Definitiv pol. dämlich, sich dieses Wortes zu bedienen. Dies, weil es dem pol. Gegner eine höchst willkommene Angriffsfläche bietet und damit geeignet ist, vom Thema abzulenken. Ob es rügenswert ist, wage ich zu bezweifeln.
Im Jahr 2000 hatte Rot-Grün das geltende Recht der Staatsbürgerschaft zerstört. Sie wurde grundsätzlich an Kinder mit Geburtsort Deutschland verschenkt, damals noch befristet: Spätestens mit 23 Jahren musste man sich zwischen der deutschen Staatsangehörigkeit und der der Eltern entscheiden . 2014 hat die GroKo unter ihrer rot-grünen Kanzlerin diese Optionspflicht abgeschafft und uns diesen Doppelpass auf Dauer beschert .
(Marian Wendt [CDU/CSU]: Stimmt nicht!)
Die AfD fordert, das rückgängig zu machen . Staatsvolk ist Wahlvolk, und Wahlvolk kann Staat, Grundgesetz und Demokratie aus den Angeln heben . Ein zur Regel entarteter Doppelpass untergräbt Staat und Demokratie.
(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN]: Jetzt reden wir hier schon von „Entartung“!– Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN]: Entschuldi-gen Sie mal! Schämen Sie sich für Ihre Spra-che! Überhaupt kein Anstand!)
Das wollen wir nicht.
(Beifall bei der AfD– Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN]: Schämen Sie sich! Hier wird NS-Sprache benutzt, und Sie klatschen für das! Sie haben ja wohl über-haupt keinen Anstand!– Gegenruf des Abg .Dr . Alexander Gauland [AfD]: Halten Sie den Mund! Wir sind hier im Parlament und nicht auf einer Maikundgebung!)
Da scheint der Toni zu denken, dass das Wort reines NS-Eigentum war bzw. ist
Im Bedarfsfall kann ich auch noch einen Aufsatz verlinken, in dem ein Freiburger Prof., Mitvater der sozialen Marktwirtschaft, von entartetem Kapitalismus schreibt. Ein Prof., der bekannter Widersacher der Nazis war und mehrfach von der Gestapo verhört wurde.
Aber: Dumm war die Wortwahl auf jeden Fall!
IMHO stellt es eben keine Beleidigung dar, Ö. so zu bezeichnen. Es fehlt nämlich die Entwürdigung. Der Verbalangriff auf Ö. mag grenzwertig gewesen sein, provokativ und unangemessen. Aber eben keine Beleidigung im rechtl. Sinn. Da werfen sie sich noch ganz andere Vorwürfe an den Kopf.
??? Der Vergleich mit massenmordenden Terroristen geht über den Vorwurf, nicht (im nötigen Umfang) integriert zu sein, hinaus? Ich denke, dass da unsere Maßstäbe weit auseinanderliegen.
Was meinst du, was ich gemacht habe? Es gibt ja nicht mal eine andere Möglichkeit, darauf zu antworten, kleiner Oberlehrer.
Verspürst du einen so einen starken inneren Druck? Das würde mir zu denken geben.
Dass schon jemand kommentiert hat in der Richtung, hält dich sonst nun wahrlich nicht davon ab, noch einmal hinterher zu kommentieren. Ansonsten ist der Rest deines Kommentars derart aufgebläht, dass das wirklich schon beinahe Bedauern auslösen könnte.
Ist sowieso nicht nötig. Der Grund, warum ich das kommentiert habe, ist im Kommentar angegeben und zitiert.
Nicht jedes „entartet“ ist rügenswert, aber dieses „entartet“ ist äußerst rügenswert.
Es geht nicht um den Begriff allein, sondern um die gezielte Provokation Curios mit der Verwendung dieses Begriffs.
Wenn irgendwas diese „Würde des Bundestags“ verletzt, dann doch ein gezielter Rückgriff auf den NS bei einer Rede im Bundestag. Das muss man gar nicht hitlerisieren, man kann das mutatis mutandis auch für Spanien-Franco, Argentinien-Militärdiktatur oder oder oder behaupten. Es geht um die Grundlage eines nachverbrecherischen demokratischen Parlaments im allgemeinen Sinn.
Und dass es eine „gezielte Provokation“ war, ist völlig offensichtlich, oder siehst du das anders?
Das war ein recht schwacher Einwurf vom Hofreiter, weil es nicht um Anstandslosigkeit oder primär um „die Sprache“ geht, sondern um die Provokation durch die Verwendung dieses Begriffs.
Anders als Curios Rede war Hofreiters Einwurf aber spontan.
Ach, es geht doch, siehe oben, nicht um diesen „Begriff“, es geht um die Begriffs- verwendung.
