Die Patriotismus in US und wie man ihn versteht

Hi WWW-lers!
Gestern war ich im Kino und sah mir den film „Shut up & sing“ an. Ich kann ihn sehr empfehlen. Es gefiel mir sehr und das nicht unbedingt wg der Musik (es war zwar gut, aber nicht unbedingt meine Musikrichtung), sondern wg der Grundton der Film. Meiner Meinung nach ging es nicht um Music oder gar die Einstellung/Meinung von drei US-amerikanischen Mädchen, sondern vielmehr darum ob im Land, das sich so gerne als Maßtab alle Gerechtigkeiten dieser Welt sich selbst nennt und damit schmückt, geradezu straft diejenigen die seine freie Meinung äußern. Aber am auffälligsten war es mir, daß je nachdem wie tief die „Zufriedenheitsskala“ des Präsidenten Bush gesunken ist, umso reumutiger und zahlreicher würden die Konzerte des Dixie Chicks besucht.
Daß es so tatsächlich ist entnahm ich einen kleinen Webforum. Bitte schaut Ihr selbst, denn ich konnte es nicht glauben:

http://feministing.com/archives/003331.html
Posted by: tfreridge | May 17, 2005 08:09 AM

Und meine Frage an Euch:
Warum ist Patriotismus in den USA sooooooooo wichtig? Wie ist es dazu gekommen?
Also bei uns in Spanien ist es geradezu das Gegenteil davon! (Was ich persönlich auch nicht so toll finde, aber bei weitem ist es mMn besser wie in den USA) so eine Geschichte, wie bei den Dixie Chicks würde allerhöchstens einen Lächeln oder -vielleicht eher- einen Witz erzeugen, aber das war es auch!

Also:
Wie konnte es in US dazu kommen, daß patriotismus fast der Maß aller Dinge ist?

Danke für Eure Antworten und Kommentare!

Schöne Grüße,
Helena

PS. Zum Film:
http://www.dixiechicks.com/06_dcmovie.asp

Hallo, Helena,
uns in Deutschland kommt der „Patriotismus“, so wie man ihn vielfach in den USA vorfindet, recht merkwürdig vor.

Gerade in Deutschland wurde die Liebe zum Vaterland im vergangenen Jahrhudert so gründlich missbraucht, dass daraus immer noch eine (wie ich meine gesunde) Zurückhaltung resultiert, und sich nur ganz gelegentlich - wie bei der zurückliegenden Fussball-Weltmeisterschaft - Bahn bricht.

Im Übrigen halten wir es wohl eher mit Schopenhauer:
»Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.«

Viele US-Amerikaner scheinen Nationalstolz mit Vaterlandsliebe zu verwechseln und das erscheint in unseren deutschen Augen so seltsam und, wenn man unsere eigene Vergangenheit bedenkt, auch ein wenig verdächtig und bedrohlich.

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

Vielen Dank für Deine sehr erlesene und belesene Antwort! :o))

Ja, ich glaube Du hast eindetig Recht. Alledings Vaterland und Patriotismus sind mMn. sehr leicht zu verschmischen und schwer auseinander zu trennen/halten.

Bei uns wird beides überhaupt nicht so ernstgenommen und ich so wie du glaube, das hat auch einen geschichtlichen Hintergrund. Oft wird USA als Beispiel für das wie es sein sollte: Alle sind ganz stolz US-Amerikaner zu sein und das heruasposaunen sie sehr gerne. (Ich erinnere mich noch wie heiter es diskutiert wurde, als ich nach einem US-Aufenthalt erzählte, daß sogar auf Dosentomaten u.Ä. auf den Preis stand „Proudly made in USA“!) Das ist in Spanien schlich undenkbar.

Mich hat es gestern im Film sehr nachdenklich gemacht wie man im USA eben diese Einstellung regelrecht mißbraucht werden kann und die Menschen, dann im „Namen der Nation“ anders denken, niedergemacht werden. Im Film ging es um die erfolgreichste Frauen-Musikgroupe der Geschichte „Dixie Chicks“, deren Sängerin in anspielung auf dem Präsidenten sagte: „Ich schäme mich aus Texas zu sein“. Daraufhin würden sie jahrelang boikotiert, bekamen ernstzunehmende Morddrohungen usw… unter anderen Schikanen.

Mir ist es jetzt verständlicher und klar, warum der Präsidenten Umsummen für irgendwelche (meist militarische) Zwecke im US-Congress fordert und tatsächlich, auch bekommt.

Wenn ich an die Witze denke, die in Spanien über das Provinz Valladolid kursierten, weil der damaligen Präsidenten Aznar aus diesem Gebiet kam!!! Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn man so handeln würde wie offenbar in den USA üblich! Und ein paar Links, die ich mir heute ansah, aus diesem Thema, haben das nur bestätigt!!

Nein, Amerika ist ein Land wo ich nie würde leben können.

Also nochmals Danke für Deine Antwort!

Schöne Grüße,
Helena

Hallo,

wie gut oder schlecht man in einem Land lebt, muss meiner Ansicht
nach nichts mit der patriotischen Einstellung einiger seiner
Einwohner zu tun haben.

Ich lebe momentan für einige Zeit in Boston und höre nicht von jedem
Amerikaner, dass er stolz darauf ist.
OFT habe ich gehört, dass man sich zB für seine Maßeinheiten „schämt“
und es nicht gut findet, dass die ganze Welt das anders macht, nur
man selbst sich nicht anpasst. Viele fühlen sich dem Rest der Welt
„hinterher“; bspw. was den Zahlungsverkehr betrifft. Auch habe ich
Menschen kennengelernt, die sich dafür entschuldigt haben, „nur“
Englisch zu sprechen und andere dafür bewundern, dass sie neben
Englisch oft mehr Fremdsprachen sprechen, obwohl man mit Englisch
doch meistens durchkommt.
Sicher sind hier DEUTLICH mehr fahnengeschmückte Häuser als bspw. in
Deutschland. Aber es gibt auch die, die Fahnen aus aller Welt im
Garten haben, gar keine Flagge oder ein grinsendes Kermitgesicht
gehisst haben.Man kann nie alle Menschen einer Nation über einen Kamm
scheren. Oder finden alle Spanier den Stierkampf gut?
Man sollte auch nicht vergessen, dass viele gute Bewegungen, nicht
zuletzt auch die Menschenrechte hier ihren Ursprung hatten oder mit
dazu beigetragen wurde.

Eine andere Frage ist meiner Meinung nach auch, warum bspw.
Deutschland auch so lange nach dem Krieg noch immer so ein „Problem“
mit sich hat und nicht auch zeigen kann, dass es ein tolles Land mit
tollen Menschen ist, die viel können. Konnten das die Deutschen vor
dem Krieg? Immerhin hat"made in germany" schon 18irgendwas
minderwertige Ware ausgezeichnet, die eigentlich hochwertig
war…Ich weiß, ich kann nichts für meine Nationalität, aber ich
freue mich doch darüber Deutsche zu sein und es ärgert mich, dass man
für diesen Satz in Deutschland zumindest sehr oft gleich „abgestraft“
wird. Welches Verhältnis da das „gesündere“ ist, weiß ich nicht, aber
vermutlich kann man zu diesem Thema Bücher füllen…

Jedenfalls glaube ich, man darf (außen-)politisches Auftreten und wie
auch immer vermittelte Bilder einer Nation nicht immer mit deren
Menschen gleichsetzen.Ich habe schon Filme gesehen, da könnte man
meinen, jede/r Deutsche/r trägt Lederhosen und liebt Bier oder ist
pünktlich :wink: Über Spanien weiß ich einfach zu wenig.

Ich bin jedenfalls froh, über so viele unterschiedliche Länder und
Sitten,

Nicole

Servus,

diesen Schluss

Nein, Amerika ist ein Land wo ich nie würde leben können.

halte ich für ein wenig voreilig.

