Hallo,
Und Du hast Dich über alle diese Themen umfassend infomiert
Mindestens so umfassend, wie die allwissenden Parlamentarier, die darüber an meiner Stelle abstimmen. Übrigens nicht selten *gegen* den ausdrücklichen Rat ihrer teuer bezahlten Experten in den Ministerien, falls man diese überhaupt fragt und die Gesetze nicht gleich von Lobbyverbänden schreiben lässt.
und kannst mir beispielsweise erklären, welche
Unterstützungsmaßnahmen der Soffin leisten kann
Das steht im zugehörigen FMStFG. Man sieht aber, dass trotz FMStFG, SoFFin und Bürgschaften sowie direkter Beteiligungen und Subventionen in Höhe mehrerer hundert Milliarden (alleine der SoFFin werden 400 Milliarden für Maßnahmen zugesprochen) der Erfolg ausbleibt. Kredite werden noch immer nicht in ausreichendem Umfang vergeben. Stattdessen zocken die Banker lieber weiter, wie zuvor. Zumindest von dem Geld, dass sie sich nicht gleich als Bonus ausgezahlt haben.
An Skandalen und Skandälchen um die Führung der „Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung“ mangelt es auch nicht. Dass die Sekretärin von Herrn Merl für ein Jahressalär von 100.000,00 EUR nicht genehmigt wurde finde ich aber auch wirklich arg. Da hätte ich auch den Job hingeworfen!
Gut, dass solche Einrichtungen von Experten ohne Einmischung des Urnenpöbel ins Leben gerufen werden!
Was steht eigentlich genau im Vertrag von Lissabon und warum
ist Dir so wichtig, darüber abzustimmen? Welche Inhalte des
Vertrages stören Dich und welche findest Du gut?
Ich finde es nicht gut, wenn die Rüstungslobbyisten künftig direkt entscheiden können, wie die EU Aufrüstung zu betreiben hat und dass zum führen eines Krieges nach Inkrafttreten des Vertrages der Europäische Rat alleine entscheidet und nicht einmal der deutsche Bundestag, geschweige denn das Volk, zustimmen muss.
Du kennst sicher den Abschnitt 2, Artikel 42 (ex-Artikel 17 EUV) über die gemeinsame Sicherheits- und Außenpolitik und weißt, wer sich hinter der „Europäischen Verteidigungsagentur“ verbirgt?
Mich stört insgesamt, dass der durchaus sinnvolle Ansatz, der EU eine Verfassung zu geben um die Zusammenarbeit einer stetig wachsenden Gemeinschaft zu ermöglichen, durch einen so offensichtlich mangelhaften, wenn nicht gar stümperhaften, Vertrag komplett verfehlt wird.
Eine Verfassung hat nur grundlegende Rechtsnormen festzulegen. Details klären darauf aufbauende Gesetze. Eine Verfassung mit 280 Seiten ist Scheiße, ohne dass man sie anschauen müsste. Ich habe sehr großen Zweifel, dass es sich mehr als eine gute Handvoll Bundestagsabgeordneter angetan hat, den Mist komplett zu lesen, bevor sie darüber abgestimmt haben. Geschweige denn, sich mit den Konsequenzen beschäftigt.
Du kannst mir aber bestimmt genau erklären, was der Unterschied zwischen Mehrheits- und Konkordanzdemokratie ist und was Initiativ- und Referendumsrecht in der Schweiz bedeuten? Deiner Meinung nach müsste dort ja längst Anarchie herrschen.
Gruß
Fritze