Diäten

Hallo,

Somit kann das Arbeitslosengeld (ALG I) ziemlich
unterschiedlich ausfallen, je nachdem was einer vorher
verdient hat…

wobei man noch ergänzen sollte, dass es auch in der Arbeitslosenversicherung eine Beitragsbemessungsgrenze und somit einen Höchstsatz gibt. Demnach muss nur bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe Arbeitslosenversicherung abgeführt werden, womit aber auch nur basierend darauf ALG gezahlt wird.

Im Klartext: Ein Arbeitsloser, der 10.000 Euro Monatsgehalt netto hatte, bekommt keine 6.000 bzw. 6.700 Euro ALG. Bei derartigen Gehältern wird eben erwartet, dass der AN sich selbst zusätzlich absichert, wenn er das möchte. Insofern kann ein Arbeitsloser niemals ALG in der Höhe von einer Abgeordneten Diät erhalten, was den ganzen Vergleich endgültig ad absurdum führt.

Gruß

S.J.

Im Klartext: Ein Arbeitsloser, der 10.000 Euro Monatsgehalt
netto hatte, bekommt keine 6.000 bzw. 6.700 Euro ALG. Bei
derartigen Gehältern wird eben erwartet, dass der AN sich
selbst zusätzlich absichert, wenn er das möchte.

Genau darum kann man erwarten, daß Abgeordnete für ihre Altersversorgung selbst vorsorgen. Bei solchen Einkommen ist das normal verständlich.

Hi,

Mir scheinen knapp 8000 € plus Zulagen relativ wenig für
Menschen, die die Geschicke unseres Landes steuern sollen und
gerne mal einen 16-20 Stunden Tag haben.

Hier würde ich Dir nur zustimmen wenn die Abgeordneten keinen Nebentätigkeiten nachgingen und für den Aufsichtsrat gesperrt würden.

Da fallen mir tausende von Berufen ein in denen mehr für
weniger Arbeitsbelastung gezahlt wird.

Dann schaue mal hier nach:
http://www.stern.de/politik/deutschland/nebentaetigk…
http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/nebe…
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitglied_des_Deutschen_…

Das Gehalt unserer Kanzlerin halte ich z.B. für einen Skandal,
wenn man sich z.B. Personen in der freien Wirtschaft mit
ähnlicher Verantwortung und ähnlichem Arbeitsaufwand ansieht.

Aber Du kannst ja gerne selbst Abgeordneter werden, wenn Du
Dir den Job so leicht vorstellst…

Die Aufteilung geht anders und nicht mit einer Bewerbung.

nicki

Abgeordnete sind so arm. Die können sich nicht mal eine Tankfüllung leisten.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,771…

Servus,

Hier würde ich Dir nur zustimmen wenn die Abgeordneten keinen
Nebentätigkeiten nachgingen und für den Aufsichtsrat gesperrt
würden.

Gerade deshalb müssen die Diäten regelmäßig erhöht werden, damit die Anreize zum „Fremdengagement“ in Grenzen gehalten werden.

Dann schaue mal hier nach:
http://www.stern.de/politik/deutschland/nebentaetigk…
http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/nebe…
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitglied_des_Deutschen_…

Schlimm, schlimm :wink:.
Man muss solche Artikel auch ein wenig mit der richtigen Brille lesen.

Schau Dir doch mal den Artikel und die darin genannten Zahlen genauer an:
533 Abgeordnete gäben an, gegenwärtig eine Tätigkeit mit oder ohne Bezahlung neben dem Mandat auszuüben […].

Hier sind also alle Abgeordneten mit „Nebentätigkeit“ erwähnt. Egal ob sie überhaupt etwas damit verdienen, oder nicht. Viele führen aber ihren „Beruf“ zumindest auf dem Papier weiter, um dadurch die Rückkehr ins Berufsleben beim Verlust des Mandats zu erleichtern. So sind z.B. viele auf dem Papier noch Rechtsanwälte, in der Praxis werden sie aber allein schon aus Gründen des Interessenskonflikts kaum ein Mandat übernehmen können.

Laut Artikeln haben 142 von 613 Abgeordneten, also gerade mal 20% „ernsthafte“ Nebentätigkeiten, also solche, mit denen sie wirklich etwas verdienen. Dieser Verdienst klingt mit 5,8 Mio pro Jahr erst einmal hoch, dies sind aber herunter gerechnet gerade mal ca. 3500 € pro Abgeordneten & Monat.
Hast Du im Vergleich dazu eine Vorstellung was ein Aufsichtsratsmitglied verdient?

