An anderer Stelle in diesem Forum wurde die Behauptung aufgestellt, Parteien wie die FPÖ wären an sich nicht rechtsextrem, sondern werden von rechtsextremen „Mitläufern“ lediglich unterwandert. Dies und die Erklärung, es handle sich im „Einzelfälle“, hört man öfters von Rechts. Die Tatsachen sprechen dann aber doch eine andere Sprache.
Schon unter Jörg Haider hatte die Partei keinerlei Berührungsängste zu rechtsextremen Kreisen und immer wieder fielen Spitzenfunktionäre mit verbalen Entgleisungen auf.
Dem jetzigen Parteichef Strache darf laut einem Urteil des OLG Wien übrigens „eine Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut“ nachgesagt werden.
Zum Thema Mitläufer zeigt dieses Dossier ganz klar, dass die rechtsextremen Verstrickungen bis ganz nach oben gehen. Zudem setzt sich ein großer Teil der Parteispitze und Abgeordneten aus deutschnationalen Burschenschaftern zusammen. Strache sowie vier seiner fünf Stellvertreter sind ebenso korporiert wie der Klubobmann der Partei. Im Parlament sind ganze 20 der 51 Abgeordneten „völkisch korporiert“. Auch mit dabei die Burschenschaft Olympia, die vom DÖW „als rechtsextrem eingestuft wird“. Von „Mitläufern“ kann hier also gar keine Rede sein.
Wie sieht es mit den „Einzelfällen“ aus? Das Mauthausen Komitee Österreich listet in dieser (unvollständigen) Publikation alleine von Februar 2013 bis Juli 2017 59 rechtsextreme „Einzelfälle“ auf. Im Oktober wurde die Liste gleich um neun weitere Fälle erweitert. Dass diese „Einzelfälle“ nicht nur „Mitläufer“ betreffen zeigt sich auch deutlich am diesem jüngsten Beispiel:
Die FPÖ Niederösterreich entsendet einen neuen Mandatar in den Bundesrat, der erst vor drei Jahren mit einer „Hitlergruß“-Geste auf einem Foto für Aufregung sorgte.
[…]
Was man auf dem Bild sieht, „ist kein Hitlergruß“, sagte Bors 2014 gegenüber dem KURIER. „Das waren Fan-Gesänge für Rapid.“
Bors hat das Mandat schlussendlich doch nicht angenommen. Als Begründung gab er eine „unhaltbare Medienkampagne“ gegen ihn an. Sein Mandat bekommt Erich Königsberger, der 2016 für Schlagzeilen sorgte. Der damalige Verkehrs- und Sicherheitssprecher des FP-Landtagsklubs war mit seinem Auto betrunken auf einem Radweg unterwegs, bis er schließlich stecken blieb…
Kann man angesichts dieser Sachlage wirklich von „Mitläufern“ und „Einzelfällen“ sprechen?
Lg,
Penegrin