Die Zukunft von Jugendlichen

Hallo du alter Bayer;O))

Vorweg sollte ich vielleicht endlich mal bemerken, dass ich eigentlich nicht genau gegen das Zentralabi bin, sondern gegen die Dinge, die eventuell folgen SOLLEN.
Und natürlich bin ich auch dagegen, das Zentralabi einzuführen in dieses wackelige Bildungssystem in DEutschland.
Ich finde, dass sich zu erstmal einiges ändern müsste, damit man wirklich ideale Bedingungen bekommt für das Zentralabi!
Eigentlich geht es im Zentralabi ja auch nicht hauptsächlich um Elitäres DEnken, sondern lediglich um eine Vergleichsmöglichkeit (sicherlich kommt dann auch dazu, dass man dann nach Leistungen vermehrt schaut)

Hier ein kleiner Link, den ich sehr interessant finde :frowning: die anderen funktionierten leider nihct, aber ich versuche noch mehr zu finden)

http://www.stadtelternrat-hannover.de/dgb.htm#np1710…

Wenn das Individualabitur (oder wie nennt man die andere
Seite?) auf individuelle Schwächen eingeht, ist dies nicht
zielführend.

Wieso nicht?
Ist es dann besser, diejenigen mit Schwächen auszusortieren?

Wenn ein Lehrer seine Klasse auf genau das trimmt, was er dann
am Ende auch als Abiaufgabe stellt und der Schnitt ist
schlechter als 1.1, dann kann man dieses System bzw. die
vorherige Ausbildung der Schüler vergessen.

Schön, aber leider haben nunmal nicht alle Schüler dieselben Lernvoraussetzungen. Bei einigen funktioniert der lernprozess schneller und bei anderen eben langsamer.
Da ist schon der erste Haken.

Durch derartige Winkelzüge hilft man auch den Schülern nicht,
denn das Abi ist die Hochschulreife. Und was denkst Du, wird
wohl an der Hchschule für ein Niveau angelegt…?

Das kommt ganz auf die Uni drauf an;O)), die haben nämlich auch keinen nationalen Standart.

In meinem Studium waren es immer die Hessen, R-Pfälzer & Co.,
die mit nicht enden wollenden Zwischenfragen die Vorlesungen
störten, bis sie dann beim Drittversuch Mathe flogen.

Bei mir im Studiengang(besonders in Pädagogik) sind es die Bayern, die meist nach 1-2 Semestern aufhören. Worann das liegt…;O)

…was zeigt, dass eine 3.0 in Bayern locker einer 1.5 in
Hessen & Co. entsprechen dürfte.
Blöderweise sieht die ZVS das anders…

Das hast du doch nicht ernst gemeint, oder?
Wenn unser Mathe-LK so vorbereitet gewesen wäre auf die Aufgaben, wie ein bayrischer Mathe-LK( wo diese Aufgaben ja standart sind), dann wäre wohl der Schnitt genauso gut ausgefallen, denn wir in Hessen sind garantiert nicht dümmer, als ihr Bayern ;oP.
Und die ZVS ist sowieso ein Saftladen!!

Nein, denn ein bisschen geht es beim Abitur auch um
Allgemeinbildung.

Sicherlich! Aber eine Schule dient nicht nur dazu, Schülern Allgemeinbildung einzutrichtern, denn da ist es klar, dass die Hälfte auf der Strecke bleibt.
In der Schule geht es um mehr, als nur Leistung.
Die Schule soll fördern, lehren, erziehen (in gewisser Weise).
Aber sie soll nicht veralgemeinern (was nun in den meisten Fällen der Fall ist)

Man kann doch seine LKs nach seinen Stärken wählen. Nur muss
man auch ungeliebte, aber für die Allgemeinbildung
interessante Fächer im GK mitschleifen. Aber hier ist dann die
eine oder andere mässige Note kein großes Problem.
Die freie Wahl rein nach Neigung vermittelt m.E. zu wenig
Biss. Später im Beruf kann man ja nun auch nicht nur das
machen, was einem Spass macht.

Das stimmt schon. Aber hätte man ein System, wo die Schüler nach der Sekundarstufe ihren Stärkenzweig wählen könnten ( so wie in Finnland oder Schweden), dann würde man viel mehr Erfolg haben.

Oft ist das so.
Auf der anderen Seite geht ohne einen gesunden(!) Druck halt
auch nichts.

