... die in diesem Buch geschrieben stehen. Welches Buch ist gemeint?

Hallo!

Offb 22, 18-19 (LUT) lautet:

„Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn ihnen jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“

Ich bin mir ja fast sicher, aber wer weiß …

Vereinzelt verstehen fromme Leute unter dem Begriff „Buch“ die (ganze) Bibel. Da ist dann wahlweise jemand, der einen Text aus dem Kanon nimmt oder diesem einen hinzufügt, nach den von mir angeführten Versen schuldig, oder die römisch-katholische Kirche ist schuldig, weil sie der Schrift die Tradition hinzufügt.

Mit „Buch“ kann an dieser Stelle nur das Buch der Offenbarung des Johannes gemeint sein, jedenfalls nicht der ganze Kanon, den es selbst, wenn man eine Spätdatierung annimmt, bei Abfassung der Offenbarung schlicht noch nicht gab.

Oder?

Vielen Dank & viele Grüße,

Mozart

Logisch erklärt. Kommen wir zu der Frage, inwiefern Logik bei religionswissenschaftlichen Fragen relevant ist :thinking:

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Mit „Buch“ ist die Offenbarung gemeint.

Die Bibel ist das „Buch der Bücher“. Das Neue Testament war zum Zeitpunkt der Abfassung der Offenbarung noch nicht kanonisiert, unter anderem darum ist diese Deutung falsch.

Viele Grüße

Bombadil

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Man merkt, dass du von Religionswissenschaft wenig Ahnung hast. Natürlich läuft da viel über Logik. Oder meinst du, die Bibel-, Religions- und sonstige Wissenschaftler machen am Montag früh Flaschendrehen oder Münzwerfen, um die Erkenntnisse der Woche zu ermitteln?

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Die Offenbarung,
findest Du ganz hinten in der Bibel.

Alles gut. Hab ich nicht, geb ich zu. Allerdings hat die Frage auch nicht wirklich mit Religionswissenschaft zu tun (soweit ich das Fach einordnen kann).

Eine „ganze Bibel“ gab es zu der Zeit noch gar nicht

Aus dem Kontext ist das doch deutlich erkennbar. Natürlich ist eben dieses Buch gemeint, um dessen Schlußsatz es sich handelt und das mit „Johannes an die sieben Gemeinden“ beginnt.

Die Passage ist eine deutliche Anspielung auf das auch später vielzitierte 5. Mose 4.2.

Gruß
Metapher
.

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Theologische Fragen sind erlaubt, siehe hier.

Damit setze ich aber wieder meinen Logik- Einwand in Kraft :grin:

Als Ergänzung und zur Überlegung für Eure Diskussion, was dazu gehört und was nicht:

Folgender Text schließt z.B. auch Jesaja 5. Mose 32 ff, Jeremia 5:29, Hosea 9:7 ein und wenn man genau hinschaut auch Daniel 12:1 ff:

NW Lukas 21:22 . . .damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.

und z.B.

NW Römer 15:2-4 Jeder von uns gefalle [seinem] Nächsten in dem, was zu [seiner] Erbauung gut ist. Denn auch der Christus hat sich nicht selbst gefallen, sondern so wie geschrieben steht: „Die Schmähungen derer, die dich schmähten, sind auf mich gefallen.“ Denn alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.

Hier ist beispielsweise mit einbezogen Psalm 69:9, der sich prophetisch auf Jesus bezieht.

Soweit die Kanonizität nicht in Frage gestellt wird kann nur von „einer Bibel“ gesprochen werden (die allerdings in unterschiedlichen Übersetzungen vorliegt). Aus meiner persönlichen Sicht ist die die Bibel in sich harmonisch, widerspruchsfrei und vollkommen logisch aufgebaut.

Und an einigen Stellen wird ausdrücklich darauf hingewiesen, das nichts hinzugefügt oder entfernt werden darf, ausgenommen vom Autor der Bibel. Auch das bestätigt die Einheit der Schrift, die zwar von verschiedenen Schreibern in ihrer Sprache und in ihren Sprachgewohnheiten festgehalten wurde. Dahinter sieht man - aufgrund er vollkommenen Harmonie und Widerspruchsfreiheit der Schrift - das dahinter zu allen Zeiten immer nur ein Autor stand und steht: Der Gott der Bibel.

Anders Beispiel: Absolut sicher ist: Die Offenbarung ist ohne umfassende Kenntnis der hebräischen Schriften nicht zu verstehen.

Beste Grüße
Jens

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