Die USA sind trotz allem ein Land mit einem aus europäischer Sicht kaum fassbaren Reichtum an unterschiedlichen Lebensmöglichkeiten, Sicht- und Denkweisen.

Falls Du harte Rockmusik hörst, empfehle ich, Dich mal in „The Monster“ von Steppenwolf reinzuhören:

http://www.steppenwolf.com/lyr/mnnster.html

Eine beißende und wie ich finde großartige Kritik, die bezeichnenderweise pur patriotisch auf dem Geist der Pilgrim Fathers und des „all men are created equal“ fusst.

Ich denke, dass es zumindest schwierig ist, aus der Sicht der im 18. und 19. Jahrhundert „zu spät gekommenen“ Länder wie Deutschland und Spanien den Patriotismus in einer der (zusammen mit der Schweiz und Frankreich) ältesten Republiken, einen in seinen Grundlagen bürgerlichen, republikanischen Patriotismus nachzufühlen. Es wäre aber nicht angemessen, ihn mit wilhelminischem Säbelrasseln und dem Gekreisch des kleinen Jesuitendokters mit dem Satansfuss 1:1 gleichzusetzen: Ein Patriotismus, der ausschließlich dazu dient, Kanonenfutter à la Ypern mit Hurra ins Feuer zu hetzen, während gleichzeitig geifernd auf jede auch nur im Ansatz bürgerlich-republikanische Bewegung Jagd gemacht wird, ist nicht vergleichbar mit einem, der im Sinn einer Zivilreligion die Erinnerung an die von den Vorvätern eigenhändig erkämpften Rechte und Freiheiten pflegt.

Selbstverständlich ist jedes patriotische Fühlen ein ideologisches Phantasma, und auf wirkliche und nicht bloß herbeigedachte und -geredete Errungenschaften kann man auch ohne Vaterland und Fahne stolz sein.

Dennoch meine ich, dass man keinen Patriotismus „an sich“, losgelöst von seinem Gegenstand, beurteilen kann. Auch der US-amerikanische meint etwas, einen Gegenstand - nochmal Steppenwolf, intro zu „the monster“ von einer Live-Aufnahme „there’s too many good things worth saving to let the whole thing go down the drain…“ - bin nicht sicher, ob ich das wörtlich richtig wiedergebe, aber ich glaube, man kanns verstehen.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Hi Martin!
Vielen Dank für Deine Antowrt!! :o)))

diesen Schluss

Nein, Amerika ist ein Land wo ich nie würde leben können.

halte ich für ein wenig voreilig.

Das verstehe ich nicht ganz: Warum meinst du, daß meine Einstellung voreilig ist??? Ich könnte ja meine Gründe haben!! Schließlich rede ich nur von mir.
Tatsache ist daß ich schon mal in USA gelebt habe! Ja, wirklich! Und aus meinen Erlebnissen und Erfahrungen dort, weiß ich, daß ICH (von anderen Menschen rede ich ja gar nicht!) nicht leben kann.
Ich finde es toll und schön, wenn andere Menschen anstreben dort zu leben und die Green-Card das Ziel all ihre Träumen ist: Meinst ist es sicherlich nicht und würde ich eins kriegen, würde ich sie weiter schenken oder irgendwo liegen lassen.

Die USA sind trotz allem ein Land mit einem aus europäischer
Sicht kaum fassbaren Reichtum an unterschiedlichen
Lebensmöglichkeiten, Sicht- und Denkweisen.

In der Tat. Aber mit denen mit den ich in Verbindung kam, reizen mich nicht. Zumindest nicht genug um dort leben zu wollen (und jetzt sogar dorthin fliegen zu wollen!)

Falls Du harte Rockmusik hörst, empfehle ich, Dich mal in „The
Monster“ von Steppenwolf reinzuhören:

Sorry, Martin, aber ausgerechnet Hardrock ist eine der wenigen Musikrichtungen, die ich absolut nicht länger als 2 Minuten hören kann.

Ich denke, dass es zumindest schwierig ist, aus der Sicht der
im 18. und 19. Jahrhundert „zu spät gekommenen“ Länder wie
Deutschland und Spanien

Was vestehst Du unter „zu spät gekommenen Länder“???
Ich vestehe nicht was Du damit meinst.

Selbstverständlich ist jedes patriotische Fühlen ein
ideologisches Phantasma, und auf wirkliche und nicht bloß
herbeigedachte und -geredete Errungenschaften kann man auch
ohne Vaterland und Fahne stolz sein.

Ja, stimmt Ich denke genauso.

Dennoch meine ich, dass man keinen Patriotismus „an sich“,
losgelöst von seinem Gegenstand, beurteilen kann.

Also für mich ist Patriotismus unbedingt auf einem Land geknüpft und an sonst nichts. Ich kann stolz Katalanierin zu sein und das ohne Bezug auf die zB. großartigen Künstlern, die dort geboren würden und den Großteil Ihre Werke geschaffen haben.

Nochmals vielen Dank und einen schönen Gruß,
Helena

Hallo Nicole,
vielen Dank für Deine Antwort.

wie gut oder schlecht man in einem Land lebt, muss meiner
Ansicht
nach nichts mit der patriotischen Einstellung einiger seiner
Einwohner zu tun haben.

Der Meinung bin ich nicht ganz, denn man kann mich in einem Land zB mangelnde Patriotismus vorwerfen und aufgrunddessen mir das Leben schwer machen. In der Richtung habe ich schon was erlebt…

Ich lebe momentan für einige Zeit in Boston und höre nicht von
jedem
Amerikaner, dass er stolz darauf ist.

Es ist nicht eine Frage des ständigen Sagen, wie stolz man darauf ist, sondern -so habe ich es erlebt- dieses auf alle nur erdenkliche Weise zum Ausdruck zu bringen.

OFT habe ich gehört, dass man sich zB für seine Maßeinheiten
„schämt“
und es nicht gut findet, dass die ganze Welt das anders macht,
nur
man selbst sich nicht anpasst. Viele fühlen sich dem Rest der
Welt
„hinterher“; bspw. was den Zahlungsverkehr betrifft. Auch habe
ich
Menschen kennengelernt, die sich dafür entschuldigt haben,
„nur“
Englisch zu sprechen und andere dafür bewundern, dass sie
neben
Englisch oft mehr Fremdsprachen sprechen, obwohl man mit
Englisch
doch meistens durchkommt.

Ich glaube das was Du hier beschreibst sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen…

Sicher sind hier DEUTLICH mehr fahnengeschmückte Häuser als
bspw. in
Deutschland.

Darüber kann ich eine nette Anegdote erzählen:
Einmal verlief ich mich (zu fuß) in einem kleinen Dorf. Als ich dann wieder zuhause eintraf sagte ich, daß ich das Haus des Bürgermeisters gefunden hätte. Bewundernd, fragten mich die Hausbewohnern woran ich ds erkannt habe. Und ich, in meiner ahnungslosen Antwort habe ich gesagt: „Weil ich an einem Haus vorbei gelaufen bin, indem eine Flagge gehisst war“: Da lachen die Menschen noch heute darüber!!! (Später erfuhr ich, daß dort wo sie wohnten eine Art Vorort-Siedlung war und dort keinen Burgermeister lebte!!) Später fiel mir ein, daß ich mehrere Flaggen übersehen haben mußte (Ich war in der Tat aufgeregt weil ich ein kleines Kind dabei hatte, langsam wurde es kalt und wir beide froren sehr).

Aber es gibt auch die, die Fahnen aus aller Welt
im
Garten haben,

…dann lat. Gesetz muß die amerikanische um einiges höher stehen!

Man kann nie alle Menschen einer Nation über
einen Kamm
scheren.

