Deutschland braucht die Rentner

Hallo,

wie in den Medien zu lesen war braucht die Industrie die Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht gibt.

Ich unterscheide hier zwischen

einem Altersrentner:
Der 50 Jahre Arbeiter war und hart gearbeitet hat. Der mit 67 körperlich am Ende ist. Der froh ist, es bis 67 geschafft zu haben, jetzt aber gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann.

Und einem Altersrentner:
Der täglich auf seinem Bürostuhl saß, von dort aus Entscheidungen treffen konnte und mit 67 das Gefühl hat es fehlt im etwas.

Der Arbeitsmarkt findet, daß Rentner fehlen und alle Rentner gerne weiterarbeiten würden, aber nicht können.

Wird hier ein Vorstoß dafür geschaffen, das Rentenalter auf 70 heraufzusetzen?

Karin

Hallo,

Wird hier ein Vorstoß dafür geschaffen, das Rentenalter auf 70
heraufzusetzen?

bestimmt, so wie es ja damals beim alten Bismarck schon war. Und wie wir wissen war ja früherTM sowieso alles viel besser.

Gruß
T.

Hallo,

bestimmt, so wie es ja damals beim alten Bismarck schon war.
Und wie wir wissen war ja früherTM sowieso alles viel besser.

Aber sicher nicht um 5.70 Euro, um mit 70 Regale aufzufüllen.

Hi,

wie in den Medien zu lesen war braucht die Industrie die
Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen
erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht
gibt.

Ich unterscheide hier zwischen

einem Altersrentner:
Der 50 Jahre Arbeiter war und hart gearbeitet hat. Der mit 67
körperlich am Ende ist. Der froh ist, es bis 67 geschafft zu
haben, jetzt aber gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann.

Der geht nicht erst mit 67 in Rente. Wer 45 Jahre Beiträge gezahlt hat, kann ohne Abschläge mit 65 in Rente gehen. Darf aber länger arbeiten und die Rente dadurch deutlich aufbessern. Im Normalfall wird der Arbeitgeber das aber nicht wollen und der Arbeitnehmer wohl auch nicht können. Vor einigen Jahren war die Arbeit körperlich noch viel schwerer. Was ich noch vor 20 Jahren mit der Hand bewegen musste, wird heute alles mit einem Kran bewegt. Vor noch längerer Zeit war der Anteil an körperlicher Arbeit noch viel höher.

Und einem Altersrentner:
Der täglich auf seinem Bürostuhl saß, von dort aus
Entscheidungen treffen konnte und mit 67 das Gefühl hat es
fehlt im etwas.

Die paar, die ohne großen Stress wichtige Entscheidungen treffen werden auch älter und oft auch krank. Die Masse der Leute auf Bürostühlen hat aber auch reichlich Stress und bei denen lässt die Konzentrationsfähigkeit im Alter nach. Die sind auch froh, wenn sie mit 67 (oder früher) etwas ruhiger treten können. Teilweise erreichen auch die die 45 Jahre Beitragszeit und können mit 65 ohne Abschläge in Rente. Ich bin z.B. in Altersteilzeit und werde am Ende dieses Jahres mit 60 in die Ruhephase gehen, also aufhören zu arbeiten. Dann bekomme ich noch 3 Jahre weiter Gehalt. Daß ich nach den drei jahren Lust bekommen werde, wieder irgend etwas zu arbeiten, kann ich mir gut vorstellen. Im Moment freue ich mich aber erst mal auf den langen, ausgiebigen ‚Urlaub‘.

Der Arbeitsmarkt findet, daß Rentner fehlen und alle Rentner
gerne weiterarbeiten würden, aber nicht können.

Ich habe da vor einiger Zeit einen Bericht über eine Studie gesehen, näheres weiß ich da leider nicht mehr. In dem Bericht wurde gesagt, daß fast alle Rentner froh sind, mit Erreichen des Rentenalters in Rente gehen zu dürfen, fast Niemand möchte weiterarbeiten. Erst nach knapp zwei Jahren Rente, wenn die Leute ausgiebig erholt sind, ändert sich das wieder und die meisten würden dann gern wieder etwas arbeiten, aber ein wenig gebremst. Also nicht die volle Zeit und nicht der harte Stress.

Wird hier ein Vorstoß dafür geschaffen, das Rentenalter auf 70
heraufzusetzen?

