Deutscher Staat?

Volksentscheid?

Ja, klar. Wo diese Möglichkeit nicht besteht, kannst du sie
nicht wahrnehmen.

Der letzte Volksentscheid in unserem Raum ist 5 Jahre her.
Seitdem sind hunderte anderer Entscheidungen gefallen, zu denen wir nicht gefragt wurden. Deshalb KEINE Demokratie.

Es ist das Wesen einer Demokratie, dass man eine Mehrheit
haben muss für sein Anliegen oder sein politisches Ziel.

Sofern eine Abstimmung stattfindet!

Glaubst du denn wirklich, wenn es Volksabstimmungen im Bund
gäbe, wäre es einfacher, sich Mehrheiten zu beschaffen als auf
der kommunalen Ebene?

Ja!

Es sind
hunderte schon gescheitert, zurückblieben menschliche, kranke
Wracks, die jahrelang gekämpft haben und doch verloren.

Sag mal, wovon redest du hier eigentlich? Es ist z.B. die
Aufgabe eine jeden Politikers, für die politische Sache zu
kämpfen, die er bzw. seine Partei vertritt. Auch da wird
gekämpft, gescheitert, neu begonnen usw.
Das ist Politik.

Das ist Arbeit, die bezahlt wird.
Politiker wohnen nicht in der Einflugschneise.

Widerstand heißt also, dass du dich bisher immer nur gegen
etwas engagiert hast

So ist Widerstand definiert.

Man kann, auch als Bürger, vor Gericht ziehen und klagen.

Gegen die Gas-Pipline z.B.? Wieviele hunderttausende Euro Eigenkapital brauche ich dann?

Ehrlich: nicht wirklich. Du hast meiner Meinung nach nicht die
leiseste Ahnung davon, was Demokratie ist

ist überall nachzulesen

und, ja, wie mühsam
sie sein kann und meistens auch ist.

Deshalb wird sie wohl auch langsam abgeschafft?

Karin

Grundmerkmale der Demokratie?

. Volkssouveränität?
. Wahlprinzip
. Mehrparteienprinzip
. Mehrheitsprinzip und Minderheitenschutz?
. Politische Meinungs- und Betätigungsfreiheit???

Volksbegehren, die eingebracht werden, scheitern ganz einfach an § 8: „Entscheidung über die Zulässigkeit“.

Wer entscheidet und warum???

Karin

Der letzte Volksentscheid in unserem Raum ist 5 Jahre her.

Das liegt aber nicht am System, sondern an denen, die es nicht nutzen.
Hier steht Genaueres zum Bürgerentscheid:
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerentscheid

Seitdem sind hunderte anderer Entscheidungen gefallen, zu
denen wir nicht gefragt wurden. Deshalb KEINE Demokratie.

S.o. und lies mal hier nach zur repräsentativen Demokratie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Dem…

Es ist das Wesen einer Demokratie, dass man eine Mehrheit
haben muss für sein Anliegen oder sein politisches Ziel.

Sofern eine Abstimmung stattfindet!

Die findet statt, z.B. im Stadtrat oder anderswo in den Parlamenten.

Glaubst du denn wirklich, wenn es Volksabstimmungen im Bund
gäbe, wäre es einfacher, sich Mehrheiten zu beschaffen als auf
der kommunalen Ebene?

Ja!

Du meinst also, es sei leichter, eine Mehrheit aus einem Pool von gut 60 Mio. Wahlberechtigten zu bekommen als z.B. aus 20.000 in einer Kommune?
Wie begründest du das?

Es sind
hunderte schon gescheitert, zurückblieben menschliche, kranke
Wracks, die jahrelang gekämpft haben und doch verloren.

Sag mal, wovon redest du hier eigentlich? Es ist z.B. die
Aufgabe eine jeden Politikers, für die politische Sache zu
kämpfen, die er bzw. seine Partei vertritt. Auch da wird
gekämpft, gescheitert, neu begonnen usw.
Das ist Politik.

Das ist Arbeit, die bezahlt wird.

Wird es dadurch leichter?

Politiker wohnen nicht in der Einflugschneise.

Doch. Ich kenne sogar zwei persönlich.

Widerstand heißt also, dass du dich bisher immer nur gegen
etwas engagiert hast

So ist Widerstand definiert.

