Deutschland lt. Studie auf Platz 2

Hallo,

liege ich damit richtig, wenn ich folgende Studie als „unseriös“ einstufe?

Am besten fand ich immer noch die Kategorie „Movie Power“!

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,…
16.01.2004
L Ä N D E R - R A N K I N G
Supermacht Deutschland!??

Vor Frankreich und Großbritannien steht Deutschland im Vergleich der „World’s most powerful Countries“ auf Platz zwei. Überlegener Sieger des Rankings, das das US-Magazin „Newsweek“ alljährlich veröffentlicht, sind die USA.

New York - Das Ergebnis des „Newsweek“-Ländervergleichs, der in einem Sonderheft gedruckt wurde, fällt schmeichelhaft aus. „Deutschland hat in keiner Kategorie den ersten Platz erreichen können - holte aber überall so viele Punkte, dass Platz zwei sicher erreicht wurde“, lautet das Fazit der Redaktion.

Anhand statistischer Daten aus 22 Sektoren wurden die globalen Gewichte ermittelt. Im Sektor „Diplomatische Beziehungen“ erreichte Deutschland Platz zwei, obwohl die Ausgaben für die Außenpolitik mit 5,4 Milliarden Dollar (alle weiteren Summen werden ebenfalls in Dollar angegeben) weit hinter Japan mit 9,2 Milliarden zurückblieben. Die USA, überlegener Sieger des Vergleichs, belegen hier mit 12,9 Milliarden Platz eins.

Beim Thema „Wirtschaftskraft“ belegte Deutschland ebenfalls Platz zwei. Entscheidend für die gute Platzierung war das Exportvolumen, das mit 608 Milliarden nur 123 Milliarden hinter dem der Erstplatzierten USA zurückblieb. Es folgen mit großem Abstand Japan (384), China (313) und Frankreich (308).

„Social Power“ könnte größer sein

Schwächen bescheinigt der Vergleich Deutschland beim Thema Innovationen (vergleichsweise wenig Patentanmeldungen) und in der Kategorie „Social Power“.

In der Kategorie „Movie Power“ zählte „Newsweek“ die Anzahl der produzierten Filme, deren Export „hohe Profite“ versprächen. Indien führt hier mit 1200 Filmen pro Jahr, 543 sind es in den USA, Deutschland landet mit 116 Filmen vor China (100).

Im Bericht zur weiteren Entwicklung der Machtverhältnisse rund um den Globus schreibt „Newsweek“: „Die Vereinigten Staaten müssen beweisen, dass die Reformen im Corporate-Governance-Bereich genügen, um langfristig Vertrauen in der Finanzwelt zu erhalten. Japan muss die Reformen auf dem Bankensektor weiter vorantreiben. Aber Europa steht vor der größten Herausforderung: Das Produktionspotenzial muss langfristig erhalten, beziehungsweise verbessert werden.“

Globalisierung für Europa die größte Herausforderung

Die Ost-Erweiterung der EU sei der wichtigste politische Schritt der vergangenen Jahrzehnte - nun müsse die Region zeigen, dass die EU mit 25 statt 15 Mitgliedern in der Lage ist, Potenziale freizusetzen. Die Vorzeichen dafür seien aber nicht die besten: Zum einen sei die Hälfte der europäischen Länder 2003 in oder nahe an einer Rezession gelandet. Zum anderen „gibt es kaum Produkte oder Services in Europa, die keine Konkurrenz bei Unternehmen in Asien oder den USA haben“. Die Herausforderungen, die durch die Globalisierung entständen, seien für Europa am größten, resümiert „Newsweek“.

L Ä N D E R - R A N K I N G
Supermacht Deutschland!?? (2)

Zur Rangfolge der zehn mächtigsten Länder druckt „Newsweek“ folgende Urteile:

  1. USA - „Hohe Punktzahl trotz Schwächen im Umweltschutz und bei den Ölreserven“

  2. Deutschland - „Nirgends die Nummer eins, aber insgesamt stark“

  3. Frankreich - „Teilt die Stärken des traditionellen Rivalen Deutschland - aber auch die Schwächen“

  4. Großbritannien - „Gutes Ergebnis bei der militärischen Schlagkraft, aber Defizite bei der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit“

  5. Japan - „Auf diplomatischer Ebene nicht engagiert genug, aber eine überraschende Stärke im Spielfilm-Ranking“

  6. Kanada - „Öl und Wasser - das Land verfügt über hohe Reserven“

  7. Schweden - „Überraschend gutes Ergebnis. Wollen die Schweden deshalb den Euro nicht einführen?“

  8. China - „Schlechte Platzierungen in den Feldern technische Innovationen und Rohstoffreserven aber ein starkes Militär und eine blühende Wirtschaft“

  9. Norwegen - „Bietet eine hohe Lebensqualität, das diplomatische Prestige ist ebenfalls gut. Schwächen auf dem Finanzsektor und beim Militär“

  10. Niederlande - „Verfügt über einen wertvollen Agrarsektor und Stärken im Hightech-Bereich“

Hallo,

Hi timekiller !

liege ich damit richtig, wenn ich folgende Studie als
„unseriös“ einstufe?

