Als Folge der EU-Osterweiterung befürchtete Deutschland eine Überschwemmung durch billige Ost-Arbeitskräfte. Diese unerwünschte Entwicklung sollte mittels „flankierenden Massnahmen“ verhindert werden.
Befürchtet wurde auch eine für das deutsche Speditionsgewerbe ruinöse Invasion polnischer Transporteure, die mit polnischen Lastwagen und (markant schlechter besoldeten) polnischen Fahrern deutsche Spediteuere aus dem Markt drängen könnten.
Deshalb ersliess Deutschland als Übergangsbestimmung ein sogenannten „Kabotage-Verbot“ für Spediteure aus den neuen EU-Ostländern.
Unter „Kabotage“ versteht man Transportleistungen, die vollumfänglich in andern EU-Ländern als dem Firmenstandort-Land des Spediteurs durchgeführt werden (Beispiel: Transporte von Berlin nach Hamburg durch polnische Spediteure)
Die deutschen Gesetzesbürokraten glaubten ihre Aufgabe gut gelöst zu haben, verrechnet sich aber mit bezüglich Schlauheit der polnischen Spediteure gründlich.
Diese realisierten rasch, dass das deutsche Kabotage-Verbot nur gegen jene neuen EU-Ostländer gerichtet ist, die geographisch nahe bei Deutschland liegen - nicht aber gegen Zypern und Malta - weil in Deutschland kaum je zuvor ein Lastwagen aus diesen Länder gesehen wurde.
Die Osteuropäer reagierten rasch und spürbar: Flugs gründeten sie Tochter-Unternehmen, vorallem in Zypern, wo Lastwagen aus Polen, der Slowakei und anderen Ostländern plötzlich zu Aberhunderten registriert wurden - Lastwagen, die nie zypriotische Strassen befuhren - Dafür - völlig legal - deutsche.
Mit gegenüber deutschen Kollegen markant schlechter besoldeten Chaffeuren aus Polen, Lettland, Litauen usw.
Eine völlig legale, doch ruinöse Konkurenz für deutsche Spediteure. Diese müssen, wollen sie überleben, den Zypern-Trick unverzüglich kopieren. Zu Lasten der deutschen Chauffeure, die innert kürzester Zeit durch billigere aus dem Osten auf Fahrzeugen mit zypriotischem Kennzeichen ersetzt werden.
Wohlgemerkt: Dieser Verdrängungsvorgang zu Lasten Aberhunderter, wenn nicht Tausender deutscher Arbeitnehmer ist völlig legal, er stimmt mit geltenden EU-Richtlinien korrekt überein.
Er gibt Zeugnis, was geschieht, wenn ideologisch motivierte, mit Marktkräften unvertraute Bürokraten Zauberlehrlingen gleich grenzen Öffnen und Personenfreizügigkeit proklamieren…
Bravo EU!