Deutsche werden immer reicher

Hallo,

wie oben lautete in dieser Woche ein Artikel des Berliner Tagesspiegels.

Man fragt sich da doch: wer wird immer reicher? Alle Deutschen jedenfalls nicht.

Es macht eher den Eindruck, als ginge auch hier die Schere zwischen Arm und Superreich immer weiter auf.
Die Nichtreichen werden immer ärmer.

Das Geld wir von Mitte und Unten nach ganz Oben verteilt - und das hat auch mit Politik zu tun, überwiegend aber mit der Macht der Wirtschaft.

Wie seht Ihr eure wirtschaftliche Position, eure Rente oder das Alterseinkommen und die Zukunft eurer Kinder und Enkel unter diesen Vorzeichen?

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu leben für die Mehrheit?

Gruß, Paran

Hallo,

wie oben lautete in dieser Woche ein Artikel des Berliner Tagesspiegels.
Man fragt sich da doch: wer wird immer reicher? Alle Deutschen jedenfalls nicht.

Nee, es ging nur um den Durchschnitt und daneben vielleicht noch um den weltweiten Vergleich. Habe aber den Artikel nicht gelesen. Ein Link wäre nett.

Es macht eher den Eindruck, als ginge auch hier die Schere zwischen Arm und Superreich immer weiter auf.
Die Nichtreichen werden immer ärmer.

Das kann sein und käme auch auf den Blickwinkel an. Wennd er Arme dieses Jahr 10€ reicher und der Reiche 100€ reicher geworden ist, dann sind beide reicher geworden. Der Arme wird sich aber gegenüber dem Reichen jetzt um weitere 90€ ärmer sehen.

Das Geld wir von Mitte und Unten nach ganz Oben verteilt - und das hat auch mit Politik zu tun, überwiegend aber mit der Macht der Wirtschaft.

Interessante These. Dafür gibt es bestimmt zumindest Ansätze um die zu stützen.

Wie seht Ihr eure wirtschaftliche Position, eure Rente oder das Alterseinkommen und die Zukunft eurer Kinder und Enkel unter diesen Vorzeichen?

Welche Vorzeichen? Meine Kinder und Enkel werden Zugang zu Dingen haben, die ich mir in meiner Kindheit vielleicht noch nicht mal vorstellen konnte. Frag mal Deine Oma, ob die sich als Kind vorstellen konnte, dass jeder Haushalt einen eigenen Fernseher und Telefonanschluß hat. Also nicht nur die Haushalte von Gutverdienenden, sondern auch die von Leuten, die nie arbeiten gegangen sind. Und das diese Leute überhaupt eine eigenen Haushalt, also warme Wohung nebst sonstiger Einrichtung, haben werden.

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu leben für die Mehrheit?

Nö. Am besten wäre es, wenn jeder einfach das bekommt, was er braucht. Und die Definition davon, was jemand braucht, ist dabei jedem selbst überlassen.
Ist das Klima auf der Welt wirklich das beste für die Mehrheit? Nö. Aber es ist so.

Grüße

Der Brutal-Kapitalismus hat 1990 gesiegt.
Das hat er offen zugegeben.
Früher war die Gefahr des „real existierenden Sozialismus´“ du groß um die AN zu unterdrücken. Nun ist diese Gefahr gebannt. Nun kann die Arbeiterschaft dort hin transportiert werden, wo sie nach Meinung der Superreichen gehört: in das dahinvegetierende Leben. Denn nur damit kann man noch reicher werden.
Sklaven sind froh, wenn sie genügend zum vegetieren haben.
Überlege mal: vor 1990 war fast jede Gehalts-/ Lohnerhöhung möglich. Das Einkommen der Bevölkerung stieg.
Nach 1990 klagten die AG dass sie kurz vor dem Verhungern sind… und meldeten jedes Jahr einen neuen Gewinnrekord.
Dazu kommt, dass das Personal permanent abgebaut wird. Was früher 4 gemacht haben muss heute einer machen.
Dass dabei die Qualität der Arbeit sinkt ist gewollt. Denn dann müssen die Verbraucher auch öfters einkaufen, ihr sauer verdientes Geld für Schrott ausgeben.
Meine Meinung: es wird Zeit für eine Revolution der Arbeiter.

Hi,

steile These. Die Grundregeln für die freie Marktwirtschaft a la USA wurden in den sehr frühen 80ern von REagan und Thatcher gelegt, der Yuppie ist eine Erfindung der 80er und hat Michael J. Fox den Stoff seine super Rollen gebracht.

die Franzi

Nö. Aber es ist so.