Meiner Ansicht nach auch; aber wie kommst Du zu Deiner Ansicht ?

Am besten fand ich immer noch die Kategorie „Movie Power“!

:smile:

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,…
16.01.2004
L Ä N D E R - R A N K I N G
Supermacht Deutschland!??

Vor Frankreich und Großbritannien steht Deutschland im
Vergleich der „World’s most powerful Countries“ auf Platz
zwei. Überlegener Sieger des Rankings, das das US-Magazin
„Newsweek“ alljährlich veröffentlicht, sind die USA.

Reine Selbstbeweihräucherung oder die Frage: Steht das Magazin in Diensten der Demoplikaner ?

New York - Das Ergebnis des „Newsweek“-Ländervergleichs, der
in einem Sonderheft gedruckt wurde, fällt schmeichelhaft aus.
„Deutschland hat in keiner Kategorie den ersten Platz
erreichen können - holte aber überall so viele Punkte, dass
Platz zwei sicher erreicht wurde“, lautet das Fazit der
Redaktion.

Anhand statistischer Daten aus 22 Sektoren wurden die globalen
Gewichte ermittelt. Im Sektor „Diplomatische Beziehungen“
erreichte Deutschland Platz zwei, obwohl die Ausgaben für die
Außenpolitik mit 5,4 Milliarden Dollar (alle weiteren Summen
werden ebenfalls in Dollar angegeben) weit hinter Japan mit
9,2 Milliarden zurückblieben. Die USA, überlegener Sieger des
Vergleichs, belegen hier mit 12,9 Milliarden Platz eins.

Allein das ist schon unseriös, wenn sie´s denn so gemacht haben. Die diplomatischen Beziehungen hängen schon vom verfügbaren Budget ab, aber bei weitem nicht nur. Sie hängt auch vom verfügbaren Personal ab, das zwar auch, aber nicht nur, eine Frage des Budgets ist.

Beim Thema „Wirtschaftskraft“ belegte Deutschland ebenfalls
Platz zwei. Entscheidend für die gute Platzierung war das
Exportvolumen, das mit 608 Milliarden nur 123 Milliarden
hinter dem der Erstplatzierten USA zurückblieb. Es folgen mit
großem Abstand Japan (384), China (313) und Frankreich (308).

Exportvolumen pro exportierendem Unternehmen oder pro im Exportsektor Tätigen oder pro Kopf (also pro Landeseinwohner) wär wesentlich aussagekräftiger als die saldierte Größe zu verwenden.

„Social Power“ könnte größer sein
Schwächen bescheinigt der Vergleich Deutschland beim Thema
Innovationen (vergleichsweise wenig Patentanmeldungen) und in
der Kategorie „Social Power“.

Wieder ist die saldierte Größe wenig sinnvoll. Patentanmeldungen pro im F&E-Bereich Beschäftigten oder meinentwegen pro Kopf (Bevölkerung) wären sinnvollere Größen.

In der Kategorie „Movie Power“ zählte „Newsweek“ die Anzahl
der produzierten Filme, deren Export „hohe Profite“
versprächen. Indien führt hier mit 1200 Filmen pro Jahr, 543
sind es in den USA, Deutschland landet mit 116 Filmen vor
China (100).

Ich mein, das ist schon interessant. Deutschland erzeugt mit seinen 90 Mio. Einwohner mehr Filme als China mit der 15fachen Einwohnerzahl (oder sinds noch mehr), Indien müsste statistisch gesehen mehr als 1740 Filme produzieren (Dtl. 90 Mio. Einw., Indien 1,5 Mrd). Die saldierten Zahlen ohne jeden Bezug auf Bevölkerung oder Produktionsbeteiligte ist ziemlich sinnlos.

Im Bericht zur weiteren Entwicklung der Machtverhältnisse rund
um den Globus schreibt „Newsweek“: „Die Vereinigten Staaten
müssen beweisen, dass die Reformen im
Corporate-Governance-Bereich genügen, um langfristig Vertrauen
in der Finanzwelt zu erhalten. Japan muss die Reformen auf dem
Bankensektor weiter vorantreiben. Aber Europa steht vor der
größten Herausforderung: Das Produktionspotenzial muss
langfristig erhalten, beziehungsweise verbessert werden.“

Hätte sich Europa in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts so abgeschottet wie dies Japan tat, dann hätte wir nicht die Schwemme an japanischer Elektronik (Unterhaltungselektronik, Fotografie, etc) und japanischen Autos. Das japanische Wirtschaftswunder von annodazumal würde ziemlich verblassen.

