Der neue Leitmeritzer Ortsvorsteher betrat den Bahnsteig, nachdem er dem Eisenbahnwaggon entstiegen war. Zugig wehte der Hauch des ewig nicht gehen wollenden Winters unter dem Halbdache, unter dem sommers Schwalben zu nisten pflegen.
Seit gut 6 Jahren war er nun Ortsvorsteher und wurde noch immer „Der neue Ortsvorsteher“ genannt. Sein Vorgänger, der indessen dahinschied, war einfach nur „Der Orstvorsteher“. Über diese Seltsamkeit nachgrübelnd, zog er die Riemen seines Rucksacks über die linke Schulter und beim Einfädeln des rechten Arms in die Schlaufe löste sich unhörbar der Knopf seines Mantels.
Der Knopf fiel zu Boden und rollte in das Gleisbett. Der Rucksack des Leitmeritzer Ortsvorstehers sah aus, wie alle Rucksäcke jener Zeit auszusehen haben: Ein graugrüner derber Stoff und Lederrriemen. deren Oberfläche schon bröselig wurde. Trotzdem würde der nächstens eintreffende Zug, etwa der aus Lobositz, den Knopf nicht zerstören.