Die vielen Wirkungen von Gerüchen

Hallo,

Ihr kennt das sicher auch: man riecht einen typischen Geruch aus der Kindheit und verbindet damit sofort Gefühle, Situationen, Erinnerungen.
Sehr intensiv - oder?

Dass der Geruchssinn beim Essen wesentlich für die Geschmackswahrnehmung ist, ist inzwischen allgemein bekannt, aber ich habe den Eindruck, Geruch hat noch viel mehr drauf.

Was mich da irritiert, ist der Bedarf nach natürlicher Geruchlosigkeit in unserer Gesellschaft. Pafüms, egal wie schrecklich, sind erlaubt, Eigengeruch nicht.
Duschen täglich (nicht gut für die Haut), aber mit parfümierten Seifen - natürlicher Menschengeruch scheint Worst Case zu sein.

Ich frage mich, warum?

Unsere Haustiere, vor allem Hunde, riechen nach sich selbst. Stört niemanden (O.K., nasser Hund stört sicher schon manchen, Katze mit Blähungen kann auch unangenehm sein) - aber das akzeptieren wir, selbst wenn es stöhrt - man liebt die Viecher ja.

Warum sind wir unserer eigenen Spezies gegenüber so viel pingeliger? Und manche sind arg pingelig: „nach Schweiß riechen darf man nur, wenn man direkt von der Gartenarbeit kommt, es unerwartet an der Tür läutet und man partout keine Zeit zum Duschen hatte“ - O-Ton einer mir bekannten Arzthelferin, Zustimmung von seiten der Kolleginnen.

Man sollte doch meinen, wenn Essen erst mit Geruch gut wird, Katzen und Hunde sogar stinken dürfen, könnte zumindest ein bißchen menschlicher Geruch auch positive Aspekte haben.
Mir hat das in Beziehungen oft gefehlt.

Bin ich, aufgewachsen auf einem altmodischen Bauernhof mit Gerüchen von Menschen, Tieren und Pflanzen, Öl und Diesel auch, unzureichend zivilisiert? Falsch programmiert?

Ich habe zur sexuellen Einstimmung meinen Mann, der ohnehin wenig roch, abschnüffeln müssen um Geruch zu finden - es war immer knapp. Guter Körpergeruch konnte mich innerhalb 10 sek. sehr einstimmen - bzw. hätte können.
Eine gewisse Intensität wäre schon nötig gewesen, habe leider keine Hundenase.

Meine Bitten, zumindest vor Sex etwas seltener zu Duschen, nur mal drei Tage nicht, kamen bei ihm leider nicht an. Er hatte entschieden wenig Eigengeruch, selbst nach 2 Tagen mit sportlichem Einsatz roch er kaum, duschte aber nat…
Er hat nie kapiert, was er damit verpasste / verpatzte.

Braucht Ihr z.B. für sexuelle Einstimmung oder auch für nur heimisches Kuscheln und Schmusen nicht zumindest ein bißchen Körpergeruch des Partners oder anderer Familienangehöriger?
Oder zieht Ihr Parfümgerüche vor?

Wie sind Eure Meinungen und Erfahrungen dazu?

Gruß, Paran

Die Menge machts
Moin,

Braucht Ihr z.B. für sexuelle Einstimmung oder auch für nur
heimisches Kuscheln und Schmusen nicht zumindest ein bißchen
Körpergeruch des Partners oder anderer Familienangehöriger?
Oder zieht Ihr Parfümgerüche vor?

auch für mich ist Geruch etwas sehr wichtiges, auch, aber nicht nur in der Partnerschaft.
Auch Umweltgerüche schätze oder hasse ich sehr.
Ein leckerer Kaffeegeruch am Morgen ist was wunderbares, oder eine Weinblume oder leckeres Essen…
Andererseits sind (für mich) üble Gerüche für mich auch sehr unangenhm.

Auch der Geruch meiner Partnerin ist für mich sehr wichtig. Wenn ich morgens neben ihr aufwache, ihre Wärme fühle und sie auch rieche ist das etwas wunderbares.

Parfüms und parfümierte Sachen meide ich. Ich nutze zwar ein Deo, aber ein unparfümiertes, gewaschen wird sich mit einer weitestgehend unparfümierten Seife.
Weichspüler brauche ich nicht und das Waschmittel ist eine Hausmarke eines Supermarktes, das dankenswerterweise auch nicht sonderlich odoriert ist.