Ausschließlich mit Widerstand gegen etwas wird man ganz sicher scheitern.
Wenn du also immer nur Widerstand leistest, wirst du scheitern bzw. bist wahrscheinlich schon gescheitert.

Man kann, auch als Bürger, vor Gericht ziehen und klagen.

Gegen die Gas-Pipline z.B.? Wieviele hunderttausende Euro
Eigenkapital brauche ich dann?

Du musst dich schon mal entscheiden, was du an Beispielen bringst. Erst war es irgend eine angebliche Enteignung, dann eine Einflugschneise, jetzt eine Gas-Pipeline. Was ist es morgen?
Im übrigen ist es natürlich dein gutes Recht, gegen z.B. eine Gas-Pipeline zu sein. Dann solltest du aber entweder auf das Gas verzichten oder aber Alternativen vorschlagen.
Wenn du immer nur gegen etwas bist, machst du es dir natürlich sehr leicht, was ins Bild passt.

Ehrlich: nicht wirklich. Du hast meiner Meinung nach nicht die
leiseste Ahnung davon, was Demokratie ist

ist überall nachzulesen

Sicher. Wenn man es gelesen hat, ist man quasi ein Eunuche: man weiß, wie es geht, mehr ist aber nicht drin.
Demokratie lebt vom Engagement der Bürger für sie. Sie muss gelebt und nicht nur gelesen werden.

und, ja, wie mühsam
sie sein kann und meistens auch ist.

Deshalb wird sie wohl auch langsam abgeschafft?

Das wird sie keineswegs. Sie könnte aber durchaus verkümmern und das liegt nicht zuletzt an Leuten wie dir, die alles scheiße finden, aber nicht aktiv werden, um das, was sie als Mangel empfinden, zu verbessern.
Du bist als Bundes- und Unions-Bürgerin mit allen diesbezüglichen Rechten ausgestattet und nichts spricht dagegen, dass du dich aktiv in der Politik engagierst.
Außer natürlich deiner eigenen Trägheit.

WoDi

Hi,

das beste Beispiel ist Stuttgart 21. Es könnten verschiedene Trassen gelegt werden.

Dafür sollen im Neckartal auch zahlreiche Wohnhäuser (!!!), also nicht nur unbebaute Grundstücke, zum Opfer fallen. Das heißt, es geht den Menschen wirklich um die Existenz, ihre Heimat und ihre Wurzeln. Politik darf die Heimat nicht nehmen, sonst erinnert mich das schon an Vertreibung. Die Bürger dort haben sich zusammengeschlossen und 60.000 Stimmen in den letzten 2 Jahren gesammelt.

Es wurde abgeschmettert!!! Dreimal darfst Du raten, warum?
Siehe Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 im Neckartal

Dazu Informationen

www.buergerbegehren.de

„Mehr Demokratie e.V“ - das war ja mein Thema - nämlich, wir haben KEINE Demokratie mehr - unter

www.mehr-demokratie.de

(Habs noch nicht gelernt, einen Link zu setzten, dauert aber nicht mehr lang!)
Für mich also keine Demokratie in unserem Land, sondern im Gegenteil: Immer mehr Diktatur und Macht.

Karin

Die Bürger dort
haben sich zusammengeschlossen und 60.000 Stimmen in den
letzten 2 Jahren gesammelt.

Es wurde abgeschmettert!!! Dreimal darfst Du raten, warum?

Es waren vermutlich zu wenig Unterschriften.

Für mich also keine Demokratie in unserem Land, sondern im
Gegenteil: Immer mehr Diktatur und Macht.

Gerade hast du weiter oben das genaue Gegenteil geschrieben.
Also was jetzt?

WoDi

Hallo,

„Ihnen“? Wer ist „ihnen“?

Die Autoren und Unterzeichner des Vertrages.

Das ist ein Vertragswerk, in dem sich alle Staaten der Union
wiederfinden sollen.
Demzufolge ist das kein Geschwurbel, sondern ein tragfähiger
Kompromiss, mithin eine unverzichtbare demokratische
Eigenschaft.

Es ist kein tragfähiger Kompromiss, sondern ein Treppenwitz der Geschichte. Es zeigt aber auch deutlich, wo die Grenzen der EU in ihrer derzeitigen Form liegen.

