Hi Helena!
Deine Antwort hier hatte ich völlig übersehen. Mal sehen, ob Du das noch liest…
Es ging doch um einen Vergleich D - USA.
Also, wenn ich ehrlich sein soll, bei mir, mit meinem
Urprungsposting nicht. Ich war recht erschüttert von dem was
diese 3 Mädels geschehen ist und das war mein Anlaß hier zu
schreiben
O.K.
Da lässt sich, wie wir ja in einigen Antwortpostings sehen,
der übliche Antiamerikanismus und die übliche
Selbstverleugnung der Deutschen nicht vermeiden. Und darauf
antworte ich.
…was ja Dein gutes Recht ist!
Danke.
D.h. Ihr sagt schon stolz, wenn Ihr im ausland seid, daß Ihr
Deutscher seid.
Meistens ist es genau andersherum, Du schreibst es selbst:
Das war aber als Ausnahme gedacht. Ich sagte ja, daß ich
sprachlos war und zwar gerdad deshalb weil diese Haltung eines
Deutschen mir vollkommen überrascht hatte. Üblich ist es, nach
meinen Beobachtungen, nicht im Geringsten.
Nach den meinen jedoch absolut.
Du bist im Ausland in einer Bar, es stehen 4 sich bislang Fremde herum, 2 sind Deutsche. Einer der anderen fragt, wo man her sei, die Deutschen senken den Blick.
Das zeigt, dass die meisten Deutschen eben NICHT stolz auf
ihre Herkunft sind, nein, sie leugnen sie sogar. Sie schämen
sich.
Wie gesagt, ich kenne es anders und es war hier als Ausnahme
gemeint.
Es ist meiner Erfahrung nach die Regel.
Selbst bei meiner Generation noch.
Das ist der Erfolg der linken Verneinungs- und konservativen
Ignorier - Politik der letzten 35 Jahre.
Keine ahnung in wie fern ich, als Ausländerin mich darüber
äussern darf,
Jeder darf sich dazu äußern.
Ich äußere mich ja auch über die USA…
aber als solche finde ich große Klasse wie
Deutschland mit seine Geschichte umgegangen ist.
Ja?
Aller
Achtung, wirklich! (Und ich kenne viele Landleute von mir die
auch so denken!)
Deutschland hat seine Nazigeschichte bis ca. 1965 einfach verdrängt. Danach wurde die Erbschuld thematisiert, bis heute.
Ich finde diesen Umgang mit der Geschichte schlichtweg ekelhaft.
Eine gesunde, differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema NS ist bis heute nicht möglich. Der ZdJ, die Linken, die Rechten dominieren den Blätterwald mit ihren Dogmen.
99% der Übrigen interessiert es gar nicht erst und die kleine Gruppe derjenigen, die sich wirklich und undogmatisch für das Thema interessieren, werden beschimpft.
eine Frage dazu: Bezog sich darauf stolz zu sein Deutscher zu
sein oder vielleicht WEST-Deutscher??? Ich frage das völlig
ohne evtl Hintergedanken, weil ich es nicht weiß.
Ich schätze, das war den meisten Westdeutschen in den 70ern
egal. Für sie gab es Deutschland und das war der Westen.
Hihihihi! Stimmt. Ich erinnere mich, mit 18 lernte ich einen
hübschen, netten und etwas schüchternen Deutschen in meinem
katalanischen Dorf kennen. Als ich ihn fragte (auf Englisch,
natürlich: Ich sprach NULL Deutsch!) ;o)) wo er herkommt,
sagte er „From Frankfurt“ Und wie aus der Pistole geschossen
fragte ich „am Main oder an der Oder?“: Noch heute erinnere
ich mich an sein verwundertes Gesicht, wie ich an so eine
Frage käme!! (Abe nein: Er sagte nichts. Nur sein Gesicht
sprach Bände!) ;o))
Die Frage war überflüssig, denn als Du Anfang der 80er 18 warst, konnte ein Junge aus FFO nicht nach Katalanien reisen, ohne an der deutsch-deutschen grenze erschossen zu werden.
Die DDR war ja auch nur ein vorübergehender politischer
Irrweg.
Damals mMn war das aber keineswegs bewußt.
Wer das nicht von anfang an wusste, war völlig daneben.
Ich habe kein Verständnis für die Unterstützung einer Diktatur, die Landsleute ermorden lässt, die reisen wollen.
Die DDR war von Anfang an ein Unrechtsstatt,. ein krankes Konstrukt, das es zu beseitigen galt. Mich wunder nur, dass nicht schon Strauß es geschafft hatte, den Laden zurückzukaufen. Wäre er Kanzler geworden, hätte das vielleicht sogar geklappt…
Ich glaube die
meisten haben nicht daran geglaubt, daß beide Deutschlands mal
wieder sich vereinigen würden (Wobei, vermute ich, haben das
viele gehofft und sich innigst gewünscht, aber doch nicht so
richtig glauben können…)
Es war vollkommen klar, dass dies mittelfristig, nach meiner persönlkichen Schätzung bis 2010, geschehen würde, denn die Russen hatten immer mehr eigene Probleme und somit kein Interesse, die DDR noch mitzufinanzieren.