Doch;O)
Da gibt es schon viele Untersuchungen ( an unserer Uni ist auch gerade einer am laufen, der genau in diese Richtung zielt, dass man ohne Druck( selbst den gesunden) am effektivsten lernt!

Die Eltern sind natürlich oft ein Problem.
Aber gerade vor diesem Hintergrund muss die Schule den Kindern
das Rüstzeug für das spätere Berufsleben mit auf den Weg
geben. Und das geschieht sicherlich nicht in einer
realistischen Form, wenn man das Abi aufweicht.

Das geschieht eigentlich überhauptnicht. Und in vielen Berufen, die ABiturienten als Azubis einstellen zeigt sich, dass die meisten Abiturienten in praktischer ARbeit nicht begabt sind.
Ist leider eine traurige Wahrheit!
Es fehlt an wichtigen Dingen und die meinte ich am Anfang!

Viele Grüße
Pia

Hallo Pia!

Echt?? Ich habe das von einigen Abiturienten aus Bayern anders
mitbekommen. Die mußen so ziemlich alles lernen, was in dr
Oberstufe drann kam.

Aus dem, was ich bisher erfahren habe, steht hinter den jährlich gestellten Aufgaben ein gewisses System. So werden die Schwerpunkte nahezu periodisch gesetzt. Außerdem können die Schüler die Aufgaben der letzten Jahre einsehen und wissen damit ansatzweise, was sie erwartet. Beim nicht zentralen Abitur ist das Abi lehrerabhängig, ja; der kann durchblicken lassen, was er selbst für Aufgaben gestellt hat, ja; aber letztendlich ist das ebenso willkürlich. In NS wird einer der beiden themenverschiedenen Vorschläge genommen, die der Lehrer einreicht. Sicher, man kann sich als Schüler ausrechnen, was der Lehrer fragt. Aber durch den erforderten Semesterübergriff wird das zu einem reinen Glücksspiel, was als sichere Methode übrig bleibt, ist: alles zu lernen.

Das Zentralabitur wird damit
zu einer reinen Fleißarbeit. (Oh, ist es vielleicht das, was
unter den Schülern die Spreu vom Weizen trennt?)

Aber das genau ist doch Blödsinn!
Nur sehr wenige Schüler können in allen Fächern sehr gut sein.
Aber es gibt eben auch sehr viele, die ihre Stärken und
Schwächen haben, und genau das wird beim Zentralabi nicht
berücksichtigt, und das ist didaktisch und pädagogisch gesehen
einfach Unsinn!!!

Ich provoziere jetzt einmal, in dem ich frage: Vielleicht haben nur diese sehr wenigen Schüler ein sehr gutes Abitur verdient? Dann kommt der große Rest mit ausgleichbaren Schwächen und schließlich diejenigen, deren Stärken (z.B. sprachlich-musisch) die Schwächen (math.-nat.wiss.) nicht mehr ausgleichen können. Diese Schüler sind sicherlich nicht doof, aber wären sie mit einem Fachabi nicht besser bedient? (Wobei wir wieder beim künstlich erhöhten Stellenwert des Abiturs wären…)

Ja…bei unserem Mathe-LK haben sie Abiaufgaben aus Bayern im
Abi bekommen.
Super…rate mal, was da für ein Schnitt rausgekommen
ist…

Hast Du Dein Abi auch in Niedersachsen gemacht? Dann würde ich den Lehrer nicht ganz unschuldig an diesen Abiaufgaben nennen, scheinbar hat er das Leistungsvermögen seines Kurses überschätzt (die pädagogisch-didaktischen Gesichtspunkte lassen wir mal ausgeklammert).

Ich finde dagegen nihcts einzuwenden. Wenn jemand seine
Stärken eben auf diesen Gebieten hat, sollte man denjenigen
auch ermöglichen, diese STärken zu fördern, antatt so pingelig
auf eine allgemeinbildung zu achten, nur damit Deutschland in
der nächsten Pisastudie nicht durchfällt.

  1. Allgemeinbildung hat mit der Pisa-Studie gar nichts zu tun. Da liegt der Fehler in der an Schulen zu wenig geförderten Problemlösungskompentenz.
  2. Aber ist es Aufgabe eines allgemeinbildenden staatlichen Gymnasiums, besondere Stärken eines einzelnen zu fördern? Meiner Meinung ist es das nicht, das können die Schulen und das gesamte Bildungssystem auch gar nicht leisten.

