Die Frauen und der Fussball

Hallo,
ich habe da mal eine Frage (aus gegebenen Anlass). Es ist allgemein bekannt, dass sich Frauen eher wenig für Fussball interessieren. Im Winter sind an den Samstagnachmittagen nur sehr wenig weibliche Nasen.

Jetzt, während der Wm schauen auch fast alle Frauen Fussball - ist ja auch spannender als die vielfach öden Bundesligaspiele.

Aber: warum verwandeln sich jetzt die Wm-schauenden Frauen in Dumpfbacken und geben sich nicht anders als denen über die sie vier Jahre lang schimpfen? Sie nehmen die Deutschlandfahne als Wickelrock, setzen sich alberne Hüte auf, saufen, grölen und schreien nervenzersägend wenn der Ball nur annähernd auf das Tor losrollt.

Warum machen die das?

Viele Grüße

Jeder nach seinm Geschmack, wir sind ein freies land.

im Rheinischen Dialekt gibt es einen wunderschönen entsprechenden Satz:

„Dat dat dat darf!?“

„Dat darf dat!“

Hallo,
ja meine Oma hat immer gesagt „es gibt viele Tiere in Gottes Garten“ - ich will denen ja nichts verbieten - sicher dürfen sie das. Darüber mit dem Kopf schütteln darf ich demzufolge dann auch.

Viele Grüße

Moin, Chili,

Warum machen die das?

sind halt Weiber…

Gruß Ralf

Hallo,

machen das nur Frauen, oder nicht auch Männer, die sonst mit Fußball nicht viel am Hut haben? Ich beobachte jedefalls auch im Kollegenkreis bei ansonsten nicht fußballbegeisterten Männern, dass sie angesichts einer Massenhysterie um EM/WM/… nicht das Standing haben dazu zu stehen, dass sie sich nicht dafür interessieren, sondern einfach dazu gehören wollen, wenn die Werbewirtschaft nicht mal mehr Lokuspapier ohne entsprechende Anspielungen verkaufen kann.

Gruß vom Wiz, der dazu steht am letzten Samstag lieber im Keller seine Umbaumaßnahmen zuende gebracht zu haben, als sich die Nutella-Truppe anzusehen

Hallo,

ich bin kein wirklicher Fußballfan. Ich bin ein gezwungener Rugbyfan (mein Mann geht, da das hier nur in den Irish Pubs mit englischem/irischem TV-Empfang zu sehen ist, nach Frankfurt in eine der dortigen - es kommen auch Freunde, ich kriege ein Guiness - es handelt sich also um Bestechung).

Obwohl ich mich nicht in deiner Beschreibung wiederfinde, ziehe ich schon mal ein blaues Shirt an, wenn Frankreich, oder ein grünes, wenn Südafrika spielt.

Für mich sind diese Stunden etwas, was wenig mit dem Sport an sich zu tun hat: es ist ein totales Aufgehen im Augenblick. Ein Vergessen aller Alltagssorgen, weil ich mich auf etwas ganz anderes konzentriere. Dazu kommt das Gemeinschaftserlebnis (wobei bei mir die kleine Gruppe der Freunde mehr zählt als die Menge im Pub, wobei ich auch da schon Ausnahmen erlebt habe - ein mit hunderten von Menschen vollgepropftes O’Reillys, halb England-, halb Frankreichfans, sehr laut, sehr emotional und nach knappem Sieg der Engländer, ein sehr faires Gratulieren und Anerkennen der Leistung der anderen, und einfach Freude auf der Siegerseite - wir trugen neutrales Grün, jubelten aber mehr für die Franzosen, was den Effekt hatte, dass etliche Frankreichfans nach dem Spiel zu uns kamen, um sich bei uns für die Unterstützung zu bedanken - das war ein Erlebnis, was mich mehr als bis dato für Rugby eingenommen hat).

Genauso kann ich dieses Jahr auch an der Fußballweltmeisterschaft teilnehmen. Nicht als fanatischer Zuschauer, sondern in dem Bewusstsein, dass ich hier wirklich mitgerissen einfach mal abschalten kann. Ich kann das ähnlich auch bei einem guten Konzert. Bei einer guten Theateraufführung auf andere Art auch.