Nein, das ganz sicher nicht. Da gebe ich Dir Recht. Aber es ist offensichtlich, daß idR alle US-Amerikaner sehr stolz sind, sich eben US-Amerikaner nennen zu dürfen. Da kenne ich wirklich gar keine Ausnahme!

Oder finden alle Spanier den Stierkampf gut?

Nein. Ich verabscheue es. Aber es hat nichts mit Patriotismus zu tun.

Man sollte auch nicht vergessen, dass viele gute Bewegungen,
nicht
zuletzt auch die Menschenrechte hier ihren Ursprung hatten
oder mit
dazu beigetragen wurde.

Ich werde mich hütten das zu widersprechen! Es sind in der Tat viele gute Bewegungen aus diesem Land hervor gegangen. Aber mindestens genauso viele schlechte. Und mMn. es geht nicht darum was mehr wiegt. Sondern schlich was man in Namen dessen tut. Es gib nichts was man gegen die eigenen Gefühlen (auch das Vaterland zuliebe) tun kann. Aber ich finde, bei (vermutlich die alle meisten) US-Amerikanern ist das in meinen Augen übertrieben. Und an Beispiele, wie mir dieses Film gezeigt hat und andere die ich persönlich kenne, wird das mi sehr deutlich. Frei nach dem Motto: „Alles im Maßen ist OK. Im Übermaß gefährlich und schlecht“.

Eine andere Frage ist meiner Meinung nach auch, warum bspw.
Deutschland auch so lange nach dem Krieg noch immer so ein
„Problem“
mit sich hat und nicht auch zeigen kann, dass es ein tolles
Land mit
tollen Menschen ist, die viel können.

Als Ausländerin in Deutschland habe ich bei den einzelnen vielen Deutschen, die ich kennengelernt habe, kaum das registriert. Frei nach dem Motto.„Lernen wir aus der Geschichte (um nicht dieselbe Fehlern wieder zu begeben), aber lassen wir sie Geschichte sein.“

Immerhin hat"made in germany" schon 18irgendwas
minderwertige Ware ausgezeichnet, die eigentlich hochwertig
war…

Keine Ahnung woher Du das hast, aber ich kann Dir versichern daß noch heute, bei uns, eine Ware „made in Germany“ (damals „West-Germany“ gennant) ein Garant für hervorragende Qualität ist.

Ich weiß, ich kann nichts für meine Nationalität, aber
ich freue mich doch darüber Deutsche zu sein

Und das finde ich ausgezeichnet! Nur nicht im Übermaß wie es mMn. bei der Mehrzahl der US-Bürger der Fall ist (Und in meinen Augen von der jetzigen US-Regierung sehr gut ausgenutzt wird) Deine Heimat hat in meinn Augen, mindestens genauso viele „gute Sachen“ hervorgebracht, wie die USA. Und doch wird es mMn. hier lange nicht so übertrieben wie dort.

und es ärgert mich,
dass man
für diesen Satz in Deutschland zumindest sehr oft gleich
„abgestraft“
wird.

Verzeihung wenn ich mich irre, aber kann das sein, daß dies ein Empfinden ist, daß du erst hast seitdem Du in den USA bist??? Das würde mich nämlich überhaupt nicht wundern! (Ähnlich ging es mir damals!)

Welches Verhältnis da das „gesündere“ ist, weiß ich
nicht,

Wissen, weiß ich auch nicht. Aber mein Verstand, meine Gefühle, mein ganzes Wesen sagt mir, daß es nicht gesund sein kann, wg. einem (hier in Europa) harmlosen Satz („I am ashamed to be from Texas“) so bestraft zu werden. Und genauso „ungesund“ ist es, so sehr jemand zu verabscheuen, nur weil dieser seine „politisch unkorrekte“ Meinung öffentlich kundzutun. Und auch ganz schlimm finde ich, wenn man den Kindern dieser Haltung regelrecht im Blut injiziert (Ich werde nie vergessen, als ich einen Jockey spiel beiwohnte. Es waren zwei Mannschaften aus der Umgebung (keine Liga oder sonstwas). Also sozusagen Hinterallerberg gegen Bad Achtzigseelenkaff. Der recht kleinen Stadion war voll Familien mit Schulkinder. Und auf einmal alles würde mückenmäuschenstill und plötzlich standen alle auf, Hand aufs Herz und im Brustton der Überzeugung, so gut jeder das konnte, sangen alle der nationalen Hymne. Sage mir bitte ein europäisches Land wo das auch so ist (vielleicht mit ausnahme von Frankreich???)

aber
vermutlich kann man zu diesem Thema Bücher füllen…

Ganz sicher… Und jeder wird seine eigene Meinung haben.

Jedenfalls glaube ich, man darf (außen-)politisches Auftreten
und wie
auch immer vermittelte Bilder einer Nation nicht immer mit
deren
Menschen gleichsetzen.

Nein, aber es gab schon oft genug in der Geschichte, wo das Volk das nicht wollte und dem Hauptmann abgetürzt haben. Damit meine ich, daß genauso wie andere US-Präsident(en) den Platz räumen mußte(n), genauso hätte man mit den jetzigen machen können…

Ich habe schon Filme gesehen, da könnte
man
meinen, jede/r Deutsche/r trägt Lederhosen und liebt Bier oder
ist
pünktlich :wink:

Ja klar. Aber jeder schaut sich die Filme an, die er mag. Da ist ja nichts Verwerfliches daran. Und im Gegensatz zu dem US-Patriotismus, hat das keine weitere Konsequenzen…

Über Spanien weiß ich einfach zu wenig.

;o))

Ich bin jedenfalls froh, über so viele unterschiedliche Länder
und Sitten,

Natürlich! Ich auch! Aber nicht, wie ich schon sagte, wenn man die Gefühlen anderen damit ausnimmt, um diesen Mensch die Hölle heiss zu machen.

Schöne Grüße,
Helena
PS. Ich habe auch eine zeitlang in Massachusetts gelebt. Alle hier genannten Beispiele beziehen sich entweder auf diesen Aufenthalt oder auf meine andere Besuche in diesem sonst hochinteressanten Land. Darüber hinaus haben meine Eltern jahrzehntelang in einem US-amerikanischen Betrieb gearbeitet, so daß ich nicht nur viele US-Citicens kennengelernt habe, sondern auch mit denen über dieses und andere Themen und die Sichtweise eines US-Bürgers auseinander gesetzt habe. Aus diesen Gründe glaube ich zu wissen wovon ich rede. Und meine Meinung steht fest: Ich würde nie in diesem Land leben wollen.

Hallo,
ich würde gern anbringen, dass der Patriotismus in den USA aufgrund ihrer Geschichte eine völlig andere Bedeutung hat als in Ländern wie Deutschland, Frankreich, England,…etc.
Die USA sind von Anfang an ein reines Einwanderungsland gewesen, d.h. ein ziemlich bunter Haufen von Leuten aus allen möglichen (oder zu Anfang zumindest ein paar) verschiedenen Kulturen, Gesellschaften und Traditionen.
Das „Einschwören auf das Gemeinsame“, den neuen Staat, die neue Heimat war elementar wichtig, um aus all diesen Gruppen EIN Volk zu machen.
Und dies ist noch heute so:
Du wirst dort massig Leute treffen, die zu Dir sagen, sie wären Griechen, Italiener, Libanesen, etc. weil ihre Großeltern von dort kamen. Das ist ein Teil der Identität, der Teil, der zur Differenzierung beiträgt und zur Zugehörigkeit in Subkulturen. Aber: JEDER wird auch sagen, er ist natürlich Amerikaner.
Das immer wieder wiederholen dieser eine Volksgemeinschaft schaffenden Rituale (wie das dauernde Singen der Nationalhymne etc) sind wichtig, um diese künstlich geschaffene (und nicht über tausende von Jahren „natürlich“ gewachsene) Einheit zu stärken und in all ihrer Diversität nicht auseinanderbrechen zu lassen.
Dazu kommt der nationale Mythos, dass jeder Amerikaner, bzw. dessen Vorfahren, in dieses Land kamen, weil sie verfolgt wurden, weil sie hungern mussten, warum immer, und die USA also in diesem Sinne tatsächlich das gelobte Land waren, für das man sich freiwillig entschieden hat um ein besseres Leben zu finden.
Ob man diesen… „offensiven Patriotismus“ als Europäer jetzt immer ganz verstehen und nachvollziehen kann oder gut findet ist ne gaz andere Sache :wink:

