Die Schweizer und das bedingungslose Grundeinkommen

Hallo Zusammen,

über das bedingungslose Grundeinkommen wurde hier schon genügend debattiert. Hier geht es aber, ganz speziell, um das „Schweizer Modell“. Glücklicherweise waren die Schweizer, in ihrer überwiegenden Mehrheit, klug und haben „dankend abgelehnt“.

Heute Morgen wurde dieses Modell im Fernsehen vorgestellt, weshalb mir in der Folge fast das Frühstück aus dem Gesicht gefallen wäre…

Ich erkläre es zunächst mal kurz:

Jeder Schweizer Bürger sollte (ich meine es wären etwa) 2.500 CHF bekommen; und das bis zum Lebensende. Im Gegenzug fielen alle staatl. Sozialleistungen (inkl. der Rente) weg.

Finanziert werden sollte dieser „Wahnsinn“ durch:

1. Die eingesparten Ausgaben für die weggefallenen Sozialleistungen.

2. Wenn ein Angestellter zuvor 3.500 CHF (Netto) bekommen hatte, würde er ab dann, vom Arbeitgeber, „nur“ noch 1.000 CHF erhalten. Die restlichen 2.500 CHF (plus Arbeitgeberanteil zur staatl. Sozialversicherung) gingen direkt an den Staat.

3. Es gibt bei diesem „Finanzierungsmodell“ (logischerweise) eine Lücke von etwa 20%, deren Finanzierung noch nicht geklärt war… :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Welcher „Kommunist“ denkt sich so eine Sch…e aus?

Das würde im Umkehrschluss ja bedeuten, dass jeder (normal verdienende) Bürger den Hauptteil seines Gehalts vom Staat bekommen würde. :scream:

Dies wiederum, würde in der Folge vollkommen neue Sanktionierungsmaßnahmen und Besteuerungsmöglichkeiten eröffnen. Ein „falscher“ Kommentar im Internet und der Geldhahn wird zugedreht (z. B.)! :rage:

Jede Wette, dass es so kommen würde (keine VT, sondern schlicht: „Murphys Law“)! Sämtliche Abgaben würden dann sofort einbehalten (inkl. des Rundfunkbeitrags und der kommenden Autobahnmaut). Jetzt dämmert es mir auch, warum sich keiner unserer (sogenannten) „Volksvertreter“, so richtig deutlich, von diesem Mist distanzert hatte…

Warum sollte irgendwer so etwas wollen?

Ehrlichgesagt könnte ich in Deutschland, unter solchen Umständen, nicht mehr arbeiten; das ist mein Ernst! Ich würde sofort auswandern, was allerdings auch kein Problem wäre.

Ich hatte mir zur Zeit der damaligen „Riesterrentendiskussion“ (im Rahmen des „Rentenbetrugs“) geschworden niemals irgendwelches Geld vom Staat anzunehmen. Die Nachteile liegen doch auf der Hand; alles, was der Staat einem gibt (z. B. die „Subvention“ im Fall der Riesterrente), wird er einem, wenn’s hart auf hart kommt, auch wieder abnehmen (können), weil er ja weiß, dass man es bekommen hatte. Ich habe damals, bei der „Verrentung“ meiner Eltern, ein paar Dinge mitbekommen, die mich wirklich wütend gemacht hatten…

Glücklicherweise kommt meine (wahrscheinlich üppige) Altersversorgung, nun komplett ohne den staatliche „Einmischungen“ aus. :smiley:

Gestern meckerte einer meiner Kumpels (arbeitslos), dass sein ausgezahltes Arbeitslosengeld gekürzt worden sei, weil das Amt böserweise, weil eigenmächtig (!!!), Schulden bei seiner Krankenversicherung bezahlen würde. Ich erwiderte, dass man aber nur eigenverantwortlich und selbstbestimmt leben kann (und zwar zurecht!), wenn man seinen Lebensunterhalt komplett selber bestreitet!

