Die heutige Schlagzeile

… läßt mich ausnahmsweise mal meine Guten Vorsätze vergessen.

Moin, Mahlzeit und Hallo erstmal!

Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, in den Politikbrettern niemals nicht wieder zu posten. Aber heut muß ich einfach.

Wie heißt es heute so schön auf dem Titel des Berliner Kurier?

Arbeitsämter dumm, faul und schlecht

(nachzulesen hier: http://www.BerlinOnline.de/aktuelles/berliner_kurier/ )

Und was soll ich dazu sagen? Recht haben sie.

Endlich spricht es mal jemand ganz offen aus. Jeder Arbeitslose kann seit Jahren davon ein Lied singen. Viele (um nicht alle in einen Topf zu werfen) Mitarbeiter des Arb.Amtes sind schlicht und einfach schlecht. Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung vieler meiner Bekannten sind die sogenannten „Vermittler“ selbstherrlich, anmaßend, unfähig und vielfach einfach frech. Die wenigen Ausnahmen gehen leider in der Masse unter.
Das war auch noch nie ein Problem. Denn in der Öffentlichen Meinung sind ja schließlich alle Arbeitslosen Faul und Arbeitsscheu. Der Kanzler hat es ja gesagt, Basta. Und auch das überaus fähige Arbeitsamt hat es schließlich in einer Studie ermittelt. Und letztendlich stand es in der Blöd-Zeitung, also muß es ja stimmen.

Nachdem sich nun herausstellt, das die Vermittlungsstatistiken des Arbeitsamtes offensichtlich nicht nur falsch, sondern anscheinend richtig gefälscht wurden, da fragt man sich schon, welchen Glauben man den Studien eines solchen Amtes noch schenken kann.

Ich glaube fest daran, das demnächst eine neue Studie präsentiert werden wird, aus der hervorgeht, das die angeblich gefälschten Zahlen in den Vermittlungsstatistiken nur gefälscht aussehen. Schuld daran wird auf jeden Fall die Tatsache sein, das alle Arbeitslosen zu faul waren, sich vermitteln zu lassen. Und hinterher? Ist wieder alles schön, die heile Welt stimmt wieder.

Vielleicht sollte sich mal irgendwer der Regierenden fragen, ob es nicht an der Zeit wäre, die Giftspritze mit den Populistischen Sprüchen wieder einzupacken und stattdessen die Arbeitsämter mal richtig am Kragen zu packen. Die sollten sich gefälligst um das kümmern, wozu sie ursprünglich da sein sollten. Und auch die Regierenden -ganz gleich, aus welcher Fraktion sie nun stammen- sollten mal über Lösungen und Alternativen nachdenken. Die Lösung kann auf keinen Fall heißen, das alle Arbeitslosen gleichzeitig arbeitsscheu sind. Denn so wie in der Masse der offensichtlich tatsächlich arbeitsscheuen angeblichen Arbeitsvermittler der einzelne, wirklich bemühte Vermittler untergeht, genauso geht in der Masse der eigentlich wirklich und ehrlich arbeiten wollenden Schar der Arbeitslosen der einzelne, wirklich arbeitsscheue Arbeitslose unter.

Darüber sollte mal nachgedacht werden, bevor mit Stammtischparolen um sich geworfen wird. Das, was zur Lösung der Probleme in D beitragen würde, genau das wagt sich niemand anzupacken. Drastisches Herunterfahren der Abgabenlast, Vereinfachung des Steuersystems, Abschaffung aller Steuerprivilegien und -schlupflöcher für die Besserverdienenden und die Großkonzerne. Ziel muß ein gerechtes Steuersystem sein, das jedem genug Luft zum Atmen läßt. Weniger staatliche Zwangsabgaben, dafür mehr individuelle Freiheit für den einzelnen, meinetwegen unter staatlicher Kontrolle.

Das mußte ich einfach loswerden.

Greetz…

Der Dicke MD.

Ich glaube nicht an eine bewußte Fälschung sondern an eine andere Zählung.