Die Erde ist eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums, denn es ist so
Frauen haben dem Manne untertan zu sein, und Könige sind von Gott eingesetzt; das ist so
Der Mensch wird sich niemals in die Lüfte erheben, denn er ist kei Vogel; das ist so
Es ist so, weil es schon immer so war - darum ist das eben so

Fatalismus bringt keine Veränderung - und das ist wirklich so !

Gruß
nicolai

Hallo,

Ein Link wäre nett.
ja mein Gott, guckst Du Tagesspiegel und suchst nach dem Titel.
Ich lese die Zeitung in Papierform, habe daher den Link auch nicht parat.

Es macht eher den Eindruck, als ginge auch hier die Schere zwischen Arm und Superreich immer weiter auf.
Die Nichtreichen werden immer ärmer.

Das kann sein und käme auch auf den Blickwinkel an. Wennd er
Arme dieses Jahr 10€ reicher und der Reiche 100€ reicher
geworden ist, dann sind beide reicher geworden.

Die 10 hypothetischen Euro, die der Arme mehr kriegt, gehen per Inflation mehr als drauf - er wird auch mir 10 Euro mehr ärmer.
Und der Reiche hat nicht nur das Zehnfache draufbekommen, die Zeiten sind vorbei. Rechne mit dem 100- bis 1000-fachem, dann wird es realistisch.

Das Geld wird von Mitte und Unten nach ganz Oben verteilt - und das hat auch mit Politik zu tun, überwiegend aber mit der Macht der Wirtschaft.

Interessante These. Dafür gibt es bestimmt zumindest Ansätze
um die zu stützen.

Aber sicher. z.B. die Einführung von Ich-AGs, die lockere Handhabung anderer Pseudoselbständiger oder von Betrieben aus dem Ausland, die keine Tariflöhne zahlen müssen oder zwar müssten, aber nicht mehr kontrollierbar sind, die Riesterrente und übrige private Altersvorsorge, die Jobangebote durch Jobcenter bei Verleihfirmen, die Zulassung von Provisionen an Bankberater (die die Leute für die private Altersvorsorge `beraten´), Erhöhung des Rentenalters, immer mehr Abwälzung von Versicherungskosten auf die Vesicherungsnehmer (Zahnersatz, Brillen, Medikamente usw.), unangemessen niedrige Renten für Normalarbeiter und sehr vieles mehr.
Wenn Du dazu umfassendes Wissen möchtest, wäre eine Anfrage bei der IGM und der Verbraucherzentrale ev. hilfreich. Du kannst Dich auch einfach mal erkundigen, wie hoch Deine eigene Rente sein wird und wieviel Steuern Du darauf zukünftig zahlen darfst.

Wie seht Ihr eure wirtschaftliche Position, eure Rente oder das Alterseinkommen und die Zukunft eurer Kinder und Enkel unter diesen Vorzeichen?

Welche Vorzeichen? Meine Kinder und Enkel werden Zugang zu
Dingen haben, die ich mir in meiner Kindheit vielleicht noch
nicht mal vorstellen konnte.

Auch Zugang zu anständig bezahlter Arbeit?
Wenn Du Dir dessen sicher bist, wüßte ich gern, ob Du gute Beziehungen hast, denn anders ist das kaum zu sichern.

Frag mal Deine Oma, ob die sich

als Kind vorstellen konnte, dass jeder Haushalt einen eigenen
Fernseher und Telefonanschluß hat. Also nicht nur die
Haushalte von Gutverdienenden, sondern auch die von Leuten,
die nie arbeiten gegangen sind. Und das diese Leute überhaupt
eine eigenen Haushalt, also warme Wohung nebst sonstiger
Einrichtung, haben werden.

Meine Oma ist lange tot. Meine Eltern und Schwiegererltern, diejenigen, die nach dem 2. WK. losgelegt haben, hatten einen recht guten Stand. Sie konnten sich nicht alles leisten, aber es drohten auch weder Arbeitslosigkeit noch Lohndumping.
Sie konnten planen, Häuser bauen in der Gewissheit, die Schulden abbezahlen zu können.
Das ist heute lange nicht mehr so einfach.

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu leben für die Mehrheit?

Nö. Am besten wäre es, wenn jeder einfach das bekommt, was er
braucht. Und die Definition davon, was jemand braucht, ist
dabei jedem selbst überlassen.
Ist das Klima auf der Welt wirklich das beste für die
Mehrheit? Nö. Aber es ist so.

