Die 10-Minuten-Spielen-Enkel

Wir haben 4 Enkel. 2 Jungen und 2 Mädels, jeweils von einem unserer Kinder. Währen die beiden Jungen aus unserer Sicht ein normales, auch ausdauerndes Spielverhalten an den Tag legen, machen es die Mädels ( 2 und 4 Jahre ) nicht. Deshalb der Titel der Frage. Alle 10 Minuten muss etwas anderes gemacht werden. Egal wie viel Spaß eine Beschäftigung offensichtlich bereitet, nach ca. 10 Minuten muss es etwas anderes sein. Insbesondere bei der Älteren.
Natürlich wiederholt sich das Spiel, denn die Variationen sind ja begrenzt. Aber so wird geschaukelt, Fahrrad gefahren, in der Sandkiste gespielt, mit der Puppenstube, gemalt, gepuzzelt, Memory - die ganze Palette. Aber nach ca. 10 Minuten ist der Wechsel absehbar.
Irgend wann ist man genervt. Blockt man, geht das Geheule los, Stress ist vorprogrammiert.
Woran kann das liegen? An zu viel Spielzeug im Elternhaus? Wie können wir da gegen halten?

Hallo

Das liegt wahrscheinlicht nicht an zu viel Spielzeug an sich, sondern an dem Verhalten der Eltern, die sich möglicherweise als Alleinunterhalter der Mädels sehen … die Kinder lernen nicht sich mit einer Sache zu beschäftigen, wenn sie alle naslang mit etwas anderem zwangsbespast werden

Ihr könnt da nur wenig gegenhalten indem ihr das Bespassungsangebot reduziert (zB nur Malzeug und Sandkasten -sonst nichts)

Kinder in dem Alter können sich tatsächlich nicht lang konzentrieren (2 jährige schon garnicht) wenn sie eine Sache nicht wirklich interessiert - aber üben kann man das (mit der älteren) ein bisschen mit Sachen wie Geschichten vorlesen - einfachen Puzzeln ihrer Lieblingstiere/-märchen - Suchbildern - ich sehe was was du nicht siehst etc

Gruß h.

Das ist ein völlig normales Verhalten. Einfach machen lassen. Ihr müsst die Große nicht immer bespassen, bei der Kleinen ist das noch anders.

Macht euch keine Gedanken, dass ist völlig im normalen Rahmen für Kinder dieses Alters.

Hallo,

im UP stand zwar

aber dennoch bin auch ich der Meinung, dass das Verhalten absolut normal ist. Ich finde auch nicht, dass die Kinder die ganze Zeit bespaßt werden müssen, eine 2- und eine 4jährige sollten sich auch schon einfach miteinander beschäftigen können.

Gruß
Christa

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Hallo,

das hat mit dem Können nichts zu tun, sondern mit dem Wollen. Auch wurde ja erwähnt, daß es sich um unterhaltsame Dinge handelt, es also nicht daran liegen kann. Das „Problem“ ist vielmehr, daß Kinder in dem Alter im Hier und Jetzt leben und das bei vielen dazu führt, daß sie etwas sprunghaft sind, d.h. von einer Beschäftigung mit großer Begeisterung zur nächsten hüpfen.

Es kann auch sein, daß es für uns nur aussieht als handele es sich um etwas anderes, während das Kind Stein und Bein darauf schwören würde, daß das Vermatschen von Stärkekügelchen mit Wasser die natürliche Fortsetzung des Spieles mit Bauklötzen und dem Schneiden des Pelzes von Purzel dem Riesenbären ist.

Das Ergebnis ist so oder so meist ein genervter Erwachsener, der sich alle zwei Minuten auf etwas neues einstellen muß und am Ende in einem völlig verwüsteten Wohnzimmer sitzt.

Gruß
C.

Um das nochmals zu präzisieren: Sie wollen bespaßt werden, das ist ja das „Problem“. Alle 10 Minuten geht das von der Älteren aus. Können wir jetzt das machen, und jetzt das usw. Die Kleine macht ja nur mit.
Und wir gehen ja schon fast zu sehr auf dieses: Können wir mal … machen ein.
Mit bzw. bei den Eltern geht es genau so. Da wird dann aber auch noch geheult.

Und diese Bemerkung ist ein Volltreffer ( bis auf die Zeitangabe ):

Es fehlt noch der verwüstete Garten ;-).

Und nun? Weiter so und froh sein, wenn der Enkeltag zu Ende geht oder blockieren?

Naja, das ist ein Alter, in dem ein unglückliches Kind zwangsläufig zu unglücklichen Eltern bzw. Großeltern führt. Insofern kann man mitmachen bzw. versuchen, zu steuern, aber dem sind Grenzen gesetzt. Wenn das Kind keinen Bock auf die Fortsetzung des bisherigen Spiels oder die vorgeschlagenen Alternativen hat, muß man sich dem leider beugen oder mit den Konsequenzen (d.h. dem Genörgel) leben.

Gruß
C.

Ist das Kind denn unglücklich, wenn es sich so verhält? Den Gedanken verstehe ich nun nicht.
Meine Idee war eher die der „Angebotsüberflutung“ mit Spielzeug in der Vergangenheit, die jetzt zu einem dazu angewöhnten Verhalten geführt hat.