Ich könnte Dir da haarsträubende Geschichten erzählen, die ich
bei einem Praktikum an einer Schule mitbekommen habe, und auch
aus dem Schualtag meiner Mutter, die Grundschullehrerin ist
und sich auch mit solchen ELtern rumschlagen muß - zum Schutz
der Kinder!!!

Diese Geschichten kenne ich auch, das fängt schon bei den Eltern an, die darauf bestehen, ihr Kind mit 5 einzuschulen, auch wenn es alles andere als schulfähig ist. Aber wie gesagt: Das ist eine andere Diskussion.

Danke dafür und Gruß
sannah

Hallo Mathias,

Warum nur alle glauben, beim „Individualabitur“ würde jeder schon im Voraus genau wissen, wie seine Abiklausur aussieht… Nein! Auch hier wurden alle Semester gelernt.
Das Zentralabitur bietet m. E. den Vorteil des besseren Vergleichs - vom Lernaufwand her nehmen sich beide Abiturtypen nichts oder zumindest nicht viel - so sehe ich das objektiv (als Summe der erhaltenen subjektiven Eindrücke… naja).

Auch ist das Niveau der einzelnen Bundesländer durchaus einander anzugleichen, gerade in Bezug auf die länderübergreifende Hochschulausbildung. Aber ob Bayern als Maßstab gelten soll, ich weiß nicht. Wir wollen doch die armen Hessen nicht gleich so überfordern… :wink:

So, weitere Gedanken in anderen Postings, ich mag mich nicht dauernd wiederholen…

Gruß sannah
(die ein Sternchen hinterlassen hat)

Hi Petzi,

OK, ich war gefrustet ob all dieser Misstöne, die ständig das nicht zentrale Abitur abwerten wollen. Denn es ist besser als sein Ruf, auch wenn die einzelnen Bestimmungen der Länder einiges zur Abwertung beitragen.

Ich glaube, dass sich der Lernaufwand für beide Varianten nicht viel nimmt. Eigentlich läuft es doch in beiden Fällen darauf hinaus, den gesamten Stoff der Oberstufe zu beherrschen. (Und bei der Bestehbarkeit waren wir uns ja eh schon einig… *g*)

Beim nicht
zentralen Abitur hingegen sind die Abiaufgaben viel
willkürlicher - man darf die gesamten vier Halbjahre lernen.

Siehe oben - das mußten wir trotz Zentralabi auch machen…
Und kann nicht ein Lehrer, der die Aufgaben selber stellt und
dabei „seine“ Schüler kennt, eher auf „zu kurz gekommene“
Themen Rücksicht nehmen und die nicht ganz so umfangreich
abfragen?

Es werden ja auch hier (siehe Posting an Pia) zwei verschiedene Klausuren gestellt, über die dann das Dezernat entscheidet. Und hier ist absoluter Semesterübergriff gefragt. Aber klar, der Vorteil besteht hier natürlich darin, dass die Schüler sicher sein können, dass das, was im Abitur verlangt wird, auch im Unterricht behandelt worden ist… Nach dem, was ich gehört habe, kommen da beim Zentralabi (bei einem schlechten, weil konzeptlosen Lehrer) schon einmal böse Überraschungen auf einen zu.

Zumindest doch besser als ein Lehrer, der aus 3
zentralen Klausuren 2 auswählen muß, oder? Beides natürlich
vorausgesetzt, daß der Lehrer seinen Schülern nix böses will

Das will doch kein Lehrer, oder?
Ich später zumindest mal nicht… :wink:

Gruß sannah

Hallo Angelika,

danke für Dein Posting, auch wenn es eher den Nebenarm meiner Gedanken betraf.

Auch aus dem was ich aus Praktika weiß: Solche Eltern gibt es leider immer wieder. Noch vor 35 Jahren war das zumindest teilweise anders. Mein Großvater hat meiner Mutter den Besuch des Gymnasiums verweigert, weil ihre beiden älteren Brüder auch „nur“ auf der Realschule waren.

Ist also viel passiert in den letzten Jahrzehnten…

Gruß sannah

Servus!

