Die CDU und Katharina Reiche

Hallo,

Wie deutet Ihr eigentlich das Theater innerhalb der CDU um Katharina Reiche? Die Frage, ob sie die Beauftragte für Familie werden (bzw. bleiben) darf, schien ja ein regelrechter Flügelkampf zu sein.

Ist das wirklich nur, weil sie unverheiratet zusammenlebt? Das klingt mir doch sehr nach einem Vorwand. Oder ist das ein geenreller Richtungsstreit um das Frauenbild der CDU? Ist sie den älteren Männern in der Partei zu forsch?

Mit vielen Grüßen, Stefanie

Hallo Stefanie,

was Frau Reiche qualifiziert, weiß ich nicht. Vor der Wahl stellte sich die Frage nicht so scharf, weil es darum ging, konservativen Wertvorstellungen einen für die jüngere Generation wählbaren Anstrich zu geben. Große Volksparteien sind eben darauf angewiesen, möglichst breite Wählerschichten anzusprechen. Fassade und Gesichter sind dabei wichtiger als Inhaltliches und Qualifikationen. Das ist Marketing und hat mit Programmatik und Politik nicht viel zu tun.

Eine ledige Mutter an exponierter Stelle geradezu in Vorbildfunktion ist aber für klerikal geprägte Kreise schwer verdaulich. Nach der Wahl gibt es keinen Grund mehr, aus dieser Spannung womöglich einen innerparteilichen Nebenkriegsschauplatz zu machen. Einmal auf den Drehteller der Kompetenzteam-Peepshow gehoben, wäre es schwer vermittelbar, Frau Reiche sang- und klanglos in der Hinterbänkler-Versenkung verschwinden zu lassen. Beauftragte für Familie ist doch auch etwas - oder wohl eher nichts.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Du meinst also, es sei ein Richtungsstreit in der CDU um den Einfluß des klerikalen Flügels? Möglich.

Über Kompetenzen schreibe ich lieber nichts, das kann ich bei keinem im Kompetenzteam beurteilen.

verschwinden zu lassen. Beauftragte für Familie ist doch auch
etwas - oder wohl eher nichts.

Ja, aber so wie ich das verstanden habe, ist sie das ja gerade nicht geworden. Beauftragte für Familie war wohl ihr eigentliches (Lieblings-)arbeitsgebiet, und genau das wollte der ultrakonservative Flügel der CDU auf keinen Fall.

Mit vielen Grüßen, Stefanie

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Hallo Stefanie,

weißt Du woran mich das als Einzelhändlerin erinnert?:
Wenn eine Firma in ihrer festgelegten Philosophie über ein bestimmtes Warenlager verfügt, und über einen längeren Zeitraum Umsatzrückgänge zu verbuchen hat, nimmt sie kurzfristig entgegen ihrer Überzeugung, und über die Köpfe der Hardliner hinweg, ein Sortiment der ganz anderen Richtung auf, um das Kundenklientel zu erweitern, und so den Umsatz wieder anzukurbeln. Die Chefs versprechen den Hardlinern, dass das Sortiment solange bleibt, bis es abverkauft ist, wird also nicht nachgeordert…
Das kann man parallel zur CDU noch weiterspinnen.

Der Braten namens Katharine Reiche, die ein bestimmtes Ideal in unserer Bevölkerung vertritt (in Beziehung lebend aber ungebunden, berufstätige Mutter die nicht nur ein bisschen jobt, Frau mit Intellekt und Willenskraft…), stank zum Himmel, weil sie nicht ein bisschen in die CDU paßt, nämlich sie paßt nicht zu all den Politikern (Kollegenkreis), die nicht grundlos mit ihren Ideologien der CDU beitraten.

Wäre die CDU wieder regierende Partei geworden, wäre das Amt der Frau Reiche mangels bewilligter Gelder zu reiner Makulatur verkümmert.
Nun hat sie ihren Dienst getan, nun kann sie gehen

viele Grüße
Claudia

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die CDU als krämerladen *ggg*
hallo claudia,

laß dich nicht von meiner ins lächerlich gezogenen überschrift (die ich mir nicht verkneifen konnte) irritieren: deinen vergleich finde ich klasse! :smile:
auf die idee wäre ich nie gekommen. aber du hast recht!

(…) nimmt sie
kurzfristig entgegen ihrer Überzeugung, und über die Köpfe der
Hardliner hinweg, ein Sortiment der ganz anderen Richtung auf,
um das Kundenklientel zu erweitern (…)

super! :smile:

liebe grüße
ann

paßt schon! :smile:
Hallo ann,
*freu*

laß dich nicht von meiner ins lächerlich gezogenen überschrift
(die ich mir nicht verkneifen konnte) irritieren: deinen
vergleich finde ich klasse! :smile:
auf die idee wäre ich nie gekommen. aber du hast recht!

ne, paßt schon, kenn´ Dich doch mittlerweile *g*

was lernt man schon als Schulkind?
„wenn dich ein Lehrer ärgert, dann stelle ihn dir in Unterhose vor.“
Das gilt im Kleinen wie im Großen.

liebe Grüße zurück
Claudia