Jeder Mensch bei gesundem Verstand weiß, dass dieser Begriff in diesem Kontext (vorab konzipierte, abgelesene Rede im Bundestag zu einem ‚Ausländerthema‘; Kontext ist der entscheidende Punkt!) eine krasse Provokation ist.
Nun kann man sich überlegen, ob Curio gezielt provoziert hat oder ob er nicht bei gesundem Verstand ist. Ein Drittes bleibt kaum übrig.
In dem verlinkten Video war auch keine der Beleidigungen, die zu Rügen geführt haben, Beleidigungen im rechtlichen Sinn. Darum gehts im BT auch nicht, sondern um den Umgang miteinander und um die Respektierung des Parlaments.
Der eminente Unterschied bei diesen beiden Sachverhalten liegt darin, dass die eine eine abstrakte Gruppe tituliert hat und der andere eine konkrete (potentiell) anwesende Person.
Es ist doch ein Unterschied, ob du schreibst „1860-Fans sind Arschlöcher“ oder „der FBH ist ein Arschloch“. Ersteres wäre kein Problem, letzteres würde von einem guten MOD gelöscht und du evtl. gerügt oder gesperrt.
Wieso das denn? Er bezeichnet den Wegfall der Optionspflicht als „sich in etwas (Negatives) verkehren, ausarten“.
Kann sein, muss nicht sein. Auf jeden Fall war es dämlich/dumm/blöd, wie bereits erläutert.
Der Umgang ist selten nett/zivil, sondern bissig und kämpferisch. Zumindest bis man zusammen (über einige Parteigrenzen hinweg) sich dann in der Kantine zum Umtrunk trifft. Diese „Kampfszenen“ sind nämlich eher Show als bitterer Ernst (wobei es natürlich auch solche gibt, die sich spinnefeind sind).
Was mich aber stört, ist die mediale Fokussierung. Denn das eigentliche Thema ist dabei ins Hintertreffen geraten. Genau das aber ist auch das wahre Ziel von so manchem Grünen. Themen mittels (überschiessender) Sprachkritik gänzlich ausschliessen zu wollen.
Die Idee der AfD, einen von Merkel ignorierten Parteitagsbeschluss der CDU aus 12/16 aufzugreifen und eine namentliche Abstimmung im BT zu fordern, zwingt die MdBs dazu, Farbe zu bekennen. Das ist durchaus pfiffig, weil es dem grössten Konkurrenten um Wählerstimmen Dampf unterm Hinterteil macht und natürlich auch die Kanzlerin direkt bedrängt.
Ganz ehrlich, ich könnte mir kaum eine Aussage vorstellen, die weiter entfernt von einer „Beleidigung“ sein könnte als dieses „Musterbeispiel“ (auch als Antwort auf @Zerschmetterling). Das hat doch mitnichten auch nur im Ansatz irgendetwas von einer Beleidigung. Das ist so, wie wenn man den VW-Managern vorwürfe, sie seien Musterbeispiele für unfähige Manager. Oder wenn man Höcke vorwürfe, er sei ein Musterbeispiel für verantwortungsloses Geschichtsbewusstsein. Und was „entartet“ angeht: Ich hätte den Begriff nicht genutzt. Andererseits ist es bemerkenswert, dass man den Nazis sozusagen die Begriffshoheit zusprechen möchte. Was die einmal gesagt haben, konnten sie nach Ansicht vieler Grüner offenbar für sich beanspruchen. Schade, dass man ideologischem Unsinn eine so hohe Bedeutung beimisst. Genau aus diesem Grund hat Harald Schmidt damals wohl sein Nazometer fabriziert.
Zurück zur Integrationsministerin: Warum wird so getan, als sei eine verbal eigentlich harmlose Kritik eine unzulässige „Beleidigung“? Offenbar geht es tatsächlich um den Begriff Integration. Die ganze Migrationseuphorie und das Verschließen der Augen vor Fehlentwicklungen basiert ja auf diesem Glauben an die Integration. Immer dann, wenn Probleme infolge der gescheiterten Zuwanderungspolitik sichtbar werden, schiebt man alles auf darauf, es müssten halt die Integrationsbemühungen noch verstärkt werden. Alles steht und fällt mit dieser Integration - dabei wird es sie (außer in einzelnen Ausnahmefällen, die die Regel bestätigen) nicht geben. Die Altmigration in Europa beweist es.