Vorweg sollte ich vielleicht endlich mal bemerken, dass ich
eigentlich nicht genau gegen das Zentralabi bin, sondern gegen
die Dinge, die eventuell folgen SOLLEN.
Und natürlich bin ich auch dagegen, das Zentralabi einzuführen
in dieses wackelige Bildungssystem in DEutschland.
Ich finde, dass sich zu erstmal einiges ändern müsste, damit
man wirklich ideale Bedingungen bekommt für das Zentralabi!
Eigentlich geht es im Zentralabi ja auch nicht hauptsächlich
um Elitäres DEnken, sondern lediglich um eine
Vergleichsmöglichkeit (sicherlich kommt dann auch dazu, dass
man dann nach Leistungen vermehrt schaut)

Was soll daran falsch sein?
Dass heute viel zu viele „Blinde“ mit einem Abi in der Tasche die Unis verstopfen, dürfte unstrittig sein…

Hier ein kleiner Link, den ich sehr interessant finde :frowning: die
anderen funktionierten leider nihct, aber ich versuche noch
mehr zu finden)

http://www.stadtelternrat-hannover.de/dgb.htm#np1710…

Wenn das Individualabitur (oder wie nennt man die andere
Seite?) auf individuelle Schwächen eingeht, ist dies nicht
zielführend.

Wieso nicht?
Ist es dann besser, diejenigen mit Schwächen auszusortieren?

Nein, aber diejenigen mit eklatanten Schwächen in mehr als einem für eine ordentliche Allgemeinbildung relevanten Fach.

Wenn ein Lehrer seine Klasse auf genau das trimmt, was er dann
am Ende auch als Abiaufgabe stellt und der Schnitt ist
schlechter als 1.1, dann kann man dieses System bzw. die
vorherige Ausbildung der Schüler vergessen.

Schön, aber leider haben nunmal nicht alle Schüler dieselben
Lernvoraussetzungen. Bei einigen funktioniert der lernprozess
schneller und bei anderen eben langsamer.
Da ist schon der erste Haken.

Das gibt das System locker her. So straff ist das öffentliche Schulwesen in Deutschland ja nun wirklich nicht.

Durch derartige Winkelzüge hilft man auch den Schülern nicht,
denn das Abi ist die Hochschulreife. Und was denkst Du, wird
wohl an der Hchschule für ein Niveau angelegt…?

Das kommt ganz auf die Uni drauf an;O)), die haben nämlich
auch keinen nationalen Standart.

Das stimmt natürlich.
Aber auch hier sollte man schleunigst ansetzen.
Es gibt ja bereits einige interessante Vorstöße zur Leistungsbewertung von Hochschulen und Professoren.

In meinem Studium waren es immer die Hessen, R-Pfälzer & Co.,
die mit nicht enden wollenden Zwischenfragen die Vorlesungen
störten, bis sie dann beim Drittversuch Mathe flogen.

Bei mir im Studiengang(besonders in Pädagogik) sind es die
Bayern, die meist nach 1-2 Semestern aufhören. Worann das
liegt…;O)

Kein Ahnung. Vermutlich weil man mit unserer „Laptop-und-Lederhosen-Mentalität“ lieber pragmatische Dinge studiert, die einen später nicht automatisch in die Abhängigkeit von sozialen Netzwerken treiben…

…was zeigt, dass eine 3.0 in Bayern locker einer 1.5 in
Hessen & Co. entsprechen dürfte.
Blöderweise sieht die ZVS das anders…

Das hast du doch nicht ernst gemeint, oder?

absolut.

Wenn unser Mathe-LK so vorbereitet gewesen wäre auf die
Aufgaben, wie ein bayrischer Mathe-LK( wo diese Aufgaben ja
standart sind), dann wäre wohl der Schnitt genauso gut
ausgefallen, denn wir in Hessen sind garantiert nicht dümmer,
als ihr Bayern ;oP.

…aber schlechter vorbereitet und daher im Nachteil???
Mir kommen die Tränen!
Wenn mein Klassenlehrer das Abi stellt, aknn wohl nichts schiefgehen…

Und die ZVS ist sowieso ein Saftladen!!

Korrekt.

Nein, denn ein bisschen geht es beim Abitur auch um
Allgemeinbildung.

Sicherlich! Aber eine Schule dient nicht nur dazu, Schülern
Allgemeinbildung einzutrichtern, denn da ist es klar, dass die
Hälfte auf der Strecke bleibt.

Eben, daher muss man umso mehr auf die übrigen 50% achten.

In der Schule geht es um mehr, als nur Leistung.
Die Schule soll fördern, lehren, erziehen (in gewisser Weise).
Aber sie soll nicht veralgemeinern (was nun in den meisten
Fällen der Fall ist)

Allgemeinwissen ist nicht per se Verallgemeinerung!