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen, nach „Schweizer Modell“, aber, würde diese, meine Aussage komplett „ad absurdum“ führen…

Es würde zudem noch ein ganz anderer Aufreger generiert: Warum mussten die Arbeitnehmer zuvor den ganzen Rentner ihre Rente subvensionieren, obwohl sie selber nix mehr bekämen?

Bekäme man die Kohle, welche in der Rentenversicherung „verschwand“, in einem solchen Fall wieder zurück? Oder würde bis zu diesem Stichtag, dann trotzdem noch eine (dann zusätzliche) Rente vom Staat ausbezahlt? Wohl kaum! Da würden Schäuble und der „ReGIERung“ schon passende Argumente einfallen, warum dies dann „alternativlos“ ausgeschlossen wären; Das Geld wäre einfach weg!

Also nocheinmal: Welcher einigermaßen klardenkende, selbstbestimmte Mensch, kann so etwas wollen?

Glückauf!

1 Like

@Anni8: Selbst 5 Minuten Nachkorrekturzeit sind mir zu kurz… :cry:

Hallo,

da dämmert es in Richtung Nacht? Es bestand keinerlei Notwendigkeit zur Distanzierung. Die Ablehnung war voraussehbar. Auch ein Politiker wird nicht jeden Mücken :shit: kommentieren. Es gibt bekannte Ausnahmen :stuck_out_tongue_winking_eye:.

Die Initiatoren in der Schweiz zeigten sich von den 22% Zustimmung sehr überrascht. Das sagt wohl alles.

Jeder, der das Elend langfristig vergrößern möchte, um am Ende mit einer Revolution als rettende Lösung aufzutauchen. :joy:

Gruß
vdmaster

Derart lange Monologe sind ja auch unwerwünscht bei www.

Hier geht es um Fragen und nicht um ellenlange Deklamationen.
Die Schweizer Abstimmung ging um ein Modell, das nichts mehr mit der ursprünglich von Götz Walter entwickelten Idee vom bedingungslosen Grundeinkommen zu tun hat. Bei Götz Walter wird das bisherige Steuersystem radikal verändert und durch eine reine Konsumsteuer ersetzt. Die Konsumsteuer (Art Mehrwertsteuer) würde etwa 40 % betragen.
So ein System hat was und verdient erwogen zu werden. Die Schweizer Abstimmung war eine Abstimmung über eine sozialistische Illusion.
Udo Becker

Wenn man schon glaubt, daß man in einem derart repressiven Staat lebt, dann sollte man die Sache auch zu Ende denken. Der Staat muß nämlich gar nicht an den Einnahmen drehen, falls er einem Bürger wirklich etwas böses wollte. Es reicht vollkommen aus, die vielen anderen Möglichkeiten anzuwenden, die ein Staat so hat.

Insofern ist es natürlich Quatsch, das Grundeinkommen aus diesem Grunde abzulehnen, zumal es genug andere Argumente dagegen gibt.

Entschuldige bitte; ich wollte Dich nicht überfordern!

Nur wenn hier Erdogan regieren würde.
Du scheinst das Wort „bedingungslos“ überlesen zu haben!

Das System funktioniert hier eben alles etwas anders.
Direkt vom Lohn können hier nur die Beiträge für die Altersvorsorge (AHV, Pensionskasse) und ALV (Arbeitslosenversicherung) abgezogen werden und keine anderen Steuern!

Irgendwelche Änderungen kann unsere Regierung gar nicht wirklich von sich aus umsetzen. Alle Beschlüsse unterliegen zumindest dem fakultativen Referendum, man kann also Unterschriften sammeln und wenn man die vorgeschriebene Mindestanzahl zusammen bekommt, muss darüber abgestimmt werden. Manches muss auch zwingend vors Volk.
Deshalb können hier Gesetze auch erst frühestens umgesetzt werden, wenn die Referendumsfrist abgelaufen ist.

Wie ich schon geschrieben habe, funktioniert hier alles etwas anders.
In D wählt man seine Vertreter und die können dann 4 Jahre lang tun und lassen was sie wollen. Zudem habt ihr Regierung und Opposition. Die Regierung versucht etwas zu machen und die Opposition versucht es zu verhindern. Die Rollen werden bei der Wahl fest zugeteilt.

