Deutschland wählt - Karikaturanalyse

Hawedehre!

Der deutsche Wähler heute:

  • verfettet bis geht nicht mehr
  • gefühlte Nummer eins Europas / der Welt
  • das Mutti-Söhnchen Michel
  • Technologiewandel verschlafen
  • griesgrämig dreinschauend
  • schaut beim Wählen die braune Wand an statt in die Welt

Gibts noch weiteres dazu zu sagen?

Gruß
F.

P.S.: Der hirnverbrannte Österreicher heute (im Kommentarbereich): hört Merkel und denkt nur noch reflexhaft an Flüchtlinge. Wenn irgendein Land in den letzten zwei Jahren einen totalen Verfall seines politischen Diskurses erlitten hat, dann Infelix Austria. Grauslig!

Knick in der Optik? Er schaut auf den Zettel.

Btw ruft er Mutti an, um ihr mal die Meinung zu sagen. Scheint ansonsten nicht viel Kommunikation zu geben, nur alle vier Jahre zum Muttertag.

Weil …?

… der vor der braunen Wand und so klein ist, dass er unmöglich das ganze Blickfeld einnehmen kann.

Das mit der braunen Wand ist vielleicht gar nicht Wizanys Intention gewesen, aber es charakterisiert diese Wahl m.E. sehr, dass die AfD so eine große Rolle (bei AfD-Wählern wie bei ‚AfD-Verhinderungswählern‘) spielt.
Ist ja auch eine Zäsur in der BRD, eine in Teilen rechtsradikale Partei so stark im BT zu haben.

Hmm … dann wäre der auf dem Bild aber nicht der M i c h e l, sondern eher der tumbe A l f re d?
Der Michel wirds sie ja gerade bald nachweislich gewählt haben.

Weil die aus meiner Sicht komplett hohl drehen. In Gegensatz zu den Deutschen haben die Ösis irgendwann 2016/17 die Kurve nicht mehr gekriegt und labern immer nur noch über Flüchtlinge, bringen als Tourismus-Land ein peinlich-lächerliches Verhüllungsverbot hervor, das sich de facto nur gegen Touristinnnen (v.a. gegen japanische, weil sie das Gesetz so allgemein gehalten haben, damit es nicht direkt gegen Muslima gemacht erscheint) wendet, erfinden diesen Kurzen Wixknilch als Messias-Figur, dem sich eine ganze Volkspartei unterwirft. Und so weiter.

Gruß
F.

So, so, Du leidest also an Braunreflex.

Die fortwährende Dämonisierungsaktion trieb IMHO sogar noch weitere Wähler zur AfD. Wobei ich den Vergleich mit Braun bereits für völlig überzogen halte. Das ist die gleiche Nummer wie das Gekreische „Nazis, Nazis“, den sich ja auch unser Vizekanzler nicht verkneifen konnte. Dieses inflationäre Nazi-Gejammere geht mir wirklich auf die Testikel.

Es verhindert eben genau das, was nötig wäre: die sachliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen AfD. Und abgesehen von einigen „Empörten“ und „Besorgten“, die es um so blinder sind, je weiter links sie sich befinden, wird niemand von klarem Verstand die AfD als Nazi-Partei bezeichnen können.

Das ist auch die weit überwiegende Ansicht der Politologie.

Ebensowenig besteht die Linkspartei (oder die grünen Fundis) aus lauter stalinistischen Gulagbetreibern. Genau so wie die beiden hat die AfD ein Abgrenzungsproblem zum Extremismus.

Ich sehe auch für die nächsten Monate keine Chance, dass sich hier die Sachauseinandersetzung durchsetzen wird. Jeder unmögliche Rülpser eines AfDlers wird ausgewälzt werden bis zum Erbrechen. Und dann anschliessend in Endlosschleife medial wiederholt. Die Kochtemperatur wird erst im Laufe von Jahren abgesenkt. War bei der Ex-SED so, war noch deutlich heftiger bei den Grünen (unter denen es bspw. nicht wenige offene Sympathisanten der RAF gab).

Diese Fokussierung auf das Phänomen AfD ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass die von ihnen aufgegriffenen Themen Zuwanderung, Kriminalität und innere Sicherheit zu den Kassenschlagern der Saison gehörten. Und sich die Fronten schon seit 2015 verhärtet hatten. Zudem überzeugte der Wahlkampf der Großen nur durch seine vollständige Substanzlosigkeit zwischen dem (ohne Programm ausgestatteten und) herumirrenden Schulz, der von einem nicht zündenden Thema zum nächsten sprang und Merkel, die es angesichts der vorangegangenen (Landtags)Wahlen und der Bauchlandung ihres Herausforderers gar nicht einsah, einen echten Kampf überhaupt liefern zu wollen.

Da blieb nur alle gegen die AfD, am Ende Grüne und Linke gegen die SPD und die FDP, die sich wieder hochackerte und eher nicht in das Thema hineinziehen ließ. Grabenwahlkrampf der Kleinen.

Sehe ich nicht. Eine Zäsur für D in der heutigen Zeit. Aber das Wahlprogramm liest sich in sehr weiten Teilen eher wie eines der CDU aus den 90ern. Oder von mir aus eines der CSU. Die waren allerdings damals schon gereift und hatten ihre schlimmsten Spackos aussortiert oder auf die Hinterbänke verwiesen.