Klare Grenzen zeigen. Neues Spiel erst wenn das alte zu Ende gespielt und weggeräumt ist.
Wenn sie dazu keine Lust haben, dann wird halt gar nicht gespielt.
2 bzw. 4jährige kann man auch mal unter den Arm klemmen und zurück zum Ausgangspunkt tragen.
Irgendwas verwüsten geht gar nicht.
NEIN sagen wenn euch etwas nicht passt. Durchsetzen.
Hättet ihr das Verhalten bei euren Kindern geduldet? Nein? Warum dann bei den Enkelkindern wenn es euch nicht passt?

Kinder lernen sehr schnell wie sie sich wo verhalten müssen und wem sie auf der Nase rumtanzen können.

Ich „pflaum“ auch mal Besuchskinder an wenn sie sich daneben benehmen. Erschrockene Blicke, betretenes Gesicht und dann läuft es.

Krümel

Natürlich sind nicht alle Kinder gleich, aber man muß nicht 20 verschiedene Spielzeuge und Spiele bereitstellen, damit es zu so einem Verhalten kommt. Da reichen auch Papier und Stifte, eine leere Packung Kosmetiktücher im Altpapier, Pistazienschalen oder ein Stein, den man bemalen oder bekleben kann. Was im übrigen gut ist, weil das Kreativität und Fantasie fördert.

Ein Kind, das sich so verhält, ist nicht unglücklich, sondern verhält sich altersgerecht. Die Kinder sind halt sprunghaft und können sich von einer Sekunde auf die andere für etwas maßlos begeistern und vergessen das, was sie kurz vorher bespielt haben oder was sie vorher total interessant haben, einfach wieder oder finden es zumindest uninteressant.

Natürlich kann man die Auswahl einschränken und sie in einen fensterlosen und leeren Raum stecken, aber dann kann man sich selber etwas ausdenken, womit sie sich beschäftigen können und das wird bedeutend anstrengender. Einfach rumsitzen und warten, bis die Zeit vorbeigeht, ist nichts, was Kinder in dem Alter gut können.

Nicht zuletzt, weil der Wunsch, ständig beschäftigt zu sein bzw. zu werden, in dem Alter so stark ausgeprägt ist, finden sich viele Kinder so oft vor dem Fernseher wieder, weil der die Kinder beschäftigt, sozusagen. Ob das aber der richtige Weg ist, sich mit Kindern zu befassen, wage ich zu bezweifeln und ob das für das Kind bzw. seine Entwicklung wirklich gut ist, auch. Aber das nur nebenbei.

Gruß
C.

Ich denke, dass dieses Verhalten grundsätzlich für Kinder in dem Alter angemessen ist. Allerdings glaube ich auch, dass es von Kind zu Kind große Unterschiede gibt.
Unsere 2,5 jährige Tochter zum Beispiel kann sich prima auch mal eine Zeit lang alleine beschäftigen, bzw sie sucht sich eine Aktivität, die ihr Spaß macht. Das klappt draußen besser als drinnen.
Ihre 4 jährige Cousine dagegen kann sich schlecht alleine beschäftigen und landet dann häufig vor dem Fernseher, Tablet o.ä. weil es den Eltern zu anstrengend wird sie zu bespaßen.
Ich würde versuchen, möglichst gelassen zu bleiben und mal darauf achten, worauf die Mädels sich besser einlassen. Darauf würde ich dann versuchen, aufzubauen und die ‚Ausdauer‘ zu erhöhen.

Kinder müssen in sehr kurzer Zeit möglichst viel neues erlernen.
Das Spiel wird nach einer Weile wiederholt um den Lerneffekt zu verstärken, aber wenn man etwas kann, dann muss eben etwas neues her.

Eigentlich ist es gar nicht so schlau die Kinder sinnlose Dinge machen zu lassen.
Beispiel: Mit Puppen spielen, TV schauen oder die Spielekonsole sind Dinge die man nicht braucht wenn man erwachsen ist. Es ist kein Trugschluss dass man dadurch ganz viel lernt, aber das gelernte kann man in der realen Welt gar nicht einsetzen.

Andere Familien haben ihren kleinen Kindern zählen und rechnen beigebracht bevor sie in die Schule gekommen sind.

Es sind für Kinder Dinge wichtig die uns sinnlos vorkommen, wie zum Beispiel in einer Pfütze zu spielen.
Die Kinder erlernen dadurch einige der Eigenschaften des Wassers. Also wie verhält sich das Wasser wenn man mit dem Fuß rein tritt, wohin spritzt es weg und den Widerstand den es zu überwinden gilt.

In der Zeit als Jäger und Sammler war so etwas sehr wichtig da man sich in der Natur zurechtfinden musste.

Mein Opa hat mich immer mit raus genommen und dann sind wir in den „Pusch“ gefahren und haben uns Pflanzen, Tiere angeschaut. Zur Beobachtung der Vögel hatte er immer ein Fernglas dabei.
Er konnte mir erklären wie die Blätter der Bäume aussehen und wie man einen Baum allein anhand der Knospen erkennt.

Später habe ich in seiner kleinen Werkstatt Fahrräder repariert, mit Holz verschiedene Dinge gebaut (Bänke, Tische, Vogelhäuschen) oder auch nur mit halten geholfen da ich noch zu klein war … aber ich habe zugeschaut und das ist wichtig, so weiß ich wie es gemacht wurde.
Dann habe ich diese Holz-dinge natürlich auch mit aufgekochtem, alten Leinöl oder Farbe witterungsbeständig gemacht.

… und noch tausend Dinge mehr, er hat mich immer mitgenommen wenn er etwas gemacht hat und er hat mir auch immer schön erklärt was er da macht, auch wenn es für mich eigentlich etwas zu kompliziert war.