Die besetzten Gebiete auf der Berlinale:
Paradise Now, neuer Film von Hany Abu-Assad
Gestern wurde der neueste Film des palästinensischen Regisseurs Hany Abu-Assad, Paradise Now, auf der Berlinale gezeigt. Im Mittelpunkt der niederländisch-deutsch-französischen Koproduktion stehen zwei junge palästinensische Männer, Khaled und Said (Kais Nashif und Ali Sulieman), die seit ihrer Kindheit gute Freunde sind. Sie sind dazu bestimmt worden, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen.
Der mit viel Fingerspitzengefühl für die schwierige politische Situation im Nahen Osten inszenierte Film reflektiert detailliert, sensibel und facettenreich den komplizierten Alltag in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten. Hany Abu-Assad nannte in Berlin als eines seiner wesentlichsten Ziele „die möglichst getreue Spiegelung des Lebensgefühls in Palästina und Israel, um so zum Verständnis füreinander beizutragen.“
Der Film löste bei seiner Erstaufführung am Montag in Berlin Begeisterung beim Publikum aus, für viele gilt er offenbar als einer der Favoriten für einen Goldenen Bären. Positive Reaktionen kamen bereits aus Kreisen der Jury und der Kritik.
Eines ist dem Film aber jenseits aller Preishoffnungen sicher: Er regt zu kontroverser Diskussion und zu einem Nachdenken über die israelische Besatzung an.
Weitere Vorstellungen innerhalb der Berlinale:
Dienstag, 20.00 International und 23.30 in der Urania.