LG, NOrah

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Norah,
Vielen dank für Deine ausführliche Antwort.
Nicht nur daß ich mit dem was du sagst einverstanden bin, sondern ich wußte das auch.
Und nach wie vor finde ich grausam und auf jeden Fall übertrieben was man in Namen des Patriotismus tut. Was du sagst ist klar und bewiesen -kein Thema! Nur wenn ich kundtue daß ich mich schäme aus derselben Region zu stammen wie mein jetziger Präsident ist das für mich kein Zeichen von Anti-Patriotismus. Wenn ich behaupte daß ich jetzt selbst nicht nach USA will genauso wenig. Was mich irgendwie Angst macht ist was man nicht alles tut um durch diesen Rater nicht zu fallen und ja nicht als Anti-Patriot zu gelten. Seitdem ich das o.g. Film angeschaut habe, ist es mir irgendwie klarer warum Menschen in den USA in der Lage sind die alle unmöglichsten Sachen zu akzeptieren… (zB. Einen sinnloser, nutzloser und bereits verlorener Krieg)

Und dies ist noch heute so:
Du wirst dort massig Leute treffen, die zu Dir sagen, sie
wären Griechen, Italiener, Libanesen, etc. weil ihre
Großeltern von dort kamen.

Ja, ich weiß! Niemand hatte das mir gesagt und als ich den ersten deutschen fand der mir kaum Deutschland auf die Weltkarte zeigen konnte, war ich um ein „Oh!“-Erlebnis und eine Erfahrung reicher! ;o))

Aber: JEDER wird auch sagen, er ist natürlich Amerikaner.

Und dazu wie stolz er darauf ist! (Und wenn er das nicht ausdrüklich sagt, so zeigt er das bewußt oder unbewußt, aber er tut es)

…um diese künstlich geschaffene (und nicht
über tausende von Jahren „natürlich“ gewachsene) Einheit

Es ist aber merkwürdig, daß in Europa viele Ländern gibt, dessen Landleute gar keinen solchen Gefühlen haben. Trozt der viiiiiiielen Jahren und Jahrhunderte.

Ob man diesen… „offensiven Patriotismus“ als Europäer jetzt
immer ganz verstehen und nachvollziehen kann oder gut findet
ist ne gaz andere Sache :wink:

Ja, aber was mir nicht geheuer ist, ist die Tatsache, daß diese (für mich falsch verstandenen) Patriotismus, auch gegen den eigenen Volk und für die abtrusesten Sachen regelrecht mißbraucht wird.
Daß mich keiner eine stolze Amerikanerin nennt und keiner auf die Idee kommt, daß ich kein Patriotismus für den USA empfinde ist ja eh logisch. Aber gegen die Menschen, wie du und ich, genauso dort geboren und aufgewachsen sind??? Und das untereinander??
Nein, ich kann das weder verstehen, noch nachvollziehen.

Hier nochmals um was es ging:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,499025,00.html

Schöne Grüße,
Helena
PS. Und um die Dixie Chicks zu umschreiben: „I am proud not to be from USA“

Hi!

Nur kurz my 2 cents:

Eine andere Frage ist meiner Meinung nach auch, warum bspw.
Deutschland auch so lange nach dem Krieg noch immer so ein
„Problem“
mit sich hat und nicht auch zeigen kann, dass es ein tolles
Land mit
tollen Menschen ist, die viel können.

Als Ausländerin in Deutschland habe ich bei den einzelnen
vielen Deutschen, die ich kennengelernt habe, kaum das
registriert. Frei nach dem Motto.„Lernen wir aus der
Geschichte (um nicht dieselbe Fehlern wieder zu begeben), aber
lassen wir sie Geschichte sein.“

Die Deutschen haben aus ihrer Geschichte sicherlich einiges Positives gelernt.

Dazu gehört m.E: jedoch keinesfalls die Verleugnung der eigenen nationalen Identität, der Nationalität und der Zusammengehörigkeit.

IN den 2 Jahrzehnten nach dem Krieg war man wohl eher noch stolz darauf, zum neuen Deutschland zu gehören und am gemeinsamen Erfolg mitzuarbeiten. Dann seit den 70ern hat man den Deutschen der übernächsten Generationen nach wie vor ein Schuldgefühl eingetrichtert und ihnen erfolgreich jedewede nationale Identität ausgetrieben.

Das halte ich für einen Fehler. Denn diese vergangenheitsorientierte, devote Denkweise führt dazu, dass ein ganz normaler Satz wie „ich bin stolz, Deutscher zu sein“ sofort in die nationalistische Ecke gedrängt und von den dort Aktiven missbraucht werden kann.

Wir sollten somit m.E. nicht über die vielen Amerikaner lächeln, die ihren Patrotismus sehr stark ausdrücken, sondern uns eher einmal über unsere eigene Einstellung zu dem Thema Gedanken machen.
Italien, welches ebenfalls einen „Duce“ hatte und sich vor 70 Jahren nicht mit Ruhm bekleckert hat, schreit alle 4 Jahre beim Fußball vereint „forza Italia“. Wer hierzulande „Es lebe Deutschland“ schreit, wird komisch angesehen. Das ist krank. Der 2. Weltkrieg ist seit über 63 Jahren zu Ende. Get a life!

Grüße,

Mathias

Hi Mathias!

Nur kurz my 2 cents:

Danke!

Es ist aber so, daß du mit 2 klitze kleine Ausnahmen nur von Deutschland redest und daher nicht so richtig beantworten vermag. Aber gut, ich probiere: ;o))

Die Deutschen haben aus ihrer Geschichte sicherlich einiges
Positives gelernt.

Das ist mMn. völlig korrekt und klar. Ja, genauso denke ich.

Dazu gehört m.E: jedoch keinesfalls die Verleugnung der
eigenen nationalen Identität, der Nationalität und der
Zusammengehörigkeit.

Nein, aber es scheint sozusagen ein „innendeutsches“ problem. D.h. Ihr sagt schon stolz, wenn Ihr im ausland seid, daß Ihr Deutscher seid. Oder mit einer Anekdote (fand in Spanien statt): Ich war wirklich sprachlos, als mir jemand vor rund 20 Jahren sagte er wäre kein Deutscher aber einen Berliner. Das fand ich so merkwürdig weil ich das von uns, katalanier, sehr gut kannte, aber noch nie aus dem Munde eines deutschen gehört hatte…

IN den 2 Jahrzehnten nach dem Krieg war man wohl eher noch
stolz darauf, zum neuen Deutschland zu gehören und am
gemeinsamen Erfolg mitzuarbeiten.

eine Frage dazu: Bezog sich darauf stolz zu sein Deutscher zu sein oder vielleicht WEST-Deutscher??? Ich frage das völlig ohne evtl Hintergedanken, weil ich es nicht weiß.

Dann seit den 70ern hat man
den Deutschen der übernächsten Generationen nach wie vor ein
Schuldgefühl eingetrichtert und ihnen erfolgreich jedewede
nationale Identität ausgetrieben.