Warum muss ich mich dafür als ab-und-zu Fan rechtfertigen?

Gruß
Elke

Hallo Chili,

ich habe da mal eine Frage (aus gegebenen Anlass). Es ist
allgemein bekannt, dass sich Frauen eher wenig für Fussball
interessieren. Im Winter sind an den Samstagnachmittagen nur
sehr wenig weibliche Nasen.

naja, mein Mann macht sich genauso wenig draus wie ich.

Jetzt, während der Wm schauen auch fast alle Frauen Fussball -
ist ja auch spannender als die vielfach öden Bundesligaspiele.

Ich nicht.

Aber: warum verwandeln sich jetzt die Wm-schauenden Frauen in
Dumpfbacken und geben sich nicht anders als denen über die sie
vier Jahre lang schimpfen? Sie nehmen die Deutschlandfahne als
Wickelrock, setzen sich alberne Hüte auf, saufen, grölen und
schreien nervenzersägend wenn der Ball nur annähernd auf das
Tor losrollt.

Da kann ich naturgemäß nicht mitreden, ich finde Fußball auch derzeit öde.

Ansonsten schließe ich mich Wiz’ Meinung an, dass es sehr viel Standing braucht, der gegenwärtigen Fußballhysterie nicht nachzugeben. Daher ist es für mich weniger verwunderlich, dass Fußballhasserinnen und -hasser derzeit lieber mitjubeln als dass sie sich jedesmal dafür rechtfertigen, dass Fußball auch dadurch nicht interessanter wird, dass die Mannschaft des DFB immer höher im Spiel rückt.

Gruß, Karin

Hi auch

Da kann ich naturgemäß nicht mitreden, ich finde Fußball auch
derzeit öde.

Ansonsten schließe ich mich Wiz’ Meinung an, dass es sehr viel
Standing braucht, der gegenwärtigen Fußballhysterie nicht
nachzugeben. Daher ist es für mich weniger verwunderlich, dass
Fußballhasserinnen und -hasser derzeit lieber mitjubeln als
dass sie sich jedesmal dafür rechtfertigen, dass Fußball auch
dadurch nicht interessanter wird, dass die Mannschaft des DFB
immer höher im Spiel rückt.

Du tust ja gerade so, als ob du mit ner Knarre vorm Gesicht gezwungen werden würdest, Fußball zu schauen. Ich für meinen Teil kann auf Leute, die nichts mit Fußball zu tun haben (wollen) gut beim gemeinsamen Fußball schauen verzichten. Besonders nerven mich die Exemplare Mensch, die die mit drög-blöd-gelangweiltem Gesichtsausdruck dabei sitzen und behaupten, sie müssten ja mit, weil der Freud / Freundin eben Fußballfan ist. (Es ist nämlich in unserem Land als Parr-Teil gesetzlich verboten, etwas alleine oder mit Freunden zu unternehmen.)
Richtig giftig hingegen reagiere ich dann auf diejenigen, die zu dem vorher beschriebenen Verhalten auch noch kund tun, sie wollen dass Deutschland verliert, „damit endlich Ruhe sei…“ Sowas ist unverschämt und an Intoleranz kaum zu überbieten – ich gehe ja auch nicht ins Kammerkonzert und dreh meinen Ghettoblaster mit Punkrock auf, bloß weil ich das Gesinge oder Gefiedle nicht mag.
Nun zum Thema „Schönwetterfan“: Es ist doch ganz normal, dass zu einem WM, die nur alle 4 Jahre stattfindet, der ein oder andere zum Fan wird, der sonst nicht so engagiert ist. Hinzu kommt noch der tolle Erfolg, den unsere Jungs gerade erleben. Zur Handball-WM, als Deutschland Weltmeister wurde, waren plötzlich auch sehr viele Leute Fans dieses Sportes. Ähnlich galt für Tennis in der Zeit, in der Beck und Graf ganz oben waren. Und dass so viele Frauen mit Fußball feiern finde ich persönlich super – endlöich sind die reinen „Männerfeste“ vorbei und alle feiern gemeinsam…
In diesem Sinne
Daumen drücken, und Mittwoch und Sonntag (hoffentlich) wieder richtig feiern
http://www.youtube.com/watch?v=vuxghiwjgQc