Außerdem kann man sich leider nicht die Rosinen rauspicken,
sondern man muss den Vertrag als ganzes akzeptieren.

Schon klar, aber sollte ich deiner Meinung nach in meinem
Beitrag den gesamten Vertrag zitieren?

Natürlich nicht. Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, wolltest Du uns weismachen, man könne doch den Vertrag ruhig absegnen, da er auch 1,5 bis 2 annehmbare Artikel enthalte?

Warum habe ich wohl die beiden Artikel genannt. Die sind
daraus.

Naja, es wird immer der Vertrag von Lissabon genannt. Der ist aber nur eine Einigung zur Verwässerung des labberigen Vertrags über eine Verfassung der EU. Überall, wo diese lächerlichen Machwerke zur direkten Bewertung dem Souverän vorgelegt wurden, wurden sie konsequent abgelehnt. In den Niederlanden, in Frankreich und in Irland. In den ersten beiden Ländern hat man dann vorsichtshalber über die Verwässerung nicht mehr abstimmen lassen, wie es sich für ordentliche Demokraten gehört.

Da ich es ablehne, über Menschen (ja, auch Politiker sind
Menschen) als „Restmüll“ zu sprechen, ist diese Diskussion mit
dir hier zu Ende.
Auch das bei dir so beliebte Politikerbashing hat ethische und
moralische Grenzen, die du überschreiten magst, ich jedoch
nicht.

Jaja, nur nicht zur Sache äußern.

Und was Politikerbashing betrifft, so schau Dir doch bitte mal an, wen man ins EU Parlament abgeschoben hat. Bedeutungslose Schlafanzüge und Perlen wie Monika Hohlmeier, Rebecca Harms, Lothar Bisky, Cem Özdemir. Klar. Only the best of the best of the best, Sir!

Aber auch außerhalb des Parlaments entsendet man abgehalfterte Politiker mit Posten und Pöstchen gerne nach Brüssel, wenn man sonst nichts mit ihnen anzufangen weiß und ihnen Hartz IV nicht zumuten möchte. Siehe Edmund Stoiber oder Günther Verheugen.

Gruß

Fritze

Jaja, nur nicht zur Sache äußern.

Könnte ich schon, will ich dir gegenüber aber nicht mehr.
Das habe ich auch geschrieben, aber du hast es offensichtlich nicht verstanden.

Deshalb noch mal im Klartext: mit dir diskutiere ich nicht mehr.

WoDi

Hallo,

Deshalb noch mal im Klartext: mit dir diskutiere ich nicht
mehr.

Lesen ja noch ein paar andere mit. Aber so kannst Du Dich natürlich bequem einer Antwort entziehen.

Gruß

Fritze

Hallo Fritze,

mit dem Beispiel wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass man an manchen Stammtischen hier im Land auch nicht so weit vom „Auge um Auge - Zahn um Zahn“-Prinzip weg ist, wie manche meinen, wenn es im Ausland zu Urteilen kommt, wonach das Opfer dem Täter praktisch ebenso Leid zufügen darf.
Sollte es bei sensiblen Themen Volksentscheidungen geben, kann dies unter Umständen in eine unschöne Richtung gehen. Dann ist man nicht mehr weit weg vom wütenden Mob, der skandiert „hängt ihn höher“.

Bei vielen Themen findet in den Medien häufig eine Vorverurteilung oder eine zu starke Vereinfachung von Lösungen statt. Auf welcher Grundlage soll sich ein Bürger eine fundierte Meinung zu Sinn und Unsinn von Bankbürgschaften, Unterstützung von Autoherstellern oder die Festlegung von Strafmaßen für Sexualstraftäter machen?
Mach mal eine Umfrage, wie viele Menschen den Vertrag von Lissabon gelesen haben und vor allem wie viele ihn ablehnen ohne ihn gelesen zu haben. In den Nachrichten werden in der Regel nur eine Handvoll Punkte thematisiert, nämlich die, die vordergründig Nachteile für Deutschland bringen. Das suggeriert eher ein negatives, denn ein positives Bild der EU.

Alle diese Themen sind viel zu komplex und teilweise zu Abstrakt um sie einer breiten Bevölkerung zu vermitteln. Das hat auch nicht primär etwas mit Intellekt zu tun, daher habe ich in der ursprünglichen Überschrift auch „keine Ahnung“ geschrieben, und nicht „weil alle zu doof sind“.

