Deutschland ist ein Einwanderungsland

Ich verstehe nicht, was unser nordatlatlantisches Bündnis damit zu tun hat.
Wir haben im Irak nicht mitgemacht, haben mit Syrien nichts zu tun und ich wüsste auch nicht, dass wir in Nordafrika, den arabischen Frühling behindert hätten.

Wen soll D destabilisiert haben? Und auch noch mit Geld???

Selbst , wenn D das alles verschuldet hätte, was du behauptest, wäre es sehr widersinnig und selbstzerstörerisch, unsere „vermeintlichen Opfer“ auch noch einwandern zu lassen.

Dein Pazifismus in Ehren; du bist hier auf dem Holzweg.

Beste Grüße
Rakete

Man hat Afghanistan und den Irak ohne echten Grund überfallen, dort ohne echtes Ziel gewütet und beim Abzug das nackte Chaos hinterlassen.

Deutschland hätte deutlich klar machen müssen, dass diese Kriege nicht gerechtfertigt sind, dass sie völkerrechtsniedrig sind. Statt dessen haben wir sie abgenickt und uns aktiv beteiligt oder passiv unterstützt.

Haben wir nicht Waffen nach Syrien geliefert, haben wir nicht Waffen in die Emirate geliefert, damit die Konflikte dort auch mit unseren Waffen ausgetragen werden. Was tun wir wirklich, um diese Konflikte zu beenden?

Ja genau. Wir haben nichts dagegen getan, dass vor allem die USA mit Geld, Waffen und CIA-Agenten die „Rebellen“ und „Revolutionäre“ unterstützten und damit die ganze Region destabilisierten und letzten Endes die Situation für den unvermögenden Teil der Bevölkerung noch weiter verschärften. Link Link Link Und wir Europäer nehmen es hin, dass die USA in der ganzen Welt, auch in unserer direkten Nachbarschaft seine imperialen Gelüste mit „Regime Changing“ und Kriegen auslebt.

Stell Dich doch bitte nicht dumm. Du bist es doch nicht. Ich habe weiter oben deutlich gemacht, dass es die westlichen Staaten gemeinsam sind. Deutschland ist da nur ein kleines Zahnrad im Getriebe.

Wer Krieg sät, wird Flucht ernten. Manche fliehen nur ins Nachbarland. Aber andere machen sich viele Hundert oder gar Tausend Kilometer auf den Weg, weil selbst der Nachbar nicht sicher und lebenswürdig genug erscheint.

Aus meiner Sicht ist das eine die ganz logische Folge des anderen - immer wieder und schon seit vielen Jahrzehnten, wenn nicht sogar seit Jahrhunderten zu beobachten.

Das ganz kumuliert bei mit zu der (von mir nicht beweisbaren) Hypothese, dass die USA die Länder um Europa absichtlich destabilisiert, um mit den Folgen (und anderen Maßnahmen) Europa zu entzweien, zu destabilisieren, um weiterhin die mächtige Welt- und Wirtschaftsmacht zu bleiben. Oder wie es Victoria Nuland zusammenfasste: „Fuck the EU.“ Oder wie man seit einigen Jahrhunderten weiß: Teile und herrsche.

Unser unterschiedlicher Standpunkt dürfte darin liegen, dass ich die USA grundsätzlich nicht als Heilsbringer, sondern als die aggressivste Macht auf diesem Planeten in meiner Lebensspanne wahrnehme. Und auch wenn Biden ein Ende der Doktrin des Regime Changing verkündet hat, traue ich ihm nur soweit, wie ich spucken kann. Die Bigotterie, die die Nato unter der Führung der USA und ihre Lobbyisten in den Medien dieser Tage in Lettland zeigt, macht mir Angst.

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Soll die EU sich einen anderen Partner suchen? Putin??? Mit Wirtschaftsflüchtlingen haben auch blockfreie bzw. friedliche Länder, wie z B. die Schweiz zu kämpfen. Ein „Einwanderungsland“ will sie auch nur insoweit sein, als die Nachfrage des Arbeitsmarktes aus den EU-Staaten zu decken ist. Jede andere Zuwanderung wird restriktiv ausgestaltet.
Gestaltet man sie nicht restriktiv, ist „2015“ möglicherweise nicht weit. Dass jede Möglichkeit zur Migration versucht wird, zeigt der aggressive Auftritt an der polnischen Grenze.

Schon interessant zu sehen, in welche Richtung sich diese Diskussion bewegt hat. Immerhin kann man hier gut sehen, wieso sich bisherige Regierungen gesträubt haben, das Offensichtliche zu benennen :stuck_out_tongue:

Ach? Schon mal versucht?

