Die Riesen

Dieser Satz 1.Moses Kapitel 6 gibt mir Rätsel auf.

„Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.“

Wer also sind diese Gottessöhne, aus deren Verbindung mit den Menschen, die Riesen hervorgingen - die ja nun mittlerweile auch schon wieder tot sind.

Kann die jüdische Tradition vielleicht da was nachliefern?

gruß
rolf

Hallo Rolf,
die Bibel ist auch nichts anderes als die griechischen Göttersagen mit ihren Helden und Intrigen, Verrat, Sex, …
Nur, dass eben die Schreiber Juden waren und ihre Version erzählten.
Grüße
Raimund

Hallo Rolf,

Wer also sind diese Gottessöhne, aus deren Verbindung mit den
Menschen, die Riesen hervorgingen - die ja nun mittlerweile
auch schon wieder tot sind.

Es handelt sich dabei um Engel, die sich materialisiert haben und sich mit menschlichen Frauen einliessen, vergleiche auch im Bibelbuch Judas Vers 6.

Was mit diesen Engel geschah kann man in 2. Petrus 2:4,5 nachlesen.

Gruß
Carlos

Hallo Thorshammer,

Kann die jüdische Tradition vielleicht da was nachliefern?

Also im Hebräischen steht hier „nephilim“. Raschi, ein wichtiger mittalalterlicher Kommentator und auch andere Kommentatoren leiten es von „nafal“ fallen ab.
Die Septuaginta übersetzt „Riesen“.

Als die Botschafter in 4 Moses 13.33 aus Kanaan zurückkamen, berichteten sie von „nephilim“, die sie dort gesehen hatten.

Ich denke, dieser erste Vers ist eine Anleihe bei phönizischen und griechischen Mythen. Dort gab es Titanenwesen, die aus einer Union von Göttern und Menschenwesen hervorgingen.

Es gibt eine Interpretation, die besagt, dass hier über eine Sünde von Engelwesen berichtet wird, was wiederum andere Ausleger - wie könnte es auch anders sein - bestreiten. Wieder eine andere Auslegung besagt, daß sich „Gotteswesen“ auf die Nachkommen von Seth bezieht und mit den „Menschentöchtern“ die Nachkommen von Kain gemeint sind.

Viele Grüsse

Iris

Hallo,

Dieser Satz 1.Moses Kapitel 6 gibt mir Rätsel auf.

Nur der? In dem Buch stehen doch ganz andere Brüller drin, z.B. dass einer der ersten 4 (in Worten: vier) Menschen seinen Bruder erschlägt und dann zur Strafe ins nächste Dorf verbannt wird… Na, wenn das mal nicht rätselhaft ist.
Oder das die Welt gleich zweimal, mit unterschiedlichem Schöpfungsablauf, geschaffen wird. Auch recht verwirrend IMHO.

Grüße,

Anwar

Ich finde das gar nicht rätselhaft
Man muss sich nur von zwei hartnäckigen Irrglauben lösen:

  1. Die Bibel ist nicht fehlerlos.
  2. Das 1. Buch Mose ist kein Beitrag zur Evolutionsgeschichte, sondern ein literarischer Text mit viel Sinn unterhalb der Oberfläche.
    Beide Feststellungen sind übrigens
  3. weder neu noch schließen sie
  4. aus, die Bibel für ein kluges, tiefes Werk und/oder für einen Weg zum Glauben zu sehen.
    Gruß!
    Christian

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Hallo anwar,
genau das sollte es nicht sein!
Diese Geschichtensammlung war nicht für elitäre Wissenschaftler geschaffen worden, sondern für das einfache Volk. Ein Volk, das zum größten Teil aus Nomaden bestand, die nicht lesen und schreiben konnten. Dennen kannst du nicht mit Parabeln und Sinnbildern kommen. Die nehmen jedes Wort als wahr.
Auch das Buch Mose (beide) wurden erst Jahrhunderte später geschrieben. Das ist aus dem Inhalt erkennbar.
Grüße
Raimund

Wer also sind diese Gottessöhne, aus deren Verbindung mit den
Menschen, die Riesen hervorgingen

Ich kann mir vorstellen, dass das Alte Testament durchaus als Quelle zur Archäologie taugt, da hier offenbar sehr alte mündliche Überlieferungen aufgeschrieben wurden, z. B. kann man die Geschichte von Kain und Abel interpretieren als die Verdrängung der Jäger und Sammler durch die Bauern, Abel opfert ein Wildtier, Kain Getreide. Die Sympatie des Erzählers ist dabei interessanter Weise auf der Seite des Verlierers. Auch Gott schätzt Abel mehr, aber Kain setzt seine Machtmittel ein (eine Landwirtschaft treibende Kultur kann eine höhere Bevölkerungsdichte ernähren, gewinnt daher langfristig immer).

In der Germanischen Mythologie ist dies der Kampf der Wanen (Jäger & Sammler), die gegen die Asen (Bauern). Auch hier machen einige Wanen noch bei den Asen Karriere (Freya, eine Sympatieträgerin), so dass hier keine offenbar keine Verdrängung im Sinne von Völkermord, sondern eher von Assimilierung geschildert wird.

Auch den „Baum der Erkenntnis“ finde ich sehr interessant, denn irgendwann vor 30…40 000 Jahren hat im Nahen Osten der Übergang vom „anatomisch modernen Menschen“ zum heutigen Menschen, also dem Cro-Magnon-Menschen stattgefunden. Man kann diesen „kulturellen Urknall“ übrigens weder anatomisch noch genetisch nachweisen.