Konnte es sein, daß den meisten menschen hier in Deutschland vor den 70-er Jahren nicht ganz bewußt/klar war, was in der Nazi-Zeit geschehen war? Ich glaube mal gelsen zu haben, daß diese Aufklärung und „an jeden bringen wollen“ der damaligen Geschenissen erst dann um die 70-er Jahren geschah. Kann das evtl sein??? Denn ich persönlich kann mir gut vorstellen, daß während des Krieges und in der Zeiten der Wiederaufbaus hatten die Leute weder Lust, noch Zeit, noch Muße sich damit auseinander zu setzen… (Gut das ist nur eine persönliche Zweifel…)

Das halte ich für einen Fehler. Denn diese
vergangenheitsorientierte, devote Denkweise führt dazu, dass
ein ganz normaler Satz wie „ich bin stolz, Deutscher zu sein“
sofort in die nationalistische Ecke gedrängt und von den dort
Aktiven missbraucht werden kann.

Dieses Problem haben wir in Spanien auch. Und in Katalonien ist es wirklich sehr sehr massiv. Doch die meisten, dort, empfinden das gar nicht als Problem und herausposaunen dieses Gefühl so oft und so laut sie nur können. Sehr schade, wenn du mich fragst…

Wir sollten somit m.E. nicht über die vielen Amerikaner
lächeln, die ihren Patrotismus sehr stark ausdrücken,

Ich lächle ganz sicher nicht, denn es ist viel zu ernst um darüber einen Spaß zu machen. Und, wie man schon in den USA sehen kann, kann man viel Schlimmes damit anrichten. Nein. ich finde es nur in den USA schlich maßlos übertrieben. Und so dermaßen, daß es gefährlich ist.

sondern
uns eher einmal über unsere eigene Einstellung zu dem Thema
Gedanken machen.

Sowieso. Aber mMn. wenn manche Menschen sich darüber Gedanken machen, überzeugen sie sich nur selbst darüber im alleiniges Recht zu sein… und alle andere falsche Einstellung unterstellen.

Italien, welches ebenfalls einen „Duce“ hatte und sich vor 70
Jahren nicht mit Ruhm bekleckert hat, schreit alle 4 Jahre
beim Fußball vereint „forza Italia“. Wer hierzulande „Es lebe
Deutschland“ schreit, wird komisch angesehen. Das ist krank.

ich finde ausgerechnet während der Fußball Weltmeisterschaft hat man das auch hier gesehen. Zumindest hier in Nürnberg.

Schöne Grüße und nochmals Danke für Deine 2 cents!
Helena

Hi Helena!

Nur kurz my 2 cents:

Danke!

Es ist aber so, daß du mit 2 klitze kleine Ausnahmen nur von
Deutschland redest und daher nicht so richtig beantworten
vermag. Aber gut, ich probiere: ;o))

Es ging doch um einen Vergleich D - USA.
Da lässt sich, wie wir ja in einigen Antwortpostings sehen, der übliche Antiamerikanismus und die übliche Selbstverleugnung der Deutschen nicht vermeiden. Und darauf antworte ich.

Die Deutschen haben aus ihrer Geschichte sicherlich einiges
Positives gelernt.

Das ist mMn. völlig korrekt und klar. Ja, genauso denke ich.

Dazu gehört m.E: jedoch keinesfalls die Verleugnung der
eigenen nationalen Identität, der Nationalität und der
Zusammengehörigkeit.

Nein, aber es scheint sozusagen ein „innendeutsches“ problem.

In der Tat…

D.h. Ihr sagt schon stolz, wenn Ihr im ausland seid, daß Ihr
Deutscher seid.

Meistens ist es genau andersherum, Du schreibst es selbst:

Oder mit einer Anekdote (fand in Spanien
statt): Ich war wirklich sprachlos, als mir jemand vor rund 20
Jahren sagte er wäre kein Deutscher aber einen Berliner. Das
fand ich so merkwürdig weil ich das von uns, katalanier, sehr
gut kannte, aber noch nie aus dem Munde eines deutschen gehört
hatte…

Das zeigt, dass die meisten Deutschen eben NICHT stolz auf ihre Herkunft sind, nein, sie leugnen sie sogar. Sie schämen sich.
Das ist der Erfolg der linken Verneinungs- und konservativen Ignorier - Politik der letzten 35 Jahre.

IN den 2 Jahrzehnten nach dem Krieg war man wohl eher noch
stolz darauf, zum neuen Deutschland zu gehören und am
gemeinsamen Erfolg mitzuarbeiten.

eine Frage dazu: Bezog sich darauf stolz zu sein Deutscher zu
sein oder vielleicht WEST-Deutscher??? Ich frage das völlig
ohne evtl Hintergedanken, weil ich es nicht weiß.

Ich schätze, das war den meisten Westdeutschen in den 70ern egal. Für sie gab es Deutschland und das war der Westen.
Die DDR war ja auch nur ein vorübergehender politischer Irrweg.

Dann seit den 70ern hat man
den Deutschen der übernächsten Generationen nach wie vor ein
Schuldgefühl eingetrichtert und ihnen erfolgreich jedewede
nationale Identität ausgetrieben.

Konnte es sein, daß den meisten menschen hier in Deutschland
vor den 70-er Jahren nicht ganz bewußt/klar war, was in der
Nazi-Zeit geschehen war?

Wer vor den 70ern lebte, kannte die Nazizeit ja oft noch selbst.
Dafür dass die Leute danach das nicht vergaßen und vergessen, wurde und wird ja massiv gesorgt.

Ich glaube mal gelsen zu haben, daß
diese Aufklärung und „an jeden bringen wollen“ der damaligen
Geschenissen erst dann um die 70-er Jahren geschah. Kann das
evtl sein??? Denn ich persönlich kann mir gut vorstellen,
daß während des Krieges und in der Zeiten der Wiederaufbaus
hatten die Leute weder Lust, noch Zeit, noch Muße sich damit
auseinander zu setzen… (Gut das ist nur eine persönliche
Zweifel…)

Ja, das stimmt schon auch. Allerdings hat man es bis heute nciht geschafft, sich damit auseinanderzusetzen, wie es weitergehen soll.
Deutschland steckt genauso tief in der Rolle des Schuldigen wie in 1950. Nur dass kaum noch einer der Täter lebt.

Das halte ich für einen Fehler. Denn diese
vergangenheitsorientierte, devote Denkweise führt dazu, dass
ein ganz normaler Satz wie „ich bin stolz, Deutscher zu sein“
sofort in die nationalistische Ecke gedrängt und von den dort
Aktiven missbraucht werden kann.

Dieses Problem haben wir in Spanien auch. Und in Katalonien
ist es wirklich sehr sehr massiv. Doch die meisten, dort,
empfinden das gar nicht als Problem und herausposaunen dieses
Gefühl so oft und so laut sie nur können. Sehr schade, wenn du
mich fragst…

Was ist schade? Dass die Leute ihre Region mögen?

Wir sollten somit m.E. nicht über die vielen Amerikaner
lächeln, die ihren Patrotismus sehr stark ausdrücken,

Ich lächle ganz sicher nicht, denn es ist viel zu ernst um
darüber einen Spaß zu machen. Und, wie man schon in den USA
sehen kann, kann man viel Schlimmes damit anrichten. Nein. ich
finde es nur in den USA schlich maßlos übertrieben. Und so
dermaßen, daß es gefährlich ist.

Gefährlich ist dort nicht der Patriotimus, sondern die politischen Durchhalteparolen bzgl. des suboptimalen Weges, den die Regierung Bush eingeschlagen hat und nun nicht bereit ist, anzupassen.

Die Leute glauben das, weil sie oftmals doch recht ungebildet sind. Die gebildeten US-Amerikaner hingegen sehen die Sache durchaus kritisch, stehen aber zu ihrem Land, beschmutzen also nicht andauernd ihr Nest.
Das ist ein Unterschied.

sondern
uns eher einmal über unsere eigene Einstellung zu dem Thema
Gedanken machen.

