Deutschland-Ticket im Fernverkehr, wenn Nahverkehr ausgelastet?

Hallo,

bei der Suche nach Bahnverbindungen auf bahn.de erhalte ich öfters folgenden Text:

„Für Inhaber:innen des Deutschland-Tickets kann es günstiger sein, die Anfrage und Buchung auf die Fernverkehrsstrecke zu beschränken, da der Nahverkehr (z.B. RB) über dieses bereits abgedeckt ist. Weitere Infos (u.a. zu ggf. beschränkten Fahrgastrechten) erhalten Sie unter [bahn.de/deutschlandticket]“

Auf der angegebenen Unterseite kriege ich aber nur die allgemeine Information, dass das D-Ticket für Nahverkehrszüge ist (und dass selbst Züge mit „Nahverkehrsnamen“ wie „RB“ in Wirklichkeit dem Fernverkehr zugerechnet werden können).

Was sagt mir also der oben zitierte Text?
a) Die Nahverkehrszüge sind schon voll, deshalb darfst du mit dem 49-Euro-Ticket ohne Aufpreis die Fernverkehrszüge nutzen (sprich: Es ist unser Problem).
b) Die Nahverkehrszüge sind schon voll, deshalb kannst du die Fernverkehrszüge nutzen, musst dafür aber bezahlen (das mit dem 49-Euro-Ticket bringt dir also nichts, wenn du zu spät kommst und die entsprechenden Züge schon voll sind, sprich: Es ist unser Problem).

Was davon ist gemeint?

Weitere Fragen in dem Zusammenhang:

  • Warum schreibt man es nicht gleich so hin, dass es eindeutig ist? Es betrifft ja nicht nur eine Handvoll Leute.
  • Woran erkenne ich, ob ein als RB oder RE ausgezeichneter Zug dem Fernverkehr zugerechnet wird, ich ihn mit dem Deutschlandticket also gar nicht nutzen darf? (Auch dort die Frage, warum die Bahn nur die Information gibt, dass es solche „Züge unter falscher Flagge“ gibt, aber nicht die Information, wie man selbige erkennt.)
  • Wie sind denn eure Erfahrungen mit dem D-Ticket? Komme ich damit gut von Stadt A in die 200km entfernte Stadt B?

Danke!

Es geht um die Berechnung des Fahrpreises und die Buchung im Anschluss an die Verbindungssuche. Wenn man z.B. von A über B nach C fährt und von A nach B fahren nur Regionalzüge, dann wird bei einer Verbindungssuche von A nach C natürlich auch die Fahrt mit dem Regionalzug von A nach B im Gesamtpreis berücksichtigt. Bucht man die so angebotene Verbindung, bezahlt man als Abonnent des D-Tickets also zu viel. Man sollte als Abonnent also erstmal nur die Verbindung heraussuchen und dann die Fernverkehrsstrecke(n) separat buchen.

Man sollte meinen, dass das jedem Bahnfahrenden auch ohne Warnhinweis klar ist.

Wenn es zwischen A und B eine Zugverbindung gibt, ja.

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In diesem Schlaumeier-Forum hier soll jedem immer alles von vornherein klar sein. Wenn allen immer alles klar ist, brauchen wir keine Fragen mehr, also auch keine Frage-Antwort-Community. Mir ist so schnell gar nix klar. Nach zweimaligem Lesen hab ich deinen Text verstanden. Es geht also gar nicht darum, dass Züge wegen des Deutschlandtickets bereits ausgelastet („abgedeckt“) seien und man deswegen auf Fernverkehrszüge ausweichen solle, wie ich den Text zuerst verstanden habe. („die Anfrage und Buchung auf die Fernverkehrsstrecke zu beschränken“ bedeutet, einen anderen Städtenamen in einem der beiden Suchfelder einzutragen; ich dagegen meinte, es heißt, in der Suchmaske ein anderes Häkchen zu setzen, sich explizit die Fernverkehrszüge anzeigen zu lassen, weil die Nahverkehrszuüge schon voll sind. Hab mich schon gewundert, warum man „abgedeckt“ schreibt statt „ausgelastet“ oder „voll“.) Danke für die Klarstellung.

Meinst du eine direkte Zugverbindung?

Meine Frage / Sorge bezog sich auf überfüllte Züge, Probleme wegen der o.a. Unklarheiten bezüglich Zugbezeichnungen, Chaos.

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Meines Wissens sind „unter falsche Flagge“ fahrende ICs der DB Fernverkehr (weiße Züge), die zusätzlich auch den Regionalverkehr bedienen, grundsätzlich über das Deutschlandticket abgedeckt.
So fährt der IC2229 unter der zusätzlichen Bezeichnung RE 34 (52229) - das DT gilt.
Allerdings erst seit Juli. Wer zuvor dort mit dem Ticket unterwegs war, war wegen der noch laufenden Verhandlungen Schwarzfahrer.