Ungafähr ab 2005 hätte es wohl in der DDR eine flächige Hungersnot gegeben und man hätte die Grenzen geöffnet.
Konnte es sein, daß den meisten menschen hier in Deutschland
vor den 70-er Jahren nicht ganz bewußt/klar war, was in der
Nazi-Zeit geschehen war?
Wer vor den 70ern lebte, kannte die Nazizeit ja oft noch
selbst.
Ja, aber das meine ich nicht, sondern was hinter der
Nazi-Fassade sich wirklich vergab. Das meine ich.
Wer behauptet, nichts gewusst zu haben, lügt.
Mein Opa jedenfalls fand es nicht normal, dass in dem Mietshaus in FFM, wo er lebte, plötzlich keine jüdischen Nachbarn mehr wohnten. Irgendwie war klar, dass da etwas nicht stimmte…
Deutschland bestand schon seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr nur aus Analphabeten. Im 20. Jahrhundert war die Bildung schon recht hoch und breit angelegt.
Die meisten müssen also durchaus etwas gemerkt haben.
Dafür dass die Leute danach das nicht vergaßen und vergessen,
wurde und wird ja massiv gesorgt.
…zu Recht, wenn ich meine Meinung hier äussern darf.
Das kommt darauf an.
Ich bin auch gegen das Vergessen, denn solche Systeme sind nicht erstrebenswert.
Allerdings meine ich, ist nach 4 Generationen die Schuld erledigt und ich reagiere knallhart, wenn mir jemand einzureden versucht, ich hätte Schuld an den Naziverbrechen, weil ich einen weinroten Pass trage.
Ich bin 1972 geboren. Ich habe keinen Juden ermordet. Ich habe die NSDAP nicht gewählt. Ebensowenig habe ich auf Ohnesorg geschossen oder Schleyer in die Luft gejagt. Ich bin Teil einer friedlichen, international ausgerichteten Generation und lehne es explizit ab, von ein paar ewig Gestrigen immer aufs Neue angefeindet zu werden.
Diese Haltung wurde übrigens von einem in Israel lebenden Juden, mit dem ich vor 3 Jahren arbeitete, mit höchstem Respekt aufgenommen.
Seine Großmutter war in Bergen Belsen.
Er selbst dann im 6-Tage Krieg einer der 200 überlebenden Panzergrenadiere, die den Ägyptern 2 Wochen lang eingeheizt hatten, bevor die Luftwaffe die Sache klärte.
Er sagte, man müsse bereit sein, sein Land zu verteidigen. Er als Soldat, ich eben als politisch Engagierter.
Er respektierte das.
Leute aus dem Dunstkreis von Frau Knobloch hingegen bezeichneten mich als Nazi.
Das wiederum bestärkt mich darin, weiter für meine Meinungsfreiheit zu kämpfen.
Ja, das stimmt schon auch. Allerdings hat man es bis heute
nciht geschafft, sich damit auseinanderzusetzen, wie es
weitergehen soll.
??? Das verstehe ich nicht wie Du das meinst…
Leider hast Du die vorangegangenen Sätze gelöscht. Ich werde nicht in den alten Postings blättern, um den Zusammenhang selbst herauszusuchen.
Deutschland steckt genauso tief in der Rolle des Schuldigen
wie in 1950. Nur dass kaum noch einer der Täter lebt.
Der Meinung bin ich nicht. Deutschland ist mMn (zum Glück)
nicht befürchtet, wie es damals, vor dem Krieg der Fall war,
aber es tritt mit einem sehr gesunden Selbstbewußtsein auf,
der meines Erachtens gut ist und gut tut.
Ich hingegen finde, dass vor allem die deutschen Außenpolitiker nach wie vor mit gesenktem Haupt unterwegs sind.
Dieses Problem haben wir in Spanien auch. Und in Katalonien
ist es wirklich sehr sehr massiv. Doch die meisten, dort,
empfinden das gar nicht als Problem und herausposaunen dieses
Gefühl so oft und so laut sie nur können. Sehr schade, wenn du
mich fragst…
Was ist schade? Dass die Leute ihre Region mögen?
Nein es ist nicht schade, daß die Leute ihre Region „mögen“
(was ja wirklich stark untertrieben ist!)
sie lieben sie
abgöttisch! sie beten sie regelrecht an! Sondern für meine
Begriffe sehr schade ist, daß man eben, wie du es hier für
Deutschland beschreibst, viele Katalaner und Basken leugnen
Spanien und wollen nichts aber auch nichts mit Spanien zu tun
haben.
Das ist der kleinkarierte Separatismus, wie ihn manche Bayern auch propagieren…
Und jetzt versuchen sie sich so schnell davon zu
trennen wie es nur möglich ist. Und das ist denen schon extrem
langsam. Wie mir schon jemand sagte: Die ZWEI
wöchentliche Stunden Spanisch in die Schule sind schlich… 2
Std zu viel!!! (Alle Fächern werden grundsätzlich
auf Katalanisch gehalten).