Der Geruchsinn ist in einer sehr alten Region des Gehirns angesiedelt, er ist also einer der ursprünglichsten Sinne und entsprechend tief verankert.
Warum viele ‚moderne‘ Menschen den eigenen Geruch so verpönen kann ich Dir nicht sagen. Es liegt vielleicht (auch) daran, daß sich viele Menschen generell wenig selbst reflektieren, oder eine verquere Selbstempfindung haben.
Auch ist der Grat zwischen Duft und Muff bei einigen Menschen eng, die Angst gibt es dann auch noch.
Aber erschöpfend ein solches Thema zu erörtern - oh je! :wink:

Gandalf

Hallo,

man riecht einen typischen Geruch aus der Kindheit und verbindet damit sofort Gefühle, Situationen, Erinnerungen. Sehr intensiv - oder?

nur den Geruchsinn ins Spiel zu bringen ist zu kurzsichtig.
Ebenso geht es jedem doch auch bei Bildern oder Musik (Töne) welche ebenso Erinnerungen wach rufen können.
„Das Lied hab ich immer bei Oma gehört…“
„So eine Schaufel hatte mein Opa auch…“
usw.

Unsere Haustiere, vor allem Hunde, riechen nach sich selbst.

Dies ist ein Irrtum. Hunde können auch nach anderen Hunden/Tieren riechen. Ja, sie parfümieren sich manchmal recht intensiv! :wink:
Sich mit femden Federn schmücken ist also kein nur menschliches Phänomen.

Im Übrigen können auch Parfümdüfte Erinnerungen wach rufen…manchmal gute und manchmal halt andere…

16BIT

Hallo paran,

Ich habe zur sexuellen Einstimmung meinen Mann, der ohnehin
wenig roch, abschnüffeln müssen um Geruch zu finden - es war

du konntest deinen Mann also nicht nicht riechen, aber halt nur schwer riechen :smile:

Zu dieser Geruchsfrage gibt es eine Flut von Veröffentlichungen und du kannst dich sicher weiter informieren.
Der unterstehende Artikel mag als Einstig hilfreich sein:

http://www.pm-magazin.de/r/mensch/immer-der-nase-nac…

Heutzutage läuft alles auf die Gene hinaus.

Viele Grüße

Tankred

Hallo.

Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, in dem es bestimmt kein einziges Badezimmer gab. Wo man sich gewöhnlich kalt am Spülstein wusch und am Samstag die Zinkwanne benutzt wurde, sonst nichts.

Die Leute von damals müssen einfach nach sich selber gerochen haben, ganz davon abgesehen, dass ein jeder mehr oder weniger nach Kuhstall roch.

Damals ist mir nichts aufgefallen. Heute kann ich Körpergeruch nicht ausstehen, weder bei mir, noch bei anderen, Mann oder Frau. Leuten, die nach Schweiß riechen weiche ich so gut wie möglich aus.

Die Hübsche meint nun, dass wir heute anders riechen als damals. Wegen der anderen Ernährung, wegen der Umwelt und gerade weil wir uns so oft waschen und parfümieren.

Ich weiß es nicht, aber es könnte was dran sein, schließlich ist der Mensch ja ohne Seife erfunden worden.

Gruß, Nemo.

Hi

Ich hab mal im TV gesehen (meine es wäre Quarks und Co gewesen, kann mich aber irren) dass Menschen den Geruch ihres Parfüms entsprechend ihres Geschmacks so auswählen, dass es ihren natürlichen Körpergeruch in der Art unterstützt, dass andere trotzdem noch den „charakteristischen Geruch“ erkennen.

Also, wenn du jemandes natürlichen Geruch nicht gerne magst, wirst du höchstwahrscheilnich dessen Lieblingsparfüm auch nicht gerne mögen.

Nach dieser These kann man auch keinem anderen Menschen und schon gar nicht seinem Partner ein Parfüm aussuchen. Das, was man für sich selbst wählt, ist etwas anderes, als das, was man an dem Partner gerne mag.

