Hier eine Antwort unseres Botanikers Carsten Vogelsang (Bielefeld):
Daß man die Kartäuser-Nelke in der Natur nur noch sehr selten finde, ist doch etwas pauschal; bei uns wie in fast ganz NRW/Nordwestdeutschland hat man sie noch nie gefunden, weil sie hier von Natur aus fehlt. (Eine aktuelle Verbreitungskarte ist abrufbar unter http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1917.) Anderswo scheint sie hingegen – noch – relativ weit verbreitet zu sein, auch wenn die o. g. Karte mit ein wenig Vorsicht zu genießen ist, gelten als aktuell doch alle Nachweise nach 1980. Im Rückgang begriffen ist die Art „natürlich“ fast überall, vgl. http://www.floraweb.de/pflanzenarten/gefaerdung.xsql….
Hauptursache ist auch bei der Karthäuser-Nelke die Vernichtung ihrer Lebensräume, hier Trocken- und Halbtrockenrasen. Als einzelne® kann man/frau da wenig ausrichten, aber vielleicht plant die BUND- oder NABU-Gruppe vor Ort ja gerade, einen Magerrasen zu entkusseln? Oder es gibt in der Umgebung noch Flächen mit Kartäuser-Nelken und/oder anderen Schützlingen, die im Dornröschenschlaf versinken und deretwegen man dem amtlichen Naturschutz mal auf die Füße treten sollte?
Wer sie gerne in seinen/ihren Garten holen möchte, wird sicher im Fachhandel Pflanzen bekommen (hoffentlich aus unbedenklichen Quellen). Aber bitte nicht zur Samentüte oder zum Pflanztopf greifen oder irgendwo sammeln, um die Natur zu „bereichern“ und die Pflanze auszubringen, wo sie nie vorkam …
Schöne Grüße
Jens J. Korff (BUND Bielefeld)