Wer könnten dann die Riesen gewesen sein ?
Vielleicht die Neandertaler, die zufälligerweise (??!) genau zur gleichen Zeit ausgestorben sind ?

mfg
Klaus

Wer könnten dann die Riesen gewesen sein ?
Vielleicht die Neandertaler, die zufälligerweise (??!) genau
zur gleichen Zeit ausgestorben sind ?

Hallo Klaus

Es ist eine sehr alte mündliche Tradition (nicht nur biblischer Art), das ist richtig. Und ich glaube, daß eine große Menschenrasse vor der unsrigen existierte. Es ist nur eigenartig, daß die Archäologie keine Skelette dieser Größenordnung ausgegraben hat.

Der historische Zeitpunkt dieser Rasse, ließe sich ja noch einigermaßen feststellen.

gruß
rolf

Hallo Iris,

Kann die jüdische Tradition vielleicht da was nachliefern?

Also im Hebräischen steht hier „nephilim“. Raschi, ein
wichtiger mittalalterlicher Kommentator und auch andere
Kommentatoren leiten es von „nafal“ fallen ab.

Was heisst denn nephilim genau übersetz? Und gibts Menschen, die es von einem anderen WOrt als nafal herleiten. Also lässt hier die Übersetzung „Riesen“ keinerlei sprachlichen Spielraum oder könnte man auch anders übersetzen?

MfG

Hallo
Die Bergbewohner, auch Kinder Gottes oder Kinder der Höhe genannt, (die Linie Adam-Seth) lebten ganz einfach, ohne Städte, in Familienverbänden und beachteten in ihrer Lebensweise die Regeln Gottes. Ihre Lebenserwartung waren mehrere hundert Sonnenjahre, ihnen ging es gut und sie blieben gesund und rüstig bis ins hohe Alter!

Die Bewohner der Tiefebene um die Stadt Hanoch (die Linie Adam-Kain) lebten in Städten und beachteten nicht die Ordnung Gottes. Sie wurden im Schnitt nur 30 Sonnenjahre alt.

Später fielen viele, im Laufe der Zeit die allermeisten Hochlandsbewohner von Gott ab. Sie zogen ins Tiefland und verschmolzen mit den Bewohnern der Tiefebene.

Durch die Vermischung entstand eine neue Rasse, die intelligenter und Ideenreicher war. Der Bildungsstand hob sich, es erblühte die Wissenschaft!

Im Verlaufe von wenigen Jahren strotzte Hanoch von Erfindungen und Künsten aller Art; Maschinen aller erdenklichen Art, von denen die späte Nachwelt jetzt noch keinen Begriff hat, wurden in Hanoch, wie auch in den anderen Städten, ausgeheckt. So hat man besonders Zug-, Trieb-, Wurf- und Druck- und Hebmaschinen von einer solchen Art dargestellt, durch welche dann Dinge geleistet wurden, von denen die gegenwärtige Welt durchaus keinen Begriff hat

So hatten sie Wurfmaschinen, mit denen sie Lasten von eintausend Zentnern meilenweit mit der furchtbarsten Heftigkeit zu schleudern vermochten, wobei aber freilich die Erfindung der gebundenen Elektrizität die Hauptrolle spielte, welche sie dergestalt zu intensivieren verstanden, daß sie damit wahrhaft Schreckliches leisteten.

Sie erfanden auch das Pulver und Schießgewehre, Pergament, Papier; auch die Gewalt der Wasserdämpfe war ihnen bekannt, und sie wußten sie vielfach zu benützen.

Kurz und gut, in allem und jedem, was immer an Erfindungen und Künsten die gegenwärtige Welt besitzt, (1840) war Hanoch, wie auch die andern Städte, um volle fleißige eintausend Erfindungsjahre voraus, und das in kurzer Zeit!

So gehört etwa die Optik nicht dieser Zeit allein an; in Hanoch verstand man auch, große Sehwerkzeuge zu konstruieren. Also wußte man auch mit der Aerostatik viel besser umzugehen als jetzt. Die Musik ward überaus kultiviert.

Also wurden auch die bildenden Künste sehr kultiviert; und so sah Hanoch bald aus wie ein ungeheurer Zauberpalast,

In der Urgeschichte der Menschheit, im Werk „Die Haushaltung Gottes“ geoffenbart durch den Propheten Jakob Lorber, findet man die damaligen Verhältnisse ausführlich beschrieben. Diese hohe Zivilisation hat durch ihre Kriege die Sündflut ausgelöst!

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo Sina,

Kommentatoren leiten es von „nafal“ fallen ab.

Was heisst denn nephilim genau übersetzt?

die Gefallenen

Und gibts Menschen,
die es von einem anderen WOrt als nafal herleiten.

Da gibt es keine anderen Variationsmöglichkeiten

Also lässt
hier die Übersetzung „Riesen“ keinerlei sprachlichen Spielraum

„Riesen“ ist eine Hinein-Interpretation, vermutlich weil man dachte, dass diese gefallenen Kreaturen riesig sein müssten.

Der Wortstamm für Riesen, im Sinn von Riesenvölkern, der ja auch im Tanach vorkommt, z.B. im Buch Josua wäre

anak

oder könnte man auch anders übersetzen?

Für mich nicht nachvollziehbar.

Viele Grüsse

Iris