Die Funktion von Religion nach c.g. Jung

Hallo:smile:

Ich sitze hier gerade an der Vorbereitung zu meiner mündlichen Abitur-Prüfung mit dem Thema " Die Funktion von Religion nach C.G.Jung", die ich nächste Woche im Fach Religion halten „darf“:wink:
Meine Frage ist, ob jemand mir dazu was nützliches sagen kann, natürlich bin ich schon seit 2 Wochen fleißig am lesen und Infos sammeln aber für Anregungen und kurze Definitionen bzw. Erklärungen wäre ich sehr dankbar:smile:

Hi,

" Die Funktion von Religion nach C.G.Jung"
Meine Frage ist, ob jemand mir dazu was nützliches sagen kann,

dazu wäre es zuerst für deine Leser nützlich, wenn du ihnen mitteilst, mit welche Texte von C.G.Jung du bereits gelesen hast bzw. mit welchen Ideen von ihm zum o.g. Thema du bereits vertraut bist.

Schönen Gruß
Metapher

Also ich habe bisher etliche Artikel über Archetypen und C.G. Jung allgemein gelesen, so ziemlich alle Dokumentationen, die ich finden konnte angeschaut,unter anderem auch einen Film über Sabina Spielrein, habe von Eugen Drewermann über das Tobit Buch und seine tiefenpsychologische Deutung gelesen, worin er sich auf C.G. Jung bezieht, dann von Ulrich Mann Schöpfungsmythen- Vom Ursprung und Sinn der Welt und ich habe gerade angefangen von C.G. Jung Menschenbild und Gottesbild zu lesen und möchte danach noch Psychologie und Religion lesen. Ausserdem habe ich noch aus der Reihe der GEO-Hefte die Ausgabe GEOkompakt Nr. 16 Glauben und Religion und GEOWISSEN Nr.29 Wer erklärt uns die Welt?- Erkenntnis-Weisheit-Spiritualität gelesen.
Bisher bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Funktion von Religion nach C.G. Jungs Auffassung die ist, den Menschen auf seinem Weg der Selbst-Findung zu unterstützen und sich wieder der Konfrontation mit seinen inneren archetypischen Bildern zu stellen. Soweit meine Ergebnisse…

Individuation und Selbst
Hi.

Bisher bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Funktion von Religion nach C.G. Jungs Auffassung die ist, den Menschen auf seinem Weg der Selbst-Findung zu unterstützen und sich wieder der Konfrontation mit seinen inneren archetypischen Bildern zu stellen. Soweit meine Ergebnisse…

Für Jung gibt es keine objektive Gotteserkenntnis und damit auch keinen Gottesbegriff außerhalb der eigenen Psyche. Das Ziel einer sinnvollen psychologischen Entwicklung besteht für ihn darin, sich von den Verblendungen des persönlichen Unbewussten und der Bildermacht des kollektiven Unbewussten zu befreien. Diesen Prozess nennt er Individuation. Das bedeutet, sich zum eigenen Selbst hinzuentwickeln bzw. dieses aus dem Unbewussten herauszuheben und damit eins zu werden.

Dieses Selbst ist der wichtigste der Archetypen. Es ist ein anderer Begriff für „Gott“. Die Religionen haben laut Jung diesen Archetyp nach außen projiziert. Ihr Gottesbegriff kann aber, bei rechtem Verständnis, dazu beitragen, dass der Individuationsprozess zu seinem Ziel, der Selbst-Werdung, führt. Dies ist ein „innerer Weg“, man muss „Gott“, die Ganzheit, also in sich selbst suchen und verwirklichen.

Chan

habe gerade angefangen von C.G. Jung Menschenbild und Gottesbild zu lesen und möchte danach noch Psychologie und Religion lesen.

Natürlich ist es immer besser, zunächst einmal in die Originalliteratur reinzugehen. GEO ist dagegen nicht unbedingt geeignet, sich in die spezifische Denkweise eines Wissenschaftlers einzuarbeiten.

Daher hätte ich dir auch zuerst ebenfalls zum Durcharbeiten empfohlen: Die Publikation der Vorlesung „Psychologie und Religion“. Befindet sich in den Gesammelten Werken in Bd 11 als erstes Kapitel im Teil I. (ob die preiswerte Taschenbuchausgabe gleichen Titels denselbsn Text enthält, weiß ich nicht). Damit bist du jedenfalls mitten im Thema deiner Prüfung.

Ob

dass die Funktion von Religion nach C.G. Jungs Auffassung die ist, den Menschen auf seinem Weg der Selbst-Findung zu unterstützen und sich wieder der Konfrontation mit seinen inneren archetypischen Bildern zu stellen.

eine geeignete Zusammenfassung ist, kannst du dann sicher selbst beurteilen und bewerten.

Viel Glück
Metapher

Hallo Chocohase21,

hier sind zwei links, die recht knapp das Religionsverständnis und den Gottesbegriff C.G. Jung’s - auch in seinen verschiedenen Phasen, vor derm Konflikt mit Freud und danach - darstellen.
www.psychologische-praxis.rielaender.de/…/CGJung_R…

http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/97971.html

Viel Erfolg bei den weiteren Abi-Prüfungen.

Donnerstag

Tut mir leid, dass meine Antwort erst so spät kommt, mein Internet ist nicht sehr zuverlässig…

Sicher hätte ich die Originalliteratur zuerst gelesen, wenn ich dazu die Möglichkeit gehabt hätte, aber nicht jeder hat automatisch die gesammelten Werke von C.G. Jung im Bücherregal stehen…

Die GEO-Hefte habe ich aus reinem Interesse an der Sache gelesen, um einen allgemeinen Eindruck der Materie „Religion“ und „Religiöses Erleben“ zu bekommen, und wie gesagt bin ich gerade dabei C.G. Jungs Werk auseinander zu nehmen. Im Übrigen habe ich noch ein weiteres Buch hinzugezogen, das gut das Verhältnis C.G. Jungs zur Religion herleitet. (H. Schär- RELIGION UND SEELE in der Psychologie C.G. Jungs).
Im Übrigen scheint sich der Inhalt von „Psychologie und Religion“ mit dem ersten Kapitel von " Gottesbild und Menschenbild" zu gleichen.

Zur Klärung meiner Frage hat das allerdings noch nicht viel mehr beigetragen, ich bin immer noch am Rätseln.

Jung geht davon aus, dass der Mensch nur zu sich selbst zurückfindet, wenn er zurückfindet zu seiner Religion.

Religion ist für ihn das Ergreifende, das muss allerdings nicht im herkömmlichen Sinne ( im Sinne der Kirche) religiöser Natur sein.
Auch braucht er dazu keinen Gott im herkömmlichen Sinn.

Des Weiteren habe ich das so verstanden, dass Gott, das heißt das Bild, dass man vom Göttlichen hat im Selbst liegt, ein Teil davon ist…

Er sagt Religion ist die Beziehung zum Numinosen und Archetypen sind ebenfalls numinoser Natur, beinhaltet sie doch auch jede Religion…

Irgendwie komm ich da aber immer noch nicht zum Punkt, zu der entscheidenden Formel, ich verwirr mich selbst und habe das Gefühl allmählich vollkommen auf dem Holzweg unterwegs zu sein…