Die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)

Guten Tag!

Die Kartäusernelke findet man nur noch sehr selten in der Natur oder in Beeten. Ihre rosaroten Blüten werden gerne von Schmetterlingen besucht.

Was kann man als Einzelner tun, damit man diese Wildstaude wieder öfter zu Gesicht bekommt?

Gibt es Projekte à la „Rettet die Wildstauden!"?

Hallo.

Man kann diese hübsche, mehrjährige Wildstaude relativ günstig kaufen.

Hat man sie gekauft, kann man sie überall auspflanzen, wo sie zu wachsen verspricht, im eigenen Garten, oder in der freien Natur, möglichst da, wo nicht jeder Trottel hin kommt.

Denn hübsche Blumen werden auch heute noch gern abgerissen.
Besonders Kinder leisten da Beträchtliches und meistens stehen die Mütter oder Väter blöde dabei und loben das Blag auch noch dafür. Noch nicht mal der eigene Vorgarten ist da sicher!

Wahrscheinlich kann man sie auch aus Samen ziehen und diese unauffällig im Herbst ausstreuen.

Was selten sein dürfte, sind geeignete Standorte, aber das kannst du alles im Netz nachlesen.

Gruß, Nemo.

Hallo,

versuchen sie es doch einmal bei den Botanischen Gärten
in ihrer Nähe.

VG

Christel

Hallo!

Ich würde auch die regionale Naturschutzbund-Stelle kontaktieren und um Rat bitten.

Viel ERfolg!

Hallo Albert,

wo wohnst du denn?

Hier in Mittelfranken ist Dianthus carthusianorum gar nicht so selten.

Aus dem Buch: „Flora des Regnitzgebietes“ von 2003:
" Aktuelle Verbreitung : Verbreitet und häufig im Malm der Fränkischen Alb und im Gipskeuper der Windsheimer Bucht, sonst nur vereinzelt.
Historische Verbreitung : Trockene Heiden, kurzrasige Abhänge, gemein auf Diluvialsand und im Keuper, weniger im Lias und Dogger, dann wieder in Menge im Dolomit und hier selbst auf Felsen.
Bemerkung : In den Sandgebieten abnehmende Bestände."

Die Pflanze ist formenreich und wenn du dich für sie interessierst, kannst du sie mit einem guten Bestimmungsbuch genau eingrenzen.

Dianthus carthusianorum ist geschützt und für ihre Verbreitung zu sorgen natürlich wichtig.

(auch ohne Gruß)

Hier eine Antwort unseres Botanikers Carsten Vogelsang (Bielefeld):

Daß man die Kartäuser-Nelke in der Natur nur noch sehr selten finde, ist doch etwas pauschal; bei uns wie in fast ganz NRW/Nordwestdeutschland hat man sie noch nie gefunden, weil sie hier von Natur aus fehlt. (Eine aktuelle Verbreitungskarte ist abrufbar unter http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1917.) Anderswo scheint sie hingegen – noch – relativ weit verbreitet zu sein, auch wenn die o. g. Karte mit ein wenig Vorsicht zu genießen ist, gelten als aktuell doch alle Nachweise nach 1980. Im Rückgang begriffen ist die Art „natürlich“ fast überall, vgl. http://www.floraweb.de/pflanzenarten/gefaerdung.xsql….

Hauptursache ist auch bei der Karthäuser-Nelke die Vernichtung ihrer Lebensräume, hier Trocken- und Halbtrockenrasen. Als einzelne® kann man/frau da wenig ausrichten, aber vielleicht plant die BUND- oder NABU-Gruppe vor Ort ja gerade, einen Magerrasen zu entkusseln? Oder es gibt in der Umgebung noch Flächen mit Kartäuser-Nelken und/oder anderen Schützlingen, die im Dornröschenschlaf versinken und deretwegen man dem amtlichen Naturschutz mal auf die Füße treten sollte?

Wer sie gerne in seinen/ihren Garten holen möchte, wird sicher im Fachhandel Pflanzen bekommen (hoffentlich aus unbedenklichen Quellen). Aber bitte nicht zur Samentüte oder zum Pflanztopf greifen oder irgendwo sammeln, um die Natur zu „bereichern“ und die Pflanze auszubringen, wo sie nie vorkam …

Schöne Grüße
Jens J. Korff (BUND Bielefeld)

Als Naturschützer halten wir allerdings nichts davon, wenn Pflanzen in Landschaften ausgesät oder ausgepflanzt werden, in denen sie von Natur aus gar nicht vorkommen. Das ist bei der Kartäusernelke z. B. in Nordwestdeutschland der Fall. Sowas geht fast immer auf Kosten der einheimischen Flora.

Leider gibt es die Kartäusernelke im Fachhandel gar nicht so oft.