Die zwei Aspekte der Gleichberechtigung der Frau

Hallo und Guten Tag,

mir ist aufgefallen, dass es bezüglich der Frage der „Gleichheit“ (bzw. Gleichberechtigung, Gleichstellung usw.) von Mann und Frau zwei Aspekte gibt, einmel einen beruflichen. Beim beruflichen Aspekt geht es schlicht darum, dass Frauen dieselben Berufe erlernen dürfen wie Männer, also: Ärztinnen, Architektinnen, Rechtsanwältinnen, Richterinnen, Ingenieurinnen, Pilotinnen, Automechanikerinnen, Astronautinnen, Bundeskanzlerinnen, Präsidentinnen, sogar Soldatinnen, Generälinnen usw. - was auch immer - werden dürfen.

Neben dem beruflichen Aspekt der Gleichberechtigung der Frau gibt es aber auch einen sexuellen Aspekt, d.h. dass Frauen in sexueller Hinsicht dasselbe zugestanden wird wie Männern: Geil sein, Sexuelle Erfahrungen vor der Ehe haben, sich „die Hörner abstoßen“, mal fremdgehen usw, Pornographie erregend finden usw.

Viele Menschen, die mit der beruflichen Gleichstellung der Frau kein Problem haben, diese sogar verfechten, sehen das bei der sexuellen Gleichstellung eher skeptisch, und zwar gerade oftmals auch Frauen bei ihren eigenen Geschlechtsgenossinnen.

Oder irre ich mich?

Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsäußerungen,

Jasper

hi jasper,

so ganz aus dem bauch heraus würde ich sagen, dass frauen, welche sich beruflich behauptet haben, auch der zweite bereich viel eher zugestanden wird, als anderen frauen.

ein weiterer aspekt ist vielleicht, dass frauen, welche für sich selbst sorgen, viel weniger auf ihren „ruf als anständige frau“ bedacht sind, der eher sogar noch als hinderlich empfunden werden könnte.

bin gespannt auch weitere gedanken!

grüsse,
coco

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Hi Jasper,

das mag eventuell daran liegen, dass sich meiner Meinung nach diese beiden Aspekte nicht vergleichen lassen.
Ich weiß gar nicht, wie ich es richtig ausdrücken kann.
Sexuelle Gleichstellung? Wer regelt denn das? Und genau das ist der Punkt. Muss die zugestanden werden? Gleichstellung?
Der ein oder andere mag aufgrund von offensivem sexuellem Verhalten von Frauen befremdet reagieren oder manche Verhaltensweisen einfach nicht mögen, doch das entspringt dem persönlichen Empfinden. Sollte dieser Aspekt jemals rechtlich geregelt werden, würden auch diese Leute wahrscheinlich sagen „Solln doch machen was se wollen“, und könnten es immer noch nicht leiden.
Eine Entscheidung für einen Beruf beinhaltet zunächst nicht eine bestimmte Verhaltensweise.
Das mag der Unterschied sein.

Schönen Tag noch,

Susanne

Hallo Jasper,

mir ist aufgefallen, dass es bezüglich der Frage der
„Gleichheit“ (bzw. Gleichberechtigung, Gleichstellung usw.)
von Mann und Frau zwei Aspekte gibt, einmel einen beruflichen.
Beim beruflichen Aspekt geht es schlicht darum, dass Frauen
dieselben Berufe erlernen dürfen wie Männer, also: Ärztinnen,
Architektinnen, Rechtsanwältinnen, Richterinnen,
Ingenieurinnen, Pilotinnen, Automechanikerinnen,
Astronautinnen, Bundeskanzlerinnen, Präsidentinnen, sogar
Soldatinnen, Generälinnen usw. - was auch immer - werden
dürfen.

einverstanden.

Neben dem beruflichen Aspekt der Gleichberechtigung der Frau
gibt es aber auch einen sexuellen Aspekt, d.h. dass Frauen in
sexueller Hinsicht dasselbe zugestanden wird wie Männern: Geil
sein, Sexuelle Erfahrungen vor der Ehe haben, sich „die Hörner
abstoßen“, mal fremdgehen usw, Pornographie erregend finden
usw.

Ebenso einverstanden.

Viele Menschen, die mit der beruflichen Gleichstellung der
Frau kein Problem haben, diese sogar verfechten, sehen das bei
der sexuellen Gleichstellung eher skeptisch, und zwar gerade
oftmals auch Frauen bei ihren eigenen Geschlechtsgenossinnen.