Es scheint so zu sein, als reagierten einige vor diesem Hintergrund sehr empfindlich, wenn man auch noch die Paradepferde (das ist nur bildlich gemeint, nein, ich möchte die Frau jetzt nicht als Tier bezeichnen) der angeblichen Integration als Fassade entlarvt. Eine Frau, die das Scheitern der Masseneinwanderung dadurch relativieren will, dass sich eben die Umstände laufend ändern müssten (die deutsche Kultur sei ja ihrer Ansicht nach nicht vorhanden, sondern müsse laufend neu verhandelt werden), dem mangelt es offensichtlich an Identifikation mit unseren Werten und unserer Kultur. Sie möchte, dass wir Einheimischen mit den „Neudeutschen“ darüber verhandeln, was bei uns die Gesellschaft prägt? Ich möchte MdB Curios Aussage vor diesem Hintergrudn aufgreifen und abwandeln: Vielleicht ist sie selbst kein Musterbeispiel für gescheiterte Integration, aber ihre Denkweise ist wirklich ein Musterbeispiel für eine Auffassung, mit der gescheiterte Integration repräsentiert wird.
Das ist exakt der Punkt. Man wollte mit dem Doppelpass erreichen, dass einer, der sich deutsch fühlt, die Herkunft seiner Familie nicht komplett abgeben muss. Erreicht hat man aber, dass einer, der sich gar nicht mit Deutschland identifiziert, trotzdem den deutschen Pass behalten kann, weil es ihm formale Vorteile bringt.
Der Zweck der Regel ist also ins Gegenteil umgedreht. Da gibt es - rein sprachlich gesehen - kaum einen passenderen Begriff als entartet. Ich hätte ihn dennoch vermieden, weil die Diskussionen darüber schon absehbar waren. MdB Curio hat das aber vermutlich einkalkuliert. Als Neuling im Bundestag wollte er wohl erstmal Aufmerksamkeit erlangen. Dann wäre es für die Roths und Hofreiters am besten gewesen, nicht darauf zu reagieren.
Genau so ist es. Da hat einer auf eine tatsächliche Fehlentwicklung unpassend reagiert. Jetzt stürzen wir uns auf ihn, damit wir sämtliche Kritik an der Fehlentwicklung als böse darstellen können und am Ende nur über Begriffe, nicht mehr aber über die Sache diskutiert wird.
Ist doch das alte Spiel: Immer, wenn man argumentativ nicht mehr weiter kommt, rückt man den Diskussionspartner und seine Ansicht in die Nähe von Extremismus. Man will es so darstellen, als ob die eigene Politik richtig sei, denn alles andere führe ja zu brennenden Flüchtlingsunterkünfte, NSU usw.
Nein, er spricht vom „zur Regel entartete[n] Doppelpass“ in einem Satz, in dem er vom Staatsvolk spricht und davon, was das Staatsvolk alles aus den Angeln heben könne (Staat, Grundgesetz und Demokratie).
Nein, es war nicht dumm.
Es war eine gewollte Provokation oder völlige Unzurechnungsfähigkeit, denn dass dieser Text provozieren würde, ist jedem geistig Zurechnungsfähigem glasklar.
Kein Mausrutscher, keine Dummheit, keine Blödheit, keine Dämlichkeit, kein Missverstandenwerden, kein Daswirdmandochmalsagen dürfen.
Bei einer spontanen Wortmeldung meinetwegen, bei E-Mails in irgendwelchen geschlossenen AfD-Whatsappgruppen würde ich das vielleicht gelten lassen, aber nicht bei einer wohlkonzipierten Bundestagsrede.
Bei allem Respekt, aber hier sprichst du wie ein AfDler.
Die Medien sinds, die Grünen sinds, aber Curio, der im dazu passenden Kontext wohlüberlegt Nazi-Jargon in den deutschen Bundestag trägt, ist es nicht?!
Der ist es gewesen, der bei seiner Rede die Provokation über das Thema gestellt hat und sonst keiner.
Das ändert ja nichts daran, dass du sinnentstellend zitiert hast.
Immerhin hast du die Quelle verlinkt, insofern muss ich nicht weiter darauf herumreiten.
Ich habs VDM gegenüber breit ausgeführt: es geht m.E. nicht um diesen Begriff, sondern um die Verwendung des Begriffs in einem spezifischen Kontext.
Wenn ich hier schreibe, dass dieses wewewa-Forum auch immer mehr entartet, hat das mit Begriffshoheiten und Nazis nicht viel zu tun.
Darüber kann man ja gern diskutieren.
Dafür brauchts aber weder das „entartet“ noch die deplatzierte Spitze gegen Özuguz.
Damit lenkt man/Curio doch eher vom Thema ab, oder?
Die Frage ist ja, was betrachten wir als „integriert“? Jemand der sich an das hier geltende Recht und Gesetz hält, der hier arbeitet und zum Wohle der Gemeinschaft beiträgt und der die Sprache spricht erfüllt meines Erachtens dieses Kriterium. So jemanden zu einem Musterbeispiel an misslungener Integration zu bezeichnen ist nicht nur infam, es negiert auch alle Bemühungen, hier in diesem Land heimisch zu werden.