Sowieso. Aber mMn. wenn manche Menschen sich darüber Gedanken
machen, überzeugen sie sich nur selbst darüber im alleiniges
Recht zu sein… und alle andere falsche Einstellung
unterstellen.

Das ist ein generelles Problem, welches man vor allem in Deutschland antrifft…
Es würde jedoch nicht verbieten, zu seinem Umfeld zu stehen, in welchem man sich ausgesucht hat, zu leben…

Italien, welches ebenfalls einen „Duce“ hatte und sich vor 70
Jahren nicht mit Ruhm bekleckert hat, schreit alle 4 Jahre
beim Fußball vereint „forza Italia“. Wer hierzulande „Es lebe
Deutschland“ schreit, wird komisch angesehen. Das ist krank.

ich finde ausgerechnet während der Fußball Weltmeisterschaft
hat man das auch hier gesehen. Zumindest hier in Nürnberg.

Ja klar. Nur leider recht aufgesetzt. In Italien ist das einfach ganz normal und echt.
Far niente…

Schöne Grüße und nochmals Danke für Deine 2 cents!
Helena

Gerne!

Grüße zurück!

Mathias

Hi Mathias!

Es ging doch um einen Vergleich D - USA.

Also, wenn ich ehrlich sein soll, bei mir, mit meinem Urprungsposting nicht. Ich war recht erschüttert von dem was diese 3 Mädels geschehen ist und das war mein Anlaß hier zu schreiben

Da lässt sich, wie wir ja in einigen Antwortpostings sehen,
der übliche Antiamerikanismus und die übliche
Selbstverleugnung der Deutschen nicht vermeiden. Und darauf
antworte ich.

…was ja Dein gutes Recht ist!

D.h. Ihr sagt schon stolz, wenn Ihr im ausland seid, daß Ihr
Deutscher seid.

Meistens ist es genau andersherum, Du schreibst es selbst:

Das war aber als Ausnahme gedacht. Ich sagte ja, daß ich sprachlos war und zwar gerdad deshalb weil diese Haltung eines Deutschen mir vollkommen überrascht hatte. Üblich ist es, nach meinen Beobachtungen, nicht im Geringsten.

Das zeigt, dass die meisten Deutschen eben NICHT stolz auf
ihre Herkunft sind, nein, sie leugnen sie sogar. Sie schämen
sich.

Wie gesagt, ich kenne es anders und es war hier als Ausnahme gemeint.

Das ist der Erfolg der linken Verneinungs- und konservativen
Ignorier - Politik der letzten 35 Jahre.

Keine ahnung in wie fern ich, als Ausländerin mich darüber äussern darf, aber als solche finde ich große Klasse wie Deutschland mit seine Geschichte umgegangen ist. Aller Achtung, wirklich! (Und ich kenne viele Landleute von mir die auch so denken!)

eine Frage dazu: Bezog sich darauf stolz zu sein Deutscher zu
sein oder vielleicht WEST-Deutscher??? Ich frage das völlig
ohne evtl Hintergedanken, weil ich es nicht weiß.

Ich schätze, das war den meisten Westdeutschen in den 70ern
egal. Für sie gab es Deutschland und das war der Westen.

Hihihihi! Stimmt. Ich erinnere mich, mit 18 lernte ich einen hübschen, netten und etwas schüchternen Deutschen in meinem katalanischen Dorf kennen. Als ich ihn fragte (auf Englisch, natürlich: Ich sprach NULL Deutsch!) ;o)) wo er herkommt, sagte er „From Frankfurt“ Und wie aus der Pistole geschossen fragte ich „am Main oder an der Oder?“: Noch heute erinnere ich mich an sein verwundertes Gesicht, wie ich an so eine Frage käme!! (Abe nein: Er sagte nichts. Nur sein Gesicht sprach Bände!) ;o))

Die DDR war ja auch nur ein vorübergehender politischer
Irrweg.

Damals mMn war das aber keineswegs bewußt. Ich glaube die meisten haben nicht daran geglaubt, daß beide Deutschlands mal wieder sich vereinigen würden (Wobei, vermute ich, haben das viele gehofft und sich innigst gewünscht, aber doch nicht so richtig glauben können…)

Konnte es sein, daß den meisten menschen hier in Deutschland
vor den 70-er Jahren nicht ganz bewußt/klar war, was in der
Nazi-Zeit geschehen war?

Wer vor den 70ern lebte, kannte die Nazizeit ja oft noch
selbst.

Ja, aber das meine ich nicht, sondern was hinter der Nazi-Fassade sich wirklich vergab. Das meine ich.

Dafür dass die Leute danach das nicht vergaßen und vergessen,
wurde und wird ja massiv gesorgt.

…zu Recht, wenn ich meine Meinung hier äussern darf.

Ja, das stimmt schon auch. Allerdings hat man es bis heute
nciht geschafft, sich damit auseinanderzusetzen, wie es
weitergehen soll.

??? Das verstehe ich nicht wie Du das meinst…

Deutschland steckt genauso tief in der Rolle des Schuldigen
wie in 1950. Nur dass kaum noch einer der Täter lebt.

Der Meinung bin ich nicht. Deutschland ist mMn (zum Glück) nicht befürchtet, wie es damals, vor dem Krieg der Fall war, aber es tritt mit einem sehr gesunden Selbstbewußtsein auf, der meines Erachtens gut ist und gut tut.

Dieses Problem haben wir in Spanien auch. Und in Katalonien
ist es wirklich sehr sehr massiv. Doch die meisten, dort,
empfinden das gar nicht als Problem und herausposaunen dieses
Gefühl so oft und so laut sie nur können. Sehr schade, wenn du
mich fragst…

Was ist schade? Dass die Leute ihre Region mögen?

Nein es ist nicht schade, daß die Leute ihre Region „mögen“ (was ja wirklich stark untertrieben ist!): sie lieben sie abgöttisch! sie beten sie regelrecht an! Sondern für meine Begriffe sehr schade ist, daß man eben, wie du es hier für Deutschland beschreibst, viele Katalaner und Basken leugnen Spanien und wollen nichts aber auch nichts mit Spanien zu tun haben. Und jetzt versuchen sie sich so schnell davon zu trennen wie es nur möglich ist. Und das ist denen schon extrem langsam. Wie mir schon jemand sagte: Die ZWEI wöchentliche Stunden Spanisch in die Schule sind schlich… 2 Std zu viel!!! (Alle Fächern werden grundsätzlich auf Katalanisch gehalten). Doch 4 Std. Englisch in der Woche ist ja gerade noch genug -mehr sollten sie schon sein, schließlich ist es eine sehr wichtige Sprache. *AnDieserStelleKannIchNichtGenugKopfSchütteln*

Gefährlich ist dort nicht der Patriotimus, sondern die
politischen Durchhalteparolen bzgl. des suboptimalen Weges,
den die Regierung Bush eingeschlagen hat und nun nicht bereit
ist, anzupassen.

Irgendjemand (Churchill vielleicht) sagte mal: „Wenn du möchtest daß ein Volk etwas tut, flosse ihn Angst ein. Ein verängstigstes Volk ist bereit alles zu machen, wenn sich bedroht fühlt“ Dieser Satz stimme ich voll und ganz.
Genau das ist mMn. was gerade Bush macht. Und wie man sieht, mit riesem Erfolg.

Die Leute glauben das, weil sie oftmals doch recht ungebildet
sind.

Nein. Ungebildet sind sie nicht. Nur sie sind Meschen, die idR. nur ihre eigenen Grenzen kennen und sich ausschließlich für das interessieren was dazwischen passiert. Der Rest ist jenseits der Mond und eh uninteressant.

Die gebildeten US-Amerikaner hingegen sehen die Sache
durchaus kritisch, stehen aber zu ihrem Land, beschmutzen also
nicht andauernd ihr Nest.
Das ist ein Unterschied.

Das finde ich leider nicht.