Hier wählen wir zwar auch unsere Vertreter für 4 Jahre, die haben dann allerdings keine Narrenfreiheit. Für alle Beschlüsse gilt zumindest das fakultative Referendum, es kann also eine Volksabstimmung erzwungen werden. Es ist auch festgelegt welche Arten von Beschlüssen zwangsweise nur über eine Volksabstimmung gültig werden können.
Hinzu kommen noch die Initiativen (Volksbegehren), welche hier, zumindest wenn sie gültig sind, zwangsweise innerhalb von maximal 3.5 Jahren vors Volk müssen. Eine Volksinitiative auf Bundesebene benötigt mindestens 100’000 gültige Unterschriften.
Das Ganze System gibt es dann auch noch auf kantonaler und Gemeinde-Ebene, natürlich mit der Bevölkerungszahl angepassten Unterschriftenzahlen.
Wobei auf Gemeindeebene manches etwas einfacher gehandhabt wird und direkt an einer Gemeindeversammlung beschlossen werden kann.

Unser System ist auch unser Problem mit der EU.
In der EU ist eine direkte Demokratie gar nicht vorgesehen und ein Beitritt würde unsere direkte Demokratie faktisch abschaffen :frowning:

MfG Peter(TOO)

Hallo vdmaster,

Manche heute als selbstverständlich betrachtete Änderungen wie z.B. AHV (Altersversorgung) und das Frauenstimmrecht, haben hier einige Volksabstimmungen benötigt, bis sie angenommen wurden.
Das war auch den Initianten des bedingungslosen Grundeinkommens klar.
Mit der Initiative hat man aber eine breite Diskussion des Themas losgebrochen, das war eigentlich der Hauptgrund der Initianten. Befürworter und Gegner waren gezwungen Argumente auf den Tisch zu legen, darauf kann man jetzt aber auch aufbauen.
Auch die Initiativen zur Abschaffung der Armee, waren klar Chancenlos, haben aber auch zu einer Meinungsbildung geführt. Aber auch hier wird, je nachdem wie sich die Weltlage entwickelt, auch eine nächste folgen.

Über 1/5 Befürworter der Abstimmenden ist schon eine ganze Menge, welche nicht einfach vernachlässigt werden kann. Das Argument, dass die Idee nur eine Handvoll Spinner unterstützen zieht somit nicht mehr.

Grundsätzlich entwickelt sich unsere Gesellschaft in eine Richtung, wo es in Zukunft nicht mehr für jeden genug zu tun gibt um sich damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der Markt kann sowieso nur funktionieren, wenn auch Geld da ist die produzierten Waren und Dienstleistungen zu kaufen.
Im Prinzip ist das Grundeinkommen, allerdings nicht bedingungslos, schon Realität, in Form von Arbeitslosen- und Sozialhilfe!
Wenn die Entwicklung so weiter geht, wie die letzten 40 Jahre, dann müssen nun mal andere Formen geschaffen werden oder man landet wieder bei den Feudalherren und Leibeigenen.
Und da ist dann eine Revolution die einzige Möglichkeit etwas zu ändern …

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Niemand rechnete mit einer Zustimmung, auch nicht die Initiatoren in der Schweiz. Zunächst geht es darum, einen Denk- und Diskussionsprozess über die keineswegs neue Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens in Gang zu bringen. Es geht auch darum, reflexhafte Abwehrreaktionen und Totschlagargumente zu überwinden und an deren Stelle neue Denkansätze treten zu lassen. Ob die Initiative in der Schweiz diesbezüglich zielführend war/ist, ob realitätsbezogener Gestaltungswille die Triebfeder war oder ob Trittbrettfahrer eine Plattform für ideologische Träumereien suchten, will ich nicht beurteilen.