Das ist nicht im Interesse der Arbeitnehmer und auch nicht im Sinn der Arbeitgeber. Gut für alle Beteiligten wäre eine Regelung, die einen freiwilligen Wiedereinstieg nach einer längeren Ruhepause erleichtert und dabei das Regelalter für die Altersrente gleichzeitig herabsetzt. Dann würde die Industrie leistungsfähige, hoch motivierte und erfahrene Leute gewinnen. Die Leute zwingen, bis 70 zu arbeiten und dabei in Kauf nehmen, daß die nur noch den Kalender im Kopf haben, oft krank sind und sich ohne Motivation zur Arbeit schleppen, bringt auch den Arbeitgebern nichts. Das ist nicht mehr, als eine versteckte Rentenkürzung.

Gruß Rainer

Aber sicher nicht um 5.70 Euro, um mit 70 Regale aufzufüllen.

Da gabs ja noch mehr Tante-Emma-Läden und besagte Tante Emma war oft auch nicht mehr die Jüngste.

wie in den Medien zu lesen war braucht die Industrie die
Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen
erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht
gibt.

„Die Industrie“ braucht angeblich immer irgendwas, und diverse „Medien“ verbreiten dann diesen Mist.

Wenn „die Industrie“ so „händeringend“ „erfahrene Arbeitskräfte“ sucht, dann soll sie gefälligst einmal damit beginnen, diese Leute nicht mit vierzig oder fünfundvierzig wegzukündigen (weil die ja nicht mehr so „leistungsfähig“ sind) und den Millionen Arbeitslosen und „Hartz-IV-Empfängern“ anständige Arbeitsplätze anzubieten, damit diese die „so händeringend gesuchte Erfahrung“ überhaupt erst einmal sammeln können.
Was hier als „verzweifeltes Händeringen“ interpretiert wird ist in Wahrheit vielmehr ein schleimig-erfreutes „Händereiben“ angesichts der Tatsache, daß wohl wieder ein paar schwachköpfige Politiker und mit Inseraten gekaufte „Medien“ diesen Schwachsinn dem Volk als wahr zu verkaufen versuchen oder gar zur Grundlage einer öffentlichen Debatte aufgreifen werden.

nicolai

Hi,

wie in den Medien zu lesen war

Ich habe mal nachgeschaut und habe bisher nur den qualitativ fragwürdigen A.-Springer Verlag dafür gefunden…aber zum wahren Thema…

braucht die Industrie die
Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen
erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht
gibt.

Das wollen Alle immer haben. Die Besten der Besten. Plätze anbieten für duale Studiengänge u.ä. tun aber meistens die wenigsten. Dann ist nur ein Studienplatz pro Unternehmen manchmal frei.
Wie das bei Ausbildungsplätzen aussieht kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, das manchmal die Praxis fehlt und die Erfahrungen im Betrieb gemacht werden müssen. Nur wenn die Industrie manchmal zu dumm dafür ist in einer gerechten Übergangszeit die „Alten“ zu ersetzen, sind sie selber schuld.

Der Arbeitsmarkt findet, daß Rentner fehlen und alle Rentner
gerne weiterarbeiten würden, aber nicht können.

Der Arbeitsmarkt kann nicht reden. Die einzelnen Menschen wollen oder wollen nicht wieder arbeiten.

Wird hier ein Vorstoß dafür geschaffen, das Rentenalter auf 70
heraufzusetzen?

Schon bei der Rente mit 67 sagte ein FDP-Abgeordnete, das einige Rentner weiter arbeiten wollen aber nicht dürfen.

Genau das wollen und können einige nicht. Versteht aber nicht jeder.

Hanzo

Hallo,

wie in den Medien zu lesen war braucht die Industrie die
Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen
erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht
gibt.

gesucht werden händeringend billige Arbeitskräfte. Leistungsfähig und vom Gehalt wie Ende 20, Erfahrung und Lebensweisheit wie ein Ruheständler.

Erfahrene Arbeitskräfte gibt es in Deutschland genug. Man bekommt sie aber nur für angemessene Gehälter.

Das ist das Problem. Die öffentlich geäußerte Wertschätzung alter und erfahrener Arbeitgeber ist nichts als Lippenbekenntnisse.

Ich kann diese Diskussion langsam nicht mehr ertragen.

S.J.

Moin,

wie in den Medien zu lesen war braucht die Industrie die
Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen
erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht
gibt.