Davon mal ab, manchmal kann man garnicht genau sagen, warum man jemanden gut riechen kann und warum nicht. Ich denke da läuft doch so einiges unterbewusst ab.

Ich denke, obwohl der Geruchssinn einen so ursprünglichen Teil des Gehirns anspricht, ist es ein bisschen wie mit der Mode. Wir laufen nicht, wie Affen, nackt durch die Welt und können so nur bedingt entscheiden, wer uns zusagt - Schminke tut zumindest bei Frauen das übrige. Und dennoch entscheiden wir ziemlich treffsicher wen wir mögen, denn wie sich jemand kleidet und wie sich jemand schminkt sagt etwas darüber aus, ob wir passen oder nicht passen.

Grüße

Karana

P.S.: Im übrigen halte ich wirklich nichts von Parfümwolken, ich selbst mag es schon nicht, wenn jemand so eine Waschpulvernote an sich hat - mal wieder zu vielen Werbeversprechen vertraut. Aber eine fette Weichspülernote an einer Person in der Bahn ist noch um Längen besser als Straßenpennergeruch. Schlimm wirds erst dann, wenn beides zusammentrifft :wink: So wie Raucheratem wo noch Kaugummi draufgeschmissen wird. Nein Leute, es wird dadurch nicht besser…

Hallo,

Hallo,

man riecht einen typischen Geruch aus der Kindheit und verbindet damit sofort Gefühle, Situationen, Erinnerungen. Sehr intensiv - oder?

nur den Geruchsinn ins Spiel zu bringen ist zu kurzsichtig.
Ebenso geht es jedem doch auch bei Bildern oder Musik (Töne)
welche ebenso Erinnerungen wach rufen können.

Klar wecken auch Bilder und Geräusche Erinnerungen, aber Gerüche gehen m.E. tiefer, direkter.
Erwecken auch eher starke Abscheu oder Anziehung.
Stell Dir ein Bild von übelster Schweinemast vor - oder den Geruch.

Unsere Haustiere, vor allem Hunde, riechen nach sich selbst.

Dies ist ein Irrtum. Hunde können auch nach anderen
Hunden/Tieren riechen. Ja, sie parfümieren sich manchmal recht
intensiv! :wink:
Sich mit femden Federn schmücken ist also kein nur
menschliches Phänomen.

Nichtsdestotrotz akzeptieren wir an Ihnen Gerüche, die wir bei uns selbst vermeiden oder an unserem menschlichen Gegenüber kritisieren.

Gruß, Paran

Hallo Nemo,

Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, in dem es bestimmt kein
einziges Badezimmer gab. Wo man sich gewöhnlich kalt am
Spülstein wusch und am Samstag die Zinkwanne benutzt wurde,
sonst nichts.

Ja, so ähnlich kenne ich das auch noch.

Die Leute von damals müssen einfach nach sich selber gerochen
haben, ganz davon abgesehen, dass ein jeder mehr oder weniger
nach Kuhstall roch.

Die haben nach sich selbst gerochen, daran kann ich mich erinnern, angenehm, im Sommer obendrein nach Heu oder Korn - die alten Kuhställe rochen ja kaum. Was stinkt ist die Gülle, die man früher dank Stroh und natürlichen Abbauprozessen im Misthaufen so nicht hatte.

Damals ist mir nichts aufgefallen. Heute kann ich Körpergeruch
nicht ausstehen, weder bei mir, noch bei anderen, Mann oder
Frau. Leuten, die nach Schweiß riechen weiche ich so gut wie
möglich aus.

Geht mir oft auch so - aber es kommt drauf an. Verm. riechen heutzutage ohnehin nur noch jene, die nicht mal eine Zinkwanne oder eine Spülbecken haben und dann entsprechend unangenehmer.
Oder ich rieche nichts, weil abgehärtet. Den Eindruck habe ich öfter. Auch bei den pingeligen Arzthelferinnen, die meinten, ihr Chef würde unangenehm riechen - tat er verm., die können sich ja nicht alle geirrt haben.
Ich habe ihn öfter getroffen, die Praxis befindet sich im Haus meiner Schwiegermutter, in deren Küche macht er gern Teepause, und keinerlei Grüche wahrgenommen, garnichts und nie kapiert, warum die Arzthelferinnen und Schwiegermutter sich aufregen.
Das geht mir öfter so.
Kunden riechen bei anderen Kunden Knoblauch, wo ich nichts wahrnehme, obwohl ich näher dran bin.