Es gibt jedenfalls eine Reihe gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Entwicklungen, die dem kurzfristigen Horizont mancher Interessengruppen entgegen kommen, aber nicht dauerhaft tragfähig sind. Genannt seien die Fehlentwicklung bei der Ungleichverteilung des von der Volkswirtschaft erarbeiteten Vermögens mit ins Groteske wachsenden Einkommensunterschieden (man hüte sich, mir Anstreben von Gleichmacherei vorzuwerfen) und die Finanzierung der Altersversorgung aufgrund des an sich positiven Sachverhalts, dass Menschen immer älter werden. Dabei ist unschwer zu erkennen, dass dauerndes Bevölkerungswachstum keine Lösung des Problems sein kann. Ebenso unschwer ist erkennbar, dass der Glaube an unaufhörliches Wirtschaftswachstum schon aus Gründen begrenzter Ressourcen ein Irrglaube sein muss. Diskussionen und überhaupt Denken über Lösungsansätze wurden bisher mit schlichtweg abwegigen Vorwürfen von Kommunismus unter allgemein zustimmendem Kopfnicken vom Tisch gefegt.

Jeder Mensch braucht eine Wohnung, Nahrung, Kleidung und ist verpflichtet, für seine medizinische Versorgung Krankenversicherungsbeiträge zu entrichten. Deshalb gibt es in D ein Grundeinkommen von etwa 1.000 €, das sich bei Sozialhilfe, Grundsicherung und Alg II aus Bargeld, Kosten der Wohnung und Krankenversicherung zusammensetzt. Bedingungslos ist das Grundeinkommen allerdings nicht, wird aber bei Bedürftigkeit letztlich fast immer gezahlt. Zuvor beschäftigt sich eine über das Bundesgebiet verteilte riesige Bürokratie mit Maßnahmen, die eigentlich fordern und fördern sollen, aber über Drangsalierung nicht hinaus kommen und sich in kostenträchtiger Beauftragung einer Branche erschöpfen, die sinnentleerte Eingliederungs- und Bewerbungskurse veranstaltet. Zur Vermittlung in Arbeit sind die Amtsstellen weder erforderlich noch in der Lage. Wenn Arbeitsplätze fehlen, lässt sich dem Defizit nicht durch Druck auf Arbeitsuchende abhelfen – ein so einfacher wie schwer vermittelbarer Sachverhalt. Zudem kann Amtspersonal Schnittmengen von Bewerber- und Stellenprofilen allenfalls auf dem Niveau von Gabelstaplerfahrern erkennen, ist dafür aber entbehrlich, weil ein Internet-Jobportal den gleichen Zweck erfüllt. Soll heißen: Wir leisten uns ein Grundeinkommen und zusätzlich die Finanzierung einer weitgehend entbehrlichen Bürokratie mit einer 6stelligen Beschäftigtenzahl.

Etliche Zeitgenossen glauben, niemals auf Hilfe aus öffentlichen Kassen angewiesen zu sein, was sich oft genug als Irrtum erweist. Die als stabil empfundene Ehe steht plötzlich nur noch auf dem Papier, die eigene Firma gerät in die Zahlungsunfähigkeit, die robuste psychische und physische Gesundheit ist im nächsten Moment nur noch Vergangenheit oder sicher geglaubte Kapitalanlagen sind nichts mehr wert. Gar nicht so selten, dass mehrere Katastrophen als Kettenreaktion binnen kurzer Zeit eine sicher geglaubte Existenz zum einstürzenden Kartenhaus werden lassen. Ob gesuchter Fachmann, einstmals umworbener Schauspieler, vermeintlich üppig versorgter Amtsträger/Politiker oder gut situierter Unternehmer – vor der Rolle als Bittsteller beim Jobcenter sind die meisten Menschen nicht sicher.

Viele Menschen arbeiteten ihr Leben lang, aber eine irgend auskömmliche Alterssicherung haben sie nicht. Sie ging durch o. g. unerwartet eingetretene Umstände verloren oder wurde nie aufgebaut. So werden viele für Wirtschaft und Gemeinwesen unverzichtbare Arbeiten so schlecht bezahlt, dass Altersarmut die zwangsläufige Folge ist. Andere kümmerten sich um ein behindertes Kind oder um andere hilfsbedürftige Angehörige, verrichteten belastende und wirklich wichtige Arbeit, die aber keine Versorgungsansprüche mit sich brachte. Wir sollten/müssen Arbeit neu denken und dafür größte Hindernisse beseitigen, nämlich Denksperren in vielen Köpfen.