Ist Banken, die Anleger veräppeln und deren Geld verzocken, mit Steuergeldern retten sinnvoll? Nein, aber es ist so - und damit bist Du also einverstanden.

Banken und Wirtschaftsformen sind keine Naturphänomene (oder -katastrophen) - bzw. nur in begrenztem Rahmen insofern als wir Menschen auch nur Tiere/Naturkatastrophen sind, die eben so handeln, wie wir es tun. Zum menschlichen Handeln gehörten aber immer auch Revolutionen und Aufbegehren, nicht nur „das ist so“.

Gruß, Paran

Nö. Aber es ist so.

Die Erde ist eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums,
denn es ist so
Frauen haben dem Manne untertan zu sein, und Könige sind von
Gott eingesetzt; das ist so
Der Mensch wird sich niemals in die Lüfte erheben, denn er ist
kei Vogel; das ist so
Es ist so, weil es schon immer so war - _darum ist das eben so
i>…

Fatalismus bringt keine Veränderung - und das ist wirklich so
!
_

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Dabei sind es nicht mal Vergleiche. Das waren alles von Menschen aufgestellte Thesen. Ich weiß nun aber nicht, ob es eine von Menschen aufgestellte These ist, wenn es regnet, schneit, hagelt oder die Sonne scheint. Für mich ist das dann immer Realität. Genauso wie es für mich Realität ist, dass es in Zetralafrika deutlich wärmer als am Nordpol ist. An dieser Realität kann ich nur sehr wenig ändern. ich kann mich ihr nur bestmöglich versuchen anzupassen.
Du meinst aber nun, dass das Klima so verändert werden kann, dass es für jeden an jedem Ort und zu jeder Zeit so ist, wie er es will?
Natürlich kann man solchen Utopien nachhängen. Haben ja in Bezug auf Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme auch schon entsprechende Versuche stattgefunden.
Im Zusammenhang mit den Wetter/Klima fallen mir das Auswanderer aus Siebenbürgen ein. Die haben damals erzählt, dass im Winter erst bei Temperaturen und -5°C geheizt werden durfte. Im staatlichen Wetterbericht wurde es seitdem nicht mehr kälter. Soweit kann man sich in Utopien verbeissen, wenn es partout nicht mehr mit der Realität in Einklang zu bringen ist. Und selbst da waren nicht alle gleich = haben gefroren. Es gab bestimmt auch Leute bei denen immer geheizt worden ist. Anderenorts wurden Leute, die meinten, dass es kälter wäre, solange belehrt, bis ihnen nicht mehr kalt war.

Die Frage, ob der Kapitalismus die beste Form sei, ist daher für mich falsch. Die Frage muss lauten, wie man auf dessen Auswirkungen reagieren kann. Beim Wetter ist das auch nicht das Wetter selbst, sondern zum Beispiel eine Jacke, Regenschirm oder ein wetterfestes Dach. In „unserem“ Kapitalsimus gibt es Sozialversicherungen, Sozialhilfe und auf der anderen Seite Steuern und Beiträge.
Unter den gegebenen Voraussetzungen ist das, was in Deutschland in dieser Beziehung gang und gäbe ist, ganz sicher nicht das schlechteste Modell. Mir fällt in der Gegenwart und Vergangenheit keins ein, welches besser wäre.
Bitte nicht mit Norwegen oder Liechtenstein kommen. Die haben nicht die Bedingungen wie wir.

Grüße

Hallo,

Die 10 hypothetischen Euro, die der Arme mehr kriegt, gehen per Inflation mehr als drauf - er wird auch mir 10 Euro mehr ärmer.

Das dies ein reines Zahlenbeispiel war und nur der Veranschaulichung diente, ist nicht angekommen?

Und der Reiche hat nicht nur das Zehnfache draufbekommen, die Zeiten sind vorbei. Rechne mit dem 100- bis 1000-fachem, dann wird es realistisch.

Ändert aber doch erstmal nichts daran, dass der Arme 1950 ärmer war als der Arme 2012? Über die gewachsene gefühlte Armut brauchen wir nicht diskutieren. Da gebe ich Dir sofort recht.

Das Geld wird von Mitte und Unten nach ganz Oben verteilt - und das hat auch mit Politik zu tun, überwiegend aber mit der Macht der Wirtschaft.

Interessante These. Dafür gibt es bestimmt zumindest Ansätze um die zu stützen.