Nenn mal eine Quelle für diesen Unsinn.

Informier Dich mal: Z.B. können in Deutschland nur verheiratete Paare ihren Lebenspartner mitbringen, in anderen Ländern ist dafür kein Trauschein nötig. Das schreckt gerade junge Fachkräfte ab nach D zu immigrieren - während nun sogar für Geduldete der Familiennachzug erleichtert werden soll, von denen absehbar viele aus dem Sozialsystem finanziert werden.

Wozu? Aus meiner Sicht hätte sich Europa schon lange gegen das Diktat von außen emanzipieren können. Statt dessen lassen wir uns von den drei anderen Großmächten (und vor allem vor der globalisierten Wirtschaft) klein halten und springen, wenn jemand mit dem Finger schnippt.

Und jetzt stell Dir mal vor, wir würden Afrika nicht nur als größte Mine mit billigen Sklaven und als Konsumenten unser billigen Massenware ansehen, sondern dafür sorgen, dass auch diese Menschen in verhältnismäßigem Wohlstand leben könnten. Und dann stell Dir vor, Vorderasien würde keine Waffen erhalten, um damit auszudiskutieren, welche Religion die beste ist. Und dann stelle Dir vor, niemand würde mehr andere Länder angreifen, nur weil ihm das dortige gesellschaftliche System nicht gefällt.

Welchen Grund hätten jetzt noch Menschen, über Tausende Kilometer zu fliehen, alles zurück zu lassen und ihre Gesundheit oder gar ihr Leben zu riskieren.

Oder anders gesagt: wer Krieg uns Ausbeutung sät, wird Flüchtlinge erben. Aber ich glaube, ich wiederhole mich.

Dazu müsste man wohl die ganzen korrupten Regierunen festnehmen und den Kontinent unter Zwangsverwaltung stellen.
Schau dir „relativ“ reiche Länder wie Südafrika, Namibia und Nigeria an.

Das ist ausnahmsweise mal kein Unsinn, und ich kann dir aus 1, Hand durchaus von diversen Fällen berichten, über die ich in den letzten Jahren einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte. Da kommt jemand mit Studienabschluss für ein Jahr um die ohnehin schon guten Sprachkenntnisse zu perfektionieren, das Leben in einer gutsituierten Familie als Einstieg in unsere Lebensart und Kultur kennenzulernen, absolviert erfolgreich anspruchsvolle Sprachkurse, die zum Studium berechtigen würden, und möchte dann ein freiwilliges soziales Jahr in der Altenpflege vor Antritt eines entsprechenden Studiums zu machen. Visum abgelehnt, da man eine „Verfestigung eines Bleibewillens“ befürchtet. Herr schmeiß Hirn! Wir brauchen dringend qualifiziertes Personal auch für die Leitungsfunktionen in der Pflege, wir reden hier von einer Akademikerin die hier perfekt sozialisiert ist, und die Sprache auf muttersprachlichem Niveau beherrscht. Der „gute Rat“ der Botschaft: „Heiraten sie doch ihren Freund“, denn als Ehefrau ist das Visum kein Problem.

Weitere Fälle und grundsätzliches Problem: Wir erkennen ausländische Ausbildungen in großer Zahl nicht an. Damit habe ich kein großes Problem, wenn vernünftige Wege angeboten werden, hier die nötigen Zusatzqualifikationen mit angemessenem Aufwand in Zeit und Geld und auch rein praktisch erwerben zu können. Genau daran fehlt es aber vielfach. Statt also einer ausgebildeten Lehrerin (es soll tatsächlich Lehrermangel in Deutschland herrschen) zunächst die Möglichkeiten eines etwas beschränkteren Einsatzes (Referendare stehen bei uns schließlich auch vor der Klasse) und berufsbegleitender Weiterqualifikation (die damit dann auch finanzierbar ist) zu ermöglichen, wird so jemand zunächst einmal wieder zum einfachen Studenten degradiert, bekommt nur für die absolute Mindeststudiendauer (die auch viele heimische Studenten nicht schaffen) ein Visum und wird dann wieder raus geworfen, wenn er nicht recht kurzfristig eine geeignete Stelle findet.

Für ein duales Studium erwarten Firmen häufig Praktika der Bewerber. Diese sind aber lt. Studienordnung keine Pflichtpraktika. Daher gibt es dafür keine Visa, egal ob diese Praktika bezahlt wären oder nicht. Damit ist auch eine Weiterqualifikation durch ein duales Studium häufig nicht möglich.