Dem sozialen Frieden, der breiten Akzeptanz des Gemeinwesens und auch dem Wohlergehen der Wohlhabenden ist es auf Dauer abträglich, wenn wir dem zu beobachtenden Auseinanderdriften von Arm und Reich tatenlos zusehen. Wir brauchen Veränderungen, die bisherige Vorstellung von Arbeit muss neu gedacht und die sozialen Sicherungssysteme auf breitere Füße gestellt werden. So sollte u. a. darüber diskutiert werden, ob es dauerhaft sinnvoll ist, hauptsächlich Lohn aus abhängiger Arbeit mit den Kosten sozialer Sicherungssysteme zu belasten, aber andere Einkunftsarten, z. B. Kapitaleinkünfte, unberücksichtigt zu lassen.

Es ist ein wohl unvermeidlicher Effekt, dass einzelne Gruppen kommunistische Tendenzen mutmaßen, während andere Gruppen die Gelegenheit nutzen, auf die bösen Konzerne zu schimpfen. Ankündigungen, bei Veränderungen in Richtung bedingungslosem Grundeinkommen sofort auszuwandern, fallen in eine ähnliche Kategorie wie die Vorhersagen von Massenarbeitslosigkeit vor Einführung des Mindestlohns und Prognosen von der Pleite großer Teile der Speditionsbranche vor Einführung der Maut. Zudem werden regelmäßig seltsame Vorstellungen von der Motivation zur Arbeit offenbart, die dem Gedankengut von Obrigkeiten vergangener Zeiten entstammen könnten. Demnach arbeiten Menschen nur unter existentiellem Zwang und sobald das nackte Überleben gesichert erscheint, ist die Motivation zur Arbeit dahin. Derart krude Annahmen zeugen von Unkenntnis über die Bedeutung von Arbeit, darüber hinaus von Unkenntnis über geeignete Wege, Potential und Kreativität von Menschen zu fördern. Wer glaubt, durch Drangsalieren Eigenschaften zum Vorschein zu bringen, die einen wichtigen Kern des Menschseins ausmachen, befindet sich auf dem Holzweg. Natürlich gibt es Zeitgenossen, die für sich keinen Sinn in Arbeit erkennen und die aufgrund ihrer Einstellung nirgends längere Zeit beschäftigt werden. Da hilft auch noch so viel Druck nichts; mit solchen Menschen will niemand seine Lebenszeit vertrödeln. Aber in aller Regel ist selbst unangenehme und belastende Arbeit sinnstiftend; dauerhafte Abwesenheit von Arbeit/ausfüllender Tätigkeit wirkt zerstörerisch und ausgrenzend. Von daher liegen Befürchtungen, mit einem bedingungslosen Grundeinkommen (vielleicht wäre bedingungslose Grundsicherung die weniger missverständliche Bezeichnung) würde Menschen die Motivation zur Arbeit abhanden kommen, neben der Sache.

Gruß
Wolfgang

Ah, Du bist Schweizer?!

Danke für diese umfangreiche Erklärung zum politischen System in der Schweiz. Vieles davon war mir in der Tat nicht bekannt. Dadurch könnte sich dieses Modell, bei Euch, gar nicht so „gravierend“ auswirken, wie es bei uns der Fall wäre.

Aber auch dann wäre es mir zuwider, dass mein Gehalt zunächst „durch die gierigen Hände des Staates“ müsste (bezogen auf DE; ich kann nicht beurteilen wie „gierig“ man in CH so ist).

Glückauf!

Das sehe ich komplett anders! Klar gibt es andere, vielleicht auch bessere Argumente; aber das war ja nicht der Punkt. Warum sollte man ein funktionierendes System (wie’s jetzt ist), gegen eines austauschen, bei dem „Repressalien“ zumindest „theoretisch“ denkbar sind? Und das zudem noch total „sozialistisch“ (fast schon kommunistisch!) wäre…

Und weißt Du, wie sich unser Staat zukünftig entwickeln wird? Sieht momentan ja wohl ein bisschen „düster“ aus, würde ich meinen! Und die Geschichte (nicht nur die deutsche) zeigt, dass auch zuvor durchaus „nette“ Staaten schon mal „arg abdriften“ können.