Man kann doch seine LKs nach seinen Stärken wählen. Nur muss
man auch ungeliebte, aber für die Allgemeinbildung
interessante Fächer im GK mitschleifen. Aber hier ist dann die
eine oder andere mässige Note kein großes Problem.
Die freie Wahl rein nach Neigung vermittelt m.E. zu wenig
Biss. Später im Beruf kann man ja nun auch nicht nur das
machen, was einem Spass macht.

Das stimmt schon. Aber hätte man ein System, wo die Schüler
nach der Sekundarstufe ihren Stärkenzweig wählen könnten ( so
wie in Finnland oder Schweden), dann würde man viel mehr
Erfolg haben.

Das sind Details, die, sorry, mit unserer aktuellen Diskussion in meinen Augen zunächst nichts zu tun haben.
Auch ich habe nichts dagegen, den Zeitpunkt der Spezialisierung zu verschieben.

Oft ist das so.
Auf der anderen Seite geht ohne einen gesunden(!) Druck halt
auch nichts.

Doch;O)
Da gibt es schon viele Untersuchungen ( an unserer Uni ist
auch gerade einer am laufen, der genau in diese Richtung
zielt, dass man ohne Druck( selbst den gesunden) am
effektivsten lernt!

Ich habe ohne Druck überhaupt nichts gelernt. Ich arbeite ohne Druck nicht halb so effektiv wie unter demselben, daher bin ich schon das erste Gegenbeispiel für Eure Studie.

Die Eltern sind natürlich oft ein Problem.
Aber gerade vor diesem Hintergrund muss die Schule den Kindern
das Rüstzeug für das spätere Berufsleben mit auf den Weg
geben. Und das geschieht sicherlich nicht in einer
realistischen Form, wenn man das Abi aufweicht.

Das geschieht eigentlich überhauptnicht.

Ich kann das von meiner (bayerischen) Schulausbildung nicht behaupten.
Vieles hilft mir heute sehr viel weiter. V.a. die „soft skills“, welche uns „eingetrichtert“ wurden, helfen mir heute.

Und in vielen
Berufen, die ABiturienten als Azubis einstellen zeigt sich,
dass die meisten Abiturienten in praktischer ARbeit nicht
begabt sind.

Falsch. es zeigt vielmehr, dass viele Abiturienten zunächst nicht bereit dazu sind, praktisch zu arbeiten.

Ist leider eine traurige Wahrheit!

No way. Eine generelle Unbegabtheit bei Anbiturienten hinsichtlich praktischer Arbeit konstruieren zu wollen, ist ein sinnloses Unterfangen.
Ich habe ein Abi und ein Studium bestanden und kann einen Vespa-Motor dennoch in 3 Stunden zerlegen, tunen und wieder zusammensetzen…:wink:

Es fehlt an wichtigen Dingen und die meinte ich am Anfang!

Sehe ich anders. Mit Begabung hat das nichts zu tun.
Nur mit Bereitschaft. Und genau die muss die Schule einpflanzen, wenn schon die meisten Eltern nicht in der lage dazu sind.
Die meisten Lehrer werden das sicherlich zu recht anders sehen, aber wer sonst soll es denn machen?

Grüße,

Mathias

Abitur für alle?
Hallo,

das Abitur ist die allgemeine Hochschulreife, und das sollte es auch bleiben!

Warum dürfen Eltern entscheiden, wo ihr Kind hingehen soll? Ehrgeizige Eltern, die nur ihr Kind sehen, und das Eigene ist sowieso das Beste, können gar nicht so objektiv sein, wie die Lehrer, die 20 Schüler in Ihrer Klasse untereinander vergleichen können.
In einem durchlässigem Schulsystem haben herangereifte Jugendliche auch später noch die Möglichkeit, sich für ein SELBST gewähltes Ziel auf den Hosenboden zu setzen.

Unser Bildungssystem befindet sich in einer Inflation. Immer bessere Noten für die gleichen Leistungen führen dazu, dass immer bessere Noten für die gleichen Ziele benötigt werden. Das setzt sich an der Uni fort. Eine 3 bekommt heute der, der früher durchgefallen wäre, kein Wunder, das eine 3 in einer Bewerbung dann auch so beurteilt wird. Und die Studenten reagieren mit massivem Protest, wenn in einer Klausur 40 Prozent durchfallen, weil der Professor diese Inflation nicht mitgemacht hat. Ein Lehrer, der realistische Noten (inklusive 5) gibt, verschlechtert damit die Chancen seiner Schüler, denn das weiß ja nachher keiner mehr.

