Servus,
es ist doch ganz einfach:
Diejenigen, die genug Geld besitzen um schon von den Zinsen gut zu leben werden immer reicher, während die anderen, sei es direkt oder indirekt, über ihre Zinszahlungen diese Geldumverteilung finanzieren.
Dabei trifft es - wie schon angedeutet - nicht nur die, die zur Sicherung ihres Lebensstandards bei der Bank Kredite aufnehmen oder größere Käufe per Ratenzahlung abstottern müssen, sondern auch indirekt alle, die selbst noch nie irgendwo Geld geliehen haben.
Bei jedem Einkauf nämlich finanziert man über den Kaufpreis auch die Schulden und insbesondere die Schuldzinsen, die eine Firma für Investitionen machen musste.
Und über unsere Steuern zahlen wir die Schulden und Schuldzinsen unseres Staates.
Nun werden manche wieder einwerfen, dass die Reichen in unserem Land ja auch Steuern zahlen müssen und das nicht zu knapp, doch diesen sei erwidert, dass bei den wirklich Reichen, also denen, die von ihren Zinsen leben können, eigentlich nicht die Reichen, sondern wiederum die Schuldzinszahler die Steuern und anderen Ausgaben finanzieren.
Zum Kompliziert? Dann versuche ich es mit einem vereinfachten Beispiel:
Richy Rich hat 100 Millionen angelegt und bekommt dafür 3% Bruttozins (er hat ein eher konservatives Portfolio gewählt), also 3 Millionen im Jahr. Davon geht noch die Abgeltungssteuer ab (er hat keine Steuerschlupflöcher wie z.B. Wohnsitz im Ausland genutzt), bleiben 2.208.600,- Euro im Jahr zum Leben (rund 6.000 Euro am Tag).
Doch woher kommen die 3% Zinsen?
Von verschiedenen Anlageprodukten, also von Personen oder Firmen, die sich Geld auf die eine oder andere Art geliehen haben.
Z.B. von Herrn Schmidt, der - da er Hartz IV empfängt - immer wieder mal sein Girokonto überziehen muss, da es sonst zum Monatsende nicht reicht. Dafür zahlt er 16% Überziehungszinsen.
Oder von Herrn Pauli, der für die neue Produktionsanlage seiner Firma gerade einen Kredit bei seiner Bank aufgenommen hat. Er zahlt dafür 8% Schuldzinsen.
Oder von Frau Schulze, die ihr neues Auto mit „0%-Finanzierung“ gekauft hat. Was der Verkäufer ihr nicht erzählt hat ist, dass sie, hätte sie bar bezahlt, den Wagen von vornherein schon für 3.000,- weniger bekommen hätte. Diese 3000,- benutzt der Händler um der finanzierenden Bank die Schuldzinsen zu bezahlen.
Oder von der Bundesrepublik Deutschland, deren Bundesschatzbriefe Teil des Portfolios von Richy Rich sind und zu deren Bezahlung der Zinsen wir alle unsere Steuern zahlen.
Oder von Herrn Schubert, der in seinem Leben noch nie einen Kredit für irgendetwas aufgenommen hat, aber regelmäßig die Produkte von Herrn Pauli’s Firma kauft und über den Preis natürlich dessen Schuldzinsen an die Bank indirekt bezahlt. Herr Schubert hat sogar selbst ein wenig Erspartes auf dem Konto, doch die Zinsen, die er hierfür bekommt liegen deutlich unter dem Betrag, den er jährlich allein an Steuern bezahlen muss, die wiederum - wie schon ausgeführt - von der Bundesrepublik benötigt werden, um ihre Schuldner - unter anderem Richy Rich - zu bezahlen.
Man sieht, alle diese Menschen finanzieren ständig Richy Rich (und natürlich auch die Banken, die bei all diesen Geldgeschäften kräftig mitverdienen) und zwar nicht nur den Nettobetrag, der Richy Rich zur Verfügung steht, sondern den Bruttobetrag, von dem Richy Rich dann seine Steuern und anderen Ausgaben bezahlt. Letzteres könnte der Staat Richy Rich eigentlich erlassen, da er im Grunde nur von seiner rechten Hosentasche in seine linke bezahlt…
Wenn Richy Rich dann noch gut wirtschaftet, d.h. einen Teil des Zinsertrages dem Stammkapital wieder zuführt, wird er bei all dem sogar jeden Tag noch ein wenig reicher…
Gruß,
Sax