Wieso das Blatt aber dadurch aufgewertet wird, daß
vermeintlich seriöse Quellen dieses Blatt zitieren, als Quelle
von Nachrichten und Berichten angeben, ist mir schleierhaft.
Müßte sich nicht jeder seriöse Journalist vor dem Wort ‚Bild‘
ekeln?
Wenn ich im Radio (ARD) fast täglich höre ‚wie Bild schreibt
…‘ wundert es mich nicht, daß Viele gleich das Original
kaufen.
Hallo Rainer,
das stimmt leider. Nicht umsonst heißt es, Bild sei die am häufigsten zitierte Zeitung hierzulande. Doch aus welchem Grund? Bild ist Boulevardpresse und wäre eigentlich nicht zum Zitieren geeignet - es sei denn, daß die Medien, die dieses Blatt zitieren, mittlerweile selbst unter ihrem einstigen Niveauhorizont angekommen sind.
Hier sei auch der von mir geschätzte Max Goldt erwähnt, der in „Der Krapfen auf dem Sims“ - gibt es als Buch/Hörbuch - über die Bild schreibt:
„Aber: Das, was Ernst-August [von Hannover; Anm. M. M.] sagte, rief zwar stilistisch laut nach Lehrers Rotstift, es hatte aber eine beachtliche Energie. Vor allem sagte er Richtiges. Er sagte das, was jeder unverbogene Mensch einem Mitarbeiter dieses Blattes sagen sollte. Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz grade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun. Schade, daß jemand erst psychisch krank werden muß, um diese allzu lange nicht gehörten grundsätzlichen Wahrheiten in Erinnerung zu rufen. Vor dreißig Jahren gab es in Deutschland eine geistig rege Jugend, die erkannte, wer der Feind ist. Heute döst die Jugend und weiß nichts von Wahrheit. Wir brauchen aber Wahrheit. Nehmen wir halt den Adel, wenn die Studenten schweigen.
Ernst-August verdient Respekt. Schenkelklopfende Verehrung sollte man ihm ersparen.“
Marco