Das klingt so, als ob das, was man so an lebenswichtiger Nahrung, Dach über dem Kopf, … zwingend braucht, einfach irgendwie „da sein müsste“ oder aus dem Himmel fallen würde, und Hartz IV dann für Kino und Co. wäre bzw. folgt dem Narrativ, dass nach einem nach eigenem Belieben festzusetzenden Teil für die individuell als lebensnotwendig erachteten Dinge auf jeden Fall noch genug übrig sein müsste, um „am kulturellen Leben“ teilnehmen zu können.
Dem kann ich mich bei aller berechtigter Kritik an der Berechnung und dem Maß dessen, was man als Existenzminimum betrachtet und dann auch zur Verfügung stellt, nicht anschließen. Ich bin durchaus auch für Diskussionen über Berechnungsmaßstäbe, Dinge, die abzusichern sind, und die absolute Höhe der Leistungen und deren Entwicklung angesichts von Inflation und insbesondere aktuellen Ereignissen offen. Aber wenn - eben nicht erst seit einigen Wochen oder Monaten - sondern schon immer und ständig von gewissen Kreisen davon gesprochen wird, dass man von den in Deutschland verfügbaren Sozialleistungen „nicht leben könne“ und die Tafeln praktisch alle Leistungsempfänger vor dem Hungertod bewahren müssten, dann stimmt dies nun einmal nicht, und wenn man sich das Verhältnis von Leistungsbeziehern insgesamt zu Kunden der Tafeln ansieht, dann zeigt dies mehr als deutlich, dass es mehr als genug Menschen gibt, die durchaus mit den gezahlten Sozialleistungen über die Runden zu kommen wissen (auch wenn ich denen wie schon geschrieben gerne das ein oder andere zusätzliche Obst, Gemüse, … gönne). Aber wie überall gibt es natürlich auch in diesem Bereich „Interessenvertreter“, die natürlich - vollkommen egal was getan wird - dies immer als vollkommen unzureichend kritisieren werden um sich ihre Mitgliedsbeiträge, Wählerstimmen, … zu sichern.
Ich bin auch durchaus pragmatisch genug, den ein oder anderen Kollateralschaden hinzunehmen, sehe aber auch, dass es nicht sein kann, dass wirklich Bedürftige zu Lasten irgendwelcher Schmarotzer zu kurz kommen, und die Lösung des Problems nicht darin liegen kann, die Leistungsträger immer weiter zu belasten und damit gleichzeitig die Grenze ab der es sich noch lohnt, sich die Finger dreckig zu machen und sich den Tag mit Arbeit zu versauen immer weiter nach oben zu verschieben.
Und die Tatsache, dass es da noch viel schlimmere Dinge auf dieser Welt gibt, macht die Sache auch nicht besser. Als nicht ganz unerheblicher Einzahler in das System ist mir jeder Missbrauch zuwider und bin ich daran interessiert, dass jede Form von Missbrauch, die nicht gerade einen absoluten Bagatellfall darstellt verfolgt und geahndet wird, damit sich keine schlechten Vorbilder etablieren und das Sozialsystem noch mehr in Schieflage gerät, als es ohnehin schon ist.