Aber sicher. z.B. die Einführung von Ich-AGs, die lockere Handhabung anderer Pseudoselbständiger oder von Betrieben aus dem Ausland, die keine Tariflöhne zahlen müssen oder zwar müssten, aber nicht mehr kontrollierbar sind, die Riesterrente und übrige private Altersvorsorge, die Jobangebote durch Jobcenter bei Verleihfirmen, die Zulassung von Provisionen an Bankberater (die die Leute für die private Altersvorsorge `beraten´), Erhöhung des Rentenalters,

Erhöhung des Rentenalters greife ich mal raus. Wie wird da von unten nach oben verteilt?

immer mehr Abwälzung von Versicherungskosten auf die Vesicherungsnehmer (Zahnersatz, Brillen, Medikamente usw.)

Was glaubst Du, woher die Versicherungen das Geld für die Versicherungsleistungen her haben? Ganz heißer Tipp: Von den Versicherten.

unangemessen niedrige Renten für Normalarbeiter und sehr vieles mehr.

Ws ist unangemessen? Was ist ein Normalarbeiter.

Wenn Du dazu umfassendes Wissen möchtest, wäre eine Anfrage bei der IGM und der Verbraucherzentrale ev. hilfreich. Du kannst Dich auch einfach mal erkundigen, wie hoch Deine eigene Rente sein wird und wieviel Steuern Du darauf zukünftig zahlen darfst.

Na wenn sie so arg niedrig ist, wahrscheinlich keine.

Wie seht Ihr eure wirtschaftliche Position, eure Rente oder das Alterseinkommen und die Zukunft eurer Kinder und Enkel unter diesen Vorzeichen?

Welche Vorzeichen? Meine Kinder und Enkel werden Zugang zu Dingen haben, die ich mir in meiner Kindheit vielleicht noch nicht mal vorstellen konnte.

Auch Zugang zu anständig bezahlter Arbeit?

Ja. Aber bereits heute ist der ja nicht mal unbedingt notwendig um eine warme Wohnung, Fernseher, Handy, Nahrung und Bekleidung zu haben.

Wenn Du Dir dessen sicher bist, wüßte ich gern, ob Du gute Beziehungen hast, denn anders ist das kaum zu sichern.

Interessante Frage. Die andere Frage wäre, wer die Bedürfnisse aller Menschen befriedigen sollte, wobei wir mal davon ausgehen, dass sie unendlich sind.

Meine Oma ist lange tot.

Dann frage eben Deine Eltern und Schwiegereltern danach.

Meine Eltern und Schwiegererltern, diejenigen, die nach dem 2. WK. losgelegt haben, hatten einen recht guten Stand.

Für sich und relativ gesehen in der damaligen Zeit?

Sie konnten sich nicht alles leisten,

Ach.

aber es drohten auch weder Arbeitslosigkeit noch Lohndumping.

Letzters haben die velleicht bloß nicht so wahrgenommen.

Sie konnten planen, Häuser bauen in der Gewissheit, die Schulden abbezahlen zu können.

Die haben sie sich eingebildet und sie hatten Glück, dass es so kam. Mit Gewißheit hatte das nichts zu tun.

Das ist heute lange nicht mehr so einfach.

Richtig. In einer Gesellschaft, in der die Leute 20 Jahre älter werden und diese 20 Jahre nicht produktiv tätig sind aber selbstverständlich weiter ihren Lebensstandard weitgehend halten wollen, sind mehr Anstrengungen notwendig.

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu leben für die Mehrheit?

Nö. Am besten wäre es, wenn jeder einfach das bekommt, was er
braucht. Und die Definition davon, was jemand braucht, ist
dabei jedem selbst überlassen.
Ist das Klima auf der Welt wirklich das beste für die
Mehrheit? Nö. Aber es ist so.

Ist Banken, die Anleger veräppeln und deren Geld verzocken, mit Steuergeldern retten sinnvoll? Nein, aber es ist so - und damit bist Du also einverstanden.

Nö. ich bin auch nicht einverstanden, dass es mir in die Bude regnet oder Schnee auf der Straße liegt. Das sind einfach Folgen des Klimas/Wetters. Darauf muss ich reagieren. Also wetterfestes Dach und Winterreifen drauf, notfalls noch Schneeketten und langsamer fahren. Außerdem noch Geld für die Schneeräumung ausgeben. Wenn es ganz Dicke kommt, gar nicht fahren. Oder aufregen, dass es schneit und die Karre vor den Baum fahren und dann jemanden suchen, dem ich die schild geben kann.

Banken und Wirtschaftsformen sind keine Naturphänomene (oder -katastrophen) - bzw. nur in begrenztem Rahmen insofern als wir Menschen auch nur Tiere/Naturkatastrophen sind, die eben so handeln, wie wir es tun.