Ein schönes Beispiel (leider ohne Bezug zum Thema) ist die Autobahnmaut. Ich war von Anfang an dagegen, Ausländer mit einer Maut zu belegen, weil:

  1. Gedanke >> Ich hielt es nicht für ausgeschlossen, dass am Ende nur die Deutschen zahlen und Ausländer weiterhin kostenlos fahren dürfen (wegen Einmischung der EU-Schattenregierung in Brüssel).

  2. Gedanke >> Wenn die Infrastruktur erst mal geschaffen wurde und das bei den Ausländern gut funktioniert, werden auch die Deutschen zahlen müssen.

„Alles Quatsch“ bekam ich damals von allen Seiten zu hören; der Gedanke, es den bösen französischen (italienischen, österreichischen, tschechischen…) Abzockern „heimzuzahlen“ war ja auch „zu geil“!

Und was sagte der „Gierhals“ Schäuble die Tage…?

Im Übrigen sind Regierungen nicht unbedingt an die Entscheidungen ihrer Vorgänger gebunden. Das zeigt sich auch immer wieder; auch in DE.

Glückauf!

Ja ja, Götz Walter; das hatten wir doch schon!

Darum ging es doch nicht. Meine Frage bezog sich nur auf die „Version“ in der Schweiz. Das hatte mich gestern regelrecht „erschrocken“!

Schön gesagt!

Glückauf!

Paranoia liegt mir nicht und wenn man schon in die Richtung denken will, dann reicht es auch heute schon, wenn einem das Finanzamt das Konto dicht macht. Für derartige Willkür braucht es also keine Abhängigkeit auf der Einnahmenseite. Vielmehr könnte ein solcher außer Kontrolle geratener Staat jedem das Leben auf recht einfache Art und Weise sehr schwer machen. Dafür gibt es mehr als genug Angriffspunkte, als daß man ausgerechnet das Grundeinkommen heranziehen muß.

(A) Dann könnte ihr ja auf saisonales oder dauerhaftes Personal aus D, A, F und I verzichten
(B) Dann kann die Arbeitslosigkeit abgebaut werden.
© Dann kann die Lebensarbeitszeit durch Verteilung auf mehrere reduziert werden.

Ein BeGru braucht es hingegen nicht.

Na also, hab ich es doch geahnt. :joy:

Gruß
vdmaster

Hallo,

Wir denken, dass wird es halbwegs im Griff haben :wink:

Steuern können nur über Gesetze erhoben werden, diese unterliegen dann aber dem Referendum, Bei den Ausgaben gibt es den Verfassungsartikel der „Ausgabenbremse“. Darin ist die Tilgung der Schulden und die Neuverschuldung geregelt. Das Parlament muss ein ausgeglichenes Budget vorlegen. Ausnahmen gibt es nur bei Naturkatastrophen und eine unvorhersehbare kränkelnde Konjunktur.

Dieses WE wurde auch die „Milchkuhinitiative“ abgelehnt. Diese verlangte, dass die Einnahmen aus dem Strassenverkehr nur in diesen investiert werden dürfen und nicht auch z.B. in die Bahn.
Es gibt auch schon Gesetze, damit Einnahmen nur Zweckgebunden verwendet werden dürfen. z:B. fliessen die Einnahmen der Tabaksteuer in die AHV,

