Hallo,
ich versuche, mehr Klarheit in die Herkunft, die Wurzeln, des Christentums zu bekommen. Folgendes verstehe ich nicht.
Die armen, maltratierten Makkabäer-Kinder (2 Makk 7,9ff) nahmen ihren Tod gelassen hin, weil sie wussten, dass sie auferstehen würden. Woher wussten sie das? Zuvor im AT hieß es immer nur, das Totenreich befände sich irgendwo ‚unten‘ und man könne dort in Frieden ruhen. Nun heißt es plötzlich, Auferstehung, Eingehen ins Paradies, ewiges Glück, und das Paradies befände sich irgendwo ‚oben‘ im Himmel.
Woher wissen die Kinder das? Es wird von keinem Propheten, zu dem Gott gesprochen und dies mitgeteilt hätte, berichtet. Eine so derart wichtige, zentrale Sache müsste doch vom Berg Sinai herab verkündet worden sein. Selbst zu Lebzeiten Jesu lehnen die Sadduzäer (die vornehmen und reichen Sadduzäer) die Auferstehung noch ab.
Meine Vermutung ist, man möge mich eines besseren belehren, dass bereits während der persischen Besetzung wesentliche Teile des Zoroastrismus vom einfachen jüdischen Volk aufgenommen wurden, dass die jüdische Obrigkeit sich zwar dagegen wehrte, sie dem Volk diese Gedanken aber nicht mehr ausreden konnte. Jesus baut mit einer Selbstverständlichkeit darauf auf und findet dadurch seinen großen Anklang beim Volk. Auch in anderen Punkten baut Jesus wesentlich auf den Zoroastrismus auf.
Das Weiterleben nach dem Tod ist doch eines der zentralsten Themen der christlichen Religion. Sollten wir nicht das Christentum als Nachkomme des Zoroastrismus bezeichnen und nicht als Ergänzung des Judentums?
Sollte demnach nicht Moses besser durch Zarathustra ersetzt werden? Und sollten wir etwa das Alte Testament besser durch die Avesta ersetzen?
Gruß FraLang