Da gehe ich mit. Ob wir das nun Kapitalismus nennen, ist mir eigentlich ziemlich egal. Wie hieß den die Wirtschaftsform der Menschen, als noch niemand wußte, dass es diesen Begriff gab?

Zum menschlichen Handeln gehörten aber immer auch Revolutionen und Aufbegehren, nicht nur „das ist so“.

Genau. Die Menschen wollten immer vorwärts kommen und sich das Leben besser machen. Ob aber das Aufbegehren gegen das Wetter der richtige Weg ist, wage ich zumindest zu beweifeln. Ich werde mir weiter eine Jacke und Winterreifen kaufen, wenn es schneit. Nee, ich bin noch viel bekloppter. Ich kaufe mir das schon vorher, weil ich ein ganz bitterböser Spekulant bin. Ich spekuliere darauf, dass es kalt wird und schneit. Ich muss dann nicht von dem Spekulanten kaufen, der auf Leute spekuliert, die darauf spekulieren, dass es nicht schneit. Ich habe dann vielleicht 25% weniger bezahlt und bin um diesen Betrag reicher. Und ich werde mir dann von meinem Nachbarn das Geheule anhören, wie der wieder vom Händler abgezockt worden ist und was das doch alles für Kapitalistenschweine sind. Ich habe mir dir Dinger selbst geholt und drangeschraubt. Bin ich nochmal reicher geworden als mein Nachbar. Damit begehre ich gegen die Steuerabzocke vom Staat auf. Für das rechtzeitig kaufen, selbst abholen und selbst dranschrauben fallen nämlich noch keine an.

Grüße

Hallo,

Es macht eher den Eindruck, als ginge auch hier die Schere
zwischen Arm und Superreich immer weiter auf.
Die Nichtreichen werden immer ärmer.

oh Mann, ich bin Dir so dankbar. Seit fast zwei Wochen sitze ich - bildlich gesprochen - zappelnd vor dem PC und warte auf eine derartige Bemerkung. Am 25.10.2012 wurde nämlich das hier veröffentlicht:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-10/einkommen-ve…

Das Geld wir von Mitte und Unten nach ganz Oben verteilt - und
das hat auch mit Politik zu tun, überwiegend aber mit der
Macht der Wirtschaft.

Wie genau habe ich mir denn die Umverteilung vorzustellen? Vielleicht kannst Du das anhand von Menschen,

  • die ihren Lebensunterhalt vom Staat bezahlt bekommen bzw.
  • die aufgrund ihres niedrigen Einkommens keine oder fast Einkommensteuer bezahlen bzw.
  • die den Spitzensteuersatz von knapp 48% (inkl. Solidaritätszuschlag) bezahlen
    beispielhaft erklären.

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu
leben für die Mehrheit?

Aussicht auf Einkommen und Gewinn ist die Triebfeder, die Menschen zu Leistung, Innovation und Wagemut inspiriert und damit die Voraussetzung für allgemeinen Wohlstand.

Was passiert, wenn der Staat Wirtschaft, Eigentums- und Einkommensverteilung übernimmt, ist in der DDR eindrucksvoll dokumentiert worden. Allen (von den Parteibonzen abgesehen) ging es in etwa gleich aber eben nicht gut.

Gruß
C.

Hallo

Ändert aber doch erstmal nichts daran, dass der Arme 1950 ärmer war als der Arme 2012?

Wenn du unter Reichtum den Zugang zu Unterhaltungselektronik verstehst, dann ist der Arme 2012 natürlich um Klassen reicher als der Arme um 1950. Aber der Arme um 1950 hatte meistens wesentlich mehr Möglichkeiten, sich draußen auszuleben. Baumhäuser bauen, im Wald verstecken spielen und solche Dinge sind heutzutage (meistens) ein Privileg für Kinder reicher Leute, und das war es 1950 bestimmt noch nicht. Ich persönlich finde sowas wesentlich wichtiger als einen Fernseher.

Was allerdings wirklich ein großer Fortschritt für alle ist, das sind die Erleichterungen im Haushalt (vor allen Dingen Kühlschrank, Staubsauger und Waschmaschine für alle).