Die NEAT, welche auch erst durch einen Volksentscheid überhaupt möglich wurde, wurde nicht einfach direkt aus den laufenden Steuern finanziert. Für die NEAT hat man einen Fonds erstellt, welcher natürlich mit Steuergeldern gefüllt wurde. Die Kosten für die NEAT konnten dann aber nur über diesen Fonds abgerechnet werden. Es konnte also nicht mehr abgerechnet werden, als in diesem Fonds drin war. OK, es gab nötige Nachtragskredite, aber nur so konnte man das Budget einhalten, weil man die Übersicht hatte. Wobei so ein Nachtragskredit mehr Hürden überwinden muss, als ein Posten im laufenden Budget.
Die ersten Ideen für die NEAT stammen aus den 60er Jahren, geplant wurde dann ab den 70er Jahren. Bei Abstimmungen über Sachgeschäft müssen konkrete Pläne vorliegen. Oft werden hier erst einmal nur Projektierungskredite gesprochen, welche natürlich auch dem Referendum unterliegen. Die Projektierung umfasst deshalb eigentlich immer mehrere Varianten. Erst im nächsten Schritt wird dann entschieden/abgestimmt, welches Projekt umgesetzt werden soll oder es kommt vor, dass alle Vorschläge abgelehnt werden und neu Projektiert werden muss oder man alles auf Eis legt.
Das braucht halt alles Zeit und wir Schweizer haben deshalb den Ruf langsam zu sein. Allerdings, wenn einmal etwas beschlossen wurde, wird dann meist nicht mehr dagegen angekämpft.
Das Verfahren ist im Prinzip auch identisch auf kantonaler und Gemeindeebene vorhanden.

Deshalb gibt es hier auch z.B. keine Luxussanierungen eines Gemeindehauses mit goldenen Wasserhähnen. So etwas würde bei der Planauflegung des Projekts irgendeinem auffallen und der Kredit würde wohl verweigert werden. Mit einer guten 08/15 Armatur bekommt man die Hände genau so sauber …
Wobei das Ganzen nicht möglichst billig sein soll! Qualität ist schon auch wichtig, das Ganze soll praktisch und langlebig sein, man will nicht nach 2 Jahren schon wieder Renovieren müssen, weil dies ja wieder zu einer Abstimmung führen würde.

MfG Peter(TOO)

Hallo Wolfgang,

Studien haben gezeigt, dass bei einem Grundeinkommen, manche die heute arbeiten gehen zu Hause bleiben würden. Andere die jetzt nicht arbeiten würden dafür aber arbeiten. Es gäbe vor allem ein Umwälzung.
Desweiteren würden sich viel selbständig machen und neue Produkte auf den Markt bringen, bzw. ihr Hobby zum Beruf machen. Es bestünde dann kein Druck mehr vom ersten Tag als Selbständiger Gewinn machen zu müssen um überleben zu können! Es genügt wenn man mit seiner Geschäftsidee mit einer 0 unter dem Strich raus kommt, Das Dach über dem Kopf und die Wurst im Teller hat man ja auf sicher.

Der Trend ist heute schon erkennbar. In den FabLabs entstehen gerade solche Kleinfirmen, welche eigene Ideen umsetzen. Vieles bleibt beim Hobby und verschwindet wieder, aber es gibt schon einige Unternehmen welche so entstanden sind.

Die Welt würde sicher bunter und ökologischer. Heute muss jede Idee zuerst auf einen Gewinn untersucht werden, andernfalls ist sie nicht umsetzbar,

MfG Peter(TOO)

Straßenbau?

Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zur Eröffnung von „Alptransit“!

Ich hatte 2001 den größten Teil des Bergbau-Equipments (von SIEMAG), in/unter Sedrun in Betrieb genommen (E-Techniker/Programmierer).

Es ist absolut bewundernswert, wie dieses Megaprojekt „abgewickelt“ wurde!

Da können sich unsere BER-, S21- und Elb-Philharmonie-Projekte (vergleichsweise: Peanuts!), mal „eine Scheibe von abschneiden“…

Glückauf!

PS: Und jetzt geh’ mal und jag’ eine olle, mit dem Teufel im Bund stehende Ziege über irgend 'ne Brücke, damit die niemals einstürzt (Graubünden)… :wink:

Richtig.

So haben sich die Zeiten geändert:
Früher war eine Meisterleistung Teufelswerk, heute ist sie von SIEMAG :smile:

Entsprechend hat sich auch die Bezahlung geändert. Allerding wäre ein Bezahlung in Ziegen viel günstiger gewesen!

MfG Peter(TOO)