Die folgen des Werteverfalls unserer Gesellschaft

Hallo,
es ist offensichtlich, dass unsere Gesellschaft immer mehr einem tiefgreifenden Werteverfall erfährt…
Werte wie zb. Solidarität, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Loyalität und Ehrlichkeit kommen immer weniger zu Tragen, aber ist das wirklich so schlecht wie man überall hört??
Inwiefern wirkt sich das auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft aus? Was sind die folgen des Werteverfalls, und wo lauern die Gefahren???

Hallo Hobbes,

es ist offensichtlich, dass unsere Gesellschaft immer mehr
einem tiefgreifenden Werteverfall erfährt…

och, das tut sie schon seit mehreren Jahrtausenden. Dichter und Denker der Antike klagten darüber wie solche des Mittelalters und der Neuzeit und so auch Du :wink:

Werte wie zb. Solidarität, Menschlichkeit, Gerechtigkeit,
Loyalität und Ehrlichkeit kommen immer weniger zu Tragen, aber
ist das wirklich so schlecht wie man überall hört??

Ob schlecht, weiß ich nicht, aber es ist sicher nicht neu.

‚Die Zukunft war früher auch besser‘ Karl Valentin

Gandalf

früher war alles besser, vor allem die zukunft.

Es gab früher genauso wie heute Egoisten,Betrüger,Fremdgeher und co…und genau diese Charakterschweine haben sich immer durchgesetzt…zumindest in der Geschäftswelt
denn schon früher galt:Neid muss man sich erarbeiten,Mitleid kriegt man geschenkt…

dummerweise glauben auch die dümmsten Idioten heutzutage müsste man nurnoch asozial sein und immer mehr rauskriegen als man gibt ohne dabei dann das Gehirn einzuschalten…das ganze ändert sich sobald diese ne Freundin haben…

in anbetracht…
hi auch

…das der mensch angeblich bis zu 200 mal am tag lügt, glaube ich meistens nur dass, was ich sehe.

dies widerrum finde ich sehr traurig.

gruss

Was Du siehst, musst Du nicht glauben!
Irgendwo kommen da bei Dir die Begriffe durcheinander.

Gruß - Rolf

Hallo Hobbes,

Werte wie zb. Solidarität, Menschlichkeit, Gerechtigkeit,
Loyalität und Ehrlichkeit kommen immer weniger zu Tragen

Nenn mir doch bitte eine Zeit in den letzten - sagen wir 1200 - Jahren, in der es Deiner Meinung nach solidarischer, menschlicher, gerechter etc. als heute zuging.

Würde mich echt interessieren, welche Zeit Dir hierfür einfällt und warum.

Grüße
Jürgen

Alles ist relativ…
Hallo, Hobbes,

nur eine kleine und verspätete Anmerkung meinerseits:

Bereits der alte Sokrates (oder war es Platon?)hat sich über die damalige Jungend große Sorgen gemacht, Goethe hat ebenfalls den Werteverfall der Jugendlichen angeprangert…

Und? Was ist passiert? Die Erde dreht sich immer noch und alles war halb so schlimm.

Zudem kommt noch das sog. Anpassungsphänomen:

Schau dir doch mal die sog. Alt-68er an. Früher nackt auf dem Marktplatz rumgelaufen, mit 16 von daheim ausgebüchst, streng anti-autoritär eingestellt und tag und nacht bekifft. (sorry, liebe Alt-68er, bitte nicht böse sein. Ist lediglich plakativ gemeint)

Heute stecken die gleichen Leute ihre Kinder in Internate und trimmen sie auf Karriere, sind superstrenge Eltern, haben dickes Auto, Villa und scharfe Wachhunde.

Ich glaube, das mit dem Werteverfall wird letztlich nicht so heiß gegessen wie es zunächst gekocht wird.

In diesem Sinne…

Schöne Grüße, Rolo

Hallo,
es ist offensichtlich, dass unsere Gesellschaft immer mehr
einem tiefgreifenden Werteverfall erfährt…

Ich glaube nicht, dass die Werte verfallen. Was allerdings nachlässt, ist die Intensität der Interaktion zwischen den Menschen. Oder positiv ausgedrückt : Die individuelle Freiheit nimmt zu.

MfG
Klaus

Phrasendrescherei
Hi.

es ist offensichtlich, dass unsere Gesellschaft immer mehr
einem tiefgreifenden Werteverfall erfährt…
Werte wie zb. Solidarität, Menschlichkeit, Gerechtigkeit,
Loyalität und Ehrlichkeit kommen immer weniger zu Tragen, aber
ist das wirklich so schlecht wie man überall hört??

