Hallo Elbin,
Ganz so schwarz sehe ich das nicht. Nicht nur Mildreed Scheel,
auch in neuerer Zeit Lady Di hat sich durchaus ein eigenes
Leben aufgebaut und war nicht nur bekannt wegen ihres
Ehemanns.
Hm, ich dachte immer, dass Lady Di eigentlich ziemlich unglücklich und von ihrer öffentlichen Rolle alles andere als begeistert war. Die Öffentlichkeit stand doch vor allem deshalb hinter ihr, weil man sie für die Fremdgeherei ihres Ex-Mannes bedauert hat. Aber Expertin für „Royalklatsch“ bin ich nicht gerade.
Ob du als Gattin eines bekannten Mannes auch selbst
etwas wirst, hängt schon von dir selbst ab. Wenn du heiratest
- oder einen Freund hast - und in den Freundes- und
Bekanntenkreis deines Mannes trittst (was ich für normal
halte, er tritt ja auch in meinen), bin ich dort auch erst mal
als seine Frau und somit über ihn definiert.
Ganz so einfach ist das -denke ich- nicht. Bei einem bekannten Mann, heiratet man die „Gattenrolle“ doch gleich mit und man muss sie dann auch erfüllen. Egal, ob das den eigenen Wünschen entspricht oder nicht. Das hat eben nicht nur private, sondern automatisch auch berufliche Konsequenzen.
Inwieweit ich
mich dann auch selbst definiere oder stillhalte und mich
weiter über ihn definieren lasse, liegt an mir.
Definiert wird man in erster Linie von der Öffentlichkeit. Und wenn man es versaut, leidet das Ansehen des Gatten gleich mit. „Kanzlergattin“ ist nicht nur Privatsache, es ist ein Job. Und den muss man schon mögen.
Dabei ist es
egal, wie bekannt oder karrieregeil der Mann ist. Und wenn ich
andere Interesse habe und die auch verfolge, heißt das noch
lange nicht, dass ich mich gegen meinen Mann stelle.
Stell dir mal vor, Lady Di hätte sich entschlossen wieder als Kindergärtnerin zu arbeiten. Und wann soll eine Kanzlergattin schon eigene berufliche Interessen verfolgen. Sie ist mit „Politterminen“ doch voll ausgelastet.
Vielleicht unterschätzt du die Frauen ein wenig und traust
ihnen nicht zu, sich selbst darzustellen, sobald sie jemanden
an ihrer Seite haben.
Nein, ganz bestimmt nicht. Ich sage nur, mein Ding wäre das nicht, einen Kanzler zu heiraten, weil mir die damit verbundene Rolle absolut nicht gefällt. Das ist nicht als Kritik an den Frauen gedacht, die das tun.
Viele Grüsse,
Lisa