Die Hübsche meint nun, dass wir heute anders riechen als
damals. Wegen der anderen Ernährung, wegen der Umwelt und
gerade weil wir uns so oft waschen und parfümieren.

Kann mir nicht vorstellen, dass wir wegen der Ernährung oder Umwelt schlechter riechen (von Knoblauch ev. mal abgesehen). Waschen und parfümieren kann ja nur zu weniger oder künstlichen Gerüchen führen - aber doch kaum zu schlechterem Eigengeruch per se (es sei denn, er ist mit Parfüm kombiniert).

Vielleicht ist nicht der Geruch, den wir abgeben anders geworden, sondern die Wahrnehmung.

Ich weiß es nicht, aber es könnte was dran sein, schließlich
ist der Mensch ja ohne Seife erfunden worden.

Stimmt, aber irgendeine Form von Pflege werden auch Frühmenschen gekannt haben - kennt schließlich auch fast jedes Tier.
Interessant fand ich einen Bericht über einen afrikanischen Volksstamm (Name will mir nicht mehr einfallen, Hirnalter halt), der in einer wüstenartigen Gegend lebt und zur Reinigung nicht das kostbare Wasser sondern feinen Sand oder Schluff verwendet.
Aber bei geringer Luftfeuchte stinkt man eh nicht so schnell.

Wäre doch mal ein Thema für eine anthropologische Diplom- oder Dr-Arbeit.

Dank für die interessante Antwort, Gruß Paran

Hallo,

Ich hab mal im TV gesehen (meine es wäre Quarks und Co
gewesen, kann mich aber irren) dass Menschen den Geruch ihres
Parfüms entsprechend ihres Geschmacks so auswählen, dass es
ihren natürlichen Körpergeruch in der Art unterstützt, dass
andere trotzdem noch den „charakteristischen Geruch“ erkennen.

Also, wenn du jemandes natürlichen Geruch nicht gerne magst,
wirst du höchstwahrscheilnich dessen Lieblingsparfüm auch
nicht gerne mögen.

Problem: ich mag garkein Parfüm. Mit dem bißchen in Seife kann man leben, verfliegt ja schnell. Aber an Menschen oder Tieren mag ich Parfüm nicht. In Bettwäsche und Kleidung auch nicht.

Nach dieser These kann man auch keinem anderen Menschen und
schon gar nicht seinem Partner ein Parfüm aussuchen. Das, was
man für sich selbst wählt, ist etwas anderes, als das, was man
an dem Partner gerne mag.

Ich mochte an Partnern immer den Eigengeruch pur.

Davon mal ab, manchmal kann man garnicht genau sagen, warum
man jemanden gut riechen kann und warum nicht. Ich denke da
läuft doch so einiges unterbewusst ab.

Mit Sicherheit.

Ich denke, obwohl der Geruchssinn einen so ursprünglichen Teil
des Gehirns anspricht, ist es ein bisschen wie mit der Mode.
Wir laufen nicht, wie Affen, nackt durch die Welt und können
so nur bedingt entscheiden, wer uns zusagt - Schminke tut
zumindest bei Frauen das übrige. Und dennoch entscheiden wir
ziemlich treffsicher wen wir mögen, denn wie sich jemand
kleidet und wie sich jemand schminkt sagt etwas darüber aus,
ob wir passen oder nicht passen.

Es ging mir nicht im Wesentlichen um Geruch in Bezug auf Partnerwahl - obwohl er da sicher stark mitmischt. Aber das läuft so unbewusst ab, dass wir es überwiegend nicht wahrnehmen.
Mir ging es mehr um das bewusst Wahrgenommene.

Grüße

Karana

P.S.: Im übrigen halte ich wirklich nichts von Parfümwolken,
ich selbst mag es schon nicht, wenn jemand so eine
Waschpulvernote an sich hat - mal wieder zu vielen
Werbeversprechen vertraut. Aber eine fette Weichspülernote an
einer Person in der Bahn ist noch um Längen besser als
Straßenpennergeruch. Schlimm wirds erst dann, wenn beides
zusammentrifft :wink: So wie Raucheratem wo noch Kaugummi
draufgeschmissen wird. Nein Leute, es wird dadurch nicht
besser…

Riech mal Kaviar- oder Sushi-Atem. Fischig muss man da schon mögen.