Klar gibt es auch bei den Abgeordneten Spitzenverdiener - Friedrich Merz war da z.B. so ein Experte - und hier könnte man durchaus eine „Deckelung“ einführen, aber diese „Ausreißer“ sind vielleicht 15-20 Abgeordnete von insgesamt 620, die 90% der Nebentätigkeitsverdienste (50.000,- € oder mehr) einfahren.

Ich gebe zu, dass auch ich der Meinung bin, dass sich der Lobbyismus in Grenzen halten muss, gerade wenn „besondere Gefahren für die Unabhängigkeit“ der Abgeordneten davon ausgeht oder, da die Annahme „nicht fern“ liegt, dass Einnahmen aus Nebentätigkeiten „Rückwirkungen auf die Mandatsausübung haben können“.

Daher wäre eine Deckelung der Nebentätigkeit sicherlich sinnvoll.

Man muss sich aber entscheiden:
Will man jegliche Nebentätigkeit verbieten, so müsste man deutlich höhere Diäten zahlen als dies derzeit der Fall ist.

Man kann daher nicht einerseits gegen Diätenerhöhung und andererseits gegen Nebenverdienste sein. Es sei denn, man will absolute „Lahmtröten“ als Volksvertreter im Parlament.

Das Gehalt unserer Kanzlerin halte ich z.B. für einen Skandal,
wenn man sich z.B. Personen in der freien Wirtschaft mit
ähnlicher Verantwortung und ähnlichem Arbeitsaufwand ansieht.

Nur mal so zum Vergleich:
Merkel-Gehalt: ca. 261.500 Euro im Jahr

Zum Vergleich dazu Top-Manager in Deutschland:

  • Martin Winterkorn 9,3 Millionen Euro Gehalt samt Boni
  • Dieter Zetsche mit 8,7 Millionen Euro
  • Ackermanns Verdienst rund 9 Millionen samt Boni
    etc.

Tragen diese Menschen also 34mal mehr Verantwortung oder müssen 34mal härter als unsere Kanzlerin arbeiten?

Ist das „gerecht“?

Aber Du kannst ja gerne selbst Abgeordneter werden, wenn Du
Dir den Job so leicht vorstellst…

Die Aufteilung geht anders und nicht mit einer Bewerbung.

Nämlich meist durch jahrelanges Engagement auf den unteren politischen Ebenen in der Lokalpolitik, meist ohne jegliche Bezahlung, also unbezahlt, „ehrenamtlich“, neben dem Beruf, alles mit dem Risiko in der „falschen“ Partei zu sein (also mit wenig Aussichten auf ein Mandat im Bundestag). Nicht umsonst sind die meisten Abgeordneten über vierzig. Auch dieses Risiko sollte bei der Betrachtung der Höhe der Diäten mitdiskutiert werden.

Gruß,
Sax

Hi,

Die Aufteilung geht anders und nicht mit einer Bewerbung.

Nämlich meist durch jahrelanges Engagement auf den unteren
politischen Ebenen in der Lokalpolitik, meist ohne jegliche
Bezahlung, also unbezahlt, „ehrenamtlich“, neben dem Beruf,
alles mit dem Risiko in der „falschen“ Partei zu sein (also
mit wenig Aussichten auf ein Mandat im Bundestag). Nicht
umsonst sind die meisten Abgeordneten über vierzig. Auch
dieses Risiko sollte bei der Betrachtung der Höhe der Diäten
mitdiskutiert werden.

Nein, das ist nicht die Regel.
Es geht fast immer so wie bei Frau Hohlmeier.

nicki

Moin Stefan,

Denke jetzt klug; Wer war gegen die Erhöhung der Diäten?
Die Grünen. Für mich die ehrlichste Partei im Bundestag.
Wähle demnächst entsprechend.

Nur mal ein geschichtlicher Rückblick:

Als Adolf Hitler Reichskanzler wurde, hat er auf die ihm
aus diesem Amt zustehenden Diäten verzichtet, da er von
seinem Einkommen als Buchautor gut leben könne. Du siehst
also, der Trick ist unter Populisten weit verbreitet …

Viele Grüße

Jake

Servus,

Nein, das ist nicht die Regel.
Es geht fast immer so wie bei Frau Hohlmeier.

Meinst Du den, das ist nämlich derzeit der einzige „Ho(h)lmeier“ im Deutschen Bundestag…

Jedoch Spaß beiseite.

