Die benötigte Lernzeit von B2 in Deutsch als Fremdsprache

Wie lange braucht man durchschnittlich, um ohne Vorkenntnisse zum Niveau B2 zu gelangen (d.h. die Prüfung sicher bestehen)? Mit wie vielen Stunden in wie vielen Tagen muss man da rechnen?

Bei welcher Vorbildung?

Es ist schon ein Unterschied, ob der Lerner schon andere Fremdsprachen gelernt hat und aus welcher Muttersprache heraus er Deutsch lernen will.

Ein Skandinavier oder Engländer tut sich sicher leichter, als ein Mongole, Araber, Russe oder Finne.

Dann spielt sicher auch noch die Auffassungsgabe und der Fleiß eine Rolle.

Kurz gesagt: so pauschal kann man das überhaupt nicht seriös festlegen.

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Schau mal hier. Da gibts ein paar Anhaltspunkte, wie lange man für die einzelnen Lernstufen so ungefähr benötigt. Danach kann man - natürlich bei entsprechendem Zeitaufwand und bei den nötigen kognitiven Fähigkeiten - B2 in ungefähr einem Jahr erreichen.

PF

So pauschal lässt sich das natürlich nicht sagen. In Wien dauern Deutschkurse pro Niveau zwischen 80 und 100 Tagen mit jeweils drei Unterrichtseinheiten zu 50 Minuten. Im Schnitt wären das also so ca. 4,5 Monate. Würde man von A1 weg (wir nehmen an, die Person beherrscht die lateinische Schriftsystem) vier Kurse bis B2 benötigen, kommt man im besten Fall auf etwa 18 Monate durchgehenden Kursbesuch. Vielleicht hilft dir das bei der Orientierung.

LG

Echt, so schnell lernen Österreicher Deutsch?

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Natürlich nur bei entsprechenden Vorkenntnissen.

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Servus,

die Angabe, die der Anbieter der Kurse dort zur Arbeit mit diesen macht „6-8 Monate pro Level“, mithin 24 - 32 Monate von Null bis B2, scheint mir für einen Kandidaten ohne Vorkenntnisse realistischer - von besonderen Situationen wie „sich einen Lebensabschnitt lang ausschließlich mit Deutschlernen beschäftigen“ oder „Privatunterricht mit mehrfachem persönlichen Kontakt im Verhältnis 1:1“ und besonderen Personen wie Claude Hagège oder Heinrich Schliemann mal abgesehen.

Dass das am Studienkolleg schneller geht, hängt mit dessen Ausgestaltung und dem gleichzeitig stattfindenden Bad in der Fremdsprache zusammen - und dort bildet Deutsch den wichtigsten Inhalt.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

da ich, Gott sei Dank, noch nie Deutsch als Fremdsprache lernen musste, kann ich auch nur das wiedergeben, was die verschiedenen Anbieter so versprechen. In der verlinkten Seite wurde ja von 3 oder mehr Vollzeitstunden pro Tag ausgegangen, das wäre dann meiner Meinung nach schon sehr viel und sehr intensiv und somit 3 Monate pro Level vielleicht schon einigermaßen realistisch. Bei weniger Zeiteinsatz pro Tag verlängert sich die Zeit pro Level natürlich entsprechend.

Wenn ich das mit meinen Aufwand zum Italiensich lernen vergleiche, kann ich mir das schon vorstellen, dass man mit einem solchen Aufwand nach einem Jahr bei B2 sein kann. Natürlich hängt der Lernerfolg dann auch von der Muttersprache des Lernenden ab.

Gruß
PF

Ein Wiener Deutsch beizubringen ist aber auch eine Herausforderung. :slight_smile:

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Heast, du Beidl! Bist wo angrennt? Hupf in Gatsch und schlog a Wölln…

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Äh, ich hatte den dummen Witz aber auch schon gebracht…oder ist das jetzt eine Steigerung von Valentin „Der Witz wurde zwar schon erzählt, aber noch nicht von jedem“? :blush:

Das hatte ich nicht gesehen. Zwei Doofe, ein Gedanke.

Gruß,
Max

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Da ich im Haushalt ja zehn Mal die Erfahrung gemacht habe, wie Menschen, die sogar schon eine mehr oder weniger starke universitäre Vorbildung (Deutsch als Fremdsprache als Studienfach mit > 100 Stunde), trotz 7/24 für ein Jahr in einer deutschen Familie, am Ende immer noch Schwierigkeiten mit Dingen wie Test DAF (B2/C1) hatten, würde ich für einen echten Anfänger auch in deine Richtung gehen. Es gibt sicher große Talente, die es schneller schaffen. Aber mal sollte B2 nicht unterschätzen. Als Muttersprachler macht man viele Dinge richtig, ohne darüber nachzudenken. Aber ich erinnere mich an diverse Situationen, in denen mir von unseren Au-Pair Fragen gestellt wurden, die sie im Rahmen von Hausaufgaben zu beantworten hatten/zu denen sie dann Aufgaben bekommen hatten, die ich auch nicht aus dem Kopf heraus beantworten konnte (Trotz Abi mit LK, lang ist es her.) Und wir hatten hier durchaus auch Dramen, wenn es dann mit Test DAF nicht im benötigten Maße geklappt hat, obwohl da ein durchaus hohes Maß an sprachlicher Kompetenz - auch weit über das reine Alltagswissen hinaus - vorhanden war. In einem Fall gab es dann vom Fachbereich der Uni eine Ausnahmegenehmigung, weil man auch dort nach persönlichem Vorsprechen keinerlei Bedenken hatte, dass ein immerhin juristisches Studium mit viel Fachsprache, sprachlich problemlos zu schaffen sei, obwohl im Test-DAF ein Punkt fehlte.