Beispiel: Jemand wird Arbeitslos und erhält vom Arbeitsamt ein Bewerbungstraining. Danach findet er auf eigene Initiative ein Stelle. Hätte er die Stelle auch ohne Bewerbungstraining bekommen? War das Arbeitsamt - nicht direkt, aber indirekt - an dieser Stelle beteiligt. Der Bundesrechnungshof sagt nein, das Arbeitsamt sagt ja. Das wird wohl einen großen Teil der Lücke erklären (nicht nur Bewerbungstraining sondern auch Englischkurs für arbeitslose Akademiker etc.).

Ich glaube nicht an eine bewußte Fälschung sondern an eine
andere Zählung.

Ja, genau, das ist die Lösung.
Politiker zählen anders :wink:
*wink*
Rainer

Ich glaube nicht an eine bewußte Fälschung sondern an eine
andere Zählung.

Ja, genau, das ist die Lösung.
Politiker zählen anders :wink:

Na ja, die Angestellten im Arbeitsamt sind keine Politiker.

Aber noch ein Beispiel:
Arbeitsloser kommt zum Arbeitsamt.
Angestellter: „Schauen Sie doch mal in den Computern nach.“
Arbeitsloser tut dies, findet dort eine Stelle und schreibt dann von sich aus die Firma an und erhält die Stelle.

Hat das Arbeitsamt ihm nun die Stelle vermittelt oder nicht?

Ich glaube nicht an eine bewußte Fälschung sondern an eine
andere Zählung.

Naja, ich dachte immer, die Mathematik wäre weltweit gleich :smile:

Moin, Ralf!

Schau Dir dochmal dies hier an:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

Hab ich grad geschrieben. Mehr fällt mir zum Thema AA im Moment nicht ein.

Beispiel: Jemand wird Arbeitslos und erhält vom Arbeitsamt ein
Bewerbungstraining. Danach findet er auf eigene Initiative ein
Stelle. Hätte er die Stelle auch ohne Bewerbungstraining
bekommen?

Anders rum: Hat er die Stelle wegen dem Bewerbungstraining bekommen?
Aber mal im Ernst: Wenn jemand das fünfte Bewerbungstraining bekommen hat und zwischenzeitlich trotz seines erlernten Berufs (Programmierer *g*) den vierten PC-Kurs aufgedrückt bekam, dann wurde er für die AA-Statistik bereits neunmal vermittelt. Leider ist dies kein Joke, sondern oftmals die Realität.
Ich frage mich, was denn an dieser Zählweise richtig sein soll. Mir erscheint das schlicht unlogisch.

Das wird wohl einen großen Teil der
Lücke erklären (nicht nur Bewerbungstraining sondern auch
Englischkurs für arbeitslose Akademiker etc.).

Es ist vielleicht eine Erklärung, das macht es aber nicht richtiger. Vielfach habe ich die Erfahrung gemacht, das die sogenannten Vermittler tatsächlich recht dreist und unfähig sind.

Nix für ungut.

Greetz…

Der Dicke MD.

Hi!

Vielleicht sollte sich mal irgendwer der Regierenden fragen,
ob es nicht an der Zeit wäre, die Giftspritze mit den
Populistischen Sprüchen wieder einzupacken und stattdessen die
Arbeitsämter mal richtig am Kragen zu packen. Die sollten sich
gefälligst um das kümmern, wozu sie ursprünglich da sein
sollten. Und auch die Regierenden -ganz gleich, aus welcher
Fraktion sie nun stammen- sollten mal über Lösungen und
Alternativen nachdenken. Die Lösung kann auf keinen Fall
heißen, das alle Arbeitslosen gleichzeitig arbeitsscheu sind.
Denn so wie in der Masse der offensichtlich tatsächlich
arbeitsscheuen angeblichen Arbeitsvermittler der einzelne,
wirklich bemühte Vermittler untergeht, genauso geht in der
Masse der eigentlich wirklich und ehrlich arbeiten wollenden
Schar der Arbeitslosen der einzelne, wirklich arbeitsscheue
Arbeitslose unter.