Ich würde mich da selbst nicht ausnehmen, wenn ich sage, dass ich glaube, dass die meisten Menschen zu bequem sind, sich in der für solche Entscheidungen notwendigen Tiefe mit den Themen zu befassen.

Daher mal an dich ganz konkret:
Welche Fragen sollen deiner Meinung nach durch Volksbefragungen entschieden werden? Was wäre dir wichtig? Wer soll entscheiden, wann eine Volksbefragung durchgeführt wird? Wie sollen die Bürger all die Informationen zu den verschiedenen Lösungen bekommen? Wer erklärt ihnen die Auswirkungen ihrer Entscheidung?

Gruß

Michael

Hallo,

mit dem Beispiel wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass
man an manchen Stammtischen hier im Land auch nicht so weit
vom „Auge um Auge - Zahn um Zahn“-Prinzip weg ist, wie manche
meinen, wenn es im Ausland zu Urteilen kommt, wonach das Opfer
dem Täter praktisch ebenso Leid zufügen darf.

Ja. Und ich habe darauf hingewiesen, dass „manche Stammtische“ offensichtlich nicht „die Mehrheit der Bevölkerung“ sind und das gerade in parlamentarischen Systemen das „Auge um Auge“ Prinzip aufrecht erhalten wird, wonach an barbarischen Strafmethoden festgehalten wird. In demokratischen Staaten hingegen herrscht humaneres Strafrecht. Dein Beispiel ist also vollkommen ungeeignet und tischt lediglich die üblichen hilflosen Parolen auf, wenn es darum geht, Demokratie zu verhindern.

Sollte es bei sensiblen Themen Volksentscheidungen geben, kann
dies unter Umständen in eine unschöne Richtung gehen. Dann ist
man nicht mehr weit weg vom wütenden Mob, der skandiert „hängt
ihn höher“.

Es ist durch nichts zu belegen, dass diese „unschöne Richtung“ in dem von Dir favorisierten System ohne Bürgerbeteiligung nicht eingeschlagen werden kann. Im Gegenteil. Das Parlament ist in Deutschland (aber auch in anderen EU Staaten) in einem fort damit beschäftigt, Grundrechte aufzuweichen oder abzuschaffen. Eine sehr unschöne Richtung!

Bei vielen Themen findet in den Medien häufig eine
Vorverurteilung oder eine zu starke Vereinfachung von Lösungen
statt.

Ja. Die Medien werden aber gefüttert von den Berufspolitikern mit entsprechender Agenda.

Es ist im übrigen auch bei Parlamentariern häufig eine erschreckende Ignoranz bei Themen zu erkennen, über die sie abstimmen sollen. Von wohl informierten, freien, Entscheidungen kann keine Rede sein.

Auf welcher Grundlage soll sich ein Bürger eine
fundierte Meinung zu Sinn und Unsinn von Bankbürgschaften,
Unterstützung von Autoherstellern oder die Festlegung von
Strafmaßen für Sexualstraftäter machen

Bürger sind i.d.R. mindestens so gut informiert, wie der durchschnittliche Berufspolitiker. Sie greifen ohnehin auf die selben Medien zu.

Mach mal eine Umfrage, wie viele Menschen den Vertrag von
Lissabon gelesen haben und vor allem wie viele ihn ablehnen
ohne ihn gelesen zu haben.

Zum x-ten mal: Eine „Verfassung“ auf über 250 A4 Seiten muss man nicht gelesen haben, um sie als groben Unfug abzulehnen. Zum Vergleich: Das Grundgesetz braucht, inklusive aller Verwässerungen, die es im Laufe seiner Geschichte hinnehmen musste, 34 Seiten. Die Franzosen brauchen 44 Seiten, Die USA, inklusive aller 27 Ergänzungen 19 Seiten(!). So gehört sich das für eine Verfassung.

Regel nur eine Handvoll Punkte thematisiert, nämlich die, die
vordergründig Nachteile für Deutschland bringen.

Dieses Vertragswerk bringt nicht nur Nachteile, nämlich einen großen Verlust demokratischer Mitspracherechte, für Deutschland, sondern für alle Staaten der EU. Darum wurde das auch überall dort, wo das Volk befragt wurde, abgelehnt.