Oder irre ich mich?

Du irrst Dich nicht. Höchstens darin, dass es „gerade … auch Frauen“ sind. Es ist noch nicht so lange her, dass ein ansonsten durchaus vernünftig denkender Benutzer von wer-weiss-was im Plauderbrett (daher nicht verlinkbar, weil im Datennirwana verschwunden) sich eins abgelästert hat über eine Frau in seiner Stammkneipe. Ich glaube „Matraze“ war im Spottnamen enthalten, den sie in dieser Kneipe einer sexuell aktiven Frau gegeben haben.

Andererseits hat sich ebenderselbe Mann auch schon in L+L darüber beklagt, dass die Frauen in Sachen „schneller Sex zwischendurch“ so zugeknöft seien.

Ich glaube, dass gerade Männer ein großes Problem mit Frauen haben, die sich ihre Sexualpartner nach eigenem Gusto aussuchen, statt sich aussuchen zu lassen. Und das auch noch in der jüngeren Generation, in meiner Generation war das ja unmöglich, ist ja klar.

Gruß, Karin

Moin moin,

Ich glaube, dass gerade Männer ein großes Problem mit Frauen
haben, die sich ihre Sexualpartner nach eigenem Gusto
aussuchen, statt sich aussuchen zu lassen. Und das auch noch
in der jüngeren Generation, in meiner Generation war das ja
unmöglich, ist ja klar.

Ich denke eher, dass für manche (sowohl Männer und Frauen) ein solches Verhalten nur deshalb verwerflich finden, weil sie selbst nicht ausgesucht werden (und das ist durchaus ernst gemeint).

Wenn ich aber von einer Frau höre:„Der Mann da gefällt mir, schade, dass er mich nicht anspricht.“ dann kann ich auch als Mann nur noch den Kopf schütteln.

Gruß

ALex

Hallo Alex,

Ich glaube, dass gerade Männer ein großes Problem mit Frauen
haben, die sich ihre Sexualpartner nach eigenem Gusto
aussuchen, statt sich aussuchen zu lassen. Und das auch noch
in der jüngeren Generation, in meiner Generation war das ja
unmöglich, ist ja klar.

Ich denke eher, dass für manche (sowohl Männer und Frauen) ein
solches Verhalten nur deshalb verwerflich finden, weil sie
selbst nicht ausgesucht werden (und das ist durchaus ernst
gemeint).

da kann ich Dir durchaus anderes berichten. Und ich glaube auch nicht daran, dass Männer heutzutage nicht mehr untereinander angeben, wenn sie eine sexuell aktive Frau AUCH „flachgelegt“ haben.

Gruß, Karin

Hallo,

ich glaube, beide Bereiche haben etwas mit Tradition und Vorurteilen zu tun. Frauen ergreifen keine „Männerberufe“ und Frauen sind sexuell nicht freizügig. So waren es die Frauen gewohnt und die Männer ebenfalls.

Allerdings gab es schon immer Frauen, die sich dem widersetzt haben und studierten oder sich sexuell nahmen, was sie wollten. Da es sich hierbei immer um eine Minderheit handelte, wurden sie argwöhnisch beobachtet oder zu Unpersonen erklärt (‚das ist keine anständige Frau. Eine anständige Frau verhält sich züchtig, bleibt zuhause und kümmert sich um Mann und Kinder‘).

Was den Zugang der Frauen zu den sog. „Männerberufen“ betrifft, hat sich doch einiges geändert. Nicht zuletzt deswegen, weil Frauen nicht wegen ihres Geschlechts diskriminiert werden dürfen. So mussten z.B. wegen des Diskriminierungsverbotes Fluglinien auch Pilotinnen den Zugang ermöglichen. Freiwillig hätten sie keine Frauen eingestellt.

Was das Sexuelle betrifft, so gibt es heutzutage mehr Frauen als früher, die keinen Grund sehen, warum sie nicht dürfen, was Männern seit jeher zugestanden wird und sich deshalb dieselben Rechte nehmen. Ein weiterer Teil von Frauen sieht dies zwar ähnlich, traut sich aber nicht, dieses Recht aktiv in Anspruch zu nehmen.

Ja, und dann gibt es noch diejenigen Frauen (und Männer), die weiterhin in der Vorstellung verhaftet sind „Mann darf, Frau keinesfalls“.

Traditionen und Gewohnheiten sind zählebig. Das braucht noch seine Zeit. So 1 - 2 Generationen denke ich.

Grüße
Maralena