Globalisierung für Europa die größte Herausforderung

Die Ost-Erweiterung der EU sei der wichtigste politische
Schritt der vergangenen Jahrzehnte - nun müsse die Region
zeigen, dass die EU mit 25 statt 15 Mitgliedern in der Lage
ist, Potenziale freizusetzen. Die Vorzeichen dafür seien aber
nicht die besten: Zum einen sei die Hälfte der europäischen
Länder 2003 in oder nahe an einer Rezession gelandet. Zum
anderen „gibt es kaum Produkte oder Services in Europa, die
keine Konkurrenz bei Unternehmen in Asien oder den USA haben“.
Die Herausforderungen, die durch die Globalisierung
entständen, seien für Europa am größten, resümiert „Newsweek“.

Die Europäer sind wirtschaftlich (was die Einfuhr betrifft) immer liberaler gewesen als viele andere Staaten. Vielleicht sollten wir´s auch mal mit mehr Protektion probieren.

L Ä N D E R - R A N K I N G
Supermacht Deutschland!?? (2)

Zur Rangfolge der zehn mächtigsten Länder druckt „Newsweek“
folgende Urteile:

  1. USA - „Hohe Punktzahl trotz Schwächen im Umweltschutz und
    bei den Ölreserven“

Schwächen ist ne wirklich gute Formulierung. Die Außenpolitik tät ich auch zu ihren Schwächen zählen, zumndest solange sie chinesische Botschaften in die Luft jagen.

  1. Deutschland - „Nirgends die Nummer eins, aber insgesamt
    stark“

  2. Frankreich - „Teilt die Stärken des traditionellen Rivalen
    Deutschland - aber auch die Schwächen“

Kerneuropa wird kommen, und das schneller, als so mancher glaubt.

  1. Großbritannien - „Gutes Ergebnis bei der militärischen
    Schlagkraft, aber Defizite bei der wirtschaftlichen
    Wettbewerbsfähigkeit“

Naja, keinen Euro sag ich mal. Und schon seit Jahrzehnten kein Interesse, sich stärker in die Eu einzubinden. Maggy Thatcher lässt grüßen.

  1. Japan - „Auf diplomatischer Ebene nicht engagiert genug,
    aber eine überraschende Stärke im Spielfilm-Ranking“

War letzteres für Newsweek die ausschlaggebende Größe ??

  1. Kanada - „Öl und Wasser - das Land verfügt über hohe
    Reserven“

Ja, solange sie nicht die Scharia einführen und damit für zweierlei Rechtssprechung im Land sorgen; soll heißen, solange der Staat sein Gewaltenmonopol nicht aufgibt.

  1. Schweden - „Überraschend gutes Ergebnis. Wollen die
    Schweden deshalb den Euro nicht einführen?“

Schweden ist derart gut in der EU integriert, sodass sie vorderhand den Euro nicht unbedingt einführen müssen. Zumindest solange nicht irgendein Spielchen mit ihren Kronen (Spekulation auf eine Abwertung) getrieben wird. Dann wär´s besser, wenn sie schon gestern den Euro eingeführt hätten.

  1. China - „Schlechte Platzierungen in den Feldern technische
    Innovationen und Rohstoffreserven aber ein starkes Militär und
    eine blühende Wirtschaft“

China kommt schon noch in den nächsten Jahren. Die haben IMHO viel Potential.

  1. Norwegen - „Bietet eine hohe Lebensqualität, das
    diplomatische Prestige ist ebenfalls gut. Schwächen auf dem
    Finanzsektor und beim Militär“

Gut, dass die ihr Erdöl in der Nordsee haben (ansonsten wären sie schon längst bei der EU).

  1. Niederlande - „Verfügt über einen wertvollen Agrarsektor
    und Stärken im Hightech-Bereich“

*grins* die EU ist doch ziemlich stark; ich mein, 5 Länder unter den ersten 10. Die EU wär schon noch stärker, wenn sie nicht diese organisatorische Aufsplitterung hätte.

Aber nochmal; so überhaupt keinen Bezug zur Größe der Länder (Bevölkerung) herzustellen, ist statistisch unseriös. Somit hast Du mit Deiner Einschätzung aus meiner Sicht durchaus recht.

liebe Grüße
Wolkenstein