Vielleicht sollten Haupt und Realschulabschluß durch extra Förderung im technischen/praktischen Fächern aufgewertet werden. Übrigens: Einige Personalchefs nehmen für bestimmte Ausbildungsplätze keine zu guten Abiturienten, weil die nicht bleiben, sondern danach studieren. Manchmal funktioniert’s doch noch. Eigentlich sollte es Berufe geben, für die man einen Haupt-/Realschüler braucht, KEINE Abiturienten.

Grüsse

Bianca

PS: In meinem Abi-Jahrgang (100 Schüler) ist EINER durchgefallen! Von den restlichen 99 waren etliche in den letzten Jahren nur selten in der Schule zu sehen.

Verrutscht, aber genau meine Meinung! (o.w.T.)
-nix-

durchlaessiges Schulsystem
HAllo Bianca,

Warum dürfen Eltern entscheiden, wo ihr Kind hingehen soll?
Ehrgeizige Eltern, die nur ihr Kind sehen, und das Eigene ist
sowieso das Beste, können gar nicht so objektiv sein, wie die
Lehrer, die 20 Schüler in Ihrer Klasse untereinander
vergleichen können.

Das moechte ich so nicht unterschreiben. Ich halte das fuer ein Cliché. Man soll nicht immer von den ach-so-ehrgeizigen Eltern ausgehen. Es gibt tatsaechlich solche, die sich viele GEdanken ueber ihr Kind machen. Ich habe z.B. den Eindruck,dass hier im Brett viel mehr Anfragen waren dazu, das Kind spaeter als empfohlen einschulen zu lassen.

In einem durchlässigem Schulsystem haben herangereifte
Jugendliche auch später noch die Möglichkeit, sich für ein
SELBST gewähltes Ziel auf den Hosenboden zu setzen.

Und hier liegt m.E. der Hase im Pfeffer. Ich verstehe nicht, wieso in D so krampfhaft an einem dreigeteilten Schulsystem festgehalten wird. In England, in Amerika, in Suedafrika (die Laender, die ich kenne) kommt man gar nicht auf die Idee, so frueh (mit 10) die Kinder zu trennen. Nur weil in den 70er Jahren das Experiment „Gesamtschule“, was zum Teil ideologisch ueberladen war, schiefging, wird man heute sofort in eine seltsame Ecke stellt, wenn man es fuer richtig haelt, alle Kinder zusammen zu unterrichten. Was absolut nichts mit einem Zentralabitur zu tun hat (was ich befuerworte).

Gruesse, Elke

Hallo,

In einem durchlässigem Schulsystem haben herangereifte
Jugendliche auch später noch die Möglichkeit, sich für ein
SELBST gewähltes Ziel auf den Hosenboden zu setzen.

Und hier liegt m.E. der Hase im Pfeffer. Ich verstehe nicht,
wieso in D so krampfhaft an einem dreigeteilten Schulsystem
festgehalten wird. In England, in Amerika, in Suedafrika (die
Laender, die ich kenne) kommt man gar nicht auf die Idee, so
frueh (mit 10) die Kinder zu trennen. Nur weil in den 70er
Jahren das Experiment „Gesamtschule“, was zum Teil ideologisch
ueberladen war, schiefging, wird man heute sofort in eine
seltsame Ecke stellt, wenn man es fuer richtig haelt, alle
Kinder zusammen zu unterrichten.

Du hast offensichtlich keine Probleme mit Klassen, in denen überdurchschnittlich viele Schüler mit Lernproblemen sitzen. Natürlich gibt es Spätentwickler unter den Kindern, die eben ein wenig später das aufholen, was sie vorher nicht lernen konnten oder wollten. Dafür gibt es ja die Möglichkeit, später noch die Schule zu wechseln.
In D ist leider die Förderung von Eliten verpöhnt, hier muß jeder mitkommen und das Lerntempo wird den langsamsten angepasst. Wenn Du gemeinsamen Unterricht für ganz schlau bis ganz doof haben willst, geht das natürlich nicht, sonst lernt keiner mehr was. Umgekehrt fallen die schwächeren durch den Rost.
Zudem finde ich nicht, daß jeder ein ‚kleines Abitur‘ machen muß. Ich bin für getrennte Schulen, in denen aber dann auch jeweils anders gelehrt wird - Gymnasium für’s Abitur, Realschule für höhere Berufsausbildung, Hauptschule für einfachere Berufe.
Fazit: getrennte Schulen machen Sinn, wenn es auch konsequent genutzt wird. Und: wir in D mit unserer Mnetalität sollten nicht immer nur ins Ausland starren und dort irgendwelche vermeintlichen Rosinen picken. Nicht alles ist hierher übertragbar (siehe Mengenlehre, Ganzwortmethode etc.).