Das suggeriert eher ein negatives, denn ein positives Bild der EU.

Korrekt. Denn immer, wenn es um die EU geht, wird den Bürgern demonstriert, dass sie nichts zu sagen haben. Entscheidungen dort werden alleine vom Rat getroffen. Und genau das soll auch in sehr wichtigen Fragen zur Sicherheits- und Außenpolitik auch lt. Vertrag von Lissabon so bleiben.

Und der Rat nutzt jede Gelegenheit zur politischen Grätsche. Abstimmung zu Softwarepatenten im Fischereiausschuss. Klar. Wo sonst. Und unsere Regierung hat mehr als einmal bei unpopulären Gesetzen über Bande gespielt und scheinheilig rumgejammert „leider sind uns die Hände gebunden, es ist EU Recht und wir müssen es umsetzen“. Zum Glück ist ihnen das jetzt vom Verfassungsgericht verboten worden.

Ich würde mich da selbst nicht ausnehmen, wenn ich sage, dass
ich glaube, dass die meisten Menschen zu bequem sind, sich in
der für solche Entscheidungen notwendigen Tiefe mit den Themen
zu befassen.

Warum sollen sie dann überhaupt wählen? Das ist widersinnig. Entweder, man möchte eine Demokratie, dann muss man mit Entscheidungen der Bevölkerung leben (und darum sollte man vielleicht eine Bessere Schulbildung für alle ganz oben auf die Agenda setzen), oder eben nicht. Die derzeitige Pseudo-Demokratie führt zu großer Frustration.

Daher mal ganz konkret: Welche Fragen sollten denn Deiner Meinung nach undemokratisch auch gegen den Willen der Bevölkerung entschieden werden? Was könnte das rechtfertigen? Wer soll entscheiden, wann man auf das Volk pfeift und wann nicht? Ole von Beust? Wer erklärt den Hamburgern, dass sie in einer Demokratie leben, obwohl man auf ihre Entscheidungen keinerlei Rücksicht nimmt?

Meiner Meinung nach sollten zumindest alle Fragen mit Auswirkungen auf die Verfassung/Grundgesetz bzw. die Souveränität Deutschlands direkt vom Volk entschieden werden. So sollte es auch in den Ländern bezüglich der Landesverfassungen gelten.

Im übrigen sollte das Volk selbst initiativ werden dürfen. Wenn wir also der Meinung sind, etwas läuft grundsätzlich falsch, dann sollten wir auch Änderungen oder Gesetze per Volksabstimmung einbringen dürfen. Und zwar – im Falle einer entsprechenden Mehrheit – bindend für das Parlament!

Gruß

Fritze

Hallo,

In demokratischen Staaten
hingegen herrscht humaneres Strafrecht.

Wir leben in einem demokratischen Staat! Was findest du an unserem Strafrecht inhuman? Bei dir liest man unterschwellig irgendwie immer, Deutschland wäre eine Bananenrepublik. Findest du das nicht ein wenig plakativ? Ich bin froh hier zu leben und nicht in irgendeinem anderen Land. Aber vielleicht sind manche auch einfach schon zu verwöhnt.

Dein Beispiel ist also
vollkommen ungeeignet und tischt lediglich die üblichen
hilflosen Parolen auf, wenn es darum geht, Demokratie zu
verhindern.

Vielleicht hast du ein allzu positives Menschenbild, vielleicht ist meins zu negativ. Bei dir liest man aber in jedem Satz: Wenn es keine Volksentscheide gibt, leben wir nicht in einer Demokratie! Sorry, aber das ist schlicht und ergreifend Unsinn!

Das Parlament
ist in Deutschland (aber auch in anderen EU Staaten) in einem
fort damit beschäftigt, Grundrechte aufzuweichen oder
abzuschaffen. Eine sehr unschöne Richtung!

Beispiele bitte! Über die Verfassungskonformität wacht immer noch das Bundesverfassungsgericht. In welchen konkreten Fällen wirfst du ihnen Fehlentscheidungen vor?

Bei vielen Themen findet in den Medien häufig eine
Vorverurteilung oder eine zu starke Vereinfachung von Lösungen
statt.

Ja. Die Medien werden aber gefüttert von den Berufspolitikern
mit entsprechender Agenda.