Viele Grüße

Hallo,

Wenn du unter Reichtum den Zugang zu Unterhaltungselektronik
verstehst, dann ist der Arme 2012 natürlich um Klassen reicher
als der Arme um 1950. Aber der Arme um 1950 hatte meistens
wesentlich mehr Möglichkeiten, sich draußen auszuleben.
Baumhäuser bauen, im Wald verstecken spielen

ich glaube, daß man 1950 nicht unbedingt als Beleg dafür heranziehen sollte, daß früher manches oder gar vieles besser war. Bis ins Frühjahr hinein gab es 1950 noch Lebensmittelkarten, die Hamsterfahrten der Städter ebbten langsam ab und in den Städten waren die vorhandenen Bäume mehr oder weniger verheizt worden. Natürlich hatten die Kinder mehr Platz zum Spielen aber das lag daran, die die Innenstädte zu nicht geringen Teilen aus Trümmerfeldern bestanden. Ob das ganze durch die freilaufenden und glücklichen Kindern auf dem Land kompensiert wurde…?

Im übrigen lebt man heute in den meisten Städten sicherlich besser, sicherer und gesünder als das noch 1950, 1960, 1970 oder 1980 der Fall war. Nicht zuletzt hat die Zahl der Bäume und der 30er- und verkehrsberuhigten Zonen in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen, was den Spaß am spielen doch deutlich erhöhen dürfte.

und solche Dinge
sind heutzutage (meistens) ein Privileg für Kinder reicher
Leute,

Weil die einen Privatwald haben?

und das war es 1950 bestimmt noch nicht. Ich persönlich
finde sowas wesentlich wichtiger als einen Fernseher.

Um Fernseher brauchten sich die Menschen bis weit in die 70er keine Gedanken zu machen.

Gruß
C.

Hi,

ach da hatte ich nach unserer kurzen Unterhaltung zum Thema Berichterstattung Sandy vs. Hunger in Afrika noch kurzfristig Hoffnung für Deine Besserun geschöpt, und nun das hier… tztz. Denn selbstverständlich war es 1950 besser. Und gerade WEGEN der Lebensmittelkarten. Die waren wenigstens noch was wert. Dafür bekam man Essen, und keine Zinsen. Da haben die Leute noch echte WErte zu schätzen gewusst. Und jeder hat die gleichen Rationen bekommen. Vergünstigungen gab es nur für Leute, die körperlich schwere Arbeit leisteten - so gehört sich das ja auch. Dafür hat ja heute keiner, aber auch gar keiner mehr Verständnis. Und weil diese Arbeit heute so wenig geschätzt wird, werden die Arbeitsplätze gezwungenermaßen ins Ausland ausgelagert. Guck doch auf Schalke: lieber sind die LEute dort arbeitslos, wenn sie keinen Job als Fussballer bekommen. Aber Bergarbeiter? Pustekuchen.
'Und ewas das rRumtoben angeht: eine Ruine zum Drüberklettern und ein Trümmerfeld für Cross Country Läufe sind doch allemal besser als vorm Fernseher sitzen und Chips in sich reinstopfen. Man muss halt auch mit den Gegebenheiten arbeiten: „die Leute da abholen, wo sie sind“ ist nicht nur ein didaktischer Grundsatz, sondern auch ein wichtiger Motivationsfaktor. Mit einem Fitnessstudio kann doch eine Trümmerfrau nichts anfangen. Und für die Erwachsenen ist das Aufräumen der Trümmer auch gleichzeitig Ausdauer- und Krafttraining.
Natürlich kann man sagen, dass ein modernes Kind ja nciht gezwungen ist, vorm Fernseher zu hocken, es kann ja rausgehen. Aber der Weg zum Spielplatz ist ja so gefährlich, gegen so einen Dobermann oder einen alleinerziehenden Vster ist ein Blindgänger 1950 gar nichts. Und von einem Ausflug in den Wald gar nciht erst zu reden; da muss man mit dem Aauto hinfahren und verschmutzt die UMwelt. 'Und auch an die eit der Eltern musst du denken; wenn sie mit ihren Kindern Ausflüge machen, können sie nciht arbeiten gehen, und schon ist Deine schöne Statistik von weiter oben Makulatur

Naja, und siehst du, Bewegungsmangel plus nicht rationiertes Essen ergeben Übergewicht als Konsequenz unserer nur scheinbar reichen GEsellshaft,

die Franzi

oh Mann, ich bin Dir so dankbar. Seit fast zwei Wochen sitze
ich - bildlich gesprochen - zappelnd vor dem PC und warte auf
eine derartige Bemerkung.

das habe ich schon immer vermutet

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu
leben für die Mehrheit?

Aussicht auf Einkommen und Gewinn ist die Triebfeder, die
Menschen zu Leistung, Innovation und Wagemut inspiriert und
damit die Voraussetzung für allgemeinen Wohlstand.

