen“ Rucksacktouristen (die Softwarefuzzis, Banker, Möchtegernkurzaussteiger) egal wie lange jemand unterwegs war.

(Pauschalurlaub ist in der Regel nicht so meines und ich bin sicher, daß es da dann wieder ganz andere „deutsche Qualitäten“ gibt, die da zum Vorschein kommen)

Gruß,
Christiane

[Christiane_ce9112]

Hallo,

Dem stimme ich nicht zu. Ich hab mehrere Jahre in den USA
gelebt, und bis jetzt hat mir jeder - JEDER bestätigt, dass
Deutsche überhaupt nicht freundlich scheinen.

Hmmm, ich kann Mathias UND dir zustimmen (ich habe beides schon erlebt), aber mich befremden eher deine 100%igen Aussagen, so von wegen JEDER usw. Du scheinst ganz schnell von dem von dir Erlebten auf ALLES zu schließen und das erschwert natürlich eine Diskussion.

In der arabischen Welt mag man die Deutschen, weil man ihre
Ehrlichkeit und die Qualität ihrer Produkte schätzt.

Oops na sowas. In Arabien bin ich aufgewachsen. Auch bei
dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Die Deutschen sind
nur als zahlende Touristen wilkommen. Beliebt sind sie
keineswegs.

Oh ja, sie sind sehr beliebt als zahlende Touristen, wobei sie da aber wohl eher im unteren Segment angesiedelt sind. Weder beim Handeln noch beim Trinkgeld sind ja Deutsche im Vergleich zu anderen Touristen außerordentlich großzügig.

Aber ich kann auch Mathias Behauptung unterschreiben, was aber nicht heißt, daß ich mich nicht darüber wundere. (Schließlich ist’s ja nicht mehr weit her mit Ehrlichkeit und Qualität…)

Manche Araber mögen die Deutschen auch nur deswegen, weil die Juden
ermordet haben.

So ein Quatsch habe ich ja noch nie gehört.

Das KANN ich fast nicht glauben. Frag doch einfach mal deutsche Studenten in arabischen Ländern (Marokko, Tunesien, Ägypten, Jemen, Libanon, Syrien etc.), was die dir zu dem Thema erzählen können. Schließlich bleiben die ja nun mal ein bißchen länger vor Ort als nur 4 oder 6 oder 8 Wochen.

Typische Selbstüberschätzung. So kenne ich die Deutschen.

Yep, man muß sie nicht mögen. Das steht jedem zu. )

Gruß,
Christiane

[David2]

Ich wollte mal einfach nur so zwischendurch sagen,daß ich erstaunt bin über die Vielfalt der Meinungen.Darum gehts mir ja.Ich habe ja auch nicht gesagt,daß ich eine bestimmt Meinung hören will…da brauch ich die Frage ja nicht erst zu stellen.Jeder hat seinen eigenen Blickwinkel,erlebt Deutsche im Ausland anders.Ich kann innerlich Manchen absolut zustimmen(aus meinem Blickwinkel!),und Manchen absolut nicht.

Wenn ich rein von mir ausgehe,dann gehöre ich (Gott sei Dank!?) nicht dazu,denn ich lerne gerade wirklich interessiert doch mehrere Worte und Sätze der Sprache meine Lieblings-Reiselandes Israel,aber nicht,weil ich als Deutscher nicht auffallen will,sondern weil mich die Sprache ganz einfach interessiert.Und es ist wirklich schwer zu lernen…

Und von der Lautstärke,oh jeh…dann erlebt mal Briten!Und fragt mich mal wer die dösigsten,nervösesten und lautesten Touris in unserem 5Sterne Hotel sind,mit Abstand Chinesen und Koreaner.Ist einfach so.Gar nicht bös gemeint,eine nackige feststellung basierend auf jahrelangen Beobachtungen,u.a.des Geräuschpegels.Gästebeschwerden inklusive…Sie wirken aber mehr belustigend dadurch,nicht überheblich.

Und noch was so am Rande…Ich habe es in Israel noch nie!! erlebt,daß ich als Deutscher(ich werde ab und zu bis öfters dort gefragt,woher ich bin)in irgendeiner Form "komisch"angemacht werd.Nie vorgekommen.Im Gegenteil…„Oh,wie interessant,kommen Sie ran zu uns…“ und das bei einem Champions League Spiel Schalke 04 gegen Tel Aviv.Die Oma meines Freundes ist Holocaust-Überlebende,die hat mich empfangen,mir sind fast die Tränen gekommen,ganz ernsthaft!!!

Ich weiß,ich verquatsche mich hier,aber wollte das gern mal loswerden…sorry.

Ganz lieben Gruß,

David