Das Kaffeehaus ist in Wien eine Institution, die bis heute ein wichtiges Stück der städtischen Tradition darstellt. So wurde die 4000 Jahre alte Wiener Kaffeehauskultur 2011 sogar in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen! Wir stellen die sechs schönsten Häuser vor.
Herrlich: auf eine Wiener Melange in einem der tollen Kaffeehäuser in Wien! Foto: istockphoto
Aktuell gibt es beinahe 1000 Kaffeehäuer in Wien – und noch einmal so viele Kaffeerestaurants. Hier werden neben den beliebten Süßspeisen und Kaffeegetränken auch warme Gerichte angeboten. Das nächste Kaffeehaus ist also nie weit, und selbstverständlich hat jeder Wiener seinen ganz eigenen Favoriten.
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Eine echte Legende der Kaffeehäuser in Wien ist dabei das Café Central, welches einst Treffpunkt von Schriftstellern und Intellektuellen war. Hier verkehrten Schriftsteller wie Leo Trotzki, Hugo von Hofmannsthal und der Arzt Arthur Schnitzler. Landesweite Bekanntheit erlangte das Haus nicht zuletzt durch die ORF-Sendung „Café Central“, die von 1982 bis 1991 direkt aus dem Café übertragen wurde. Auch wenn die Zeiten, in denen hier die großen Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft ein- und ausgingen, nunmehr vorbei sind, kann man neben dem köstlichen Kaffee-Aroma immer noch ein Stück Vergangenheit schnuppern.
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Anstatt eines prächtigen Interieurs verfügt das Café Prückel, etwas untypisch für Kaffeehäuser in Wien, noch über den intakten, authentischen Stil der 1950er Jahre. Intime Séparées, lockere Kellner, starker Kaffee, Diät-bedrohende Kuchen und die Spezialität aus dem Hause – der köstliche Apfelstrudel – sind hier nennenswerte Attraktionen.
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Ein echter Geheimtipp ist das Kleine Café, welches in den 1970er Jahren vom Architekten Hermann Czech entworfen wurde. Es strahlt eine böhmische Atmosphäre aus, die an die berauschenden Tage des Wiener Jugendstils erinnert. Zwar ist es im Inneren eher klein, aber die Außen-Sitzanlagen direkt am Franziskanerplatz sind wohl die besten der Innenstadt.
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Das Café Sperl ist mit seinen pittoresken Jugendstil-Armaturen, gemütlichen Sitzecken und der einladenden Atmosphäre ebenfalls eines der schönsten Kaffeehäuser in Wien. Und dabei sei die sagenumwobene Sperl-Torte – eine köstliche Mischung aus Mandeln und Schokoladencreme – noch nicht einmal erwähnt. Hier kann man, der Tradition der Kaffeehäuser in Wien entsprechend, entspannt ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee genießen, während man eine Zeitung liest oder sich den eigenen Tagträumen hingibt.
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Das Café Drechsler ist eines der belebtesten Kaffeehäuser in Wien. Es wurde nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, die unter anderem eine polierte Marmor-Bar, Bauhaus-Leuchten und weiß getünchte Holzplatten mit sich brachten, kürzlich wiedereröffnet. Neben den üblichen Verdächtigen – Kaffee und Torte – ist hier insbesondere das Gulasch legendär. Am Abend legt ein DJ auf, der die Stimmung aufrecht und hip hält.
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Auch das Café Sacher stellt einen idealen Ort dar, um die typische Atmosphäre der Kaffeehäuser in Wien kennenzulernen. Das Kaffeehaus, das sich direkt gegenüber der Oper befindet, ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Hauptanlass ist dafür fraglos die berühmte Sachertorte – eine reichhaltige Schokoladentorte mit Marillenmarmelade, die einst von Kaiser Franz Joseph favorisiert wurde. Das wohl berühmteste der Kaffeehäuser in Wien begeistert die Massen weiterhin mit einer opulenten Innenausstattung, der Horde an Kellnern und einem Hauch des Adels.