Für mich klingt das sehr phrasenhaft. Wann war es denn besser? In den 50ern, als uneheliche Partner als Aussätzige galten und Homos als Kriminelle? Oder in den Jahrzehnten davor, als die Hölle los war?

Oder spielst du auf die letzten zehn Jahre an, also auf den Aufstieg des Heuschreckenkapitalismus? Meinst du also, dass DAVOR alles besser war?

Bitte konkrete Beispiele nennen, statt rhetorische Nebelgranaten zu werfen.

Gruß

Das ist eben der Einfluß der Zeit.
Wer weiß heute, was in 50-60 Jahren so alles über die jetzige Ära gesagt wird?
Vielleicht: „Anfang unseres Jahrhunderts, als es kominell war, mit Kndern und als krank galt, mit Tieren sexuell zu verkehren“?
Man wird es hören.

RV

Wertesynthese
Werteverfall ist ein Wort, dass in der Soziologie seit ungefähr Mitte des letzten Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung verloren hat - stattdessen hat Inglehart den Begriff „Wertewandel“ und Klages etwas später „Wertesynthese“ verwendet. Wie du schon an den Begriffen siehst, ist die Einstellung zu den Änderungen in der Gesellschaft immer positiver geworden. Selbstverständlich gibt es diese Änderungen, tatsächlich kann man sie aber wohl eher als positiv bezeichnen, wie bereits einige Vorredner angemerkt haben. Werte die früher als wichtig empfunden wurden, v.a. „Recht und Ordnung“ lassen heute tatsächlich nach (ein Werteverfall findet also nur statt, wenn du diese bevorzugst) bzw. werden in letzter Zeit als „Mittel zum Zweck“ verwendet - nach Klages „Wertesynthese“ nimmt die Gruppe von Menschen (in Dtl. und anderen Industrieländern) zu, die „Recht und Ordnung“ als wichtiges Mittel akzeptieren, um die Werte von hedonistischem, selbstfixiertem Materialismus („Spaßgesellschaft“) sowohl als auch die von idealistischem Altruismus zu erreichen. Um das als „Werteverfall“ anzusehen muss man schon ein System wie zur ersten Jahrhunderthälfte bevorzugen…
Heutzutage legen Eltern einen unvergleichbar größeren Wert auf die Erziehung zu Individualität bei ihren Kindern als zu Gehorsam (interessanterweise in Dtl bei gleichbleibendem Wert „Fleiß und Pünktlichkeit“), unsere Gesetze garantieren uns soviel Freiheiten wie nie zuvor in irgendeiner Gesellschaft und es existieren weltweite Organisationen, die aus purer Nächstenliebe in der ganzen Welt für Humanitäre Ziele sorgen - das haben Jahrhunderte des Christentums nicht hervorbringen können. Kurz gefasst, mit den Worten der meisten anderen zu dieser Diskussion beitragenden: Zeig mir nur einen einzigen historischen Zeitpunkt, in dem die Werte bezogen auf die Freiheit, Sicherheit und Menschlichkeit der Individuen (auf materieller und postmaterieller Ebene) höher waren als jetzt - und dann beleg es mit ein paar Daten und du kannst dir sicher sein, die Aufmerksamkeit der Sozialwissenschaftler wird dir sicher sein :wink:
Gruß, derJesko

Generationenkonflikt
Ich denke, dass es damit zu tun hat.

Ist man Jung, so wächst man in die Aktuell geltenden Moralvorstellungen hinein, man Lebt sie und sie werden ein teil seines Charakters.
Wird man nun älter und die Werte ändern sich, dann kommen die einem in zunehmendem Masse fremd vor und man sieht eher die schlechten Veränderungen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere heutige Jugend, eben genau das selbe über die Jugend der Zukunft sagen wird.

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“

Das ist eben der Einfluß der Zeit.

Wir Consulter leben von Phrasendrescherei. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich aufgeblasene Entscheidungsträger mit Top-Level-Phrasendrescherei beeindrucken lassen. Präpotenz und Unvermögen sowie clevere Phrasendrescherei sind Basis für bestdotierte Consultingaufträge. Die Verhaltensmuster wie Inhalte sind immer wieder gleich, die Präsentation und Verpackung zählt. Dabei muß guter Rat nicht teuer sein: Denkt selber!

Dabei muß guter Rat nicht teuer sein: Denkt
selber!

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