Hallo!
Da stimme ich ihm zu.
Ich gehe davon aus, dass Dein Lehrer mit „alle Menschen“ alle meint, die in Deutschland leben - unabhängig von ihrer Herkunft. So wie Du Deine Frage stellst, scheint mir da unterschwellig eine Aversion gegen Einwanderer mitzusprechen.
Ich lebe im Raum Frankfurt/M. Wir haben hier traditionell einen hohen Ausländeranteil. Hier haben über 35% der Einwohner einen Migrationshintergrund, also bin ich gelegentlich einem Zuwanderer begegnet.
Ich fühle mich hier wohl. Ich habe mit Ausländern zusammengearbeitet, ich kaufe bei Ausländern, ich bin mit Ausländern befreundet - ich glaube, das nennt man Integration. Wir leben halt miteinander als ganz normale Menschen.
Natürlich finde ich es zum Kotzen, wenn mir in Frankfurt auf der Zeil an einem drückend heißen Sommertag drei Typen breitspurig entgegenkommen, schwarze Hose, schwarzer Hut, weißes weit ausgeschnittenes Unterhemd - das Brusthaar flattert im Wind - und drei Schritte hinter ihnen drei Frauen, lange braune Wollmäntel, Kopftuch, welches nur das Gesicht freilässt, weiße Handschuhe. Man erwartet unwillkürlich, dass sich unter dem Mantelsaum Lachen von Schwitzwasser bilden.
Eindeutig Moslems - aber es ist jedes Mal die gleiche kleine Gruppe. Die müssen ein schauriges Frauenbild haben, aber es wäre natürlich hirnrissig, dieses Bild als typisch für alle Moslems anzusehen.
Haben die Deutschen einen Willen? Oder plappert die Menge nur das nach, was ihnen einige Demagogen vorbeten (vorgrölen)?
Ich bin gebürtig aus dem Ruhrgebiet. Ein prägender Bevölkerungsanteil sind dort eingewanderte Bergleute aus Polen und Oberschlesien. Die waren für die Deutschen die „schmierigen Pollaken“ und es schlug ihnen die gleiche Abneigung entgegen wie heute den Türken und Syrern. Heute wäre das Ruhrgebiet ohne die „Pollaken“ nicht das Ruhrgebiet, wie ich es liebe - gerade wegen seiner Mischkultur (meine Vorfahren stammen aus Belgien und vom Niederrhein). Hat damals geklappt, warum nicht heute?
Gruß
merimies