Ich dürfte also heute von Letmathe nach Siegen fahren und den IC nutzen - wenn ich um 11:39 Uhr abfahre.

Den ab 09:49 Uhr auf der identischen Strecke fahrenden IC 2227 darf ich nicht nutzen. Der hält nämlich nur an den größeren Bahnhöfen, trägt intern nicht die zusätzliche RE-Bezeichnung und ist damit ein reinrassiger Fernverkehrszug.

Glücklicherweise kannst du auf bahn.de die Suche auf Nahverkehrsverbindungen einschränken.

Wenn du keine Lust auf Bummelzüge hast, dann suche uneingeschränkt die schnellste Verbindung und kaufe dann nur Tickets für die Strecken, die nicht durchs DT abgedeckt sind.
In der Regel dürfte das nur eine Teilstrecke sein - Regional zum nächsten, größeren Bahnhof, dann in den Fernzug und am Ende noch einmal umsteigen in den Regionalverkehr.

Klar wäre es schöner gewesen, wenn das DeutschlandTicket uneingeschränkt im Fernverkehr gelten würde. Da möchte man doch lieber die Bahncard100 für 360€ monatlich verkaufen.

…weitaus schlimmer als Herumgeeiere bei den Regio-ICs ist das Gebaren meiner lokalen Verkehrsgesellschaft, die allen Ernstes immer noch deren „AzubiAbo“ für 66,40€ monatlich lautstark bewerben und verkaufen.

Meine Bemerkung war an die Bahn gerichtet. Die Frage des Philosophen dachte ich sachlich beantwortet zu haben.

Nein, weil man dafür nicht bezahlen muss, da man ja das D-Ticket hat.

Auch das ein Missverständnis.

Dem ist so und ich bedanke mich.

Wenn schon jemand wie du über die Formulierung stolpert, dann ist die Formulierung Mist. Denn die Mehrheit der Bevölkerung besteht nun mal aus sprachlich weniger kompetenten Menschen, die das dann auch alle nicht verstehen werden.

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Servus,

die gibt es im Nah- und Regionalverkehr nur Mo-Fr zu Berufsverkehrszeiten (insbesondere morgens - am Nachmittag ist der Andrang auf eine viel längere Zeit, d.h. auf mehr verschiedene Züge, verteilt) und Freitag und Sonntag am Nachmittag und Abend dort, wo Fernpendler unterwegs sind, d.h. überall dort, wo schneller, komfortabler Regionalverkehr unterwegs ist - keine Sorge, das gibt es eigentlich nur im Südwesten, im Rheintal zwischen Mainz und Koblenz und auf der Rollbahn Hannover - Hamburg.

Moral: Wenn man das Deutschlandticket für eigentliche Reisen nutzen möchte und in der Wahl der Fahrzeiten und -tage flexibel ist, fährt man Di-Mi-Do ab neun Uhr morgens.

Schöne Grüße

MM

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Ein Grund für den Text der Bahn ist sicher auch der dezente Hinweis auf die beschränkten Fahrgastrechte. In den FAQ zum Deutschlandticket bringt die Bahn ein Beispiel, wo man dumm da steht, wenn man nur den Fernverkehrsteil einer Reise gebucht hat:

Beispielsweise wird bei einer Verspätung eines Nahverkehrszuges und damit verbundenem Anschlussverlust des Fernverkehrszuges die Zugbindung nicht aufgehoben und eine Fahrt mit einem späteren Zug mit einer Fahrkarte mit Zugbindung (z.B. Sparpreise) ist nicht möglich.

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Und das, obwohl der Fernverkehr meist die Ursache für die Verspätung des Nahverkehrs ist.

Hat man bei einem Fernverkehrszug denn immer die Zugbindung, oder geht es auch ohne?

Was tun, um das Problem zu vermeiden? Erst bis Bahnhof XY fahren und dann erst das nächste Fernverkehrsticket kaufen, mit dem man dann weiterfährt? Wäre doch einfach online auf dem Handy machbar, oder?

Die Dt. Bahn schreibt jedoch (heute abgerufen):

Quelle: https://www.bahn.de/faq/deutschlandticket-verkehrsmittel-deutschland

Demnach wäre dieser Text auf den Seiten der DB veraltet? Kannst du das irgendwie belegen?

Was meinst du mit intern? Kann ich davon ausgehen, sobald irgendwo „RE“ dransteht, kann ich den mit dem DT nutzen?

Das Suchen über Nahverkehrsverbindungen wird bei mir in der Praxis nicht klappen, denke ich. Irgendwie stoße ich dann doch auf einen Zug, wo ich mir nicht sicher bin. Ich wüsste gern, wie / ob ich mir sicher sein kann, wenn ich am Bahnhof die Abfahrtspläne lese und dort „RE“ lese.