Darüber sollte mal nachgedacht werden, bevor mit
Stammtischparolen um sich geworfen wird. Das, was zur Lösung
der Probleme in D beitragen würde, genau das wagt sich niemand
anzupacken. Drastisches Herunterfahren der Abgabenlast,
Vereinfachung des Steuersystems, Abschaffung aller
Steuerprivilegien und -schlupflöcher für die
Besserverdienenden und die Großkonzerne. Ziel muß ein
gerechtes Steuersystem sein, das jedem genug Luft zum Atmen
läßt. Weniger staatliche Zwangsabgaben, dafür mehr
individuelle Freiheit für den einzelnen, meinetwegen unter
staatlicher Kontrolle.

Naja…
Bis zur „staatlichen Kontrolle“ kann ich noch mitgehen.

Prinzipiell krankt das System am System. Dies sieht man exemplarisch daran, daß lt. irgendeines Artikels den ich heute im Net gelesen hatte das Bundesamt für Arbeit 93.000 Mitarbeiter hat von denen sich 8.500 um die Jobvermittlung kümmern.
Nagelt mich bitte nicht fest, ich weiß nicht ob das stimmt und selbst wenn ich die 8.500 durch 40.000 ersetzen müsste, es würde an der Tatsache nichts ändern, daß das System Deutschland totkrank ist. Zu viele Parasiten, zu wenig Leistung, zu wenig Druck.

Grüße,

Mathias

Auch Hi!

Weniger staatliche Zwangsabgaben, dafür mehr
individuelle Freiheit für den einzelnen, meinetwegen unter
staatlicher Kontrolle.

Naja…
Bis zur „staatlichen Kontrolle“ kann ich noch mitgehen.

Mit staatlicher Kontrolle meine ich nix in Richtung Überwachung (Gott bewahre, dafür ham wir doch den Schily-Otto *grusel*). Mir ging´s da eher um solche Vorschläge wie die Aufsicht darüber das alle fein und artig sich auch tatsächlich sozial absichern. Nur halt nicht mehr mit staatlich festgesetzten Zwangsabgaben, sondern privat. Und das da dann keiner aus der Reihe tanzt, müßte schon ein bisserl aufgepasst werden. Weiß nicht, vielleicht so, das jeder zwangsweise seine Versicherungsnachweise am Jahresultimo irgendwo vorzeigt oder so.

Prinzipiell krankt das System am System. Dies sieht man
exemplarisch daran, daß lt. irgendeines Artikels den ich heute
im Net gelesen hatte das Bundesamt für Arbeit 93.000
Mitarbeiter hat von denen sich 8.500 um die Jobvermittlung
kümmern.Nagelt mich bitte nicht fest, ich weiß nicht ob das
stimmt

Steht in diversen Artikeln. Das war aber auch vorher kein Geheimnis. Dieser Punkt ist von Arbeitslosenverbänden und wohl auch vom Steuerzahlerbund schon X-Mal angesprochen worden. Hat nur nie wen interessiert. Denn bisher waren doch alle Arbeitslosen faul. Mal sehn, ob das jetzt immer noch der Tenor der Politik bleibt. Ich denke schon. Ist so schön einfach.

und
selbst wenn ich die 8.500 durch 40.000 ersetzen müsste, es
würde an der Tatsache nichts ändern, daß das System
Deutschland totkrank ist. Zu viele Parasiten, zu wenig
Leistung, zu wenig Druck.

Das unterschreibe ich mit. Besser hätte man das kaum ausdrücken können. Das Problem ist doch aber, das Seitens der Politik überhaupt kein Interesse daran besteht, etwas daran zu ändern. Ist doch bekannt: Beiß nie die Hand, die Dich füttert.
Die sägen sich doch nicht den Ast ab, auf dem sie sitzen.

Grüße,

Danke, zurück natürlich auch :smile:

Der Dicke MD.