Was passiert, wenn der Staat Wirtschaft, Eigentums- und
Einkommensverteilung übernimmt, ist in der DDR eindrucksvoll
dokumentiert worden. Allen (von den Parteibonzen abgesehen)
ging es in etwa gleich aber eben nicht gut.

Du bist vermutlich kein Geringverdiener. Den geht es im Vergleich, glaube ich, ziemlich mies.

oh Mann, ich bin Dir so dankbar. Seit fast zwei Wochen sitze
ich - bildlich gesprochen - zappelnd vor dem PC und warte auf
eine derartige Bemerkung.

das habe ich schon immer vermutet

Schon immer? Wie das? Die Meldung erschien doch erst vor zwei Wochen.

Was passiert, wenn der Staat Wirtschaft, Eigentums- und
Einkommensverteilung übernimmt, ist in der DDR eindrucksvoll
dokumentiert worden. Allen (von den Parteibonzen abgesehen)
ging es in etwa gleich aber eben nicht gut.

Du bist vermutlich kein Geringverdiener. Den geht es im
Vergleich, glaube ich, ziemlich mies.

Im Vergleich zu was?

OT: Hausarbeit
Hallo Simsy Mone

Was allerdings wirklich ein großer Fortschritt für alle ist,
das sind die Erleichterungen im Haushalt (vor allen Dingen
Kühlschrank, Staubsauger und Waschmaschine für alle).

Ich hab’ mal gelesen, dass wir heute mehr Arbeit mit Putzen und Waschen verbringen als vorher. Is’ natürlich alles sauberer, aber ob die Lebensqualität gestiegen ist … (ganz zu schweigen von Nebenwirkungen wie Müll, Ener- und Allergien)

Ganz O.T. Hausgeräte: Für mich ist das Fernsehen die wichtigste Errungenschaft für sozialen Frieden. Effektiver kann man kaum jahrzehntelang unproduktiv Zeit totschlagen, bei geringem Ressourcenverbrauch. Alte und Kranke verkümmerten früher oft allein in ihrer Kammer, Nicht-arbeitende gingen auf die Straße oder in die Kneipe.

Gruß
wilbert

Hi,

ich bin Ossi, war bei Mauerfall 16.

Jeder HartzIVler hat mehr als der Durchschnitts-DDR-Bürger.

die Franzi

Moin,

Ist diese Form von Kapitalismus wirklich die beste Art zu
leben für die Mehrheit?

Für diejenigen, die ordentlich Geld verdienen, sicher nicht, denn sie müssen einen ziemlichen Anteil davon abgeben für die „Allgemeinheit“. In anderen Formen des Kapitalismus kann man da viel einfacher ziemlich reich werden.

Für diejenigen, deren Lenbesunterhalt von der Gemeinschaft bestritten wird, sicher schon. Oder kennst du irgend eine andere Form von Kapitalismus oder Gesellschaftsform überhaupt, wo Menschen die Grundbedürfnisse von der Allgemeinheit gedeckt bekommen, ohne irgendeine Gegenleistung erbringen zu müssen?

Gruß
M.

Hallo,

ich bin Ossi, war bei Mauerfall 16.

Jeder HartzIVler hat mehr als der Durchschnitts-DDR-Bürger.

Ausgenommen Arbeit und Kindergartenplatz - oder?

Ich war mal zu DDR-Zeiten in Ostberlin. Habe echt gestaunt, dass da im HO einer saß, der einem den Einkaufskorb in die Hand drückte. Völlig überflüssiger Job, unnützer gehts nicht.

Aber ich schätze, für den Einkaufskorbgeber war das angenehmer, als nutzlos zu sein. Er hatte etwas zu tun, hatte Arbeitskollegen, Stammkunden, hier und da ein Pläuschchen.

Habe selbst mal einige Monate kein Arbeit gehabt - es fällt einem so die Decke auf den Kopf, man wird unglaublich lahmarschig und lethargisch, hat keine Kontakte mehr.
Da würde ich lieber Einkaufskörbe verteilen.
Womit ich nicht die DDR reinwaschen will. Die Bespitzelung, unsinnige Eingriffe in die Selbbestimmung, der Polizei- und Stasistaat, das war die Nazis II.
Das will ich ganz sicher nicht. Aber muss deswegen alles Freiheitliche gleich so ausarten, wie es hier der Fall ist?

Dass in der DDR die meisten Menschen weit weniger Konsumgüter hatten, als in der BRD ist klar. Aber immernoch sehr viel mehr, als die Bürger in Bangladesch, die heutzutage unsere preiswerte Kleidung nähen und eigentlich unsere Sklaven sind - oder weniger. Sklaven muss man immerhin versorgen, auch wenn man keine Arbeit für sie hat.