Genau, Journalisten sind alle nur ferngesteuerte Zombies, die einfach nur nachplappern was Berufspolitiker ihnen stecken.
Sei froh, dass es hier kritischen Journalismus gibt, die auch Mißstände in der Politik aufdecken können. Ich möchte nicht in einem Land leben, wo dies nicht möglich ist.

Es ist im übrigen auch bei Parlamentariern häufig eine
erschreckende Ignoranz bei Themen zu erkennen, über die sie
abstimmen sollen. Von wohl informierten, freien,
Entscheidungen kann keine Rede sein.

Woher nimmst du diese Gewissheit? Glaubst du nur zu erkennen, oder weißt du?

Bürger sind i.d.R. mindestens so gut informiert, wie der
durchschnittliche Berufspolitiker. Sie greifen ohnehin auf die
selben Medien zu.

Jetzt werd nicht albern. Mit Gesetzesvorlagen beschäftigen sich zunächst mal Gremien von Fachleuten für das betreffende Gebiet. Das saugt sich doch ein einzelner Politiker nicht aus dem Finger! Hast du dich mal informiert, wie das Gesetzgebungsverfahren funktioniert?

„Bürger sind i.d.R. mindestens so gut informiert…“ heißt übersetzt: Fast jeder weiß mehr über einen Sachverhalt als ein Politiker, der sich tagtäglich dafür einsetzt, mit Fachleuten und Betroffenen spricht.
Mit Verlaub, das ist doch vollkommen unrealistisch.

Regel nur eine Handvoll Punkte thematisiert, nämlich die, die
vordergründig Nachteile für Deutschland bringen.

Dieses Vertragswerk bringt nicht nur Nachteile, nämlich einen
großen Verlust demokratischer Mitspracherechte, für
Deutschland, sondern für alle Staaten der EU. Darum wurde das
auch überall dort, wo das Volk befragt wurde, abgelehnt.

Natürlich wird die Sourveränität der Mitgliedsstaaten eingeschränkt werden. Wie soll es denn sonst funktionieren? Jeder Staat muss etwas von seiner Eigenständigkeit abgeben, wenn man eine gemeinsame Politik nach außen hin vertreten will.
In den Medien wurden diese Punkte aber exemplarisch gegen die Verfassung verwendet und die Bürger entscheiden fast nur auf Grundlage dessen, was sie in den Medien mitbekommen, weil sich keiner den Vertrag durchgelesen und sich ein eigenes Bild gemacht hat. Das dann eine Mehrheit dagegen ist, wundert da nicht.
Im Übrigen steht nirgendwo geschrieben, wie lang eine Verfassung zu sein hat. Einen Zusammenschluß so vieler souveräner Staaten hat es noch nie gegeben. Das passt halt nicht auf 30 Seiten.

Daher mal ganz konkret: Welche Fragen sollten denn Deiner
Meinung nach undemokratisch auch gegen den Willen der
Bevölkerung entschieden werden? Was könnte das rechtfertigen?
Wer soll entscheiden, wann man auf das Volk pfeift und wann
nicht? Ole von Beust? Wer erklärt den Hamburgern, dass sie in
einer Demokratie leben, obwohl man auf ihre Entscheidungen
keinerlei Rücksicht nimmt?

Antworte doch bitte erstmal auf meine Fragen, wie du eine ausreichende Entscheidungsgrundlage bei den Bürgern erreichen möchtest.

Gruß

Michael

Und Du hast Dich über alle diese Themen umfassend infomiert

Ich bin informiert, was heißt umfassend? Ich werde deshalb
nicht Politik studieren!

Von Politik studieren, war überhaupt nicht die Rede, zumal das nicht dazu beitragen würde, sich mit diesen Sachverhalten auszukennen. Es geht darum, daß Du eine stärkere Volksbeteiligung fordest, aber m.E. überhaupt nicht die Kompetenz hast, sie auszuüben. Ob nun jeder Politiker diese Kompetenz hat, sei dahingestellt, aber deswegen jedem ungebildeten und desinteressierten Hinz oder Kunz die Entscheidung zu überlassen, ist für mich keine Alternative.

und kannst mir beispielsweise erklären, welche
Unterstützungsmaßnahmen der Soffin leisten kann, was der
Unterschied zwischen diesen Maßnahmen und denen ist, die die
Gesellschafter tätigen könnten, was diese
Unterstützungsmaßnahmen die Begünstigten kosten und an welche
Voraussetzungen diese geknüpft sind?