Axel

Hallo auch

m:smiley:u hast offensichtlich keine Probleme mit Klassen, in denen

überdurchschnittlich viele Schüler mit Lernproblemen sitzen.

Soweit ich mich ueber das Schulsystem in Finnland auskenne, ist gerade da aufgefallen, dass die guten Schueler SEHR VIEL davon lernen, schwaecheren Schuelern zu helfen, weil das Erklaeren naemlich auch Lerneffekt hat. In unserer Schule wird z.B. sehr viel in Teamwork erledigt, wobei die Teams von den Lehrern sehr bewusst zusammengestellt werden - manchmal die Besseren/Schnelleren zusammen, die dann vielleicht auf einer hoeheren Ebene weiterlernen, manchmal in gemischten Gruppen, wo die Schlechteren/Langsameren gefoerdert werden, und die Besseren/Schnelleren lernen, ihr Wissen zu VERTIEFEN.

Natürlich gibt es Spätentwickler unter den Kindern, die eben
ein wenig später das aufholen, was sie vorher nicht lernen
konnten oder wollten. Dafür gibt es ja die Möglichkeit, später
noch die Schule zu wechseln.

Gerade diese Moeglichkeit sehe ich in Deutschland nur sehr begrenzt gegeben (ich rede hier von der Praxis, nicht der Theorie).

In D ist leider die Förderung von Eliten verpöhnt, hier muß
jeder mitkommen und das Lerntempo wird den langsamsten
angepasst. Wenn Du gemeinsamen Unterricht für ganz schlau bis
ganz doof haben willst, geht das natürlich nicht, sonst lernt
keiner mehr was. Umgekehrt fallen die schwächeren durch den
Rost.

Finnland u.a. ist das Gegenbeispiel.

Zudem finde ich nicht, daß jeder ein ‚kleines Abitur‘ machen
muß. Ich bin für getrennte Schulen, in denen aber dann auch
jeweils anders gelehrt wird - Gymnasium für’s Abitur,
Realschule für höhere Berufsausbildung, Hauptschule für
einfachere Berufe.

Davon hab ich nicht geredet, aber ich war fuer die zu fruehe Trennung.

Fazit: getrennte Schulen machen Sinn, wenn es auch konsequent
genutzt wird.

Komisch, dass gerade in Laendern, die bei PISA gut abgeschnitten haben, das nicht der Fall ist.

Und: wir in D mit unserer Mnetalität sollten

nicht immer nur ins Ausland starren

ich starre nicht ins Ausland, ich lebe dort.

und dort irgendwelche
vermeintlichen Rosinen picken.

Ich vergleiche.

Nicht alles ist hierher
übertragbar (siehe Mengenlehre, Ganzwortmethode etc.).

Nein, wir halten lieber am Alten fest. Egal wie die Ergebnisse sind.

Gruesse, Elke

3 Like

Hallo Elke!!

Vielen vielen Dank für dein wunderbares Posting!!!

*Sternchenhinterlass*

Grüßle
Berlind

1 Like

Hallo Eklastic,

sicher sind nichct alle Eltern super ehrgeizig, aber ich kenne durchaus Fälle von überforderten Klassenkameraden, die auf Wunsch ihrer Eltern auf dem Gymnasium waren. Sie sind dann dort nicht mitgekommen und dann teilweise in kürzester Zeit bis auf die Hauptschule durchgereicht worden. Umgekehrt kenne ich auch viele, die nach der mittleren Reife noch ein passables Abitur hingelegt haben.