D.h. wir erkennen vielfach Qualifikationen erst gar nicht an und tun dann auch noch alles dafür den Erwerb hier offiziell benötigter Qualifikationen zu erschweren. Gerade angesichts der Tatsache, dass wir für die ganz großen Überflieger ohnehin recht unattraktiv sind, wäre es zwingend notwendig genau die Leute zu bekommen, die schon eine gewisse Qualifikation haben, aber ggf. noch etwas „draufsatteln“ müssen oder möchten und für die wir hier grundsätzlich interessant wären. Aber da stehen wir uns leider massiv selbst im Wege!

Aus der angehenden Studentin im sozialen Bereich wurde übrigens dann ganz traditionell die Hausfrau und Mutter mit eher gering qualifizierter Teilzeitstelle. Die Sache mit dem dualen Studium haben wir in einem Fall „irgendwie hingekriegt“ und da ist jetzt jemand schon seit Jahren als Ingenieurin in interessanter Position in einem Traditionsunternehmen tätig. Einige potentielle Lehrerinnen sind enttäuscht wieder nach Russland gegangen. Eine Lehrerin und zwischenzeitliche Jura-Studentin hat in den Sack gehauen, weil sie den Aufwand für die Studienfinanzierung und ein entsprechend aufwändiges Studium in Minimalzeit nicht auf die Reihe bekam. Nach Heirat ist sie neu erfolgreich durch eine Ausbildung gelaufen (muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Abgeschlossenes Studium ist in Deutschland nichts wert, aber mit einfachem Ausbildungsberuf bist Du plötzlich wer).

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Volle Zustimmung.

Das Traurige ist, dass die Partei, welche diesen Mist die letzten 50 Jahre am Leben gehalten und eine qualifizierte, geordnete Einwanderung von Fachkräften verhinderte, die CDU/CSU, sich jetzt über fehlende, ordnungsgemäße Registrierung der Migranten beschwert.

Oft passiert das aber auch zu recht. Ganz konkret hatte meine Schwester ein Abschlusszeugnis zum Übersetzen bekommen, es war etwas, was mit Altenpflege zu tun hatte, aber an Details kann ich mich nicht erinnern. Es gab einige Sachen zu klären, u. a. passte die Anzahl der ausgewiesenen Praxis- und Theoriestunden nicht zusammen, meine Schwester hat nachgehakt, und es stellte sich heraus, dass das Ganze angeblich online stattgefunden hat, in der Corona-Zeit.

Und auch die ganzen privaten „Universitäten“ in Moldawien z. B. finde ich sehr fragwürdig. Insofern finde ich es durchaus sinnvoll, wenn es hinterfragt wird. Denn es scheint krasse Unterschiede zu geben zwischen dem, was bescheinigt wird, und dem, was tatsächlich vermittelt wurde, insofern weiß ich nicht, ob es nur um

geht.

Da hast Du sicher Recht. Ich kenne da Fälle aus Rußland, es ist unglaublich, welche Dokumente man da kaufen kann.
Aber ich bin der Meinung, daß man Kenntnisse in Fachberufen relativ schnell überprüfen kann.

Unter anderem in der Praxis durch die Praxis.

Da war noch meine Freundin Verona, sie stammt aus der Gegend von Drobeta Turnu Severin und durfte mit ihrem mit mancherlei Lorbeeren (nun ja, abgesehen von Marxismus-Leninismus, da war sie keine Leuchte) abgeschlossenen Lehramtsstudium der Romanistik in Deutschland keine Lehrerin bleiben - was die Englischlehrerin ihrer Töchter nicht daran hinderte, sie zu fragen, wenn sie mal nicht weiter wußte…

So isches noch au wieder

moint

MM

Nunja, das hat doch bei denen System. Die kreiden der jetzigen Regierung ihre eigenen Versäumnisse der letzten 4 Jahre, vor allem der letzten 2 Jahre, doch in allen Belangen an. Ein bisschen nach dem Motto; was schert mich heute meine Unfähigkeit von Gestern?!

In zwei Dingen sind viele Politiker ganz großartig, das muss ich ihnen neidisch anerkennen: der grandiosen Selbstüberschätzung und der maßlosen Selbstbeweihräucherung.

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Da musste ich direkt an den ollen Friedrich denken:

:clown_face:

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Ich dachte dabei als erstes an den unsäglichen, von fachlicher Kompetenz befreiten Gesundheitsminister und seiner Digitalisierung des Gesundheitswesens und vor allem an das Impfgesetz. (Zu letzterem wurde gerade gestern in den Nachrichten besonders hervor gehoben, dass sich die Union beschweren würde, dass die neue Regierung es nach 4 Monaten immer noch nicht auf die Reihe bekommen habe…)

Friedrich Merz weiß eben aus erster Hand von der Unfähigkeit seiner Parteigenossen…