Das weißt Du selbst wohl am Besten, warum fragst Du mich dann?

Ich wollte nur wissen, ob Du überhaupt weißt, worum es geht. Ich werte Deine Antwort als „nein“ und damit als Argument gegen eine stärkere Beteiligung des Volkes an den politischen Entscheidungen.

Was steht eigentlich genau im Vertrag von Lissabon und warum
ist Dir so wichtig, darüber abzustimmen? Welche Inhalte des
Vertrages stören Dich und welche findest Du gut?

Während wir uns hier aufhalten mit dem Vertrag von Lissabon,
sterben täglich Menschen, werden Menschen enteignet, haben wir
immer weniger Demokratie. Ich kenne den Vertrag von Lissabon,
er interessiert mich nicht und ich finde ihn falsch.

Das macht richtig viel Sinn.

Weiterhin gespannt,

???

Du hast mich nicht enttäuscht.
C.

Hallo,

Wir leben in einem demokratischen Staat! Was findest du an
unserem Strafrecht inhuman?

Es ging mir nach wie vor um Deine Aussage, in Staaten mit direkter Demokratie gäbe es ruck zuck wieder die Todesstrafe und vor sowas würde einzig eine parlamentarische „Demokratie“ schützen.

Nun verhält es sich so, dass in Staaten mit parlamentarischer „Demokratie“ die Todesstrafe existiert und vollstreckt wird, in Staaten mit direkter Demokratie nicht.

Deutschland ist ein Land, in dem es weder die Todesstrafe, noch eine direkte Demokratie gibt. Das ändert aber nichts an der Aussage:

Staaten mit direkter Demokratie und Todesstrafe: 0
Staaten mit parlamentarischer Demokratie und Todesstrafe: >= 4

Jetzt klarer? Unser Strafrecht ist aber durchaus nicht frei von Fehlern. Und die Tatsache, dass von Berufspolitkern öffentlich darüber nachgedacht wird, Folter unter bestimmten Umständen zu legalisieren, zeigt, dass es u.U. ganz gut sein kann, wenn man über Mittel verfügt, so einen Unfug direkt per Abstimmung zu verhindern.

Bei dir liest man unterschwellig
irgendwie immer, Deutschland wäre eine Bananenrepublik.

Ist es leider auch.

Ich bin froh hier zu leben und nicht in irgendeinem anderen Land.
Aber vielleicht sind manche auch einfach schon zu verwöhnt.

Ich lebe derzeit in mehreren EU Ländern gleichzeitig. Deutschland ist da nichts besonderes. Und nur, weil es Länder gibt, in denen die Zustände noch katastrophaler sind, muss man ja nicht aufhören, Probleme anzusprechen. Erinnert mich an die „Geh doch nach Drüben“ Sprüche vor 30 Jahren.

Vielleicht hast du ein allzu positives Menschenbild,
vielleicht ist meins zu negativ. Bei dir liest man aber in
jedem Satz: Wenn es keine Volksentscheide gibt, leben wir
nicht in einer Demokratie! Sorry, aber das ist schlicht und
ergreifend Unsinn!

Naja, wenn man gerne möchte, dass Das Volk der Souverän ist, dann sollte man ihm auch ein direktes Mitspracherecht zugestehen. Sonst ist es ein ganz schön schwacher Souverän.

Beispiele bitte!

Auslieferung von „Terroristen“ in die USA (GB)
Übermittlung intimer Daten zur „Terrorbekämpfung“ an die USA (EU)
Vorratsdatenspeicherung – also der Generalverdacht aller EU Bürger (EU)
Zugangserschwerungsgesetz – Zensur wie im Iran, selbe Technik, selbes Argument (D)
Einführung einer Steueridentifikationsnummer (D)
Einführung von biometrischen Personalausweisen (GB)
Überhaupt, Anti-Terror Gesetze in England (GB)
„Tegenwerken“ (Gegenwirken) der Polizei in den Niederlanden (NL)

Die Liste ließe sich noch sehr lange fortsetzen.

Über die Verfassungskonformität wacht immer
noch das Bundesverfassungsgericht. In welchen konkreten Fällen
wirfst du ihnen Fehlentscheidungen vor?

