„Verdammt, will sich denn keiner mehr scheiden lassen“, grummelte Scheidungsanwalt Meyer vor sich hin. Die Geschäfte in seiner neuen Kanzlei liefen schlecht. „Warum musste ich mich auch in der Provinz, und dann noch in so einer erzkatholischen Gegend niederlassen“, fluchte er in sich hinein. Aber nun war es zu spät, zu viel Geld hatte er schon investiert und vor kurzem erst ein Häuschen am Ortsrand erworben. Mißmutig blätterte er in der Zeitung vom Wochenende. Sein Blick fiel auf die Heiratsannoncen. „Idioten.“ Verächtlich überflog der überzeugte Junggeselle die Anzeigen. Wie viele sich freiwillig in ihr Unglück stürzten! Das könnte ihm nie passieren. „Nie und . . .!“ Plötzlich stockte er. Ein Gedankenblitz durchzuckte ihn. Seine Idee befremdete ihn zunächst selbst. Schließlich überwand er sich. „Vielleicht ist das meine letzte Chance!“ Er griff zum Telefon.
Eine Woche später erschien eine äußerst merkwürdige Heiratsannonce im Lokalblatt:
"Anwalt mit eigener Kanzlei sucht Frau zwecks Heirat. Du kannst häßlich sein, dick und bettelarm. Dein Alter ist mir völlig egal. Auch krumme Beine oder vernachlässigtes Äußeres spielen für mich keine Rolle. Einzige Bedingung: . . . . . . . ".
Es folgte die seltsame Bedingung des Anwalts. Er mußte noch einige Male inserieren, bis er die Frau fand, die seine Bedingung erfüllte. Sie heirateten prompt. Schon kurz nach der Heirat standen Ehepaare aus dem ganzen Landkreis vor seiner Kanzlei Schlange, um sich von ihm scheiden zu lassen. Sein listiger Plan war aufgegangen.
Wie lautete die Bedingung des Anwalts an seine Zukünftige?