Sowieso. Aber mMn. wenn manche Menschen sich darüber Gedanken
machen, überzeugen sie sich nur selbst darüber im alleiniges
Recht zu sein… und alle andere falsche Einstellung
unterstellen.

Das ist ein generelles Problem, welches man vor allem in
Deutschland antrifft…

;o)) Auch hier in WWW hat sich neulich ein hervorragendes Beispiel abgespielt…

ich finde ausgerechnet während der Fußball Weltmeisterschaft
hat man das auch hier gesehen. Zumindest hier in Nürnberg.

Ja klar. Nur leider recht aufgesetzt.

Finde ich nicht…

In Italien ist das
einfach ganz normal und echt.
Far niente…

Bei uns ist das auch alltäglich.

Schöne Grüße nach meine Lieblingsstadt
Helena

Hi Helena!

Deine Antwort hier hatte ich völlig übersehen. Mal sehen, ob Du das noch liest…

Es ging doch um einen Vergleich D - USA.

Also, wenn ich ehrlich sein soll, bei mir, mit meinem
Urprungsposting nicht. Ich war recht erschüttert von dem was
diese 3 Mädels geschehen ist und das war mein Anlaß hier zu
schreiben

O.K.

Da lässt sich, wie wir ja in einigen Antwortpostings sehen,
der übliche Antiamerikanismus und die übliche
Selbstverleugnung der Deutschen nicht vermeiden. Und darauf
antworte ich.

…was ja Dein gutes Recht ist!

Danke.

D.h. Ihr sagt schon stolz, wenn Ihr im ausland seid, daß Ihr
Deutscher seid.

Meistens ist es genau andersherum, Du schreibst es selbst:

Das war aber als Ausnahme gedacht. Ich sagte ja, daß ich
sprachlos war und zwar gerdad deshalb weil diese Haltung eines
Deutschen mir vollkommen überrascht hatte. Üblich ist es, nach
meinen Beobachtungen, nicht im Geringsten.

Nach den meinen jedoch absolut.
Du bist im Ausland in einer Bar, es stehen 4 sich bislang Fremde herum, 2 sind Deutsche. Einer der anderen fragt, wo man her sei, die Deutschen senken den Blick.

Das zeigt, dass die meisten Deutschen eben NICHT stolz auf
ihre Herkunft sind, nein, sie leugnen sie sogar. Sie schämen
sich.

Wie gesagt, ich kenne es anders und es war hier als Ausnahme
gemeint.

Es ist meiner Erfahrung nach die Regel.
Selbst bei meiner Generation noch.

Das ist der Erfolg der linken Verneinungs- und konservativen
Ignorier - Politik der letzten 35 Jahre.

Keine ahnung in wie fern ich, als Ausländerin mich darüber
äussern darf,

Jeder darf sich dazu äußern.
Ich äußere mich ja auch über die USA…

aber als solche finde ich große Klasse wie
Deutschland mit seine Geschichte umgegangen ist.

Ja?

Aller
Achtung, wirklich! (Und ich kenne viele Landleute von mir die
auch so denken!)

Deutschland hat seine Nazigeschichte bis ca. 1965 einfach verdrängt. Danach wurde die Erbschuld thematisiert, bis heute.

Ich finde diesen Umgang mit der Geschichte schlichtweg ekelhaft.

Eine gesunde, differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema NS ist bis heute nicht möglich. Der ZdJ, die Linken, die Rechten dominieren den Blätterwald mit ihren Dogmen.
99% der Übrigen interessiert es gar nicht erst und die kleine Gruppe derjenigen, die sich wirklich und undogmatisch für das Thema interessieren, werden beschimpft.

eine Frage dazu: Bezog sich darauf stolz zu sein Deutscher zu
sein oder vielleicht WEST-Deutscher??? Ich frage das völlig
ohne evtl Hintergedanken, weil ich es nicht weiß.

Ich schätze, das war den meisten Westdeutschen in den 70ern
egal. Für sie gab es Deutschland und das war der Westen.

Hihihihi! Stimmt. Ich erinnere mich, mit 18 lernte ich einen
hübschen, netten und etwas schüchternen Deutschen in meinem
katalanischen Dorf kennen. Als ich ihn fragte (auf Englisch,
natürlich: Ich sprach NULL Deutsch!) ;o)) wo er herkommt,
sagte er „From Frankfurt“ Und wie aus der Pistole geschossen
fragte ich „am Main oder an der Oder?“: Noch heute erinnere
ich mich an sein verwundertes Gesicht, wie ich an so eine
Frage käme!! (Abe nein: Er sagte nichts. Nur sein Gesicht
sprach Bände!) ;o))

Die Frage war überflüssig, denn als Du Anfang der 80er 18 warst, konnte ein Junge aus FFO nicht nach Katalanien reisen, ohne an der deutsch-deutschen grenze erschossen zu werden.

Die DDR war ja auch nur ein vorübergehender politischer
Irrweg.

Damals mMn war das aber keineswegs bewußt.

Wer das nicht von anfang an wusste, war völlig daneben.
Ich habe kein Verständnis für die Unterstützung einer Diktatur, die Landsleute ermorden lässt, die reisen wollen.
Die DDR war von Anfang an ein Unrechtsstatt,. ein krankes Konstrukt, das es zu beseitigen galt. Mich wunder nur, dass nicht schon Strauß es geschafft hatte, den Laden zurückzukaufen. Wäre er Kanzler geworden, hätte das vielleicht sogar geklappt…

Ich glaube die
meisten haben nicht daran geglaubt, daß beide Deutschlands mal
wieder sich vereinigen würden (Wobei, vermute ich, haben das
viele gehofft und sich innigst gewünscht, aber doch nicht so
richtig glauben können…)

Es war vollkommen klar, dass dies mittelfristig, nach meiner persönlkichen Schätzung bis 2010, geschehen würde, denn die Russen hatten immer mehr eigene Probleme und somit kein Interesse, die DDR noch mitzufinanzieren.

Ungafähr ab 2005 hätte es wohl in der DDR eine flächige Hungersnot gegeben und man hätte die Grenzen geöffnet.

Konnte es sein, daß den meisten menschen hier in Deutschland
vor den 70-er Jahren nicht ganz bewußt/klar war, was in der
Nazi-Zeit geschehen war?

Wer vor den 70ern lebte, kannte die Nazizeit ja oft noch
selbst.

Ja, aber das meine ich nicht, sondern was hinter der
Nazi-Fassade sich wirklich vergab. Das meine ich.

Wer behauptet, nichts gewusst zu haben, lügt.
Mein Opa jedenfalls fand es nicht normal, dass in dem Mietshaus in FFM, wo er lebte, plötzlich keine jüdischen Nachbarn mehr wohnten. Irgendwie war klar, dass da etwas nicht stimmte…

Deutschland bestand schon seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr nur aus Analphabeten. Im 20. Jahrhundert war die Bildung schon recht hoch und breit angelegt.
Die meisten müssen also durchaus etwas gemerkt haben.

Dafür dass die Leute danach das nicht vergaßen und vergessen,
wurde und wird ja massiv gesorgt.

…zu Recht, wenn ich meine Meinung hier äussern darf.

Das kommt darauf an.
Ich bin auch gegen das Vergessen, denn solche Systeme sind nicht erstrebenswert.
Allerdings meine ich, ist nach 4 Generationen die Schuld erledigt und ich reagiere knallhart, wenn mir jemand einzureden versucht, ich hätte Schuld an den Naziverbrechen, weil ich einen weinroten Pass trage.
Ich bin 1972 geboren. Ich habe keinen Juden ermordet. Ich habe die NSDAP nicht gewählt. Ebensowenig habe ich auf Ohnesorg geschossen oder Schleyer in die Luft gejagt. Ich bin Teil einer friedlichen, international ausgerichteten Generation und lehne es explizit ab, von ein paar ewig Gestrigen immer aufs Neue angefeindet zu werden.