Gruß, Paran

Hallo,

Klar wecken auch Bilder und Geräusche Erinnerungen, aber
Gerüche gehen m.E. tiefer, direkter.

Muss ja auch, da es der erste Sinn ist, denn wir zum Überleben benötigen.
Denn den ersten Geruch den wir außerhalb wahrnehmen, ist der Geruch der Mutter.
Dieser ist für jeden prägend.
Nicht nur dass sie Pheromone verstreut, sondert sie auch ihren eigenen Geruch ab.
Sei es Seife oder Achselkatze!
Ob ich mich auf die Seife oder Achselkatze konzentrierte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Heute wäre Seife mein Favorit!
Sicher wußte ich aber damals, der Geruch…da gibt es Essen, Geborgenheit und was sonst noch schickes.

Erwecken auch eher starke Abscheu oder Anziehung.

Achselkatze oder Seife halt… :wink:

Meine Meinung ist jedoch, dass wir bei allem was wir tun, Gerüche aussondern, die für den Menschen unlesbar sind, ein Tier sie aber übersetzen könnte.
Denn warum nervt ein Hund weiter, wenn man eh schon genervt ist?
Warum versucht ein Hund einen zu trösten, wenn man traurig ist?
Ist es die Körpersprache oder der Geruch?

Die kleinen Botschaften der Pheromone werden vom Menschen wohl nie verstanden werden bzw. haben wir es verlernt diese zu „er-riechen“.
Manches wäre für den Menschen einfacher…

VG

Hallo,

Klar wecken auch Bilder und Geräusche Erinnerungen, aber
Gerüche gehen m.E. tiefer, direkter.

Muss ja auch, da es der erste Sinn ist, denn wir zum Überleben
benötigen.
Denn den ersten Geruch den wir außerhalb wahrnehmen, ist der
Geruch der Mutter.
Dieser ist für jeden prägend.
Nicht nur dass sie Pheromone verstreut, sondert sie auch ihren
eigenen Geruch ab.
Sei es Seife oder Achselkatze!

Kann sein, aber m.W. hören schon Ungeborene die Stimme der Mutter (Entenküken übrigens auch) und das ehe sie den Geruch kennenlernen.
Nichtsdestotrotz wird der Geruch sehr wichtig sein, da hast Du recht.

Meine Meinung ist jedoch, dass wir bei allem was wir tun,
Gerüche aussondern, die für den Menschen unlesbar sind, ein
Tier sie aber übersetzen könnte.

Deren Wahrnehmung gilt sicher für alle Tiere, die besser riechen können als wir, übersetzen können dies aber bestenfalls Haustiere.
Ein wild lebender Wolf kann Geruchsmäßig sicher nur das „übersetzen“ was für sein Überleben, sprich gute Beute, keine Konkurrenten, wichtig ist.
Die Trauer seinr Konkurrenten wird ihm egal sein.

Aber auch wir nehmen wichtige Gerüche unbewußt war und reagieren darauf.

Denn warum nervt ein Hund weiter, wenn man eh schon genervt
ist?

Je nun, warum ist ein Hund nervös, wenn das Herrchen/Frauchen dauernd rumzappelt? Habe ich bei einer Bekannten mit jungem Hund erlebt. Sie dem Hund gegenüber immer sehr schnell, aktionistisch, der Hund dauernd in Hektik. Ich habe ihr dann mal gesagt, dass der Hund auf mich so wirkt, wie sie auf mich, wenn sie mit dem Hund umgeht.
Hat sie wohl geprüft und anschließend etwas korrigiert. Der Hund ist jedenfalls ruhiger geworden, der Umgang auch.

Warum versucht ein Hund einen zu trösten, wenn man traurig
ist?

Macht nicht jeder Hund. Manche werden nerven, weil sie raus und laufen wollen.

Ist es die Körpersprache oder der Geruch?