Naja, meines Wissens ist der einzige Unterschied das Lispeln…
Doch 4 Std. Englisch in der Woche
ist ja gerade noch genug -mehr sollten sie schon sein,
schließlich ist es eine sehr wichtige Sprache.
*AnDieserStelleKannIchNichtGenugKopfSchütteln*
Ein Katalane kann doch auch Spanisch, oder nicht?
In Südamerika kommt ein Bekannter aus Barcelona jedenfalls bestens klar.
Gefährlich ist dort nicht der Patriotimus, sondern die
politischen Durchhalteparolen bzgl. des suboptimalen Weges,
den die Regierung Bush eingeschlagen hat und nun nicht bereit
ist, anzupassen.
Irgendjemand (Churchill vielleicht) sagte mal: „Wenn du
möchtest daß ein Volk etwas tut, flosse ihn Angst ein. Ein
verängstigstes Volk ist bereit alles zu machen, wenn sich
bedroht fühlt“ Dieser Satz stimme ich voll und ganz.
So ist es.
Diese Taktik wird ja indirekt auch mit den Deutschen durchgezogen.
Angst vor der eigenen Meinung schüren, denn dann kann man noch viele Jahrzehnte Reparationen kassieren.
Genau das ist mMn. was gerade Bush macht. Und wie man sieht,
mit riesem Erfolg.
Bush ist dumm.
Seine Berater jedoch haben verstanden, dass es nun um die Rohstoffe geht. Wer sich jetzt nicht durchsetzt, hat in 20 Jahren ein großes Problem.
Die Deutschen sind dafür zu weich, aber wenigstens haben sie die Möglichkeit, Alternativen zu entwickeln, da man hier gute Ingenieure hat.
Mal sehen, was daraus wird.
Die Leute glauben das, weil sie oftmals doch recht ungebildet
sind.
Nein. Ungebildet sind sie nicht. Nur sie sind Meschen, die
idR. nur ihre eigenen Grenzen kennen und sich ausschließlich
für das interessieren was dazwischen passiert. Der Rest ist
jenseits der Mond und eh uninteressant.
…was m.E. durchaus als „ungebildet“ zu bezeichnen ist.
Die gebildeten Amis, die ich kenne, reisen viel.
Die gebildeten US-Amerikaner hingegen sehen die Sache
durchaus kritisch, stehen aber zu ihrem Land, beschmutzen also
nicht andauernd ihr Nest.
Das ist ein Unterschied.
Das finde ich leider nicht.
Ich schon. Es ist der wichtigste Unterschied.
Das macht die USA so stark und D so schwach. Der Zusammenhalt. In D sieht jeder nur noch auf seinen eigenen Vorteil. Das beste Beispiel dafür ist der aktuelle Bahnstreik. Angeheizt von Funktionären, die ihren eigenen Posten rechtfertigen müssen, wird das ganze Land eingebremst. Under Obermufti geht zur Kur, wenn die Sache eskaliert. Das ist exemplarisch für die Haltung vieler Deutscher dieser Tage.
Ohne einen stabilen gesellschaftlichen Zusammenhalt kracht es bald in D. Allein die demographische Entwicklung birgt schon einen Haufen Sprengstoff.
Dann noch die Emntwicklung der Transferempfänger im Vergleich zu denjenigen, die wirklich Wertschöpfung betreiben.
Wer mitdenkt weiß, dass es nun bald eng wird. Das geht noch 10 - 20 Jahre gut, dann eskaliert die Situation. Weil keiner nachgeben möchte.
Sowieso. Aber mMn. wenn manche Menschen sich darüber Gedanken
machen, überzeugen sie sich nur selbst darüber im alleiniges
Recht zu sein… und alle andere falsche Einstellung
unterstellen.
Das ist ein generelles Problem, welches man vor allem in
Deutschland antrifft…
;o)) Auch hier in WWW hat sich neulich ein hervorragendes
Beispiel abgespielt…
ich finde ausgerechnet während der Fußball Weltmeisterschaft
hat man das auch hier gesehen. Zumindest hier in Nürnberg.
Ja klar. Nur leider recht aufgesetzt.
Finde ich nicht…
Wo ist die dauerhafte Änderung?
Ich sehe mir die Sonntagsfrage (Wahlprognose) an und weiß, dass die Deutschen nichts verstanden haben.
In Italien ist das
einfach ganz normal und echt.
Far niente…
Bei uns ist das auch alltäglich.
Spanien ist Chaos. Ich mag das privat, aber geschäftlich macht Ihr mich fertig…
Für die EU ist Spanien einfach nur teuer, aber was soll´s, man hat mehr Einfluß auf die Absicherung der Grenzen zu Afrika…
Schöne Grüße nach meine Lieblingsstadt
Grüße zurück, wenn auch verspätet!
Mathias