Deutsche Pharmaunternehmen

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich in diesem Brett richtig bin, ich schätze es als ein Thema zur Inlandspolitik ein. Das Thema: Gesundheitswesen.
Die Re-Importe von Medikamenten betreffen meiner Meinung nach auch unsere Innenpolitik.

Seit Jahren nehme ich einen Betablocker, Nebilet 5 mg von der Firma Berlin-Chemie. Ein deutsches Pharmaunternehmen, das mit einem italienischen, Mercorine, zusammenarbeitet.

Seit heute muß ich hart kämpfen, Nebilet weiterhin von der Fa. Berlin-Chemie zu bekommen. Das Rezept war auf einen Re-Import ausgestellt.

Re-Import von Medikamenten wird so einfach beschrieben:
Medikamente aus Re-Import sind Medis, die über das Ausland transportiert werden, um dann wieder nach Deutschland zu gelangen und dort günstiger verkauft werden können. Die Medikamente haben die gleichen Wirkstoffe wie die deutschen Medikamente.

Ich wollte das Medikament (wie 5 Jahre vorher) von unserer deutschen Firma! Angeboten wird es im Internet über EurinPharm GmbH.

Deshalb die innenpolitische Frage:
Bleibt Berlin-Chemie bestehen?
Wird Erin Pharm GmbH der Sieger sein?
Was wird mit den Arbeitsplätzen von Berlin-Chemie?
Was so EINFACH (???) klingt: „Medikamente aus Deutschland, die über das Ausland transportiert werden, um dann wieder nach Deutschland zu gelangen“, (natürlich mit den gleichen Inhaltsstoffen???).

Warum das alles?
Es geht wohl weiter mit
.deutschen Gänsen
.Bodenseeäpfeln
.unserem Mais

der, über das Ausland, zu uns wieder eingeführt wird. Billiger natürlich.
Was ist der Hintergrund?

Gruß
Karin

Ich wollte das Medikament (wie 5 Jahre vorher) von unserer
deutschen Firma! Angeboten wird es im Internet über EurinPharm
GmbH.

Berlin-Chemie ist keine deutsche, sondern eine italienische Firma:
http://www.berlin-chemie.de/Unternehmen/Jobs-Karriere
Der erste Absatz hilft dir weiter.

Deshalb die innenpolitische Frage:
Bleibt Berlin-Chemie bestehen?

Nochmal: http://www.berlin-chemie.de/Unternehmen/Jobs-Karriere

Wird Erin Pharm GmbH der Sieger sein?

Die Firma heißt Eurim-Pharm und ist keine Hersteller, sondern ein Händler:
http://www.eurim.de/eurim-pharm/

Was wird mit den Arbeitsplätzen von Berlin-Chemie?

Die suchen noch Leute: http://www.berlin-chemie.de/Unternehmen/Jobs-Karriere

Zwei Minuten googlen…

Gruß TL

Danke!

Trotzdem innenpolitisch noch einmal die Frage:

„Re-Import-Medis sind Medis aus Deutschland, die über das Ausland transportiert werden, um dann wieder nach Deutschland zu gelangen und dort günstiger verkauft werden können.“

Wie rechnet sich das?
Und warum das Ganze?
Wen unterstütze ich, wenn ich Re-Import kaufe?
Wen unterstütze ich, wenn ich ein Medi von berlin-chemie kaufe?

Gruß
Karin

Hallo,

„Re-Import-Medis sind Medis aus Deutschland, die über das
Ausland transportiert werden, um dann wieder nach Deutschland
zu gelangen und dort günstiger verkauft werden können.“

Wie rechnet sich das?

Preisgefälle zwischen D und Ausland

Und warum das Ganze?

Ausnutzen dieses Gefälles

Wen unterstütze ich, wenn ich Re-Import kaufe?

Die Firma, die das Produkt herstellt, hier Berlin-Chemie, nur dass die Verdienstspanne normaler ist

Wen unterstütze ich, wenn ich ein Medi von berlin-chemie
kaufe?

Kauf in D: Ebenfalls Berlin-Chemie und deutsche Wucherpreise!

Auf Grund unserer Innenpolitik und Gesundheitswesen-Politik kann die Pharma in Deutschland so ziemlich jeden beliebigen Preis für ihre Medikamente verlangen, besonders für die Patentierten. Die Generika orientieren sich aber ebenfalls an diesem hohen Preisniveau.

Dieses Spiel machen die Ausländer aber nicht mit. So kommt es, daß genau die gleichen Medikamente, mit identischem Inhalt, oft noch nicht einmal unter anderem Namen, von deutschen und ausländischen Pharmafirmen an das Ausland um 30% bis 50% billiger verkauft werden. In D kostet es € 100,- Euro, in Spanien oder Belgien z.B. aber nur € 70,- oder € 50,-. Wäre die deutsche Politik nicht so pharmafreundlich, könnten wir die Medikamente ebenfalls zu niedrigeren Preisen bekommen und die Pharma würde immer noch reichlich verdienen.

Bei solchen Preisdifferenzen lohnt es sich dann, wenn ein deutscher Händler die Medikamente im Ausland einkauft und in D zu einem etwas günstigeren Preis verkauft - hohe Gewinnspanne. Er kann es aber auch viel günstiger verkaufen und den Preisvorteil zu einem Teil an den Patienten weitergeben - niedrigere Verdienstspanne.

Eine spanische Firma kann das Medikament ebenfalls sehr viel günstiger an den deutschen Patienten, etwa über das Internet, liefern, denn er erhält es ja zu einem viel niedrigeren Preis.

Die Pharma-Firmen mögen so etwas natürlich nicht und versuchen solche Geschäfte zu verhindern, was aber auf Grund der offenen Grenzen, Internetverkauf immer schwieriger wird.

Die Mehrwertsteuer spielt in diesem Zusammenhang für den Verbraucher keine Rolle, denn er zahlt EU-weit immer den im eigenen Land gültigen Satz bei Importen.

Sie spielt aber z.B. bei Pkw eine Rolle: in DK ist der MWST-Satz sehr hoch, umso billiger muß VW nach DK verkaufen, weil der VW für die Dänen sonst unerschwinglich würde. Kauft ein Deutscher in DK einen VW bekommt er ihn zum dort gültigen niedrigeren Nettopreis, bezahlt aber nur den deutschen MWST-Satz. Das kann dann einige Tausend Euronen ausmachen. Die Autoindustrie versucht das zu blockieren, indem bei einer Reparatur während der Gewährleistungszeit Schwierigkeiten gemacht werden…

Gruß,
p+p