Unterm Strich hat der Mann ihr und jedem anderen Migranten in Deutschland zu verstehen gegeben, dass es egal ist, wie viel Mühe sie sich mit der Integration machen, man würde sie nie anerkennen.
Mit dieser Meinung steht sie bei weitem nicht allein - und ich würde mich dem auch vollumfänglich anschließen.
Deutsche Kultur ist die Gesamtheit aller kulturellen Leistungen, die in Deutschland vollbracht werden. Sie ist demnach ständig im Wandel - etwas, was die Kulturschaffenden aller Epochen auch gut verstanden haben. Kultur um ihrer selbst zu „erhalten“ ist genau deshalb auch ein sinnloses und auf lange Sicht extrem schädliches Unterfangen.
Da bin ich anderer Meinung. Für mich reicht das bei weitem nicht aus. Ich erwarte zum Beispiel, dass die zu integrierende Person die Freiheiten, die sie hier genießt, wertschätzt und verteidigt, auch wenn sie selbst davon nicht betroffen ist.
Und da liegt eben ein Unterschied zwischen Identifikation mit der Leitkultur (oder besser: Identität) und dem bloßen Einhalten von Gesetzen. Es ist rein formal zum Beispiel erlaubt, für sich persönlich Frauen als bloße Mittel zur Schaffung neuer Generationen von Muslimen (siehe RTE) anzusehen oder das Existenzrecht des jüdischen Staates zu verneinen. Man verstößt damit gegen kein Gesetz. Solche Leute lehnen aber dennoch unsere Werte ab und stehen damit in politische - nicht in juristischer Hinsicht - unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung unter verantwortungsvoller Beachtung unserer Historie entgegen.
Frau Özuguz sieht Deutschland zuvorderst als Zielland für Einwanderung. Sie meint, wir hätten die Migration zu akzeptieren und müssten uns in einem zweiten Schritt dann auf die Migranten zubewegen und verhandeln, was von ihren Einstellungen wir denn hier übernehmen und was dann doch nicht geht (zum Beispiel meint sie, Islamismus müsse ja schon von den Behörden bekämpft werden, aber doch bitte mit „Augenmaß“, also dann noch nicht so vehement, dass es so aussieht, als sei es ein großen Problem). Und mit einer solche Einstellung lehnt man eine Integration ab, sondern lässt einfach gewähren und sagt am Ende, das Ergebnis sei ja schon die Integration, egal wie es aussieht.
Im Gegenteil. Wirkliche Integration wird sogar noch mehr anerkannt, wenn man diejenigen, die immer noch die Tendenz zur Verharmlosung repräsentieren, nicht vor Kritik schont.
Und damit ins Negative verkehrt (durch Wegfall der Optionspflicht).
Könnte daran liegen, dass AfDler oftmals gegen die Art der Poliitk der Grünen sprechen. Nur sind nicht alle, die gegen Art der Politik der Grünen sprechen AfDler. Da gibt es auch noch welche von der CSU, CDU und sogar FDP. Bei der SPD lässt diese Gegenrede „naturgemäß“ schnell nach.
Die Deutungshoheit des Begriffs „links“ und begleitend die politische Machtausübung liegt seit Jahrzehnten bei einem
Kartell bürgerlicher Parteien unter Führung der CDU
gemeint sind FDP, Union, SPD und Grüne
ich ergänze um das Oligarchentum marktbeherrschender Medien hierzulande
Und deren Deutung ist hinsichtlich „politisch links“ schlichtweg falsch:
Ersetze dein „links“ durch „bürgerlich konservativ“, dann wirst du der politischen Geschichte der letzten Jahrzehnte und den agierenden Parteien gerecht.
Und das zwischen der AfD und ihr keine innige Freundschaft besteht, liegt u.a. daran, dass Frau Ö. einige grössere Bolzen gedreht hat. Nicht nur, dass sie den Deutschen abgesehen von Sprache keine spezifische Kultur zuerkannte. Es geht auch um mangelhafte Distanzierung von ihrer engsten Verwandtschaft, die tlw. im islamistischen Milieu unterwegs ist. Ebenso, dass sie der Ansicht ist, die Regeln des Zusammenlebens müssten tgl. (?) neu ausgehandelt werden. Das sind nur drei Beispiele. Mit graduell variierender Kritiknotwendigkeit.
Dieses Land leidet aktuell unter einer linken Dominanz in Politik, Medien und Kultur
Wie sollte das denn möglich sein angesichts der Regierungszeiten von Kohl und Merkel, unterbrochen von ein wenig Schröder, der ja alles mögliche gemacht hat, aber keinen Linksruck?