Ich sehe es eher als Normalisierung des parlamentarischen Spektrums, wenn ich es einmal mit den europäischen Nachbarn vergleiche. Auch hier muss D eben Abschied nehmen von der Vorstellung eine Sonderrolle einnehmen zu können.

Die AfD wird sich entweder

  • selbst zerreissen
  • ihre Extremen wegsäubern
  • thematisch ausgehungert werden (wie man es mit den Grünen tat)

In vier Jahren wissen wir mehr.

Die Zäsur könnte übrigens noch heftiger ausfallen, sofern bei den letzten Umfragen der „Schameffekt“ noch ausgeprägt gewesen sein sollte. Bei 13 oder 14% rasten am Montag die Kommentatoren völlig aus. Und ich würde keine Wette darauf eingehen, ob sie 8 oder 14 bekommen. Genau das habe ich vor einigen Wochen getan und gewettet, dass sie nicht zweistellig werden. Die letzten Umfragen haben ernüchtert. :flushed:

Ach, auch der Michel hat immer eine Rechnung mit der aktuellen Regierung offen. Und die GroKo wird insgesamt auch Federn lassen.

Der wählt vieles und in Summe wahrscheinlich wieder eine GroKo. Falls die überhaupt noch wollen (SPD-seitig). Richtig angepisst wäre Mutti, wenn sich diesmal alle verweigern würden. Die SPD, weil sie nicht noch weiter abrutschen will. Die FDP, weil sie nicht wieder abrutschen will direkt nach der schmerzhaften Zwangspause. Und die Grünen, weil sie es eigentlich doch noch nicht wollen und ausserdem nicht alles bekommen, was ihnen vorschwebt.

Da bliebe abzuwarten, wer sich aus Gründen der Staatsräson aufopfert.

Wann hat sich denn Macron in Österreich aufstellen lassen? :joy:
Es ist immer alles eine Frage der Perspektive.

Aber ich habe den Eindruck, dass Dir einfach das Hauptthema in Österreich auf die Testikel geht. Tja, vielleicht wäre Dir eine gelenkte Demokratie ja lieber. Dann musst Du grün wählen. Die brauchen auch jede Stimme und mehr Medikamente für ihre Vorsitzende, die immer noch zweistellig tagträumt. Autsch, der Pilz ist wirklich ein hartnäckiger Fall für die Grünen. Haben sie schon „Haut Pilz“ plakatiert?

Gruß
vdmaster

P.S.: Gauland wird Fraktionsvorsitzender und Weidel ersetzt Petry neben Meuthen. Wette?

Und schon stolpere ich in der Wartezeit bis 18:00 über diesen Artikel http://cicero.de/innenpolitik/angela-merkel-ein-historischer-erfolg-und-sein-preis

Merkel könnte sich zu Tode gesiegt haben

Es gibt noch Hoffnung. :innocent:

Sehe ich nicht anders, als politische Farbe halte ich aber trotzdem Braun für die passendere als das euphemistische Blau. Deshalb sind Afd (und FPÖ, denen ja auch Blau zugeordnet ist) nicht durchweg (Neo)Nazis, schon klar.

Das ist jetzt kein AfD-Thread, darum nur der eine Gedanke: die Sachauseinandersetzung müsste schon erstmal von der AfD kommen. Das ist definitiv nicht lösungsorientierte Sachpolitik, die die (auf Bundesebene) betreiben wollen. Das ist auch keine bösartige Zuschreibung von außen und zu einem gewissen Teil ist das auch legitim für einen neue Partei, die sich als Fundamentalopposition positionieren will.

[quote][quote=„FBH, post:3, topic:9419057“]

Ist ja auch eine Zäsur in der BRD

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Sehe ich nicht. Eine Zäsur für D in der heutigen Zeit. Aber das Wahlprogramm liest sich in sehr weiten Teilen eher wie eines der CDU aus den 90ern.
Oder von mir aus eines der CSU. Die waren allerdings damals schon gereift und hatten ihre schlimmsten Spackos aussortiert oder auf die Hinterbänke verwiesen.

[/quote]

Das ist aber der entscheidende Punkt.
Die CSU der Strauß-Jahre hatte durchaus Rechtsradikale in der Partei. Denen stand aber eine breite Mehrheit gemäßigter Konservativer gegenüber.

Ja, eben, das können wir doch übereinstimmend eine „Zäsur“ nennen?

Beinahe hätte ich geschrieben: So dumm kann die SPD nicht sein.
Doch, sie ist es, wenns so kommt.

Nö.
So sehe ich es auch kommen.
Außer natürlich, Höcke wird Traktionsführer und Weidel Puffmutter im ‚Bund Deutscher Schulmädchen‘.

Gruß
F.

Einverstanden.

Vor wenigen Sekunden hat Schwesig auf ZDF verlauten lassen, dass die SPD bereits entschieden habe, in die Opposition zu gehen und darüber Einigkeit bestünde. Seltsam .,… kürzlich wollte man noch einen Mitgliederentscheid einholen. Aber so sind sie eben …

Gruß
vdmaster

Naja, bei dem desaströsen Ergebnis (nicht nur von der Stimmenanzahl her, sondern auch angesichts der Tatsache, dass sich Jamaica sehr gut ausgehen dürfte) ist schnellstmögliche „freiwillige“ Opposition das Schlauste, das sie noch machen können.

Gruß
F.