Es kann ja wohl nicht angehen, dass unsere Berufspolitiker ein verfassungswidriges Gesetz nach dem anderen verabschieden, die natürlich in schöner Regelmäßigkeit vom Verfassungsgericht gekippt werden. Es sollte vielmehr die Aufgabe unserer tollen Volksvertreter sein, Gesetze handwerklich sauber und auf dem Boden des ohnehin reichlich verwässerten Grundgesetzes zu verfassen!

Sei froh, dass es hier kritischen Journalismus gibt, die auch
Mißstände in der Politik aufdecken können.

Na dann sind wir doch erst recht alle bestens aufgeklärt und können über Gesetze abstimmen.

Ich möchte nicht in einem Land leben, wo dies nicht möglich ist.

Ich möchte in einem Land mit weniger Missständen leben.

Woher nimmst du diese Gewissheit? Glaubst du nur zu erkennen,
oder weißt du?

Ich weiß es. Ich habe das zweifelhafte Vergnügen gehabt, selbst mit ein paar darüber sprechen zu können. Es war ihnen sowohl klar, dass das von Ihnen mit verabschiedete Gesetz handwerklich stümperhaft war, dass die eigenen Experten davon abgeraten haben, es so zu verabschieden, dass man es aber aus taktischen Gründen für andere Zugeständnisse trotzdem durchgewunken hat.

Jetzt werd nicht albern. Mit Gesetzesvorlagen beschäftigen
sich zunächst mal Gremien von Fachleuten für das betreffende
Gebiet.

Die dann ignoriert werden.

Das saugt sich doch ein einzelner Politiker nicht aus
dem Finger!

Nein. Die holen sich das von den Fachleuten aus den zuständigen Ministerien. Dann wird es im zuständigen Ausschuss beraten. Anschließend wird mit den anderen Parteien geschachert, die Expertenmeinung ignoriert und es dem gesamten Parlament zur Abstimmung vorgelegt. Natürlich ist dann ein winziger Bruchteil der Parlamentarier, nämlich die Ausschussmitglieder, besser informiert. Abgestimmt wird aber vom gesamten Parlament. Angeblich ohne Fraktionszwang, ganz frei, nur dem eigenen Gewissen verpflichtet.

Und Du meinst ernsthaft, der durchschnittliche Politiker sei besser informiert, als der durchschnittliche Bürger?

„Bürger sind i.d.R. mindestens so gut informiert…“ heißt
übersetzt: Fast jeder weiß mehr über einen Sachverhalt als ein
Politiker, der sich tagtäglich dafür einsetzt, mit Fachleuten
und Betroffenen spricht.

Erstens heißt es, fast jeder weiß genau so viel, wie ein Politiker. Und zweitens beschäftigen sich eben nur ein paar wenige Politiker mit einem Gesetz.

Natürlich wird die Sourveränität der Mitgliedsstaaten
eingeschränkt werden. Wie soll es denn sonst funktionieren?

Indem man die Souveränität nicht aufgibt und sich trotzdem einig ist, hilft, etc. Wir waren z.B. schon sehr lange Mitglied in der NATO, dennoch hat bisher noch immer das Parlament über den Einsatz von Militär bestimmt. Das soll mit dem tollen EU Vertrag ausgehebelt werden.

Jeder Staat muss etwas von seiner Eigenständigkeit abgeben,
wenn man eine gemeinsame Politik nach außen hin vertreten
will.

Nein. Warum das denn?

Im Übrigen steht nirgendwo geschrieben, wie lang eine
Verfassung zu sein hat. Einen Zusammenschluß so vieler
souveräner Staaten hat es noch nie gegeben. Das passt halt
nicht auf 30 Seiten.

Also. Die USA bestehen aus 50 Staaten und brauchen 19 Seiten. Das würde ich mal als Benchmark sehen.

Antworte doch bitte erstmal auf meine Fragen, wie du eine
ausreichende Entscheidungsgrundlage bei den Bürgern erreichen
möchtest.

Der Bürger hat bereits eine ausreichende Entscheidungsgrundlage, indem er schlicht Teil der Bevölkerung ist, von der in einer Demokratie jegliche Macht ausgehen sollte.

Gruß

Fritze