Mit der Gesamtschule ist das so eine Sache. Unter diesem Begriff werden zwei vollkommen verschiedene Schulsysteme summiert. Es gibt die integrierte Gesamtschule, in der alle gemeinsam lernen sollen und die additive Gesamtschule, die letztendlich nichts anderes ist als Gymnasium, Realschule und Hauptschule in einem Gebäude. Auf solch eine Schule bin ich gegangen, und ich halte sie für ein sehr gutes System. Durch die verschiedenen Zweige wird die Durchlässigkeit erleichtert, ohne dass der Schüler die Schule wechseln muß. Es ist auch möglich, Freizeitangebote wie AG’s Schulformübergreifend anzubieten.
Wir wurden erst in der 7. Klasse getrennt, kannten daher auch Schüler anderer Schulzweige. In der 5/6. Klasse gab es eine so genannte Förderstufe. Dabei wurden die meisten Fächer im Klassenverband unterrichtet, nur in einigen Hauptfächern (Englisch, Mathe) wurden wir in Kurse eingeteilt (A, B, C). Dadurch wurde die spätere Einteilung vorbereitet, die Durchlässigkeit aber durch Extra „Stütz-“ und „Liftstunden“ betont. Dieses System ließe sich sicher ausbauen, hat aber den Nachteil, dass der Klassenverband zerstört wird.

Eine Trennung „guter“ und „schlechter“ Schüler hat vielleicht einige Nachteile, aber auch viele Vorteile. Durch die gelichmäßigere Leistungsfähigkeit der Schüler ist gewährleistet, dass sie nicht extrem über- oder unterfordert werden, was immer frustrierend ist, der Nachteil ist, das mit der Einteilung nach Leistung meist auch eine Anhäufung von Problemschülern in der Hauptschule einhergeht.

Viele Grüße

Bianca

1 Like

Hallo Bianca,

sicher sind nichct alle Eltern super ehrgeizig, aber ich kenne
durchaus Fälle von überforderten Klassenkameraden, die auf
Wunsch ihrer Eltern auf dem Gymnasium waren. Sie sind dann
dort nicht mitgekommen und dann teilweise in kürzester Zeit
bis auf die Hauptschule durchgereicht worden. Umgekehrt kenne
ich auch viele, die nach der mittleren Reife noch ein
passables Abitur hingelegt haben.

Mag sein, aber ich habe genau umgekehrte Erfahrungen. Damit ist nichts bewiesen und nichts belegt, das ist lediglich anekdotisch.

Mit der Gesamtschule ist das so eine Sache. Unter diesem
Begriff werden zwei vollkommen verschiedene Schulsysteme
summiert. Es gibt die integrierte Gesamtschule, in der
alle gemeinsam lernen sollen und die additive
Gesamtschule, die letztendlich nichts anderes ist als
Gymnasium, Realschule und Hauptschule in einem Gebäude.

Stimmt.

Auf
solch eine Schule bin ich gegangen, und ich halte sie für ein
sehr gutes System. Durch die verschiedenen Zweige wird die
Durchlässigkeit erleichtert, ohne dass der Schüler die Schule
wechseln muß. Es ist auch möglich, Freizeitangebote wie AG’s
Schulformübergreifend anzubieten.

Meine Erfahrungen sind eben anders. Ein Schueler, der in einem der Realschule entsprechenden Zweig gut ist, wird ungern von einer Lehrerin nach oben gegeben (das drueckt den Durchschnitt), hingegen wird sie gern einen abgeben, der schlechter ist. Das mag paedagogisch nicht toll sein, ist aber menschlich.

Wir wurden erst in der 7. Klasse getrennt, kannten daher auch
Schüler anderer Schulzweige. In der 5/6. Klasse gab es eine so
genannte Förderstufe. Dabei wurden die meisten Fächer im
Klassenverband unterrichtet, nur in einigen Hauptfächern
(Englisch, Mathe) wurden wir in Kurse eingeteilt (A, B, C).
Dadurch wurde die spätere Einteilung vorbereitet, die
Durchlässigkeit aber durch Extra „Stütz-“ und „Liftstunden“
betont. Dieses System ließe sich sicher ausbauen, hat aber den
Nachteil, dass der Klassenverband zerstört wird.

Eine Trennung „guter“ und „schlechter“ Schüler hat vielleicht
einige Nachteile, aber auch viele Vorteile.

Und die Nichttrennung - wie erwaehnt, siehe Finnland, und sehe ich im persoenlichen Bereich auch an der SChule meiner Kinder - hat ebenfalls viele Vorteil (siehe mein voriges Posting).

Durch die
gelichmäßigere Leistungsfähigkeit der Schüler ist
gewährleistet, dass sie nicht extrem über- oder unterfordert
werden, was immer frustrierend ist, der Nachteil ist, das mit
der Einteilung nach Leistung meist auch eine Anhäufung von
Problemschülern in der Hauptschule einhergeht.

Gleichfalls viele Gruesse,
Elke