Auf Spiegel-Online fand ich einen sehr passenden Artikel(=>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,245941,…) über den EU-Konvent und die Vorschläge des Konventspräsidenten Giscard D. Vor allem folgende Schlussfolgerung finde ich wichtig und interessant:
„Giscard sprengt mit seinem Superpräsidenten-Vorschlag viele Gemeinsamkeiten im Konvent. Gut möglich, dass er von einigen Regierungschefs hinter den Kulissen dazu gedrängt wurde, die Versammlung zum Platzen zu bringen. Vielen nationalen Bürokratien ist diese neuartige Ideen-Werkstatt in Brüssel schon lange suspekt: viel zu basisdemokratisch, zu ambitiös, zu visionär. Sie verlören womöglich Macht an die EU-Beamten.“
Mir scheint es wirklich so, als ob mit aller Macht versucht würde, den - nach der Meinung von vielen wichtigen Leuten - schon viel zu weit gegangenen Konvent endlich zum scheitern zu bringen. Wenn auch nur die Hälfte der Vorschläge Giscards in die EU-Verfassung kommen, wäre das Ergebnis eine Zerschlagung des politischen Teils der EU. Dann bliebe nur ein Debatierclub für Regierungschefs über. (Den hat die Welt eh schon in Form der UNO)
Giscard sollte sich einmal ernsthaft überlegen, wieso seine Vorschläge von der eigenen Institution, der er vorsteht, mehrheitlich abgelehnt werden. Giscards Vorschläge wurden unter anderem als autistisch, autoritär, nationalistisch etc gebranntmarkt.
Was mir solche Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die extrem wichtigen Entwicklungen auf europäischer Ebene, in der Öffentlichkeit nahezu ignoriert werden. Und das, obwohl die Entwicklung der EU erheblichen Einfluss auf jeden von uns haben wird.
Meiner Meinung nach könnte ein Scheitern der EU ( bzw. eine Reduzierung auf die Rolle auf eine Freihandelszone), verheerende negative Auswikungen auf unser aller Leben haben. Ein Zusammenbruch des Europäischen Systems der Zentralbanken und des Euros würde allein schon genügen um eine schwerwiegende europäische Wirtschaftskrise hervorzurufen…