Diese Haltung wurde übrigens von einem in Israel lebenden Juden, mit dem ich vor 3 Jahren arbeitete, mit höchstem Respekt aufgenommen.
Seine Großmutter war in Bergen Belsen.
Er selbst dann im 6-Tage Krieg einer der 200 überlebenden Panzergrenadiere, die den Ägyptern 2 Wochen lang eingeheizt hatten, bevor die Luftwaffe die Sache klärte.

Er sagte, man müsse bereit sein, sein Land zu verteidigen. Er als Soldat, ich eben als politisch Engagierter.
Er respektierte das.
Leute aus dem Dunstkreis von Frau Knobloch hingegen bezeichneten mich als Nazi.

Das wiederum bestärkt mich darin, weiter für meine Meinungsfreiheit zu kämpfen.

Ja, das stimmt schon auch. Allerdings hat man es bis heute
nciht geschafft, sich damit auseinanderzusetzen, wie es
weitergehen soll.

??? Das verstehe ich nicht wie Du das meinst…

Leider hast Du die vorangegangenen Sätze gelöscht. Ich werde nicht in den alten Postings blättern, um den Zusammenhang selbst herauszusuchen.

Deutschland steckt genauso tief in der Rolle des Schuldigen
wie in 1950. Nur dass kaum noch einer der Täter lebt.

Der Meinung bin ich nicht. Deutschland ist mMn (zum Glück)
nicht befürchtet, wie es damals, vor dem Krieg der Fall war,
aber es tritt mit einem sehr gesunden Selbstbewußtsein auf,
der meines Erachtens gut ist und gut tut.

Ich hingegen finde, dass vor allem die deutschen Außenpolitiker nach wie vor mit gesenktem Haupt unterwegs sind.

Dieses Problem haben wir in Spanien auch. Und in Katalonien
ist es wirklich sehr sehr massiv. Doch die meisten, dort,
empfinden das gar nicht als Problem und herausposaunen dieses
Gefühl so oft und so laut sie nur können. Sehr schade, wenn du
mich fragst…

Was ist schade? Dass die Leute ihre Region mögen?

Nein es ist nicht schade, daß die Leute ihre Region „mögen“
(was ja wirklich stark untertrieben ist!)
sie lieben sie
abgöttisch! sie beten sie regelrecht an! Sondern für meine
Begriffe sehr schade ist, daß man eben, wie du es hier für
Deutschland beschreibst, viele Katalaner und Basken leugnen
Spanien und wollen nichts aber auch nichts mit Spanien zu tun
haben.

Das ist der kleinkarierte Separatismus, wie ihn manche Bayern auch propagieren…

Und jetzt versuchen sie sich so schnell davon zu
trennen wie es nur möglich ist. Und das ist denen schon extrem
langsam. Wie mir schon jemand sagte: Die ZWEI
wöchentliche Stunden Spanisch in die Schule sind schlich… 2
Std zu viel!!! (Alle Fächern werden grundsätzlich
auf Katalanisch gehalten).

Naja, meines Wissens ist der einzige Unterschied das Lispeln… :wink:

Doch 4 Std. Englisch in der Woche
ist ja gerade noch genug -mehr sollten sie schon sein,
schließlich ist es eine sehr wichtige Sprache.
*AnDieserStelleKannIchNichtGenugKopfSchütteln*

Ein Katalane kann doch auch Spanisch, oder nicht?
In Südamerika kommt ein Bekannter aus Barcelona jedenfalls bestens klar.

Gefährlich ist dort nicht der Patriotimus, sondern die
politischen Durchhalteparolen bzgl. des suboptimalen Weges,
den die Regierung Bush eingeschlagen hat und nun nicht bereit
ist, anzupassen.

Irgendjemand (Churchill vielleicht) sagte mal: „Wenn du
möchtest daß ein Volk etwas tut, flosse ihn Angst ein. Ein
verängstigstes Volk ist bereit alles zu machen, wenn sich
bedroht fühlt“ Dieser Satz stimme ich voll und ganz.

So ist es.
Diese Taktik wird ja indirekt auch mit den Deutschen durchgezogen.
Angst vor der eigenen Meinung schüren, denn dann kann man noch viele Jahrzehnte Reparationen kassieren.

Genau das ist mMn. was gerade Bush macht. Und wie man sieht,
mit riesem Erfolg.

Bush ist dumm.
Seine Berater jedoch haben verstanden, dass es nun um die Rohstoffe geht. Wer sich jetzt nicht durchsetzt, hat in 20 Jahren ein großes Problem.

Die Deutschen sind dafür zu weich, aber wenigstens haben sie die Möglichkeit, Alternativen zu entwickeln, da man hier gute Ingenieure hat.
Mal sehen, was daraus wird.

Die Leute glauben das, weil sie oftmals doch recht ungebildet
sind.

Nein. Ungebildet sind sie nicht. Nur sie sind Meschen, die
idR. nur ihre eigenen Grenzen kennen und sich ausschließlich
für das interessieren was dazwischen passiert. Der Rest ist
jenseits der Mond und eh uninteressant.

…was m.E. durchaus als „ungebildet“ zu bezeichnen ist.
Die gebildeten Amis, die ich kenne, reisen viel.

Die gebildeten US-Amerikaner hingegen sehen die Sache
durchaus kritisch, stehen aber zu ihrem Land, beschmutzen also
nicht andauernd ihr Nest.
Das ist ein Unterschied.

Das finde ich leider nicht.

Ich schon. Es ist der wichtigste Unterschied.
Das macht die USA so stark und D so schwach. Der Zusammenhalt. In D sieht jeder nur noch auf seinen eigenen Vorteil. Das beste Beispiel dafür ist der aktuelle Bahnstreik. Angeheizt von Funktionären, die ihren eigenen Posten rechtfertigen müssen, wird das ganze Land eingebremst. Under Obermufti geht zur Kur, wenn die Sache eskaliert. Das ist exemplarisch für die Haltung vieler Deutscher dieser Tage.

Ohne einen stabilen gesellschaftlichen Zusammenhalt kracht es bald in D. Allein die demographische Entwicklung birgt schon einen Haufen Sprengstoff.
Dann noch die Emntwicklung der Transferempfänger im Vergleich zu denjenigen, die wirklich Wertschöpfung betreiben.

Wer mitdenkt weiß, dass es nun bald eng wird. Das geht noch 10 - 20 Jahre gut, dann eskaliert die Situation. Weil keiner nachgeben möchte.

Sowieso. Aber mMn. wenn manche Menschen sich darüber Gedanken
machen, überzeugen sie sich nur selbst darüber im alleiniges
Recht zu sein… und alle andere falsche Einstellung
unterstellen.

Das ist ein generelles Problem, welches man vor allem in
Deutschland antrifft…

;o)) Auch hier in WWW hat sich neulich ein hervorragendes
Beispiel abgespielt…

ich finde ausgerechnet während der Fußball Weltmeisterschaft
hat man das auch hier gesehen. Zumindest hier in Nürnberg.

Ja klar. Nur leider recht aufgesetzt.

Finde ich nicht…

Wo ist die dauerhafte Änderung?
Ich sehe mir die Sonntagsfrage (Wahlprognose) an und weiß, dass die Deutschen nichts verstanden haben.

In Italien ist das
einfach ganz normal und echt.
Far niente…

Bei uns ist das auch alltäglich.

Spanien ist Chaos. Ich mag das privat, aber geschäftlich macht Ihr mich fertig…
Für die EU ist Spanien einfach nur teuer, aber was soll´s, man hat mehr Einfluß auf die Absicherung der Grenzen zu Afrika…

Schöne Grüße nach meine Lieblingsstadt

Grüße zurück, wenn auch verspätet!

Mathias