Beides. Körpersprache ist für Hunde wohl sehr wichtiger. Sie stammen von Wölfen ab, die als gemeinschaftliche Jäger per Körpersprache kommunizieren mussten. Geruch steckt Reviere ab, ist sexuell wichtig und ev. in der Hierachie, aber zur schnellen Kommunikation bei der lebensnotwendigen Jagd ist Körpersprache wichtig, so wie bei uns auf der Arbeit die verbale Sprache.

Die kleinen Botschaften der Pheromone werden vom Menschen wohl
nie verstanden werden bzw. haben wir es verlernt diese zu
„er-riechen“.

Naja, vieles merken wir nicht und es wirkt trotzdem. Nicht umsonst mischt die Parfümindustrie gern Pheromone in ihre Produkte - die Mischungen sind wohl noch zu schlicht um echt zu wirken. Aber daran wird gearbeitet.
Wir riechen mehr, als uns bewusst ist.

Manches wäre für den Menschen einfacher…

Wenn wir besser riechen könnten?

Wie gut wir riechen können und wie stark die Gerüche sind unterliegt einem Regelmechanismus, ähnlich dem Insulinhaushalt nur weit komplexer. Wir müssen nicht bewusst riechen, um zu reagieren und wir müssen auch nicht alles riechen/wissen - genau das hat sich offenbar evolutionär als vorteilhaft erwiesen.
Kriege und Religionen allerdings auch.

Lieben Gruß, Paran

Was mich da irritiert, ist der Bedarf nach natürlicher
Geruchlosigkeit in unserer Gesellschaft. Pafüms, egal wie
schrecklich, sind erlaubt, Eigengeruch nicht.
Duschen täglich (nicht gut für die Haut), aber mit
parfümierten Seifen - natürlicher Menschengeruch scheint Worst
Case zu sein.

Ich frage mich, warum?

Es gibt für meine Wahrnehmung einen großen Unterschied zwischen „natürlichem Menschengeruch“ und Gestank nach Schweiß, Urin oder (sorry) ungewaschener Intimsphäre.
Zu viel Parfüm empfinde ich auch als störend, wenn es nur wenig ist, ists mir egal - das verfliegt sowieso schnell.

Ein Mensch der sich wäscht und meinetwegen auf Parfüm verzichtet, riecht nach Mensch. Einer, der sich nicht wäscht, stinkt nach einem oder mehreren Tagen - so einfach ist es.

Gesunde Tiere reinigen sich regelmäßig auf ihre Art - deswegen stinken sie auch meist nicht - nasse Hunde mögen eine Ausnahme sein .-)

Wenn bei einem Paar es beide antörnend finden, etwas stärker zu riechen, mag man das tun - Schweiß- und Intimgeruch, der öffentlich wahrnehmbar ist, ist meiner Ansicht nach eine Zumutung.

Sagt Bixie

Die Hübsche meint nun, dass wir heute anders riechen als
damals. Wegen der anderen Ernährung, wegen der Umwelt und
gerade weil wir uns so oft waschen und parfümieren.

Kann mir nicht vorstellen, dass wir wegen der Ernährung oder
Umwelt schlechter riechen (von Knoblauch ev. mal abgesehen).

Das kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Zum Beispiel heisst es ja, dass Vegetarier anders riechen als Fleischesser. Und heute wird bestimmt mehr Fleisch (und Zucker) gegessen als früher. Was mir manchmal auffällt, ist, dass ältere Menschen öfters schlecht riechen. Das muss ja auch irgendwelche Ursachen in körperlichen Dingen haben. Ob das auch so wäre, wenn diese Menschen noch so wie der Neanderthaler leben würden (bzw. ob auch Alte in Naturvölkern so riechen), oder ob es eben an der Lebensweise hängt, wäre noch eine interessante Frage.

Hallo,

Was mich da irritiert, ist der Bedarf nach natürlicher
Geruchlosigkeit in unserer Gesellschaft. Pafüms, egal wie
schrecklich, sind erlaubt, Eigengeruch nicht.
Duschen täglich (nicht gut für die Haut), aber mit
parfümierten Seifen - natürlicher Menschengeruch scheint Worst
Case zu sein.