bye
Leo

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Hi,

das Interesse an WM sielen ist natürlich höher, weil es einfach um mehr geht. Das ist mit olympischen Spielen, Tennis, Golf, Formel1,… genauso. und auch mit Bands: wenn man schon mal aus der Hütte will, dann geht man ja eher zu Größen, weil sie mehr Entertainment versprechen.
Im Ganzen ist die WM - egal wo man sie nun verfolgt - eine große Party. und da kann man sehen und gesehen werden, allerdings macht man sich (zurecht) unbeliebt, wenn man nur gelangweilt in der Ecke sitzt. Also muss man schon ganz einsteigen (wie auf den Wies’n oder einem Live-konzert oder einer Rocky-Horror-Pic-Aufführung) und kann dann ganz unbesorgt über die Stränge schlagen.

Grüße,
JPL

Hallo Leo,

Ansonsten schließe ich mich Wiz’ Meinung an, dass es sehr viel
Standing braucht, der gegenwärtigen Fußballhysterie nicht
nachzugeben. Daher ist es für mich weniger verwunderlich, dass
Fußballhasserinnen und -hasser derzeit lieber mitjubeln als
dass sie sich jedesmal dafür rechtfertigen, dass Fußball auch
dadurch nicht interessanter wird, dass die Mannschaft des DFB
immer höher im Spiel rückt.

Du tust ja gerade so, als ob du mit ner Knarre vorm Gesicht
gezwungen werden würdest, Fußball zu schauen.

nein, aber ich werde gefühlte 20 Mal am Tag darauf angesprochen, was ich von dem Spiel x gegen y halte. Und wenn ich sage, dass mich Fußball nicht interessiert, erhalte ich einen langatmigen Vortrag darüber, warum mich Fußball bei Großereignissen doch zu interessieren hätte.

Ich für meinen
Teil kann auf Leute, die nichts mit Fußball zu tun haben
(wollen) gut beim gemeinsamen Fußball schauen verzichten.

Es geht ja nicht nur um „gemeinsam schauen“, sondern auch um die Gesprächsthemen zum Beispiel unter Kollegen.

Nun zum Thema „Schönwetterfan“: Es ist doch ganz normal, dass
zu einem WM, die nur alle 4 Jahre stattfindet, der ein oder
andere zum Fan wird, der sonst nicht so engagiert ist.

Nur, warum ist es nicht normal, nicht zum Fan zu mutieren?

Zur Handball-WM, als Deutschland Weltmeister wurde, waren
plötzlich auch sehr viele Leute Fans dieses Sportes.

Auch da war ich immun, auch zur Verwunderung vieler Menschen in meiner Umgebung.

In diesem Sinne

habe ich mit meiner Zeit auch am Mittwoch was besseres zu tun. Aber die ungläubigen Kommentare am Donnerstag muss ich dann trotzdem über mich ergehen lassen.

Gruß, Karin

Hallo,

nein, aber ich werde gefühlte 20 Mal am Tag darauf
angesprochen, was ich von dem Spiel x gegen y halte. Und wenn
ich sage, dass mich Fußball nicht interessiert, erhalte ich
einen langatmigen Vortrag darüber, warum mich Fußball bei
Großereignissen doch zu interessieren hätte.

Das wiegt sich dann auf mit den Kommentaren, dass mich als „angeblich Intellektuelle“ doch „so etwas“ gar nicht interessieren könne.

Gruß
Elke

@Karin & Elke
Hi Ihr zwei,

einen langatmigen Vortrag darüber, warum mich Fußball bei Großereignissen doch zu interessieren hätte.

den habe ich heute von einem Intellektuellen zu hören bekommen :wink:

Viele Grüße
Diana

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