Danke.

Danke für die Lorbeeren. Ich verstehe ziemlich oft irgendwelche Infos/Anleitungen nicht, trotz ganz okayer Intelligenz. Bin mir nicht sicher (und hab mich schon oft gefragt), ob ich irgendwie nicht begabt dazu bin oder ob wirklich dann ganz viele andere es auch nicht verstehen. Ich denke immer, dann müssten sich doch viele beschweren bzw. die Firmen/Ämter würden es anders schreiben, um Aufwand (Rückfragen, Support) zu verringern.

Das kommt auf das Ticket an. Bei der Buchung wählt man, ob den Super-Duper-Mini-Sparpreis mit Zugbindung oder ein Flexticket nimmt, das für jeden Zug innerhalb eines bestimmten Zeitraums gilt.

  • ausreichend Umsteigezeit einplanen, um eventuelle Verspätungen im Regionalverkehr abzufangen. Da bleibt ein Restrisiko bei großen Störungen oder Zugausfall.
  • ein Flexticket buchen. Das hilft aber nur wenn der Regionalverkehr nur für die Anreise zum Fernverkehrsbahnhof genutzt wird. Wenn man mit dem Regionalverkehr zum Zielort fährt und man verpasst den letzten Zug spätabends, dann hilft das nichts.
  • ein Ticket für die Gesamtstrecke buchen, das auch die Regionalverkehrsstrecke(n) umfasst.
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Warum sollte das nicht funktionieren?
Du kommst m.E. eh nicht drumherum, das konkret auf der von dir gewünschten Strecke nachzugucken. Denn was sich lohnt, hängt sehr stark davon ab, was da überhaupt so fährt. Da haben RE auch eher einen schlechten Ruf und das ganz zu Unrecht. Denn wenn man eh eine Teilstrecke Nahverkehr fahren muss, lohnt sich oft genug nicht, einen wie auch immer gearteten Puffer einzubauen, sondern man kann gleich drin sitzen bleiben.

Nur mal so als Beispiel.
Die Strecke Hamm-Aachen hat auch etwa 200 km. Das funktioniert

  1. Rein als Nahverkehr. Gesamtdauer 2:40 h
    Ein Umstieg. Wenn man den Anschluss verpasst, geht 10-20min später der nächste.

  2. Rein als Nahverkehr ohne Umstieg 2:49 h

  3. ICE-Nahverkehr mit 1 Umstieg 2:15 h
    Wenn man den Anschluss verpasst siehe 1.
    (Theoretisch gibt es noch 4. mit Thalys, lassen wir hier mal weg)
    Kostenpunkt 1 und 2 im Deutschlandticket, zu 3 ab 19, eher 30 €. (für 19 muss man sehr weit im Voraus buchen)

Aber auf der Rückfahrt ist das nicht mehr ganz so flexibel. Da hängt der Nahverkehr nicht nach, sondern ist vorgelagert. Heißt: Wenn der verspätet ist, erreicht man den Fernzug nicht. Will man jetzt sicher sein, muss man einen Nahverkehr früher fahren, dann ist der Zeitvorteil futsch. Oder man fährt Flexipreis, Das kostet 50 €. Für einen Zeitvorteil von einer guten halben Stunde.

Jeder, wie er mag. Aber ich würde mich bei den Alternativen für die „längste“ Strecke entscheiden und noch mal 5 Minuten draufpacken. Dann setze ich mich in A in den Zug und fahre ohne Umstieg nach B. Kann in der Zwischenzeit lesen, aus dem Fenster und den Leuten beim Ein- und Ausstieg zugucken. Und die gesparten 50 € haue ich beim guten Italiener auf den Kopf.

Weils so schön ist noch eine andere Strecke aus Erfahrung, ebenfalls etwa 200 km
Berlin - Wolfsburg ICE 1:06 h.
Nahverkehr: 2 Umstiege 3:12 h, 1 Umstieg 3:41 h
Da ist der Nahverkehr plötzlich 2 Mal so lang oder eher umgekehrt- der ICE deutlich schneller. Wenn man da etwas flexibel ist, kostet der Spaß etwa 20 € und man hat kein Anschlussproblem, weil der ICE durchgeht.

Ja. Diese Verhandlungen sind ja mindestens teilweise erfolgreich gewesen.
https://www.sauerlandkurier.de/kreis-olpe/lennestadt/deutschland-ticket-intercitys-ruhr-sieg-strecke-ausnahme-regelung-bahn-reisende-92383977.html

Ich würde es hoffen. Aber gehe doch auf bahn.de, suche die Verbindung und schaue dir an, was zum jeweiligen Zug steht.
So wie hier:

Eindeutiger geht es nicht. Es ist ein Zug der DB Fernverkehr und das Deutschlandticket gilt.

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