Ich denke, es geht um Wissen. Gerade im kaufmännischen Bereich haben viele, die heute in Rente gehen, die Umstellung der IT überstanden und zum Teil als leitende Angestellte mitgestaltet. Sie haben also keine Probleme mit der IT, was vor 10 Jahren noch ein Argument war.

Ich unterscheide hier zwischen

einem Altersrentner:
Der 50 Jahre Arbeiter war und hart gearbeitet hat. Der mit 67
körperlich am Ende ist. Der froh ist, es bis 67 geschafft zu
haben, jetzt aber gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann.

Dann bleibt die Frage, ob er in der Lage ist, sein Wissen weiter zu geben!? Ein 67jähriger Polier kann sehr wertvoll sein auf einer Baustelle, solange er nicht mehr Polier ist sondern berät.

Und einem Altersrentner:
Der täglich auf seinem Bürostuhl saß, von dort aus
Entscheidungen treffen konnte und mit 67 das Gefühl hat es
fehlt im etwas.

Davon erlebe ich gerade einige. Der Punkt ist, dass sie beraten, nicht mehr entscheiden. Sie arbeiten, fahren langsam ihre Arbeitszeit runter und gewöhnen sich an ihre Freizeit.

Der Arbeitsmarkt findet, daß Rentner fehlen und alle Rentner
gerne weiterarbeiten würden, aber nicht können.

Beschreib mal, wann Rentner nicht mehr können? Was nicht mehr können?

Ich erlebe es gerade in einem Industrieunternehmen, dass Menschen mit einem umfangreichen Wissen in Rente gehen, die ich gern noch etwas länger befragt hätte. Durch die Schnelllebigkeit im Job ist leider keine Zeit mehr, das Wissen der Rentner anzuzapfen und es für die Nachwelt zu erhalten. Mal abgesehen davon, dass man ein altes Management anders einschätzen kann als ein junges.

Gruß

ALex

Tach!

wie in den Medien zu lesen war braucht die Industrie die
Erfahrung der Altersrentner und sucht händeringend nach diesen
erfahrenen Arbeitskräften, die es bisher anscheinend nicht
gibt.

Ich unterscheide hier zwischen

einem Altersrentner:
Der 50 Jahre Arbeiter war und hart gearbeitet hat. Der mit 67
körperlich am Ende ist. Der froh ist, es bis 67 geschafft zu
haben, jetzt aber gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann.

Dieser ist meist ein Arbeiter, der wenig Spzialwissen hat.

Und einem Altersrentner:
Der täglich auf seinem Bürostuhl saß, von dort aus
Entscheidungen treffen konnte und mit 67 das Gefühl hat es
fehlt im etwas.

Sein Gefühl ist wichtig für die generelle Berietschaft, noch etwas tun zu wollen. Viel wichtiger ist allerdings die Qualifikation.

Sehr häufig werden Mittelständler feststellen, dass ja der Betriebleiter, der die gesamte Produktion und alle Maschinen auswendig kennt, ja in 4 Monaten in Rente gehen wird. Uuupsss, was machen wir jetzt??

Hier fehlt dann nicht der Rentner, sondern der Nachfolger.

In den allermeisten Fällen wurde einfach versäumt rechtzeitig(!) einen geeigneten(!) Nachfolger aufzubauen.

Oft ist in Unternehmen, die in einen Großkonzern eingbunden sind hier auch der starre Budgetplan für Personal hinderlich, denn wie soll man dem Direcotr HR in den USA erklären, dass man zwei Leute für einen job beschäftigt…?

Der Arbeitsmarkt findet, daß Rentner fehlen und alle Rentner
gerne weiterarbeiten würden, aber nicht können.

Wie gesagt, wenn man rechtzeitig Nachfolger aufbaut und eben nicht erwartet, dass der Arbeitsmarkt den perfekt geeigneten Bewerber zum Schnäppchentarif umgehend bereit halten wird, ist das Problem lösbar, ohne unsere armen Rentenr noch über die reellen 58 Lebensjahre hinaus, mit denen der Durchschnitts-AN in Rente geht, schinden zu müssen.

Wird hier ein Vorstoß dafür geschaffen, das Rentenalter auf 70
heraufzusetzen?

Nein.
Dass dies jedoch schon längst nötig wäre, ist unter rudimentär Mathematikbegabten unstrittig.
Alleridngs wollen die meisten Unternehmen, v.a. die großen, die Leute normalerweise gar nicht so lange behalten.
So schlimm kann das Problem des Wissensabflusses durch Verrentung nicht sein.

Gruß,
M.