Die gute alte Zeit, das 19. Jahrhundert, wie haben die Leute die Kälte ausgehalten

bei der einfachen Bekleidungt. die hatten keine Thermohosen oder spezielle Murino Schafwooll Unter T-Shirts, keine Hochpolierten  Hochglanz Schuhe mit Innen Schuh und Innenfutter und geschweige den Goretex Viskose Jacken um 500 €, also wie haben die den Schnee und - 20 Grad oft ausgehalten? oft sieht man ja das in alten Filmen und das wundert mich.

Zwiebelschalen-Prinzip.

mehrere Kleidungsstücke übereinander
außerdem haben die ja schwer gearbeitet, also wurde ihnen auch warm, selbst im Winter

es gab Fell- und Ledermäntel, die viel Wind, Nässe und Kälte abhielten. Stiefel, die man mit Stroh auslegte oder die aus dickem Filz waren. Da wirds nichts so schnell kalt drin.

Moin,

wie haben die den Schnee und - 20 Grad oft
ausgehalten? oft sieht man ja das in alten Filmen und das
wundert mich.

zum einen kann an sich an Kälte gewöhnen, dann kann man mehr futtern und zum dritten waren die Leutchen auch damals nicht dumm und haben aus den Sachen, die sie hatten Klamotten gefertigt und das nicht schlecht.
Eskimos und Menschen in Sibirien haben deutlich tiefere Temperaturen als deine genannten - 20 °C überstanden.

Gandalf

Servus,

da brauchst Du nicht so weit zurück gehen:

Ich habe bis zu meinem vierten Lebensjahr (nolens volens) und dann später nochmal mit 18-21 Lenzen in Häusern gewohnt, in denen es normal war, dass die Matratzen im Februar gefroren sind. Mit einem gscheiten Plumeau kann man gut bei -10 °C schlafen, und wenn in einem Haus etwa 0,05 Personen / m² leben, so wie es bis in die 1960er Jahre nicht unüblich war, fallen die Temperaturen im Inneren eines Hauses sehr selten tiefer.

Wie man richtig tiefe Temperaturen im Winter z.B. schlafenderweise aushält, kannst Du z.B in Hösseringen betrachten: Ausgestreckt liegende Haltung beim Schlafen ist wärmetechnisch nicht sehr günstig und in unseren Breiten eher modern. Im bäuerlichen Alkoven schlief man in einer Art Hockstellung - bis in die frühe Bronzezeit wurden die Leute übrigens auch in dieser Position bestattet: Bauern brauchen halt ein bissle länger, bis sie neue Moden mitmachen.

Unser Agrargeschichtler, Prof. Walter Achilles, hat uns mal von einem (in den 1980er Jahren sehr frühen) Versuch aus der „experimentellen Archäologie“ erzählt, bei dem offenkundig wurde, weshalb in der preußischen Dienstbotenordnung (die nach Annexion von Hannover alsbald die Heide beherrschte) so drakonische Strafen auf das Verschütten von Wasser vorgesehen waren:

In einem Heitjerhof, der im Rahmen eines solchen Experimentes mit dem technischen Stand von 1870 bewohnt und bewirtschaftet wurde, war in der Küche im Februar Glatteis! - Die Legende von der Wärme des lieben Viehs im Gulfhaus war damit als Legende erkannt.

Schöne Grüße

MM

du meinst du lebtest in einem zimmer unter 20 grad?

Hallo Grußloser,

als Kind/Jugendlicher schlief ich in einem ungeheizten Zimmer. Haus Fachwerk, Westseite geschindelt, Nordseite nicht. Zwischen Balken und Mauerwerk konnte man durchsehen. Fenster einglasig - während der Frostperiode ständig vereist. Temperatur im Zimmer unter Null Grad. In der Wohnung gab es nur im Wohnzimmer einen Kanonen-Kohleofen und in der Küche den Kohleherd. Schlafanzug, Federdeckbett, bei Bedarf eine Wolldecke darüber, zum Einschlafen Bettflasche. Die Lederstiefel, ohne Fütterung, wurden abends mit Zeitungspapier vollgestopft und neben den Kohleofengestellt. Die Scheise im Plumpsklo aus dem ersten Stock vereiste teilweise und mußte mit heißen Wasser aus dem Kochtopf wieder durchgängig gemacht werden. Zum Skifahren genügte eine Jogginghose mit langer Unterhose. Abends kamen wir durchfroren nach Hause - ohne krank zu werden - Husten und Schnupfen war schon dabei.

Gruß
Otto

Heizung von Kopf bis Fuß seit 1975
Servus,

20 Grad hatten wir im frühen und späten Sommer, so wie heute auch.

Im Winter froren die Matratzen in der Schlafstube, die wir bis 1965 benutzten („wir“ = Familie eines Arztes im Landesdienst).