Ich habe

  1. nicht von EU-Abgeordneten gesprochen,
  2. solltest Du Dir vielleicht mal die Biografien der Abgeordneten durchsehen und Deine Behauptung überdenken…

Offensichtlich warst Du noch nie politisch aktiv, sonst wüsstest Du wie viel „Klinkenputzen“ in der Regel dazu gehört, um Abgeordneter zu werden. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel.

Gruß,
Sax

Lieber Arbeitslos als MdB
Moin,

allein daran, dass sich so viele Multifunktionäre aus dem
öffendlichen Dienst im Bundestag rumtreiben, sieht man schon
dass das Einkommen eines MdL so lächerlich gering ist, dass
gute Leute aus der Wirtschaft darüber nur lachen. Jeder Spar-
kassenfilialleiter verdient deutlich besser!

mich interessiert, warum Abgeordnete an Diäten 7.668 € plus
wer weiss was noch an Zulagen bekommen.

Frag dich lieber, wieviel sie am Ende netto rausbekommen. In dem
Wahlkreis, in dem ich lebe, veröffentlichten jahrenlang die Mdls
von SPD und CDU ihre Steuererklärung. Ob wohl beide keine Hin-
terbänkler waren, kamen sie auf ca 2.500 Euro netto im Monat. Das
ist in dem Alter ein guter Facharbeiterlohn, für den ein Lehrer
kaum sein Bett verlassen würde.

Was viele nicht wissen oder auch nicht wissen wollen, ist das
man als MdB von der Diät und seiner Aufwandsentschädigung das
Büro im Wahlkreis, Wohnen und Leben und Büro in Berlin, das
dazu notwendige Personal (1,5 oder mehr Stellen), seinen Partei-
beitrag (meist 20 %), seine Krankenversicherung und vorallem
seine Wahlkampfkosten finanzieren muss. Allein für den Wahl-
kampf ist man hier in Frankfurt am Main ca. 50.000 Euro los
und das macht allein weit mehr als einen Tausender pro Monat
im Bundestag. Dazu wird in den Medien viel zu oft weggelassen,
dass man alle Aufsichtsratstandiemen und ähnliches komplett an
die jeweilige Parteistiftung abführen muss.

Das Arbeitslosengeld eines Arbeitslosen kenne ich nicht, also ich
meine ich kenne nicht die Höhe des Arbeitslosengeldes. Ich
weiss nur, daß dieser zumindest meistenfalls mal gearbeitet
hat und sein Geld in keiner Relation zu den Diäten steht.

Zunächst mal solltest du zwischen ALG1 und ALG2 (Hartz4)
unterscheiden. Mit ALG1 kommt man einen bestimmten Satz des
letzten Einkommens und damit kann man besser stehen als als
MdB. ALG2 bedeutet, dass man das der Menschenwürde geschuldete
Existenzminimun bekommt. Wie hoch das ist, kannst du für dich
selbst ausrechnen:
http://www.sozialhilfe24.de/hartz-iv-4-alg-ii-2/alg2…

Was denkst Du, was ist der wahre Grund der Diätenhöhe ?

Aus Angst vor öffendlicher Dresche und dumpfem Popolismus wurden
die Diäten seit Jahren nicht mit dem Lebenshaltungsindex paralell
angehoben. 1972 wollte man mal die Diäten an die Besoldung eines
Richters an einem Bundesgericht koppeln. Das wären damals etwa 5 %
Einbusse für den MdB gewesen. Heute verdient so ein Richter fast
das Doppelte.

Frag dich mal, was besser fürs Land ist: Gute Leute im Parlament,
die auch gutes Geld und ausreichend Mitarbeiter bekommen oder
schäbig bezahlte machtgeile Funktionäre mit 1,5 Assistenten.
Zum Vergleich: In den USA bekommt jeder Kongressabgeordnete 12
Assistenten bezahlt, von denen jeder mehr verdient als einer
unserer MdBs.

Viele Grüße

Jake

Ein weiterer Rückblick:

Zu Lenins Zeiten gab es im ZK viele Schriftsteller. Die Einnahmen daraus kamen zu der Zeit in die Parteikasse.

Ein weiterer Rückblick:

Zu Lenins Zeiten gab es im ZK viele Schriftsteller. Die
Einnahmen daraus kamen zu der Zeit in die Parteikasse.

Passend dazu:

Jürgen Tritin und Antje Vollmer waren jeweils im ZK (oder
wie sich das dort nannte) des KB (Kommunistischer Bund) und
des KPD/AO … da ging auch alles Geld in den großen Topf und
jeder bekam nur ein Taschengeld. Von der Kohle wurden dann
die Grünen erfunden/gegründet. Siehe:
http://artikel20.com/index.php?option=com_content&vi…