Ohne diese Billiglohnländer könnte der heutige Konsumstatus hierzulande nicht aufrecht erhalten werden, nicht im Geringsten.
Er funktioniert nur mit der Ausbeutung anderer - bzw. inzwischen nicht mehr nur anderer. Er funktioniert mit Ausbeutung, und das weitet sich immer mehr aus (wisst Ihr, was z.B. ein Hermeslieferant (Ich-Ag) verdient??).

Gruß, Paran

Hi,

es geht darum, ob es dem HartzIVler nun besser oder schlechter geht als dem DDR-Bürger. Bangladesch braucht man also nicht als Argument anzuführen.

Und der Körbchen-in-die-Hand-Drücker? Lölchen. Weißt Du, in der DDR gab es die Pflicht zur Arbeit. Das heißt, man musste eine Stelle haben und bezahlt werden, auch wenn es keine Arbeit und die damit verbundenen Einnahmen gab, die den Lohn gedeckt hätten. Die DDR ist ja, wie Du weißt, bankrott gegangen (und ja, in einer Planwirtschaft hängt das direkt zusammen, denn der Staat ist der Unternehmer). Haben die sich wohler gefühlt, mit keine Arbeit für vollen Lohn? Nö. sie haben ja nicht gearbeitet, aber ihr Geld bekommen (ok, sie konnten sagen, sie haben einen Job - das ist aber nicht gleichbedeutend mit arbeiten. Das große Wundern begann nach der Wende, als dann ein Job tatsächlich mit Arbeit verbunden war.) Es hätte sich auch nicht gelohnt, sich mehr anzustrengen, oder in dünner Auftragslage einem Zweitjob nachzugehen. Oder beim Erstjob an entsprechender Stelle irgendwie auf die Tube zu drücken, damit Rohstoffe, arbeitsmaterialien etc herankamen - es gab ja nichts, was man sich für das Geld hätte kaufen können. Ich kann dir gerne Beispiele geben, wenn es Dich interessiert. Zweitwagen? Lol. 18 Jahre warten auf ein Auto. ein Trabant kostete eine niedrige fünfstellige Summe, bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 500-600 Mark. Da braucht man einige Nebenjobs…
Und nehmen wir wieder den HartzIVler von hier und heute. Wie ist es denn für die mit dem WErt der Arbeit, wenn sie Erdbeeren pflücken oder Spargel st3chen sollen? Oder putzen? Als Überbrückung ruiniert man sich da keineswegs die Gesundheit. Ich habe mir vor einem knappen Jahr eine Putzfrau gesucht. Das Amt hat auch eine HartzIVlerin aus dem Ort geschickt. Weil ich sie nciht schwarz beschäftigen wollte, ist sie wieder gegangen. Würde war da bestimmt nicht das Argument.

Aber doch noch mal a propos Bangladesch: Quelle hat seine Küchengeräte in der DDR produzieren lassen, das Qualitätsbier, der gute Wein, das Porzellan etc. gingen in den Export und wurden dann im Westen bei Aldi und Co. verkauft. Ich habe in der Schule im PA-Unterricht Haushaltskleingeräte fürs Ausland gebaut.

Das bloße Innehaben einer Arbeitsstele ist also kein Wert an sich. Die Kindergartenplätze waren schon schick, aber auch ohne läßt sich organisieren, und darüber hinaus ist Besserung wohl in Sicht.

die Franzi

Hallo,

Aber ich schätze, für den Einkaufskorbgeber war das
angenehmer, als nutzlos zu sein.

Oh man, da werde ich wirklich zornig. Dir ist schon klar, dass Leute, die solche Jobs (und schlimmere) aufgedrückt bekommen haben, wahrscheinlich politische Dissidenten waren, denen man Schulbildung und anderes verwehrte, ja? Die wirklich nutzlosen haben schön in der Partei und der Stasi Karriere gemacht.

Ich bin manchmal echt der Meinung man sollte einen Teil der Ex-DDR absperren und so Idioten wie dich da mal machen lassen - aber wehe, ihr wollt dann nach drei Monaten da wieder raus, das gibt’s dann nicht - da wird scharf geschossen. Ich hab’ so die Schnauze voll von solchen Leuten - erst Milliarden von uns abkassieren, jetzt rumheulen. Alter, geht’s noch?

Gruß

Anwar

PS: Damit meine ich natürlich nur solche ewig-gestrigen wir paran - und zwar egal ob aus Ost oder West.