Später, in der landwirtschaftlichen Lehre, schlief ich in einer Kammer, die sich zwei Stockwerke über den einzigen beheizbaren Räumen des Hofes (Küche und Stube) befand. Ich schlief im Winter in Wollsocken und langer Unterwäsche unter dem Schlafanzug, anders wäre es zu kalt zum Schlafen gewesen. Das erste, was die Bäuerin morgens machte, war das Entfachen eines neuen Feuers aus dem Rest Glut vom vorigen Abend - bevor das Feuer brannte, war es im Februar in der Küche über Nacht auf ungefähr zehn Grad abgekühlt. In den Kammern der oberen Stockwerke war Frost.

Heute übliche Temperaturen in Wohn- und Schlafräumen gab es nicht, bevor Zentralheizungen Standard wurden.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

noch eine „mir ist nicht kalt“-Geschichte:

Als Kinder trugen wir (in den 50-ern und 60-ern) sogenannte „Leib- und Seel-Hosen“. Das würde man heute vielleicht als Body bezeichnen, Material Wolle und so kratzig, dass wir das Zeug gehasst haben. Da es aber ohne viel zu kalt war, mussten wir halt. Die Beine wurden mit langen Wollstrümpfen, für die wir uns auch so toll begeistern konnten, warmgehalten.

Wir hätten zwar im Kinderzimmer einen Kanonenofen gehabt, aber den anzufeuern hat sich nie gelohnt, weil er sowieso zu klein für das Zimmer dimensioniert war. Da aber 5 Kinder in diesem Zimmer geschlafen haben, hat es sich dann schon halbwegs erwärmt.

Die Kleidung haben wir, wenn früh genug wach, morgens in die Küche getragen, um sie dort zu wärmen. Über Nacht dort liegen lassen war nicht gestattet.

Gruß, Karin

ich frage mich wie die leute am land so leben konnte im winter kalt keine zentralheizung usw.

ich frage mich wie die leute am land so leben konnte im winter
kalt keine zentralheizung usw.

Die Tatsache, dass wir da sind (und dass es Schweden und Finnen und Norweger etc. gibt) und dass diese Landstriche auch vor 500 Jahren (und länger) schon besiedelt waren, zeigt, dass es ging.

Siboniwe

Servus,

warum sollte das nicht möglich gewesen sein?

Schöne Grüße

MM

Hallo Hans,

ich frage mich wie die leute am land so leben konnte im winter
kalt keine zentralheizung usw.

nochmal: Zentralheizung war durchaus auch Mitte des letzten Jahrhunderts nicht der Normalfall. Man hat sich halt warm angezogen, gefroren, und gegen die hohe Kindersterblichkeit bei der Kälte einfach mehr Kinder in die Welt gesetzt.

Gruß, Karin
PS: Für alle, die es nicht gemerkt haben: Der letzte Satz war Sarkasmus pur.

Tja, da gab es z.B. Lederstiefel. Niemand trug Halbschuhe, sondern Schuhe, also Teile mit hohem Schaft. (auch alles aus leder). Gut gepflegt sind solche Teile durchaus wasserdicht.
Bei extremer Kälte wurden die Schuhe mit Stroh oder Gras gefüttert. (Mit solchen Teilen ist Amundsen zum Südpol gefahren…)
Gegen Wind und Regen gab es (TATAAAA) Loden! Loden ist wasserdicht und Atmungsaktiv. (Ich habe mir für mein Hobby eine komplette Winterklamotte aus Loden genäht, Lodenhose, Lodentunika, Lodenumhang… bombing Warm, ist halt schwerer als die normale Outdoorklamotte.
Als Unterklamotten wurde sehr viel Leinen verwendet, Leinen leitet Wasser (Schweiss) viel besser nach aussen ab.
Man trug generell Hut!

USW
usfort

Es ging schon alles…
Und wenn das Wetter richtig schlecht war, dann blieb man eben zu Hause, und hat den Küchenofen angeheizt.

LG
Mike

ich frage mich wie die leute am land so leben konnte im winter
kalt keine zentralheizung usw.

Meine Schwiegereltern hatten nie eine Zentralheizung. Es gab Öleinzelöfen und einen Kachelofen, die Kinderzimmer hatten einen Radiator.

Da immer jemand zu Hause war, der schüren oder Öl auffüllen konnte ging das. In den an den Kachelofen angeschlossenen Räumen war es teilweise so warm, da konnte man locker im Bikini sitzen. Gefroren hat da niemand. Bequem geht natürlich anders.