Zwei Hinweise von meiner Seite zum Thema Parfüm bzw. Duftstoffe:

Erstens, diese Duftstoffe sind die Hölle für Menschen mit MCS (Multiple Chemikalien-Sensitivität oder auch Multiple Chemical Sensitivity), einer Krankheit, bei der die Betroffenen mit starken körperlichen Symptomen auf bestimmte Gerüche reagieren. Ein MCS-Kranker kann tagelang fix und fertig sein, nur weil er einem Menschen begegnet ist, der nach Parfüm roch. Somit trägt jeder, der sich einnebelt, dazu bei, dass diese Menschen (und es gibt gar nicht soo wenige davon) ein völlig zurückgezogenes Leben führen müssen.
Die Krankheit ist übrigens NICHT psychisch bedingt, auch wenn das bestimmte Kräfte gerne glauben machen würden (und anscheinend auch den Wikipedia-Artikel zu MCS entsprechend manipuliert haben). MCS wird durch Chemikalien bzw. Toxine ausgelöst, entsprechend geht es bei dieser Frage um Schadensersatz-Prozesse, den Kampf um Renten von der Berufsgenossenschaft und ähnliches. Wer wissen will, wie die Krankheit funktioniert, google nach Professor Martin Pall.

Zweitens, Duftstoffe sind laut CSN (einer Selbsthilfeorganisation für MCS-Kranke) auch für alle anderen Menschen schädlich:
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/05/08/gefahr…

Was diese Schweiss-Hysterie und Parfüm-Manie angeht, so ist mir sogar ein Fall bekannt, in dem eine Angehörige eines schwer MCS-Kranken nicht auf Parfüm verzichten will und somit praktisch den Kontakt unmöglich macht. Tja, man muss halt Prioritäten setzen im Leben.

Warum sind wir unserer eigenen Spezies gegenüber so viel
pingeliger? Und manche sind arg pingelig: „nach Schweiß
riechen darf man nur, wenn man direkt von der Gartenarbeit
kommt, es unerwartet an der Tür läutet und man partout keine
Zeit zum Duschen hatte“ - O-Ton einer mir bekannten
Arzthelferin, Zustimmung von seiten der Kolleginnen.

Ich denke mal, daran kann man erkennen, wie sich solche Haltungen entwickeln. Wenn die das alle dort sagen, dann wird die nächste Arzthelferin-Azubine sich nicht trauen, anders zu handeln. In der Schule wird es ähnlich sein: Ih, der stinkt! Da muss man schon sehr selbstsicher sein, um sich dem Risiko einer solchen Aussage auszusetzen. Lieber gut einsprühen. Und wer ist in der Pubertät in solchen Dingen schon selbstsicher?

Bin ich, aufgewachsen auf einem altmodischen Bauernhof mit
Gerüchen von Menschen, Tieren und Pflanzen, Öl und Diesel
auch, unzureichend zivilisiert? Falsch programmiert?

Nein, aber vielleicht noch etwas geerdeter als viele andere in der Gesellschaft. Wer noch von Hand arbeitet und ursprüngliche Dinge oder auch Armut mitkriegt, hat oft ein realistischeres Verhältnis zu den Dingen als Menschen, die alles nur aus dem Fernseher kennen. So wie viele denken, ein Lebensmittel wird genau in dem Moment schlecht, in dem das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wird. Oder wie es Menschen gibt, die denken, sie „verblöden“, wenn sie ein paar Wochen lang Spargel stechen.

Ich habe zur sexuellen Einstimmung meinen Mann, der ohnehin
wenig roch, abschnüffeln müssen um Geruch zu finden - es war
immer knapp. Guter Körpergeruch konnte mich innerhalb 10 sek.
sehr einstimmen - bzw. hätte können.
Eine gewisse Intensität wäre schon nötig gewesen, habe leider
keine Hundenase.

Meine Bitten, zumindest vor Sex etwas seltener zu Duschen, nur
mal drei Tage nicht

Drei Tage? Paran, du Tier!

Braucht Ihr z.B. für sexuelle Einstimmung oder auch für nur
heimisches Kuscheln und Schmusen nicht zumindest ein bißchen
Körpergeruch des Partners oder anderer Familienangehöriger?

Bewusst nicht, ist mir nie aufgefallen.

Oder zieht Ihr Parfümgerüche vor?

Nein, ich benutze kein Parfüm, aus den genannten Gründen. Und deshalb mag ich den Geruch auch nicht an anderen, ich bin nicht daran gewöhnt.

Gruß
Mike